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111 Orte an der Mecklenburgischen Seenplatte, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte an der Mecklenburgischen Seenplatte, die man gesehen haben muss: Reiseführer
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Ebook571 pages2 hours

111 Orte an der Mecklenburgischen Seenplatte, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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About this ebook

Die Mecklenburgische Seenplatte gilt mit ihren über 1.000 Seen als das größte geschlossene Seengebiet in Europa. Zudem zählen zu den wunderbaren Wäldern nicht nur das UNESCO-Weltnaturerbe Buchenwälder um Serrahn, sondern auch die ältesten Eichen Deutschlands.
Gutshäuser, Burgen und Schlösser sind umrahmt von üppigen Feldern und Gärten. Lange Alleen führen zu verträumten Dörfern, mancher Ort wurde als Filmkulisse auserwählt. Urlaub im Schloss, auf dem Wasser oder im Hexenwäldchen. Jeder Ort ist eine Besonderheit und bringt Ihnen Mensch und Natur dieser einmaligen Landschaft näher.
LanguageDeutsch
PublisherEmons Verlag
Release dateNov 26, 2015
ISBN9783863589387
111 Orte an der Mecklenburgischen Seenplatte, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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    111 Orte an der Mecklenburgischen Seenplatte, die man gesehen haben muss - Jana Jürß

    111 Orte an der Mecklenburgischen Seenplatte, die man gesehen haben muss

    Jana Jürß

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2015

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Jana Jürß

    © der Fotografien: Jana Jürß, außer

    Kap. 40: Jens Nattermann; Kap. 82: Silke Hartke

    Covermotiv: Istockphoto.com © Videowok_art

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-86358-938-7

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_Die Aalbude | Aalbude

    Von Aalfischern, Zollabgaben und Cholera

    2_Die Stadt im Aufbruch | Altentreptow

    Von vielen Bränden in die neue Zeit

    3_Das Agroneum | Alt Schwerin

    Leben und arbeiten auf dem Lande

    4_Die Havelquelle beim Schliemann-Dorf | Ankershagen

    Von wo aus Troja entdeckt wurde

    5_Das Tal der Eisvögel | Bad Stuer

    Von der Wasserheilung und seltenen Vögeln

    6_Das schönste Dorf | Ballwitz

    Fast wie bei Barnaby

    7_Die Kirche | Barkow

    Erst Einsturz – dann Landesbaupreis

    8_Das Schlossensemble | Basedow

    ... und die Basedower Böcke

    9_Das Schloss Bellin | Bellin

    Die DDR-Kinder von Namibia

    10_»Zum Hexenwäldchen« | Blankenförde-Kakeldütt

    Crossgolf und Bienen melken

    11_Der Blücherhof | Blücherhof

    Blücher, Ginkgo und ein Taubenhaus

    12_Das Nationalparkdorf | Boek

    Prominente Bewohner und eine Offene Kirche

    13_Die Scheune Bollewick | Bollewick

    Die größte Feldsteinscheune Deutschlands

    14_Die Renaissancekirche | Bristow

    Schönste protestantische Dorfkirche Mecklenburgs

    15_Das Marie-Hager-Haus | Burg Stargard

    Das Wohn- und Atelierhaus

    16_Das Weltnaturerbe | Carpin

    Zurück zum Urwald

    17_Das Fallada-Haus | Carwitz

    Fallada in Carwitz

    18_Die Wisentinsel | Damerow

    Fritz Reuter, Jabel und die Damerower Wisente

    19_Der Bahnhof Dargun | Dargun

    Wie zu Kaisers Zeiten

    20_Das Peenetal | Dargun

    Ein wunderschönes Geistertal

    21_St. Bartholomaei | Demmin

    Die Grüneberg-Orgel und der hohe Turm

    22_Das Kloster | Dobbertin

    Das älteste Feldkloster im Lande Werle

    23_Der Eingang zum Nationalpark | Federow

    Adler-Fernsehen, Wölfe und ein altes Gutshaus

    24_Die Bootshäuser | Feldberg

    Vom Naust zum Ferienhaus

    25_Der Breite und der Schmale Luzin | Feldberg

    Fährmann hol över

    26_Die Halbinsel Amtswerder | Feldberg

    Das historische Herz

    27_Die Gedenkstätte | Fürstenberg

    Geschichte und Gegenwart

    28_Zwei Künstler und ihr Dorf | Grammentin

    Die Schauspielerin und der Maler

    29_Das Amazonasabenteuer | Granzin

    Wasserwandern auf den Seen

    30_Der Havelkrug | Granzin

    Der getarnte Italiener

    31_Das Bücherhotel | Groß Breesen

    Der richtige Ort für Bücherwürmer

    32_Die Planwagenferien | Grünow

    Ein klitzekleiner Ort

    33_Das Atelierhaus | Güstrow

    Ernst Barlach in Güstrow

    34_Das Magasin Druschba | Güstrow

    Pelmeni am Pferdemarkt

    35_Die Spirituosenfabrik | Güstrow

    Echter Rostocker Doppelkümmel

    36_Die Uwe Johnson-Bibliothek | Güstrow

    Liebe, lesen, Prominenz

    37_Der Blick auf die Berge | Helpt

    Ein Ort für Gipfelstürmer

    38_Die Burg Schlitz | Hohen Demzin

    Eine Burg nicht nur für Künstler

    39_Die Allee nach Prillwitz | Hohenzieritz

    Der Teufelsweg

    40_Die Louisen-Gedenkstätte | Hohenzieritz

    Kopf weg – Kopf da

    41_Der Schlosspark | Hohenzieritz

    Ein königlicher Blick

    42_Die Ivenacker Eichen | Ivenack

    1.000 Jahre und mehr

    43_Das Zweiradmuseum | Jürgenstorf

    Motoröl und Unkel Bräsig

    44_Die Hofkonzerte | Klein Trebbow

    Weltmusik im kleinen Dorf

    45_Die Burg Klempenow | Klempenow

    Von der Bronzezeit bis ins Heute

    46_Die Hotels | Klink

    Das frühere FDGB-Ferienparadies

    47_Der Aussichtsturm | Krakow am See

    Der wachsende Aussichtsturm

    48_Das Nebeldurchbruchstal | Kuchelmiß

    An der alten Wassermühle

    49_Die Mecklenburgische Brauerei Lübz | Lübz

    Dosen in den Westen

    50_Der Große Kanal | Ludwigslust

    Wasser aus der Stör

    51_Die große Kaskade | Ludwigslust

    Pappmaschee und Filmkulisse

    52_Das Orgelmuseum | Malchow

    Eine Orgel zum Ausprobieren

    53_Die Weiße Flotte | Malchow

    Schiff ahoi

    54_Die Hausboote | Mirow

    Vom Febo-Mobil bis zur YachtSuite

    55_Die Schlossinsel | Mirow

    Von der Durchgangsstraße zum 3 Königinnen Palais

    56_Das HKB | Neubrandenburg

    Der Kulturfinger

    57_Das jüdische Leben | Neubrandenburg

    Ein Rundweg durch die Geschichte

    58_Der Kulturpark | Neubrandenburg

    Grüner Teppich zwischen Stadt und See

    59_Die Kunstsammlung | Neubrandenburg

    Zwischen Himmel und Museumshof

    60_Das Sportgymnasium | Neubrandenburg

    Die Eliteschmiede des Sports

    61_Die Peenestadt | Neukalen

    Der Papst von Rom und die Freiheitsstatue

    62_Der Franzosensteg | Neustrelitz

    Sackgasse zum Paradies

    63_Das Königsmann | Neustrelitz

    Ein Laden zum Genießen

    64_Die Stadtkirche | Neustrelitz

    Der friedliche Revolutionär

    65_De Pütt | Parchim

    Von der Pfütze zum größten Jahrmarkt

    66_Die Alte Burg | Penzlin

    Benigna Schultzen

    67_Das Eisenbahnhotel | Plau am See

    Romantik pur

    68_Die Eldeschleuse | Plau am See

    Eine Hühnerleiter für Menschen

    69_Die Hubbrücke | Plau am See

    Das Blaue Wunder

    70_Die Seeluster Bucht | Plau am See

    Eine Bucht zum Verlieben

    71_Das Jagdschloss | Prillwitz

    Erholungsheim und Filmkulisse

    72_Die Wüste Kirche | Rambow

    Ein früher Wallfahrtsort

    73_Die Sternwarte | Remplin

    Remplin auf dem Mond

    74_Das Hafendorf | Rheinsberg

    Erst FDGB-Heim – dann Klein-Venedig

    75_Das Kavalierhaus | Rheinsberg

    Musik – Musik – Musik

    76_Das Literaturmuseum | Rheinsberg

    Verliebt in Rheinsberg

    77_Die geteilte Stadt | Röbel/Müritz

    Von der Armenstadt zum Schmuckstück

    78_Die ewige Stadt | Rom

    Wo die Römer leben

    79_Die Landwehr | Tornowhof

    Die Grenze zwischen Mecklenburg und Brandenburg

    80_Der Altstädtische Markt | Schwerin

    Von Heinrich dem Löwen zur friedlichen Revolution

    81_Der Fernsehturm | Schwerin

    Hoch über Schwerin

    82_Die Mecklenburgstraße | Schwerin

    Vom Pfaffenteich und dem Generalpostdirektor

    83_Die Schelfstadt | Schwerin

    Heiraten im Schleswig-Holstein-Haus

    84_Die Schleifmühle | Schwerin

    Die landesherrliche Steinschleiferei

    85_Das Schloss | Schwerin

    Demokratie im Märchenschloss

    86_Das Seglerheim | Schwerin

    Zutritt erwünscht

    87_Das werk3 | Schwerin

    Berliner Salonduft im Domwinkel

    88_Der Filmort | Schwichtenberg

    Das achte Weltwunder

    89_Die Schmalspurbahn | Schwichtenberg

    Einmal Uhlenhorst und zurück

    90_Das Dorfleben | Seewalde

    Ein Ort mit Zukunft

    91_Das Jagddorf | Speck

    Willi Stophs Jagdgebiet und die ertrunkenen Bäume

    92_Die Reuterstadt | Stavenhagen

    Der große Sohn der Stadt

    93_Das Gefängnis | Strelitz-Alt

    Der Fall Jakubowski

    94_Die Landesirrenanstalt | Strelitz-Alt

    Die Geschichten der Insassen

    95_Der Hertha-See | Teterow

    Wenn Wünsche in Erfüllung gehen

    96_Der Teterower Bergring | Teterow

    Motorradsport auf grünem Rasen

    97_Das Schloss | Ulrichshusen

    Wasserschloss, Musikfestspiele und die Maltzahns

    98_Die kleinste Gemeinde | Voigtsdorf

    Ein sterbender Ort?

    99_Die Flaniermeile | Waren (Müritz)

    Luftkurort und Kunst aus Frankreich

    100_Die Müritz | Waren (Müritz)

    Schön wie das Mittelmeer

    101_Das Müritzeum | Waren (Müritz)

    Im Haus der 1.000 Seen

    102_Die Müritz-Saga | Waren (Müritz)

    Was geschah im 17. Jahrhundert?

    103_Das Rathaus | Waren (Müritz)

    Einschussloch, Le Fort und der Kapp-Putsch

    104_Dat Tortenhus | Waren (Müritz)

    Schlemmen in der Feuerwache

    105_Das gemütliche Städtchen | Wesenberg

    Eine Burgmauer, ein blaues Rathaus und ein Filmtheater

    106_Das Bermudadreieck | Wessentin

    Alles nur Seemannsgeschichten?

    107_Die Kunsthalle | Wittenhagen

    Vom Kuhstall zum Kunsthaus

    108_Die Windmühlenstadt | Woldegk

    Am Fuße des Berges

    109_Das tapfere Wrodow | Wrodow

    Rosa von Praunheims Denkmal

    110_Die weiße Glashütte | Zechlinerhütte

    Das Sommerhaus

    111_Der Pilgerpfad | Zippelow

    Pilgern an der Seenplatte

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Ursprünglich war die gesamte Mecklenburgische Seenplatte ein großer See, der sich infolge der Seespiegelabsenkung in mehrere kleinere, miteinander verbundene Seen gliederte. Das Gebiet umfasst die Seen um Schwerin wie Teile des nördlichen Brandenburgs. Seit der Kreisgebietsreform im September 2011 gibt es einen Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, zusammengesetzt aus dem östlichen Teil des historischen Mecklenburgs und aus einem kleineren Teil des historischen Vorpommerns. Er ist mit einer Fläche von 5.468 Quadratkilometern der größte Landkreis Deutschlands und umfasst im Norden die Städte Dargun und Demmin, im Westen Malchow, im Süden Wesenberg und im Osten Woldegk und Friedland.

    Die Auswahl für das vorliegende Buch umfasst die geologische als auch die politisch-gesellschaftliche Mecklenburgische Seenplatte.

    111 besondere Orte aus einem sehr großen, dafür fast ausschließlich wunderbaren Flecken Erde auszuwählen war keine leichte Aufgabe. Vom kleinsten Dorf über vergessene Burgen bis zum größten See Mecklenburgs wird hier erzählt. Sie werden etwas über den flächenmäßig größten Nationalpark der Bundesrepublik und auch etwas über die Menschen an der Seenplatte erfahren. Es ist alles dabei im Land der 1.000 Seen. Genießen Sie diesen Ausflug in die wilden Weiten der inzwischen oft wieder herrlich ungezähmten Natur.

    Herzlichst

    Jana Jürß

    Aalbude

    Zum Vollbild

    1_Die Aalbude

    Von Aalfischern, Zollabgaben und Cholera

    Aalbude, ein Ortsteil von Dargun, ist ein sehr hübscher Ort, der Leute durch seine Besonderheit anzieht. Denn hier gibt es eine Gaststätte mitsamt kleiner Pension namens »Aalbude«, und zwar mit eigenem Fähranleger. Vom Verchener Bootshafen aus, der zwischen der Peene und dem Kummerower See liegt, setzt der Fährmann Fußgänger und Radwanderer zur Gaststätte über und holt sie natürlich auch wieder ab. Früher einmal lag der Ort auf einer Insel und wurde von der Achterpeene umflossen, die inzwischen längst zugeschüttet ist. Die dort lebenden Fischer wurden Aalfischer genannt, weil sie von den in der Peene angelegten Aalwehren lebten. Eine weitere Aufgabe war es, die Wehre für den Schiffsverkehr zu öffnen. Der Name Aalbude taucht im Jahr 1697 auf. Weil die Peene als Grenze die Regionen Mecklenburg und Pommern teilte, betrieben die Mecklenburger neben einer Fähre auch eine Zollstation. Die Durchfahrenden mussten auf sämtliche Waren Abgaben zahlen. Ab 1893 gab es ein Fährhaus in Aalbude. Dort wurden die Durchreisenden auf ihren Gesundheitszustand hin untersucht, Infektionskrankheiten sollten sich dadurch nicht ausbreiten. Auf Grund der Untersuchungen bekam es den Namen Cholera-Haus.

    Der Landweg zur Aalbude ist für Autofahrer zwar möglich, aber wenig ratsam, da die Piste sehr eng ist und die wunderschöne Strecke viel zu schade für solch eine Fahrt ist. Besser, man lässt das Auto am Anfang des Naturschutzgebiets Peenetal, das sich von Salem bis nach Jarmen erstreckt, stehen und genießt den Weg. Mag die Aalbude auch längst kein Geheimtipp mehr sein, lohnt sich trotzdem ein Besuch, um einmal ein Stück Aal und die Fähre auszuprobieren. Wer auf diese Weise gleich Verchen besucht, schaut sich am besten noch das Kloster an, dessen Schwestern das Leben der Dorfbewohner und der Kirchengemeinde teilen. Interessierte können ein paar stille Tage dort verleben.

    Info

    Adresse Aalbude 2, 17159 Dargun, Tel. 039959/27679 | Anfahrt A20, Ausfahrt 19-Tessin, auf B110 in Richtung Tessin/Dargun/Gnoien, bis Demmin fahren, von dort rechts auf B194, dann rechts nach Lindenhof auf DM32 bis nach Verchen, mit der Fähre übersetzen zur Aalbude | Öffnungszeiten Saisonöffnungszeiten – bitte erfragen unter Tel. 039959/27679| Tipp Ein Aufenthalt auf dem kooperativ geführten Biohof Ulenkrug in Stubbendorf zum Mithelfen, Mitlernen, Mitreden oder Mitfeiern ist zu empfehlen.

    In der Nähe

    Das Peenetal (0.91 km)

    Der Bahnhof Dargun (5.58 km)

    Die Peenestadt (7.02 km)

    Zwei Künstler und ihr Dorf (10.27 km)

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    Altentreptow

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    2_Die Stadt im Aufbruch

    Von vielen Bränden in die neue Zeit

    zurück

    Die Kleinstadt Altentreptow hieß bis 1939 Treptow an der Tollense, wobei bereits 1295 der Name fast so lautete wie der heutige: Antiquum Treptow oder Olden Treptow. Sie war in den vielen Jahrhunderten ihres Bestehens – erste Ansiedlungen sollen bis zur Bronzezeit zurückreichen – mehrfach schlimmen Bränden ausgesetzt und musste immer wieder neu aufgebaut werden. Bereits ab dem 14. Jahrhundert hat es Mühlen im Ort gegeben, die neue Tollensemühle ab 1844 verhalf Altentreptow, gemeinsam mit dem Bau eines großen Fachwerk-Getreidespeichers, zu einem leidlichen Wohlstand. 1953 wurde die Mühle verstaatlicht. Leider schloss der Betrieb »VEB Tollensemühle« fünf Jahre später, bevor die Mühle 1996 zum Teil abbrannte und im Jahr 2000, trotz Denkmalstatus, der Abrissbirne zum Opfer fiel. Der Speicher wird aber heute noch als Marktort genutzt. Ein königliches Postamt gab es ab 1725 in der Demminer Straße. Allerdings war die Stadt im 18. Jahrhundert derart verarmt, dass sie ihre Stadtmauer abtrug, um neues Land zu gewinnen.

    1916 bekam die Stadt Stromanschluss, was eine enorme Aufwertung bedeutete.

    Info

    Adresse 17087 Altentreptow | Anfahrt A20, Ausfahrt 30-Altentreptow, dann die L273 bis Altentreptow | Tipp Der Bismarck-Stein am Klosterberg ist der größte noch existierende Findling auf dem norddeutschen Festland.

    Ein Bahnanschluss erfolgte bereits 1878 und ist bis heute erhalten. Bis 1994 war Altentreptow Kreisstadt mit einem großen Wohngebiet mit 1.049 Wohnungen.

    Heute ist das Städtchen im Aufbruch, als hätte es sich noch nicht ganz gefunden. Die Sankt Peter Kirche ist sicher ein Blickfang mit dem Schnitzaltar mit 40 Heiligenfiguren und auch einer Buchholz-Grüneberg-Orgel. Auch die beiden Stadttore Brandenburger Tor und Demminer Tor, die sanierte Mauerstraße und der Brunnen am Markt, der alle nass spritzt, die ihm zu nahe kommen, sind sehenswert. Nicht zu vergessen Fritz Reuter, der hier sechs Jahre seines Lebens als Maler, Dichter und Lehrer verbrachte. Auf dem Friedhof, mit seiner ungewöhnlichen Atmosphäre, gibt es sogar eine Gedenkstätte für die Freunde von Fritz Reuter.

    In der Nähe

    Die Weiße Flotte (6.42 km)

    Das Orgelmuseum (6.89 km)

    Die Hubbrücke (8.49 km)

    Die Eldeschleuse (8.85 km)

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    Alt Schwerin

    Zum Vollbild

    3_Das Agroneum

    Leben und arbeiten auf dem Lande

    zurück

    Das Dorf Alt Schwerin, bereits im 13. Jahrhundert als Bauerndorf gegründet, liegt nur wenige Kilometer nördlich von Malchow am Rande des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide. Einer Familie Gamm gehörte einige Jahrhunderte lang das Dorf. Seit 1963 ist Alt Schwerin ein Museumsdorf. Die DDR hat mit dem Freilichtmuseum »Agroneum« ein Museum im Museum geschaffen. Was nicht schon vor Ort war, wie Gutshaus, die großen Feldsteinkaten an der Dorfstraße und die Dorfschule, wurde von andernorts hergeschafft. In der ehemaligen Schnitterkaserne von 1904 ist die original DDR-Ausstellung »5.000 Jahre Landwirtschaft in Mecklenburg« zu sehen. Die Mühle aus Jarmen begrüßt die Gäste bereits von der Autobahn, und in der Tagelöhnerkate »Wittenborn« werden die Lebensverhältnisse um 1870, also vor der Gründung des Deutschen Reiches, gezeigt. Wer eine Wohnung eines LPG-Bauern sehen möchte, findet diese in den Steinkaten. Alfred Greve hat sämtliches Inventar 1970 an das Museum verkauft, am Heiligabend schloss er das letzte Mal die Wohnungstür ab.

    Das Agroneum bietet

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