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Dunyas Blick auf die Welt: Ein Podenco erzählt
Dunyas Blick auf die Welt: Ein Podenco erzählt
Dunyas Blick auf die Welt: Ein Podenco erzählt
Ebook185 pages1 hour

Dunyas Blick auf die Welt: Ein Podenco erzählt

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About this ebook

Vor 16 Jahren wirbelte Podenca Dunya aus einer spanischen Auffangstation in das Leben der Autorin, die zwar schon seit vielen Jahren ihr Haus und Herz mit Hunden teilt, aber schon bald feststellen musste, dass ein Podenco „etwas anderes“ ist.

Im vorliegenden Buch werden allerlei Alltagssituationen aus der Sicht von Podenco Dunya aufs Korn genommen, in denen sich Hundebesitzer – und vor allem „Podenco- und Windhundmenschen“ – unschwer widerfinden werden.
Das Buch ist witzig und vorwitzig. Geschrieben mit der Frechheit, aber auch ab und zu der Nachdenklichkeit, die zum Podenco passt und zeugt in jedem Kapitel von der Liebe, die die Autorin dieser Rasse entgegenbringt.
LanguageDeutsch
Release dateNov 9, 2015
ISBN9783739262758
Dunyas Blick auf die Welt: Ein Podenco erzählt
Author

Judy Kleinbongardt

Judy Kleinbongardt hat im Jahre 2009 das erste niederländische Rassebuch über den Podenco geschrieben, das ein Jahr später auch auf Deutsch unter dem Titel "Der Podenco - ein besonderer Mitbewohner" erschienen ist und bei den Liebhabern dieser Rasse großen Anklang findet. Außerdem beschreibt sie seit vielen Jahren in humorvollen Kurzgeschichten alltägliche Begebenheiten und Abenteuer ihrer gemischten Hundegruppe. Für die Autorin hat sich das Zusammenleben mit ihren Hunden im Laufe der Zeit zu einer Lebensart entwickelt. Durch die Podenca Dunya hat sie ihre Liebe zu dieser Rasse entdeckt, die ihrem Leben eine neue Richtung gab. Die Autorin wohnt mit ihren vier vormaligen spanischen Tierheimhunden in den Niederlanden. Auf ihrer Website www.podenco-de.weebly.com informiert sie über die Rassen Podenco, Galgo und Greyhound, und in ihren Büchern lässt sie uns an ihrem "ganz normalen Alltag" mit ihrer gemischten Hundegruppe teilhaben.

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    Book preview

    Dunyas Blick auf die Welt - Judy Kleinbongardt

    www.podenco-de.weebly.com

    Und was war vorher?

    Ich habe erst 2002 mit meinen Kolumnen angefangen, als ich schon lange bei meinem Menschen wohnte. Also vielleicht sollte ich euch mal erzählen, wie ich überhaupt in den Niederlanden gelandet bin.

    Meine Mutter kam trächtig in eine Auffangstation in Spanien, dort wurde ich also geboren. Gemeinsam mit den anderen Welpen lebte ich in dem Empfangsraum für Besucher, an den sich ein großer Auslauf anschloss. Es war dort immer was los, und ich bekam viel Aufmerksamkeit. Ich habe also keine schlechten Erfahrungen gemacht - wie viele meiner Artgenossen in Spanien -, und so konnte ich als offener, fröhlicher Junghund mein neues Leben in den Niederlanden beginnen.

    Und wie! Mein Mensch – damals war sie natürlich noch nicht mein Mensch – hatte noch nicht mal ein Foto von mir gesehen, als ich ankam; meine Pflegemama in Spanien hatte mich für sie ausgesucht. Internet hatte mein Mensch noch nicht, so ging alles schriftlich und telefonisch.

    Und sobald ich nach der langen Reise aus dem Flughafengebäude kam, fing ich gleich mit dem Schnüffeln an und zog an der Leine, so fest ich konnte. Mein Mensch sagte: „Mit der werden wir noch unser blaues Wunder erleben". Wenn sie damals gewusst hätte, wie blau das Wunder werden würde… ich denke manchmal, dann hätte sie mich gleich wieder zurück ins Flugzeug verfrachtet…

    In meinem neuen Zuhause wohnten außer meinem Menschen noch die Pyrenäenhündin Rubis, der Schäferhundmix Flits und ein paar Katzen. Im Laufe der Jahre hat es viel Veränderungen gegeben, Hunde sind gestorben, neue sind dazugekommen. Ich habe viele Wechsel miterlebt.

    Mein Mensch hat allerlei Kurse mit mir besucht und hat vor allem das Weglaufen trainiert. Nein, falsch. Ich habe das Weglaufen trainiert, und sie hat versucht, den Rückruf zu trainieren. Aber viel Erfolg hatte sie damit nicht. Ich bin immer wieder abgehauen. Eigentlich fing ich damit gleich beim ersten Freilauf an; denn ich kapierte sofort, ob ich an der Schleppleine lief oder nicht.

    Ich habe nie eingesehen, warum ich in ihrer Nähe bleiben sollte. Sie war doch immer da, wenn ich wiederkam, auch wenn das Stunden dauerte. Das war toll, durch die Wälder und über die Heide zu streifen, und mein Mensch durfte dann auf mich warten. Also warum um alles in der Welt sollte ich mir das entgehen lassen und in ihrer Nähe bleiben?!

    Eine andere Sache war meine Zerstörungswut. Die habe ich auch von Anfang an voll ausgelebt. Obwohl… Zerstörungswut klingt so negativ, so nennt mein Mensch das. Ich würde eher sagen, dass ich ein sehr interessierter Hund bin, der gern alles genau untersucht. Jugend forscht! Und dass dabei ab und an mal was in die Brüche geht, tja…

    Auf dem Foto rechts seht ihr mich mit einem aparten Kragen. Es ist der Deckel eines Kartons, aus dem mir ein unwiderstehlicher Geruch in die feine Podenconase stieg. Um dem auf den Grund zu gehen, habe ich mich durch den ganzen Deckel gebissen.

    Ich habe eigentlich alles kaputt gemacht, was nicht niet- und nagelfest war, sowohl im Haus als auch draußen, denn den Garten habe ich auch nach meinen eigenen Ideen umgestaltet. Und das, obwohl mein Mensch doch immer Zuhause ist, ich hatte also oft nur ein paar Minuten Zeit dazu. Eigentlich sollte man mir Anerkennung zollen für so eine tolle Leistung. Die bekam ich aber eher weniger…

    Aber jetzt bin ich alt und grau und weise. Obwohl, was Letzteres betrifft, hat mein Mensch ihre Zweifel. Aber jedenfalls mache ich viel weniger kaputt, schlafe viel, lange und tief und bleibe beim Freilauf auch nicht mehr stundenlang weg. Ich kann aber noch ganz schön aufdrehen, auch wenn ich es weniger lange durchhalte und… na ja, auch etwas steifer und langsamer bin, das muss ich zugeben. Und es passiert auch schon mal, dass Kaninchen in meiner Nähe herum springen, ohne dass ich das merke. Na und? Mir macht es nicht mehr so viel aus; mein Mensch freut sich und die Kaninchen bestimmt auch.

    Ich höre schlechter – nein, ich rede jetzt nicht vom Gehorchen, sondern wirklich vom Hören.

    Aber ich schaffe es immer noch, meinen Menschen in Erstaunen zu versetzen. Ist doch toll nach all den Jahren!

    Jetzt fangen wir aber endlich mit den Geschichten an, über meine Erlebnisse im schönen Drenthe.

    Die Ausziehleine

    Mein Mensch hat eine neue Ausziehleine gekauft. Sie machte ein ziemliches Spektakel darüber, also waren meine Erwartungen hoch gespannt. Leider vergebens. Das ist genau so ein blödes Ding wie die alte Leine, will sagen dass ich nicht gehen und stehen oder rennen kann, wo ich will und meinen Menschen als eine Art nutzlosen Anker hinter mir her schleife. Sag ich doch: blödes Ding! Das Band ist etwas breiter, das ist anscheinend für meinen Menschen angenehm, aber für mich macht das überhaupt keinen Unterschied.

    «Nun spiel mal schön», sagt mein Mensch dann. Als wenn man an so einem Ding voll aufdrehen könnte! Aber sie hat nun mal null Ahnung von Podencos. Nun habe ich glaube ich auch nicht soviel Ahnung von Menschen, also sind wir quitt.

    Die neue Leine hat einen großen Nachteil: Die Bremse funktioniert. Das habe ich heute beim Spaziergang gemerkt. Ganz in unserer Nähe saß ein Kaninchen. Da bin ich mir sicher. Mein Mensch roch nichts (was gar nichts heißt), aber sah wohl an meiner Reaktion, was los war, und stellte die Bremse ein. Wie ich es bei der alten Leine gewohnt war, gab ich also einen starken Ruck an dem Ding, um die Leine durch die Arretierung zu ziehen.

    No such luck. Nackenschmerzen war alles, was ich davon hatte.

    Ist denn gar nichts Positives zu berichten? Doch, schon. Die neue Leine ist nämlich länger als die alte. Und das wusste Malteser Daisy nicht. Also fängt sie beim Spaziergang wie gewohnt an, mich zu reizen in einer Entfernung, dass ich sie gerade nicht erreichen kann. Was habe ich mich darüber immer geärgert.

    Aber jetzt habe ich einen ganzen Meter mehr, und das weiß diese Haarbürste auf Pfoten jetzt auch! Hatte zwar die Schnauze voller Haare hinterher, aber es hat sich gelohnt. Das machen wir jetzt öfter.

    Winter in Drenthe

    So richtig dicker Schnee. Und ich hätte mal wieder Lust, ein bisschen durch den Wald zu rasen. Aber wie bring ich das meinem Menschen bei? Sie hat so gar kein Verständnis für meine Jagdleidenschaft und meckert schon, wenn ich mal vier oder fünf Stunden weg bleibe. Sagt mal ehrlich: Was sind so ein paar Stunden unter Freunden?!

    Ich musste mir unbedingt was einfallen lassen. Also habe ich sie gaaaanz traurig angeschaut und mit demselben Blick zu den anderen spielenden Hunden rüber geschielt. Eigentlich hatte ich nicht viel Hoffnung, dass mein Mensch darauf hereinfallen würde. Sie kennt mich leider nur allzu gut.

    Aber dann: «Ja, du willst auch mal wieder mitspielen, nicht wahr?» sagt sie und lässt mich von der Leine. Ich denke, ich trau meinen großen Ohren nicht, sie fällt tatsächlich voll drauf rein! Es hat eine Weile gedauert, aber anscheinend wirft meine Erziehung jetzt doch

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