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Die Tödlichen Geheimnisse von Dr. Sigmund Freud: Falsche Theorien, echte Morde
Die Tödlichen Geheimnisse von Dr. Sigmund Freud: Falsche Theorien, echte Morde
Die Tödlichen Geheimnisse von Dr. Sigmund Freud: Falsche Theorien, echte Morde
Ebook396 pages4 hours

Die Tödlichen Geheimnisse von Dr. Sigmund Freud: Falsche Theorien, echte Morde

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About this ebook

Die Theorien von Dr. Sigmund Freud, Vater der Psychoanalyse und unbestrittener Meister der Traumdeutung, waren Grundlage für die Ausbildung von Generationen von Psychologen. Man kann sich kaum eine Welt ohne Ödipuskomplex, das Unbewusste oder seine Zigarren und seine Couch vorstellen. Aber wäre eine Welt ohne Freuds Werke so viel schlimmer?  
Das ist keineswegs sicher.  

Seit den frühen Anfängen der Psychoanalyse wurden Zweifel an der Richtigkeit von Freuds Theorien und Methoden laut. Dabei haben Freuds Kritiker aber nie verstanden, dass die öffentlich zugänglichen Dokumente aus Freuds Schaffen von seiner Familie, seinen Kollegen und seinen Anhängern systematisch ausgewählt, zensiert und teilweise sogar gefälscht wurden. Trotz dieser Vertuschungen gibt es mehr und mehr Hinweise auf Leichen im Keller der Psychoanalyse.  

Dank Eric Miller kommt jetzt endlich die ganze Wahrheit, die so gewissenhaft verschwiegen wurde, ans Tageslicht. Vor Miller konnte niemand das letzte Puzzlestück identifizieren, das Freuds Denken und Handeln bestimmte und motivierte.  
In seinem bahnbrechenden Buch zeigt Miller, dass Freuds sprichwörtliche Leichen im Keller ganz reale Opfer sind: die Leichen der Frauen und Männer, die Dr. Sigmund Freud ermordete. 

LanguageDeutsch
Release dateFeb 24, 2016
ISBN9781524267308
Die Tödlichen Geheimnisse von Dr. Sigmund Freud: Falsche Theorien, echte Morde

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    Book preview

    Die Tödlichen Geheimnisse von Dr. Sigmund Freud - Eric Miller

    Couverture

    TOC

    Vorwort des Herausgebers

    Danksagung

    Hintergrund des Falls: Eine wichtige historische Anmerkung zu Veröffentlichung der Tatsache, dass Fr

    Vorwort des Autors

    Teil Eins

    KAPITEL I Spiegel des Wahnsinns

    KAPITEL II: Ehrgeiz, Begehren & Tod

    KAPITEL III: Krise & Verteidigung

    KAPITEL IV: Freuds endgültige Lösung

    Teil Zwei

    KAPITEL V: Kind von Mord & Inzest

    KAPITEL VI: Der Einschnitt

    KAPITEL VII: Ein Anonymes Geständnis

    KAPITEL VIII: Fantasien und Phobien

    KAPITEL IX: Die Introjektion von Sex

    KAPITEL X: Johns Wiedergeburt

    Teil Drei

    KAPITEL XI: Der „Psycho" im Alltagsleben

    KAPITEL XII: Mathematik des Wahnsinns

    KAPITEL XIII: Die Erpressung des Wolfmannes

    KAPITEL XIV: Der Verbrecher im Traum

    KAPITEL XV: Die Rückkehr des „verlorenen Traums"

    KAPITEL XVI: Eine Hölle des Schweigens

    KAPITEL XVII: Mythische Identifikationen

    Teil Vier

    KAPITEL XVIII: Freuds Antisemitismus

    KAPITEL XIX: Der wissenschaftliche Heiland

    KAPITEL XX: Faschismus und die Nazis

    KAPITEL XXI: Experten oder Mit-Verschwörer?

    KAPITEL XXII: Konfrontiert mit Fakten

    LITERATURVERZEICHNIS

    Anhang

    Anhang-1

    Anhang-2

    Anhang-3

    Anhang-4

    Anhang-5

    Anhang-6

    Anhang-7

    Anhang-8

    Anhang-9

    Anhang-10

    Anhang-11

    Anhang-12

    Anhang-13

    Anhang-14

    Anhang-15

    Anhang-16

    Anhang-17

    Anhang-18

    Anhang-19

    Anhang-20

    Anhang-21

    Fussnoten

    Eric Miller

    Die tödlichen Geheimnisse von Dr. Sigmund Freud

    Falsche Theorien, echte Morde

    ____________________

    Alle Rechte vorbehalten. Ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Herausgebers dürfen keine Auszüge aus diesem Buch in irgendeiner Form und mit Hilfe irgendwelcher Mittel, elektronisch wie mechanisch, einschließlich Fotokopierung, Aufzeichnung oder irgendeiner Art von Informationsspeicher- und -abrufsystem vervielfältigt oder übertragen werden. Anfragen können gerichtet werden an: lucia-canovi.com

    FÜR DIESE AUSGABE

    Gewidmet allen Kindern,

    mögen sie nie fürchten, die Wahrheit zu sehen und auszusprechen

    Die Unfähigkeit, Gut und Böse zu unterscheiden, ist das größte Unheil im Leben des Menschen.

    - Cicero

    Wenn du den Geist eines Menschen kennen willst, achte gut auf seine Worte.

    - Chinesisches Sprichwort

    Vorwort des Herausgebers

    Die Theorien von Dr. Sigmund Freud, Vater der Psychoanalyse und unbestrittener Meister der Traumdeutung, waren Grundlage für die Ausbildung von Generationen von Psychologen. Man kann sich kaum eine Welt ohne Ödipuskomplex, das Unbewusste oder seine Zigarren und Couch vorstellen. Aber wäre eine Welt ohne Freuds Werk so viel schlimmer?

    Das ist keineswegs sicher.

    Seit den frühen Anfängen der Psychoanalyse wurden Zweifel an der Richtigkeit von Freuds Theorien und Methoden laut. Dabei haben Freuds Kritiker aber nie verstanden, dass die öffentlich zugänglichen Dokumente aus Freuds Schaffen von seiner Familie, seinen Kollegen und seinen Anhängern systematisch ausgewählt, zensiert und teilweise sogar gefälscht wurden. Trotz dieser Vertuschungen gibt es mehr und mehr Hinweise auf Leichen im Keller der Psychoanalyse.

    Dank Eric Miller kommt jetzt endlich die ganze Wahrheit, die so gründlich unterdrückt wurde, ans Tageslicht. Vor Miller konnte niemand das letzte Puzzlestück identifizieren, das Freuds Denken und Handeln bestimmte und motivierte.

    In seinem bahnbrechenden Buch zeigt Miller, dass Freuds sprichwörtliche Leichen im Keller ganz reale Opfer sind: Die Leichen der Frauen und Männer, die Dr. Sigmund Freud ermordete.

    Das ist keine unbegründete oder gewagte These: Der Autor legt alle Beweise dafür vor.

    Als Journalist, Dichter, Dramaturg, aber auch forensischer Prozessgutachter und Rechtswissenschaftler für das neunte US-Berufungsgericht ist Eric Miller wie kein Zweiter geeignet, Freud zu entschlüsseln. Dank seiner jahrelangen Forschung – mehr als zehn Jahre intensiver Untersuchungen – und einer extrem gut recherchierten Arbeit auf Grundlage von Freuds persönlichen Schriften, der Werke seiner Biographen sowie kürzlich wiederentdeckter amtlicher Dokumente kann Miller diesen begründeten Vorwurf erheben. Mit Scharfsinn und analytischer Finesse, die ihn zu einem echten literarischen Sherlock Holmes machen, zeigt Eric Miller den Weg der Wahrheit durch das sprachliche Labyrinth aus bruchstückhaften Gedanken und Konzepten, in dem Freud seine wahren Geständnisse verborgen hat.

    Miller wirft Licht auf die Rätsel, deren Lösung Freud vehement zu verbergen versuchte und entschlüsselt so als erster Freuds Mordgeständnisse und die schrecklichen Geheimnisse seiner Jugend. Miller offenbart den höchst problematischen Geisteszustand von Dr. Sigmund Freud und entzaubert damit Freuds Theorien und Werke.

    Außerdem werden die zahlreichen Bemühungen zur Verheimlichung von Freuds Geheimnissen aufgezeigt,die die Anhänger von Freuds selbst ernannter Religion unternahmen, um dessen psychische Störungen zum universellen Regelfall zu erklären.

    Eric Millers Buch wurde 1984 erstmalig unter dem Titel Passion for Murder veröffentlicht. Das Buch ist heute so aktuell wie damals, zumal alle neuen Informationen, die seitdem auftauchten, Millers Entdeckungen bestätigen und weiter unterstreichen.

    So wird Millers bahnbrechendes Werk hier fast ohne Änderungen veröffentlicht. Es wurde lediglich der Titel geändert und es kam eine neue Einführung durch den Autor hinzu, die selbst eine spannende Geschichte erzählt.

    Freuds Zitate wurden weitestgehend im Original belassen bzw. aus den offiziellen Werksausgaben übernommen. So kann sich jeder Leser selbst von der Wahnhaftigkeit und verstörenden Qualität von Freuds Worten, Gedanken und Theorien überzeugen.

    Wir hoffen, dass diese neue Ausgabe von Eric Millers Buch, die gleichzeitig die erste deutsche Ausgabe ist, einen Wendepunkt in der öffentlichen Wahrnehmung der Psychoanalyse darstellt und ermöglicht, die beunruhigenden und verstörenden Wahrheiten hinter Freuds kryptischen Geständnissen seiner Verbrechen zu durchschauen.

    Danksagung

    Ich möchte Dr. Helen Schur danken, dass sie die Akten ihres verstorbenen Ehemanns Dr. Max Schur durchsuchte und wichtige Beweise für die vorliegende Arbeit zur Verfügung stellte; Jeffrey Masson, früherer Direktor der Sigmund Freud Urheberrechte und des Freud-Archivs in Washington, D.C., dessen Hinweise halfen, meine Untersuchung in die richtigen Bahnen zu lenken; Ronald Clark und Alexander Grinstein, Freuds Biographen, die sich mit mir freundlicherweise zu bestimmten biographischen Details austauschten sowie Jan Kozubek, Konsul der Tschechischen Botschaft, der unsere Feldforschung in offiziellen Dokumenten beschleunigte

    Hintergrund des Falls: Eine wichtige historische Anmerkung zu Veröffentlichung der Tatsache, dass Freud ein Serienmörder war:

    „Ich habe es selbst gelesen und fand es faszinierend …

    die Leserin [und Freud-Expertin], der ich es geschickt habe … fand das Buch

    hochinteressant und in vielerlei Hinsicht überzeugend."

    Hilary Rubinstein über Eric Millers Buch

    Passion for Murder/Die tödlichen Geheimnisse von Dr. Sigmund Freud – Falsche Theorien, echte Morde

    (Brief vom 28. Juli 1982 – sie)

    1982 schickte Michael Timm, ein Geschäftspartner, einen frühen Entwurf meines Manuskripts zu Freud mit dem damaligen Titel Spiegel des Wahnsinns, (später zu Non Vixit umbenannt und schließlich unter dem Titel Passion for Murder bzw. dem deutschen Titel Die tödlichen Geheimnisse von Dr. Sigmund Freud veröffentlicht) an die angesehene Anwaltskanzlei Rubinstein & Callingham in London, England, die auf Literaturrecht spezialisiert ist.

    Robert Treash, ein enger Freund, Bibliothekar und unersetzlicher Mitarbeiter am Freud-Buch hatte mir die Kanzlei empfohlen, da er in einer anderen Angelegenheit mit ihr zu tun hatte. Die Kanzlei galt außerdem als eine der bekanntesten Kanzleien für Literaturrecht in ganz Europa. Mr. Treash hatte auch persönlich mit Michael Rubinstein zu tun, dem Gründer der Kanzlei. Rubinstein hatte sich einen beachtlichen Ruf erarbeitet, als er Penguin Books bei der Veröffentlichung von D.H. Lawrences Buch Lady Chatterlys Liebhaber vertrat, das die britische Regierung wegen illegaler Verbreitung pornographischer Schriften verbieten wollte. Mr. Timm kontaktierte Rubinstein & Callingham, um ein Rechtsguthaben bezüglich einer möglichen Haftbarkeit bei der Veröffentlichung meiner Arbeit zu Freud zu erhalten – schließlich bezichtigte meine Arbeit Freud des Mordes.

    [An dieser Stelle lohnt sich anzumerken, dass Michael Rubinstein nicht nur für seine Anwaltstätigkeit bekannt war, sondern als angesehene Persönlichkeit auch viele akademische Arbeiten im Bereich von Kunst und Religion am Institute for Cultural Research unterstützte, darunter „Malta's Ancient Temples und Ruts (1988) und „Rembrandt and Angels (1982)].

    Zum gleichen Zeitpunkt, an dem Rubinstein & Callingham engagiert wurden, bat Mr. Timm außerdem darum, das Manuskript an Michaels Bruder, Hilary Rubinstein zu schicken, der ebenfalls Rechtsanwalt war, aber auch Direktor der weltweit ältesten und angesehensten Literaturagentur, AP Watt Ltd. aus London, England. Hilary vertrat als Direktor bei A.P. Watt unter anderem das literarische Erbe von Robert Graves, H.G. Wells, W.B. Yeats, Rudyard Kipling und vielen anderen weltbekannten Autoren. Hilary war also offensichtlich ein Literaturagent mit beeindruckenden Referenzen.

    Meine Arbeit über Freud wurde letztendlich 1984 mit Michael Timm als Herausgeber und Lektor unter dem Titel Passion for Murder: The Homicidal Deeds of Dr. Sigmund Freud veröffentlicht. Das frühe Manuskript des Buchs mit dem Arbeitstitel Mirror of Madness („Spiegel des Wahnsinns") löste augenblicklich außerordentliches Interesse auf höchster Ebene der Anwaltskanzlei und der Literaturagentur aus.

    Am 2. Juli 1982 schrieb Hilary von A.P. Watts Literaturagentur dazu an Michael Timm:

    „Mein Bruder Michael [von Rubinstein & Callingham] schickte mir eine Kopie von MIRROR OF MADNESS. Ich habe es selbst gelesen und fand es natürlich faszinierend. Bevor ich Ihnen offiziell antworte, möchte ich es aber von einem Fachmann durchlesen lassen. Ich bitte Sie also um etwas Geduld und hoffe, mich in einigen Wochen wieder bei Ihnen melden zu können.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Hilary Rubinstein"

    Normalerweise dauert es Monate, um eine Antwort von einem Literaturagenten dieses Kalibers zu erhalten. Michael Rubinstein erhielt am 25. Juni 1982 zwei Kopien von Mirror of Madness und eine Kopie ließ er „unverzüglich meinem Bruder Hilary von A.P. Watt Limited, Literaturagentur, zukommen. In seinem Brief vom gleichen Tag vermerkte er außerdem: „Er sagte, er geht davon aus, Ihnen im Lauf der nächsten Woche zu schreiben. Michael schreibt in seinem Brief weiter, dass er das Buch selbst sofort gelesen hat („In der Zwischenzeit habe ich das Buch selbst durchgelesen und fand es natürlich ziemlich faszinierend."). Dann gab er seine wesentliche Position bezüglich einer möglichen Haftbarkeit bei einer derart spektakulären Arbeit in einem einzelnen Absatz wieder und führte seine rechtliche Einschätzung auf drei Seiten aus. Zu meiner Arbeit Mirror of Madness (d.h. Passion for Murder), schrieb er:

    „Sie wirft keine offensichtlichen Schwierigkeiten hinsichtlich einer möglichen Verleumdung auf, da nach den Gesetzen dieses Landes nur lebende Personen Rechtsansprüche wegen Verleumdung anmelden können; keine Angehörigen im Namen eines Toten. Man könnte argumentieren, dass das Buch der Familie Freud eine pathologische/psychologische Störung durch Mischehen oder andere Ursachen unterstellt, welche als Schlussfolgerung auch die noch lebenden Nachkommen Sigmund Freuds betreffe; in dem Zusammenhang insbesondere Clement Freud, M.P. [d.h. Mitglied des britischen Parlaments]. Sollte sich jemand aus der Familie Freuds entscheiden, wegen Verleumdung zu klagen, wären etwaige Ansprüche weniger beeindruckend, wenn andere hier wohnhafte Familienmitglieder, nicht klagen, sodass ich die Gefahr ernsthafter Risiken aus diesem Bereich für gering halte."

    In einem weiteren Absatz erwähnt er dennoch, dass er, obwohl er sich keine Sorgen um „ernsthafte Risiken oder kontradiktorische Klagen bezüglich meiner Arbeit macht, doch persönliche Bedenken bei einigen Dingen im Manuskript hat. Er bezog sich dabei insbesondere auf meine Behauptung, „Freuds eigentliches Trauma sei im Alter von 17 Jahren eingetreten, als er John ermordete und nicht im Alter von 2 Jahren.

    Das Rechtsguthaben schließt etwas überraschend mit einer persönlichen Anmerkung, dass er selbst Mitglieder aus Freuds Familie kennt und mit ihnen zur Schule ging.

    Am 28. Juli, weniger als ein Monat, nachdem er das Manuskript von seinem Bruder erhalten hatte, schrieb mir Hilary Rubinstein (der Literaturagent), um mir mitzuteilen, dass er gern eine Expertenmeinung zum Inhalt meiner Arbeit einholen würde. Er schrieb:

    „Es tut mir leid, dass ich etwas Zeit gebraucht habe, um auf dieses faszinierende Buch zu reagieren, aber ich war gespannt, die Meinung eines Experten zu hören, bevor ich antworte. Das Buch ist offensichtlich sehr kontrovers und viele Freudianer werden ihm extrem feindlich gegenüber stehen. Aber die Leserin, der ich es geschickt habe, war keine solche Freudianerin und fand das Buch hochinteressant und in vielerlei Hinsicht überzeugend."

    Die „Expertin, der Hilary mein Buch zum Lesen und Bewerten vorgelegt hatte, war also selbst „Freudianerin. Man kann davon ausgehen, dass Hilary eine sehr kundige Person um ihre professionelle Meinung geben hatte – vermutlich war sie Psychoanalytikerin oder Professorin für ein verwandtes Gebiet. Auf jeden Fall muss Hilary ihrer Meinung großen Wert beigemessen haben, denn er fragte weiter, ob wir Interesse hätten, das Buch von A.P. Watt in anderen Ländern als dem Vereinigten Königreich und dem Commonwealth vertreten zu lassen: „ob Sie die Dienste von A.P. Watt auch beim Verkauf der Fremdsprachen-Rechte in Anspruch nehmen wollen."

    Hilary schloss sein Gutachten mit einem netten Kompliment, dass mein Manuskript eine „bemerkenswerte Arbeit" ist:

    „Ich weiß die Gelegenheit, diese bemerkenswerte Arbeit lesen zu dürfen, jedenfalls sehr zu schätzen und freue mich sehr auf Ihre Antwort."

    Am 3. September 1982 bekam Hilary aber langsam kalte Füße. Wie er bekannte, lag das hauptsächlich an meiner Behauptung, dass Freud seinen angeblichen Neffen (oder wie meine Arbeit herausstellt, vielmehr seinen Halbbruder) ermordet hatte. In dem Zusammenhang lohnt es sich, Hilarys nächsten Brief vollständig zu zitieren.

    „Sehr geehrter Mr. Timm,

    ich hielt es für sinnvoll, eine Art Bestätigungsbrief nach unserem Telefonat in der letzten Woche zu schreiben. Ich würde sehr gern eine überarbeitete Version von Eric Millers Buch lesen und würde es vorziehen, mit meiner Zusage, als Literaturagent für das Buch tätig zu werden, bis zu dem Punkt abzuwarten. Wie gesagt leidet das Buch – zumindest meiner Meinung nach – gegenwärtig vor allem an einem Mangel überzeugender Beweise, dass Freud tatsächlich seinen Halbbruder ermordete, welche über die Nachweise seiner mörderischen Gedanken in Briefen und Träumen hinausgehen. Ich hoffe sehr, dass Eric Miller diese Kritik in seiner Überarbeitung berücksichtigt.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Hilary Rubinstein [Unterschrift]"

    Natürlich war Hilary alles andere als ehrlich, als er behauptete, uns in Kenntnis gesetzt zu haben, dass das Buch „an einem Mangel überzeugender Beweise" leiden würde.

    [Interessanterweise hat Anwalt/Literaturagent Hilary mir aber offensichtlich abgenommen, dass John Freuds Halbbruder war und nicht sein Neffe, wie es offiziell heißt und wie alle vorherigen Biographien Freuds behaupten. An dieser Stelle muss ich noch auf einen anderen relevanten Aspekt hinweisen. Rubinstein & Callingham hatten tatsächlich schon Monate, bevor ich direkt mit ihnen wegen meines Manuskripts zu tun hatte, Einblick in die Volkszählung der Stadt Manchester von 1881 erbeten, um nach Hinweisen zu suchen, dass John weiterhin in Manchester gelebt hat, wie Freud behauptete. (An dieser Stelle noch einmal der Hinweis auf meine Feststellung, dass Freud John 1873, später auf 1875 korrigiert, ermordet hatte.) Am 18. Februar 1982, Monate bevor den geäußerten Bedenken bezüglich des Mords an John Freud, schrieben Rubinstein & Callingham Mr. Treash zu den Ergebnissen ihrer eigenen Untersuchung:

    „Ich freue mich, Ihnen die beigefügte Kopie des Eintrags der Familie von Emanuel Freud, wohnhaft 59 Shakespeare Street, Chorlton-on-Medlock, aus der Volkszählung der Stadt Manchester von 1881 zu schicken, um die Sie gebeten hatten. Es gab tatsächlich keinen gesonderten Eintrag für John Freud, wie Sie bereits erwartet hatten."

    Vielmehr konnten wir bestätigen, dass es keinen Gewerbeschein, keinen Telefonanschluss und keine sonstigen Daten gab, die nahelegen würden, dass John in Manchester oder irgendwo anders lebte. Für alle anderen Mitglieder der Familie wurden hingegen entsprechende Nachweise gefunden. Insbesondere diese Tatsache straft Freuds Behauptung Lügen, dass John bis 1900 weiter in Manchester lebte, wie Freud in privaten Briefen und seinem bekannten und 1900 erstmalig veröffentlichtem Buch Die Traumdeutung behauptete. Offensichtlich übersah Michael Callingham, wie wichtig diese handfesten Beweise bezüglich Johns Leben in Manchester waren, die seine eigene Kanzlei entdeckte – oder er übersah sie nicht, sondern ignorierte sie vorsätzlich.]

    Jedenfalls sah er sich gezwungen zu lügen, als er behauptete, uns bereits früher wegen seiner Bedenken über mangelnde überzeugende Beweise informiert zu haben – was die Frage aufwirft, was tatsächlich hinter ihrer Ablehnung steckte.

    Nun gut. Die Frage liegt auf dem Tisch und wurde von zwei Brüdern aufgeworfen, die beide Mitglieder einer bekannten jüdischen Familie in England mit außergewöhnlicher Expertise in Literaturrecht und der Repräsentierung von literarischem Eigentum sind. Natürlich galt Freud zu der Zeit, als Hilary mein Buch las, neben Einstein als einer der wichtigsten Juden auf der Welt. Sofern es also keine weiteren Faktoren gab, die die Entscheidung Hilarys in der Angelegenheit hauptsächlich beeinflussten, war die Ermordung John Freuds entscheidend für ihre Bedenken bezüglich des frühen Manuskripts, aus dem später Passion forMurder: The Homicidal Deeds of Dr. Sigmund Freud wurde.

    Hilary schrieb Michael Timm am 21. Februar 1983, dass er mitteilen muss, dass A.P. Watt Ltd. plötzlich kein Interesse mehr am Freud-Projekt hatte:

    „Sehr geehrte Michael Timm,

    vielen Dank für Ihr Schreiben vom 9. Februar. Ich habe nun die neue Version von Eric Millers Buch Non-Vixit (ein weiterer Arbeitstitel für das spätere Buch) gelesen und ließ es auch von einem Kollegen durchlesen. Ich befürchte leider, dass wir beide nicht ausreichend überzeugt sind, um Ihnen anzubieten, das Buch zu repräsentieren. Es tut mir sehr leid, dass ich diese Entscheidung treffen musste und ich wünsche Ihnen weiter viel Glück mit dem Buch.

    Bitte lassen Sie mich wissen, wenn Sie wünschen, dass wir die Arbeit an eine andere Literaturagentur oder einen Verlag weiterleiten.

    Mit freundlichen Grüßen,

    Hilary Rubinstein."

    Bloße Höflichkeit, für die Hilary bekannt war. Der Brief selbst ist interessant. A.P. Watts eigene Freud-Expertin hatte das Buch „hochinteressant und „überzeugend genannt. Hilary, Vorsitzender der Agentur, hat die Arbeit in höchsten Tönen gelobt; er nannte sie selbst „faszinierend" und sowohl er als auch sein Bruder wussten, dass weitere kleine Überarbeitungen und Verfeinerungen folgen würden. Auch die letzte Version des Lektorats von Non-Vixit (der Entwurf selbst wurde 1983 in der Bibliothek des Kongresses urheberrechtlich geschützt) steckte voller Original-Dokumente und einem breiten Literaturverzeichnis – eine deutliche Verbesserung zur früheren Fassung, aber inhaltlich weitestgehend gleich.

    Als abgewiesener Autor kann man sich durchaus fragen, ob die plötzliche Erkenntnis, dass die Arbeit nicht überzeugend ist, vielleicht auch politisch motiviert war, schließlich war die von ihnen beauftragte Expertin anderer Meinung. Wenn überhaupt, wurden mit jedem Entwurf des Manuskripts mehr Beweise vorgelegt, nicht weniger! Der neue Titel Non-Vixit betont insbesondere das rätselhafte Verschwinden von John Freud – ebenjene Angelegenheit, die Hilary und Michael als den Schwachpunkt ausmachten – bei dem es vor allem um Freuds „Traum-Behauptung" geht, dass es John nie gegeben hatte. In meinem Werk wurde nach den abertausend Artikeln und Büchern zu Freud und seiner Familie zum ersten Mal Johns Eintrag im Geburtenregister zitiert, den ich dank einer besonderen Kooperation mit tschechoslowakischen Beamten erlangen konnte – damals ein kommunistisches Land.

    Die Rubinsteins waren und sind wie gesagt eine bekannte alte jüdische Familie in England. Einer ihrer Vorfahren wurde sogar gerühmt, das Leben eines englischen Königs gerettet zu haben. („Unter der Herrschaft von George III. wurde ein Vorfahre, der als Federmacher arbeitete, belohnt, weil er den König vor einem versuchten Attentat rettete. Dafür machte man ihn zum Hoflieferanten für Schreibfedern" – siehe den Nachruf im Guardian.) Ihr Vater, Harold Fredrick Rubinstein war tatsächlich nicht nur einer der beiden Gründer von Rubinstein & Callingham, sondern selbst ein Literat, der sich dem jüdischen Interesse widmete. Er schrieb mehrere Stücke zum Judentum, Israel Set Free (1936), Shylock's End (1970), war Herausgeber von Four Jewish Plays (1978) und so weiter. Er wird in der Jewish Virtual Library geführt.

    (Erwähnenswert ist, dass Freud selbst (neben Albert Einstein, Martin Buber und Chaim Weizmann, dem ersten Präsidenten Israels) Mitglied des Direktoriums der Hebräischen Universität von Jerusalem war. Vielleicht wollte die Familie nach reiflicher Überlegung einfach nichts mit dem Vorwurf, dass Freud ein Serienmörder ist, zu tun haben.)

    Jedenfalls wird in Freud in Zion: Psychoanalysis and the Making of Modern Jewish Identity (Karnac Books) dargestellt, dass Freud eine wichtige Rolle für die Geisteshaltung der modernen jüdischen Immigranten spielte:

    „Die Verbreitung der freudianischen Psychoanalyse im vorstaatlichen Israel, in dem sie rasch die Diskurse in Pädagogik, Literatur, Medizin und Politik prägte sowie eine beliebte therapeutische Disziplin wurde, kann daher als Kernbestandteil der Herausforderung für die jüdische Immigrationsgesellschaft betrachtet werden, angesichts ihrer mannigfaltigen europäischen Geschichte und ihrer konfliktbehafteten Gegenwart im Nahen Osten eine Identität zu bilden."

    Es kann keinen Zweifel geben, dass die Enthüllung, dass Freud ein Serienmörder war, mit vielen (wenn auch nicht allen) kulturellen und finanziellen jüdischen Interessen von Einzelnen oder verschiedenen Gruppen in Konflikt steht – unabhängig davon, dass Freud selbst, in den Worten des bekannten jüdischen Gelehrten Yahuda, einer der größten, fanatischsten „Hasser" des Judentums war. (Freud war durch und durch Antisemit, wie im vorliegenden Buch aufgezeigt wird.) Tatsächlich wurde Freud für viele selbst zu einer religiösen Figur, die bis heute kultisch vergöttert und als einer der bedeutsamsten Menschen aller Zeiten verehrt wird – auf einer Ebene oder sogar noch wichtiger als Moses.

    Darum geht es zu gegebener Zeit an anderer Stelle noch ausführlicher. Hier soll gezeigt werden, dass Sigmund Freud einer der bekanntesten oder der bekannteste jüdische Serienmörder war. Wir beschäftigen uns als nächstes mit Freuds eigenem Bekenntnis, sich in Gedanken gewohnheitsmäßig mit der Ermordung von Menschen zu beschäftigen, Menschen „die man loswerden könnte, wenn man wollte. Freuds mörderischer Wahn war so zwanghaft, dass neben seinem eigenen Bekenntnis auch die Aussage seines Leibarztes aufgeführt wird. Darin heißt es, Freuds Zustand entsprach einer „moralischen Geisteskrankheit und er leide an einem Mord-Komplex namens Kain-Komplex (d.h. ein Brudermord-Komplex) zusätzlich zum Ödipus-Komplex (der bekanntermaßen ein inzestuöser Vatermord-Komplex ist).

    Hilary Rubinsteins Randbemerkung, dass „viele Freudianer ihm extrem feindlich gegenüber stehen" würden, war zweifellos richtig. Aber wie Shakespeare empfiehlt:

    LANZELOT:

    Nun wahrhaftig, wenn Ihr auch Eure Augen hättet, so könntet Ihr mich doch wohl nicht kennen; das ist ein weiser Vater, der sein eignes Kind kennt. Gut, alter Mann, ich will Euch Nachricht von Eurem Sohne geben. Gebt mir Euren Segen! Wahrheit muß ans Licht kommen. Ein Mord kann nicht lange verborgen bleiben, eines Menschen Sohn kann's; aber zuletzt muß die Wahrheit heraus.

    SHAKESPEARE

    John Freud ist „eines Menschen Sohn, dessen Mord zu lange verborgen blieb und jetzt, „zuletzt muß die Wahrheit heraus.

    Eine weitere Bemerkung dazu, wann John Freud ermordet wurde vor dem Hintergrund von Freuds Aussagen, wann er in England war:

    Vorwort des Autors:

    In zahlreichen Passagen dieses Buchs wird Freuds frühe Reise nach England angesprochen. Es wird in diesem Buch erwähnt, dass Freud in der Erstausgabe seines Buchs Die Traumdeutung von 1900 in einer autobiographischen Anmerkung schreibt, dass er zum Zeitpunkt seiner Reise 17 war. Freud machte diese Anmerkung, als er 44 Jahre alt war. Es wird in diesem Buch bald deutlich, dass die Frage, wann Freud das erste Mal nach England reiste, aus verschiedenen Blickwinkeln diskutiert wird. Dafür zitiere ich aus einem frühen Brief Freuds, den er vermutlich in England verfasste und der auf das Jahr 1875 datiert ist. Im Sommer 1875 war Freud 19. Trotzdem war ich und bin ich immer noch der Meinung, dass Freud seinen vermutlich ersten oder einen seiner ersten Morde 1873 beging, als er 17 war, nicht 19. Aber selbst wenn wir auf Gutglauben akzeptieren, was Freuds Herausgeber und Übersetzer zu den Daten seiner frühen Briefe schreiben, bestätigt das doch in keiner Weise deren Inhalte. Insbesondere deshalb, weil es reichlich Beweise gibt, die in diesem Buch angeführt werden und belegen, dass Freud auf seine „Todesdaten", die Zahlen 17 und 19, extrem fixiert war.

    Bis es unabhängige Beweise gibt, dass John lebte, als Freud angeblich seinen Brief von 1875 schrieb (in dem er behauptet, John sei am Leben und bei ihm), gibt es nichts als die Behauptung eines Serienmörders zu Umständen und Verbleib einer vermissten Person; einer vermissten Person, die Freud zuletzt sah und die Freud zuletzt erwähnte. Freuds angebliche Anmerkungen über John aus seiner Zeit in England sind nichts als die Behauptungen eines Serienmörders über eines seiner Opfer – und es ist typisch für Serienmörder über ihre Verbrechen zu lügen. Bis heute gibt es nicht den geringsten Beweis, dass John lebte, nachdem Freud ihn in England sah; beziehungsweise in Wien, wo John Freud besuchte, als der 14 war (ein einschneidendes Ereignis, das im Buch ebenfalls besprochen wird).

    Nach bestem Wissen dieses Autors wurden keine Beweise vorgebracht, dass John nach dem Frühjahr 1871, wo er bei einer offiziellen englischen Volkszählung auftauchte, noch lebte. Es gibt nur Freuds angeblichen Brief von 1875, in dem er John im Präsens erwähnt, um nahezulegen, dass John noch lebte, als Freud in Manchester war, um seine engen Verwandten zu besuchen. Die Fakten dieses Falls, die Freud selbst vorlegte, lassen mich schließen, dass Freud absichtlich ein handfestes Bekenntnis seines Mords an John in Die Traumdeutung ablegte. Das Bedürfnis, mit Taten zu prahlen, mit denen sie davon kamen, ist typisch für Serienmörder. Viele werden dadurch geschnappt.

    Indem ich Freuds „Hinweisen" folgte, konnte ich nachweisen, dass John tatsächlich vermisst war. Jahrzehnte nach seinem Mord log Freud, dass John weiter lebte. Die vorliegende Arbeit hat diese Fakten zum ersten Mal nachgewiesen.

    Ob Freud seinen Halbbruder ermordete, als er 14 oder 15, 17 oder 19 war, spielt letztendlich keine Rolle – höchstens, um eine richtige Zeitachse seiner Verbrechen zu zeichnen. John war, wie man im Verlauf des Buchs sieht, nur das erste – oder eines der ersten – der vielen Opfer dieses Serienmörders. Nur weil Freud im ersten Viertel des letzten Jahrhunderts in den USA zu einer Art Messias wurde, blieb das forensische Profil dieses Serienmörders so lange unentdeckt. Die Aufdeckung von Freuds Morden wurde durch die Bibliothek des Kongresses der USA, insbesondere die Abteilung der Sigmund-Freud-Archive in der Manuskript-Abteilung, weiter erschwert. Nach Ansicht dieses Autors leisteten sie, bewusst oder unbewusst, Beihilfe zur Geheimhaltung von Freuds persönlichen Briefen und Aufzeichnungen bei Freuds psychoanalytischen Organisationen.

    Eric Miller, Mai 2015

    Teil Eins

    „Ich lehrte anderen die Tugend der Beichte und konnte doch nie meine eigene Seele bloß legen. Ich schrieb eine kurze Biographie, die mehr der Propaganda diente als allem anderen und wenn ich eine bruchstückhafte Beichte ablegte, dann in Die Traumdeutung – ‚der Vergöttlichung von Träumen‘ – Niemand hat das wahre Geheimnis meiner Arbeit je gekannt oder erahnt."¹

    Sigmund Freud

    A Visit to Freud, 1934

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