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Failed Species: Band III
Failed Species: Band III
Failed Species: Band III
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Failed Species: Band III

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About this ebook

Randolf erhält vom undurchsichtigen Geheimbund ideale Studien- und Forschungsbedingungen zur Verfügung gestellt. Viele namhafte Wissenschaftler lassen sich von ihm berufen zu einem Seminar über Prozessphilosophie. Unter der Leitidee der Entwicklung zeichnen sie die Geschichte des Universums seit dem Urknall nach, unter Einbezug aktuellster quantenkosmologischer Ideen, und sie gelangen zu dem Ergebnis, dass die Vorstellungen von Gott ebenfalls prozessual aufzufassen sind. Gott hat sein Gottsein noch vor sich. Er sei selbst Subjekt und Objekt eines umfänglichen Prozesses, in welchem auch jeder Einzelne seine Bedeutung hat. Der Gott im Werden hat sich einem gewagten Abenteuer ausgeliefert. Jede Menschengeschichte ist ein weiteres Wagnis im Vorgang der Selbstfindung Gottes, aber auch eine unverzichtbare Quelle fortdauernden Lernens. Ihre Gedanken sind an dem Philosophen Whitehead orientiert. Randolfs irritierende Entrückungen finden auch während des Seminars statt. Sie führen ihn in unterschiedliche Zukünfte. Seine Freundin Melite erscheint ihm dort in unterschiedlichsten Rollen und Funktionen. Der Orden spielt eine zunehmend düstere Rolle; man strebt eine Evakuierung der Erde an. Auf dem Treffen des kongenialen Freundeskreises in New York kommt es zu einer Entfremdung mit seinen Freunden. Randolf überwirft sich außerdem mit der metaphysischen Konferenz. Nach seiner Rückkehr von NY macht ihm die Unauffindbarkeit seines Freundes Odin zu schaffen, der einen kritischen Bericht über den Orden veröffentlicht hat.
LanguageDeutsch
Release dateMar 3, 2016
ISBN9783741215964
Failed Species: Band III
Author

Klaus Windhöfel

Klaus Windhöfel studierte Theologie, Philosophie und Physik in Bochum, Wuppertal und Bonn. Er war 25 Jahre in Wetzlar als Pfarrer im Schuldienst tätig und unterrichtete Religion, Ethik und Anthropologie. Seit 2014 im Vorruhestand.

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    Failed Species - Klaus Windhöfel

    Mein ausdrücklicher Dank gilt dem Internet, das ich für die Abfassung des umfangreichen Romans in vielfältiger Weise nutzen durfte. Ohne diese gigantische Enzyklopädie, die stets mit Rat und Tat Pate stand, wäre es für mich unvorstellbar gewesen, so viel Material zusammen zu tragen. Aus wie vielen Blogs und Videos auf Youtube, Diskussionsforen, prägnanten Wikipedia-Artikeln, visuellen Ortsbeschreibungen, Reiseberichten etc. hat nicht meine Phantasie Inspiration erfahren dürfen! All den anonymen Autorinnen und Autoren, den Gestaltern wissenschaftlicher Websites, den unzähligen Fotografen, die bereitwillig ihre Bilder ins Netz stellen, sei Dank gesagt.

    Inhaltsverzeichnis

    Kapitel 31: Der Kosmos der Zahlen

    Kapitel 32: Shopping mit Elvira

    Kapitel 33: Abrechnung oder der Fluch des Reich-Sein-Wollens

    Kapitel 34: Die Einnahme der gentechnischen Fabriken

    Kapitel 35: πάντα ῥεῖ oder alles fließt

    Kapitel 36: Armaggedon

    Kapitel 37: Das Böse, Teil III; von der Größe der Menschheit

    Kapitel 38: Aufbruch in die kosmischen Räume oder von der Philosophie des Raumes, der wir sind

    Kapitel 39: Die letzte Konferenz

    Kapitel 40: Zwölf Jahre perfekte Religion bis in den Untergang …

    Kapitel 41: Clubbesuch in Cuxhaven

    Kapitel 42: Die Offenbarung oder die Spaßbremse

    Kapitel 43: Das Archiv oder der innere Spiegel

    Kapitel 44: Verwirrung oder was ist Wahrheit?

    Kapitel 45: Alles im Prozess oder das All des Prozesses

    Kapitel 46: Das Ende eines Vorgangs

    Kapitel 47: Dialog unter den Mächtigen

    31. Kapitel: Der Kosmos der Zahlen

    Unser Heil liegt in der vollständigen Übertragung des Lebens und der kulturellen Errungenschaften auf die Welt der Zahlen, das Medium des Schöpfers des Universums in der Sphäre des Geistes, der uns hervorgebracht hat. Lassen sie mich den ersten Teil meines Vortrags mit einem Zitat von Ramanujan abschließen, bevor wir darauf 20 Minuten Pause machen: Eine Gleichung hat für mich keine Bedeutung, solange sich nicht ein Gedanke Gottes darin offenbart … "

    In der Pause gingen die meisten Zuhörer in die Gärten und vertraten sich die Beine. Es war inzwischen fast dunkel geworden. Als hellster Stern war nur der Planet Venus zu sehen, der zwar wegen seiner Phase nur halb so groß, aufgrund seiner Erdnähe jedoch so hell wie nie auf seiner übrigen Bahn jetzt im Frühjahr zu leuchten pflegte. Er folgte der Sonne in seinem Untergang. Ein bekannter Teilnehmer, Roger Fischbach, Spezialist für elektronische Datenverarbeitung, schaute ebenfalls auf zum deutlich sichtbaren Gestirn. „Na ja, zur Venus können wir nicht fliegen, da ist es heiß wie im Backofen… „Nicht zur Sonne, die uns zerstört … in die andere Richtung sollten wir fliegen… „Ist schon merkwürdig, dass unser Heimatgestirn uns den Dienst quittiert … daran sind wir nun mal nicht schuld! „Ich würde sagen … entgegnete ich, um überhaupt aus Freundlichkeit in diesen Pausengesprächen etwas zu sagen „…wir hatten unsere Zeit … alles hat seine Zeit! Prediger Salomonis; wo steht geschrieben, dass das Geschlecht der Menschheit ewig existieren sollte? Wir haben gelebt wie die Maden im Speck, wie jede Bakterienart haben wir nur unser Soll erfüllt, Stoffwechsel; wir haben Stoffe umgewandelt, in andere transformiert, mehr nicht, Metabolismus pur! – nur nannten wir das Konsum. Gleich wie die Bakterien müssen wir sterben, wenn die Ernährungsgrundlage wegbricht oder sich die Umweltbedingungen dramatisch verschlechtern. Warum hat es so viele Menschen auf dem Planeten gegeben? Doch nur, weil auch vor der erlauchten Menschenfamilie das Gesetz des exponentiellen Wachstums nicht Halt gemacht hat. Vorausgesetzt: es gibt genügend Nahrung und keine nennenswerten gegenläufigen bedrohlichen Tendenzen, sprich: Bazillen oder Fressfeinde; in beidem sind wir bislang reichlich verwöhnt worden… „Reden wir von etwas Freundlicherem! Sie haben einige kritische Artikel zugunsten der VZ geschrieben und ich habe ihr Buch über den Nationalsozialismus als innerweltliche Religion gelesen – ihre Thesen haben mich überzeugt: der Mensch ist unheilbar religiös; er würde sich immer Religionen erschaffen trotz eines Verbotes aufgrund seiner Veranlagung -, sagen sie mir doch, weshalb sind sie berufen worden in dieses Projekt? Er wollte damit wohl sein Erstaunen bekunden, dass ein Kritiker des Projekts im Herzen desselben arbeite. „Nun ich war selber überrascht. Man hat unlängst auch eine Berufung ins GWK an mich herangetragen. Ich hatte meine Verdienste nicht so hoch eingeschätzt; aber ich nehme es gerne zur Kenntnis… „damit sind höhere Zuteilungen verbunden. unterbrach er mich „… nicht deswegen. Meine Zuteilungen waren stets hoch genug, um gut leben und kritisch recherchieren zu können… ich wollte ihm nicht mitteilen, wie ich zu meinen erhöhten Zuteilungen gekommen war „… ich glaube, dass meine Berufung der kastalischen Philosophie zuzuschreiben ist. Wir haben es ja vorhin gehört: Coincidentia Oppositorum. Man erhofft sich dadurch, dass man die Kritiker ins Boot holt, einen weiteren Horizont. Wir sind als Spürhunde für etwaige Fehler willkommen. Ohne Gegenposition und Kritik gibt es halt keinen Fortschritt. Das ist meine Funktion, nicht mehr… Eine Glocke erinnerte uns an den Fortgang des Referats. Ich hatte in dem Gespräch etwas übertrieben. Ich kannte Fischbach nicht, weshalb sollte ich ihm differenziert meine wahre Position auseinandersetzen? Ich war diesbezüglich eher gleichgültig. Ich hatte nichts gegen einen Fortbestand der Menschheit, schon gar nichts gegen Privilegien, die man mir zutrug, war nur überaus skeptisch, ob es je gelingen werde, die Erde zu verlassen. Und falls doch, was hatte das mit uns jetzt lebenden Individuen zu tun, mit den jetzt lebenden Generationen? Rein gar nichts! Nicht mal unsere Kinder und Enkelkinder würden in den Genuss kommen, in einer außerirdischen Kolonie aufwachsen zu dürfen. Andererseits fand ich die Themen, wie sie hier debattiert wurden, interessant und spannend im Hinblick auf die Frage nach Gott. Meines Erachtens konnte man die Gottesfrage vollkommen lösen von unserem Dilemma, was sollte sie damit überhaupt zu tun haben? Warum benötigten Menschen immerzu einen Grund für ihr Handeln, eine Legitimation oder einen Glauben an eine Aufgabe, die von höchster Stelle angeordnet zu sein hatte? Ich war hier an diesem Ort, weil mich das Thema an sich interessierte. Was es mit der Evakuierung der Erde zu tun haben sollte, war mir schleierhaft.

    = 1,414213562… das geht munter so weiter analog zur Zahl π. Wie aus heiterem Himmel ergeben sich plötzlich durch algebraische Operationen Zahlenwerte und –verhältnisse wie zum Beispiel beim Goldenen Schnitt, der häufig sogar in der Natur nachweisbar ist, obwohl sie doch vordergründig blind ist und ohne Bewusstsein auskommt für Zahlen. Wenn man eine Strecke so teilt, dass eine größere und eine kleinere Teilstrecke entsteht und die größere Teilstrecke X jeweils zur kleineren, die wir mit der natürlichen Zahl „eins bezeichnen wollen, ins Verhältnis setzt bis ins Unendliche sich fortsetzend, wenn man weiter diese Teilstücke algebraisch ins Verhältnis setzt, ergeben sich wie aus dem Nichts heraus Relationen zur Basis der natürlichen Zahl „eins. An dieser Stelle ereignet sich ein kleines Wunder: nur aus der Annahme der „eins" und einer algebraischen Rechenoperation ohne Verwendung konkreter Ziffern entsteht die Konstante der harmonischen Teilung. Auch sie muss ja vorher, bevor die Griechen sie entdeckten, bereits vorhanden gewesen sein. Die harmonische Zusammenarbeit zwischen Kleopatra und Herbelsohn entsprach in einer nichtmathematischen Weise der Harmonie des Goldenen Schnittes. Unaufgefordert stand sie auf, bediente ihre Mobile Einheit und auf der Projektionsleinwand sahen wir sich das kleine Wunder verwirklichen, wie aus Buchstaben Zahlen wurden durch Anwendung einer von jedem vernünftig denkenden Menschen nachvollziehbaren Operation. X war das größere Teilstück der Strecke, ihre Gesamtlänge demnach 1 + X. Daraus konnte man die Proportion (1 + X) : X = X : 1 ableiten. Der Trick bestand darin, dass man einen weiteren Buchstaben AB für die Gesamtlänge ersetzen konnte durch das bereits vorhandene X, vermehrt um das kleinere Teilstück „eins, indem man eine Summe bildete. So hatte man durch die Vereinfachung der Algebra nur eine Unbekannte erhalten und die Gleichung war lösbar.

    „Ich will sie nicht mit einfachsten mathematischen Bezügen langweilen. Das sind Rechenoperationen, wie man sie im neunten oder zehnten Schuljahr lernt. Mit geht es um die Metaebene, die Betrachtung von höherer Warte. Wir haben nur die „eins eingefügt und ansonsten nur mit Buchstaben „gerechnet und erhalten am Ende eine irrationale Zahl, die sich nicht als Bruch zweier natürlicher Zahlen ausdrücken lässt, mit unendlicher Entwicklung der Nachkommastellen. Wie die Primzahlen taucht auch diese Konstante immer wieder in verschiedenen Bezügen auf, zum Beispiel in der Entwicklung der Fibonacci-Folge: 1,2,3,5,8,13,21,34,55,89… Aufgrund dieser Beobachtung stellt sich doch die Frage: Was hat eine Zahlenfolge, die einem bestimmten Gesetz gehorcht, zu tun mit dem vorhin aus rein geometrischen Bezügen gewonnenen Goldenen Schnitt? Die beiden Bereiche könnten heterogener nicht sein. Strecken und Relationen auf der einen, Zahlen und ihre Summen auf der anderen Seite. Sobald wir aus den Fobonacci-Zahlen Quotienten bilden: 2/1; 3/2; 5/3; 8/5; 13/8; 21/13 … ad infinitum stellen wir fest, dass die sich bildenden Folgen aus den Brüchen zwei Kurven ergeben, die sich abwechselnd von oben und unten der gemeinsamen Asymptote von 1,61803398874… nähern, sie aber niemals ganz erreichen, was bei einer irrationalen Zahl auch schwerlich möglich ist. Sie kann ja eigentlich niemals mit absoluter Genauigkeit im Koordinatensystem fixiert werden."

    Ein Diagramm leuchtete in verschiedenen Farben. Die Visualisierung machte vieles einfacher am Verstehen, besonders für mich, der ich eher gewohnt war, mit Worten denn mit Zahlen umzugehen. Herbelsohn wies noch darauf hin, dass selbst der Nebenschauplatz der unendlichen Entwicklung der Bruchfolgen nicht ohne Interesse sei; einige davon stammten aus der Menge Q der rationalen Zahlen, andere wiederum seien irrational, deren Kommastellen wiesen kein erkennbares Muster auf und gingen bis in alle Ewigkeit so weiter ohne die Asymptote jemals zu erreichen. Es gebe noch eine weitere Auffälligkeit im Zusammenhang mit der Darstellung der Zahl ϕ im Zahlenkosmos. Und zwar hänge diese Auffälligkeit mit der mathematischen Umwandlungsmöglichkeit von Zahlen in Kettenbrüchen zusammen. Als die nächste Projektion erschien, wusste man, was er meinte und warum er von einer besonderen Ästhetik sprach, die es mit dieser Zahl, obwohl irrational, auf sich habe.

    Auf den ersten Blick sagte mir eine solche mathematische Konstruktion gar nichts. Erst als Kleopatra, der inzwischen immer häufiger lächelnde Engel, eine Umwandlung der Brüche vornahm, mit dem untersten beginnend: 1/1=1; 1+1=2; darauf ergibt sich für den nächst höheren Bruch: 1+1/2. Infolge der Erweiterung des Einserbruches zu 2/2 ergibt sich in der Summe 3/2. Da wir uns immerzu unter dem Bruchstrich befinden, weil wir uns von unten nach oben hocharbeiten, müssen wir nun den Kehrwert bilden, um die Division durchführen zu können.

    Dieses Procedere ergibt für den nächsten Nenner einen Wert von 1+2/3=5/3, darauf 8/5, 13/8, 21/13 … und wir sehen wieder die Fibonacci-Folge vor uns. Nun war ich wirklich erstaunt. Ich glaube, dass ich nicht der einzige im Saal war, der sich überrascht zeigte, Mathematiker nicht ausgenommen. Herbelsohn verstärkte dieses Überraschungsmoment noch, indem er uns darauf aufmerksam machte, dass eine reguläre Kettenbruch-Konstruktion mit der bekanntesten und einfachsten oder vollkommensten aller Zahlen, der eins, zu der Konstanten ϕ des Goldenen Schnitts führe, die alles andere als einfach und schlicht sei. Diese irrationale Zahl mit endlosen, chaotisch springenden Ziffern hinter dem Komma besitze ein anderes Gesicht im Zahlenkosmos, das sie ebenmäßig und schön erscheinen lasse; der einfachste bekannte reguläre Kettenbruch sei das rückwärtige Gesicht der Janusköpfigen Konstanten ϕ. Vollends sei die Inkompatibilität für beide Berechnungsweisen von ϕ unter Beweis gestellt, weil die √5 weder mit der Fibonacci-Folge noch mit der Kettenbruchentwicklung irgendetwas zu tun habe. Dennoch führten beide Algorithmen zum gleichen Ergebnis.

    „Vielfältig kommt der Goldene Schnitt bei der Konstruktion geometrischer Figuren vor. Wobei man sagen muss, dass bei der Geometrie immer die √5 nach den entsprechenden Umstellungen und Umwandlungen der Verhältnisgleichungen die Hauptrolle spielt. Das Pentagramm ist in allen seinen Teilstrecken harmonisch geteilt; in seinem Herzen könnte es, sich beständig verkleinernd, unendlich fortgesetzt werden. Wir finden den Grund unendlicher Selbstähnlichkeit in der irrationalen Zahl des Goldenen Schnitts. Handelte es sich um einen Bruch aus der Menge Q, so wäre die Vervielfältigung des Pentagramms rasch erschöpft, da die Subtraktion der Strecken im Inneren des Pentagramms bald Null ergeben würde. Als ein Nebenergebnis unserer Recherchen ergibt sich die Tatsache, dass das Vorhandensein irrationaler Zahlen, die hinter dem Komma nie an ein Ende kommen, im geistigen Kosmos der Mathematik wichtig ist für das so häufige Vorkommen der Selbstähnlichkeit in den Strukturen des Universums. Es gibt viele Möglichkeiten, den Goldenen Schnitt geometrisch zu konstruieren und zu beweisen. Dabei spielt immer der pythagoreische Satz oder die quadratische Ergänzung einer Gleichung zweiten Grades die Hauptrolle, um die √5 zu erzeugen, die für den irrationalen Teil zuständig ist. Ob wir nun bei der obigen Streckenteilung nach der sectio aura (X + ½)²auf der linken und wegen der quadratischen Ergänzung auf der rechten Seite (1/2)²addieren müssen oder ob wir bei dem geometrischen Konstruktionsverfahren mit Lineal und Zirkel (Kleopatra bediente die Mobile Einheit und wir sahen in der Projektion die bekannte geometrische Figur) über die beiden Kreise, die man um ein rechtwinkliges Dreieck legen kann, den Satz des Pythagoras anwenden, bleibt sich gleich: man gelangt immer zur √5: halber Radius plus Durchmesser a als im Goldenen Schnitt zu teilende Strecke sind die Katheten des rechtwinkligen Dreiecks, X als größter Teilabschnitt von a plus halber Radius bildet die Hypothenuse, so dass gilt: (a/2)²+ a²= (X + a/2)². Nach Ausmultiplizieren fällt das auf beiden Seiten auftauchende a²/4 weg und durch Umstellung bekommt man die Gleichung: a²- ax = x²und das weitere Lösungsverfahren läuft über die quadratische Ergänzung. Auch an diesen Beispielen geht es weniger darum, die Güte mathematisch einfacher Beweisverfahren zu demonstrieren oder gar Schulwissen aufzufrischen, sondern um die Fremdartigkeit der Bezüge. Was haben der Goldene Schnitt, die Fibonacci-Folge und der Satz des Pythagoras gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel und doch sind sie miteinander verwandt. Beim Pentagramm sieht es etwas komplizierter aus; man gelangt über die Strahlensätze und Ähnlichkeitsbeziehungen verwandter Dreiecke auf die entscheidende Formel. (Kleopatra führte wieder alle relevanten Demonstrationen durch). Man bezeichnet dieses gleichschenklige Dreieck mit dem spitzen Winkel von 36° auch als goldenes Dreieck. Die Basiswinkel sind gleich, weil gleichen Seiten gleiche Winkel gegenüberliegen." Kleopatra zeichnete nun eine Winkelhalbierende durch den einen Basiswinkel von 72° und zog mit der einprogrammierten Linealfunktion eine Gerade, die den linken Schenkel des einen Pentagramm-Dreiecks in einem Punkt, den sie mit GS bezeichnete, schnitt, somit entstand innerhalb dieses Dreiecks ein neues mit ebenfalls gleichen Basiswinkeln von 72° und 36° im Ausgangswinkel der Geraden, also dem halbierten 72°-Winkel; zu dem dritten Winkel gelangte man rasch, indem man sich an die Winkelsumme eines jeden Dreiecks von 180° erinnerte; 2 Winkel waren bekannt, der halbe 72er und der linke, von beiden geteilte Basiswinkel von 72° - also brauchte man nur auf 180° zu ergänzen und bekam für den dritten Winkel ebenfalls 72°; demzufolge war ein weiteres eingeschriebenes gleichschenkliges Dreieck entstanden, das mit dem umliegenden den oberen, spitzen Winkel gemeinsam hatte. Sie bezeichnete diese gleichen Schenkel mit a und den großen, von der Winkelhalbierenden geteilten Schenkel mit d. Dieses Dreieck besaß die gleichen Winkel wie das große, weil durch die Halbierung des Winkels zu 36° ein Dreieck entstanden war, das auf der Seite liegend, nun in einer Animation gedreht wurde, so dass es genau in die Spitze des Pentagramm-Dreiecks hinein passte, das ja per Definitionem den spitzen Winkel von 36° haben musste, andernfalls könnte man kein Pentagramm konstruieren. Es musste also die gleichen Basiswinkel von 72° aufweisen und da es ebenfalls gleichschenklig war, trat die Basis a des großen Dreiecks nun als Schenkel nicht nur des nach rechts umgekippten Dreiecks auf, sondern auch als Schenkel des anderen Teildreiecks, das sich nach oben in die Spitze erstreckte. Auf diese Weise erschien die Basis des großen Dreiecks auch als Teiler des Schenkels d in a und in der Differenz (d - a), der unbekannten Basis des schief liegenden Dreiecks, das aus der Winkelhalbierenden entstanden war. Nun konnte man den Beweis geradezu mit den Augen erfassen, er lag in dem Verhältnis a : d, also: die Basis verhält sich zum Schenkel des Pentagramm-Dreiecks wie (d - a) zu a. Nach dem Ausmultiplizieren bekommen wir wieder mit der quadratischen Gleichung die Standardform des Goldenen Schnitts. „Ich gehe davon aus, dass der Beweis einfach war und für Fachleute leicht verständlich, obwohl wir aufgrund der Spezialisierung nicht täglich damit vertraut sind, deswegen mag es angehen, dass Kleopatra den Beweis ausführlich in seiner Gänze dargelegt hat. Von hier aus ist es nur ein kurzer Schritt zur Konstruktion eines Dekagon, dessen Seiten dem Major – so nennt man die größere Teilstrecke – des im Goldenen Schnitt geteilten Radius entsprechen. Auf vielfältige Weise – denken sie an das Goldene Dreieck, das Pentagramm oder das Dekagon – ergibt sich das goldene Verhältnis wie von selbst. Und es zeigt sich auf Konstruktionsweisen, die vordergründig nichts miteinander zu tun haben. Kleo ist über die Anwendung des pythagoreischen Satzes ebenso zum Goldenen Schnitt gelangt wie unter Ausnutzung lediglich der Ähnlichkeitsbeziehungen in gleichschenkligen Dreiecken beim Pentagramm … Kleo rief aufgeregt dazwischen: „Das ist des Teufels Zeichen! Herbelsohn unterbrach sie für meinen Geschmack in etwas zu barschem Tonfall: „Ruhe jetzt! Rede nicht immer unaufgefordert dazwischen! Das Pentagramm war das Symbol der Magie, freilich, die zunächst unverfänglich neutral und unschuldig war. Die Kirche machte später ein Zeichen schwarzmagischer Praktiken daraus, weil sie selber die Macht der Magie an sich gerissen hatte. Die Menschen damals waren nicht doof. Dass sich das Pentagramm in allen seinen Streckenverhältnissen, auf diese eine, sonderbare Weise teilt, flößte ihnen neben Ehrfurcht wohl auch Schrecken und Angst ein. Wenn das Pentagramm solcherart Eigenmacht aufweist, dann kann man sich die in ihm steckende Kraft zunutze machen. Aberglaube!..." Kleopatra wollte noch etwas sagen, doch ein gestrenger Blick ihres Meisters ließ sie verstummen; sie zog ihre Schultern ein und schlich zu ihrem Platz. „Fahren wir fort: Es wird nicht von den Menschen in die Konstruktionen der Geometrie hineingetragen, sondern stellt eine Art Selbstauslegung der Formen dar, eine Expression von Gestalten in Zahlen, in deren Verhältnissen untereinander sogar ebenfalls das goldene Verhältnis schlummert, wohlgemerkt: auch die Zahlen entsprangen nicht unserer Schöpferkraft, sondern ergaben sich wie von selbst, als ob sie immer schon, von Anbeginn an dagewesen wären. Man muss nun fragen: woher weiß ein Blütenkranz wie der der Sonnenblume, dass er sich in Form der goldenen Spirale anzuordnen hat oder eine Galaxie, dass sie ihre Spiralarme annähernd nach dem gleichen Gesetz auszurichten hat? Ich wiederhole mich: darin liegt die Faszination oder die göttliche Ansprache, von der Ramanujan sich beeindruckt zeigte. Ob es da noch tiefere Botschaften gibt im Inneren der immer wieder auftauchenden irrationalen oder gar transzendenten Zahlen, wollen wir einmal dahingestellt sein lassen. Ich würde es auf keinen Fall ausschließen – ja nach den Gödelschen Unvollständigkeitssätzen für die Mathematik dürfen wir es auch gar nicht; vor allem verspreche ich mir noch einiges vom bloßen Vergleich oder der Kombination verschiedener irrationaler und transzendenter Zahlen. Für eine überlegene Intelligenz dürfte es kein Problem sein, in solchen vielfältigen Kombinationen von bis ins Unendliche gehenden Zahlenfolgen Botschaften zu verschlüsseln, die wir vermutlich nur mit Unterstützung von Großrechnern dechiffrieren könnten, welche wir aufgrund unseres Standes der wissenschaftlichen Evolution gegenwärtig noch nicht herstellen können. Erlauben sie mir an dieser Stelle eine von meinem persönlichen Glauben geprägte Zwischenbemerkung: Allein die offensichtliche Tatsache des Vorhandenseins einer jenseitigen, geistigen Wirklichkeit, die sich in den Zahlen, der Musik, der Kunst, der Wissenschaft ausdrückt, unabhängig davon, ob sie von Gott stammt oder von Außerkosmischen konstruiert wurde, die sich in uns wiederfinden oder in uns auferstehen, ist Motivation genug, alles daran zu setzen, Menschheit und Kultur zu erhalten. Und lassen sie mich hinzufügen: auf der Erde! Wir werden keine Zeit mehr haben, die Erde zu evakuieren; wir sollten alles daransetzen und die uns noch verbleibende Zeit nutzen, diese unsere Erde wieder bewohnbar zu machen. Das ist meine private Meinung, mit der ich nicht hinter dem Berg halte. Ich glaube daran, dass selbst dann, wenn in einigen Jahrhunderten keine Menschen mehr diesen Planeten bevölkern sollten, alle geistigen Errungenschaften, all das, was menschliche Erfahrung, die Fehler eingeschlossen, zur Bereicherung der geistigen Welt beigetragen hat, keineswegs vergeblich war, sondern vielmehr aufgehoben sein wird in einer göttlichen, geistigen Welt, zu der wir über die Physis niemals einen Zugang bekommen werden. Gleichwohl mag folgendes materialistisch anmutendes Gedankenexperiment erlaubt sein.

    Richten sie bitte ihr Augenmerk noch einmal auf die goldene Zahl samt ihrer Kettenbruchentwicklung um das Zentrum der Zahl eins herum. Ich möchte sie auffordern, mit ihrem inneren Auge zu sehen. Wenn es ihnen möglich ist, schließen sie ruhig die Augen und konzentrieren sie sich auf ihre innere geistige Sphäre. Die Schönheit dieses Bruches sollte sich ihnen offenbaren. Das ist Kunst, Ästhetik, die wir nachweislich nicht selbst geschaffen haben. Alle anderen Kunstwerke und Kulturprodukte stammen von Menschenhand und sind in ihrem Wert nicht zu schmälern. Keine Kunst ohne Künstler. Der Künstler der Mathematik, der die Zahlen zu seinem Medium ernannt hat wie Schriftsteller die Wörter, existiert außerhalb unserer selbst. Gibt es einen besseren Hinweis auf Gott? Fahren wir fort in dem Gedankenexperiment: Unterstellen wir, dass wir tatsächlich keine Überlebenschancen mehr haben und in ein paar hundert Jahren die Erde entvölkert sein wird, unterstellen wir weiter, dass die Evakuierungsmaßnahmen undurchführbar sind und drittens, dass es keine weiteren Beobachter außer uns je im Kosmos gegeben hat, dann tritt mit unserem Tod eine unleugbare Verarmung ein. Der Kosmos mag weiter existieren – von mir aus bis in alle Ewigkeit, aber es ist niemand mehr da, der sich wundert, der staunt ob der hier vorgetragenen Sachverhalte, der sich begeistern lässt von der Sprache der Schöpfung und der sich ihrer Schönheit erfreut. Die Zahlen und ihre Verhältnisse werden ewig weiterbestehen, aber es ist niemand mehr gewürdigt, ihre Bedeutung zu ermessen, ihre Sprache zu verstehen und sie weiter zu erforschen. Ja - ich spreche von Würde und Würdigung vonseiten des Schöpfers, der uns in die Lage versetzt hat an einem unbedeutenden und vergänglichen Ort im unermesslichen Universum, diese Sprache zu verstehen! Und ich spreche von Ehrbezeigung unserem Schöpfer gegenüber, dass wir uns würdig erweisen, den Zahlenkosmos zu achten und die Grundlagen für diese Achtung: Bewusstsein, Frieden und Sittlichkeit nicht zu zerstören. Verzeihen sie mir, dass ich nun ein wenig gepredigt habe … (Während dieser Passage hatte Herbelsohn nicht auf das Blatt geschaut, sondern ins Publikum. Indem er extemporierte, verdoppelte er die Wirkung seines Vortrags. Die Zuhörer merkten am veränderten Gestus, wie authentisch der Redner mit seinem Inhalt verschmolz.)

    Doch nun weiter in meinem Vortrag – ich hoffe, es wird nicht langweilig. Ich darf ihnen verraten, dass zum Schluss noch einige Überraschungen auf uns warten, wenn ich die physikalischen Konstanten thematisieren werde. Doch zunächst noch einmal zurück zum nach dem Goldenen Schnitt aufgeteilten Zehneck. Offenkundig lassen sich Polygone in einem Kreis konstruieren oder anders ausgedrückt: Alle Polygone haben einen Innenkreis und einen Umkreis. Wenn wir nun ein Vieleck unausgesetzt teilen, strebt die Seitenzahl des Polygons gegen unendlich. Daraus lassen sich geometrische Folgen konstruieren, die von innen und außen sich an die Peripherie des Umkreises und Innenkreises anschmiegen. Die beiden Grenzprozesse von außen und innen kommen dem wahren Umfang des Kreises beliebig nahe, ohne ihn jedoch jemals zu erreichen. Würden sie irgendwann mit dem Kreisumfang exakt zur Deckung kommen, so wäre die Zahl π nicht transzendent und würde sich als rationaler Bruch darstellen lassen. Der tiefere Grund dafür dürfte in der Inkommensurabilität von Gerade und Kreis liegen. Solange wir mit Geraden umgehen und mit ihrer Hilfe Polygone herstellen, müssen wir uns bei der Berechnung ihrer Umfänge immer des Pythagoreischen Satzes bedienen, der Strahlensätze und der Ähnlichkeitsverhältnisse verwandter Dreiecke, wie wir das vorhin beim Fünf- und Zehneck gesehen haben. Deswegen können diese Dreiecke, so klein wir sie auch wählen, niemals die Vollkommenheit einer stetig gekrümmten Linie erreichen. Wir bleiben notgedrungen immer beim Eckigen und Kantigen, während die Krümmung einen gänzlich verschiedenen Charakter aufweist. Das mag banal klingen, ist aber das, was wir auf einer Metaebene der Reflexion über die Zahl π symbolisch aussagen können über das hinaus, was wir bereits erörtert haben. Ich wiederhole mich an dieser Stelle gern: Wie beim Goldenen Schnitt treten hier wie durch ein kleines Wunder aufgrund algebraischer Operationen zwischen Dreiecken und dem Kreisumfang plötzlich Zahlen auf, die wir nicht an die Beziehung zwischen Kreis und seinem Durchmesser herangetragen haben, sondern die intrinsisch seit eh und je in dieser Relation gesteckt haben. Dies wundert um so mehr, als es sich um inkommensurable Entitäten handelt und angesichts der universellen und wörtlich universalen, aufs Universum bezogenen Bedeutung dieser Konstanten, spielt sie doch in allen möglichen relevanten Formeln des Mikro- und Makrokosmos nicht selten eine Hauptrolle. So taucht die Zahl π in gänzlich fremdartigem Zusammenhange in der Dichteformel der Stochastik auf und hilft mit, Aussagen zu treffen über die Wahrscheinlichkeit des Eintretens bestimmter Ereignisse. Was hat dies mit dem Satz des Pythagoras und dem Kreis zu tun? Alles scheint auf geheimnisvolle Weise zusammenzuhängen. Kleopatra wird ihnen den algebraischen Algorithmus vorführen, mit dessen Hilfe man die Zahl π immer genauer berechnen kann – wir wissen schon: für ihre Genauigkeit ist die Dezimalentwicklung hinter dem Komma maßgebend." Sie fing an mit einem in einen Kreis eingeschriebenen Dreieck, woraus durch Verdopplung ein Sechseck, Zwölfeck, 2n-Eck wurde. Nun demonstrierte sie folgenden algebraischen Trick: Man geht vom Dreieck zum Sechseck über unter Ausnutzung der Beziehungen zwischen rechtwinkligen Dreiecken dergestalt, dass man durch Substitution und Gleichsetzung die komplexen Gleichungen auf nur noch zwei Unbekannte reduziert, s und r, wobei s die Kantenlänge des jeweils zu verdoppelnden Polygons ist, die gewünschte Näherung an den Umfang des Kreises. Kleopatra kam durch das Ineinanderschachteln des pythagoreischen Satzes zwangsweise zu abenteuerlich aussehenden Wurzeltermen innerhalb eines Wurzelterms, die entstehen, wenn man die pythagoreischen Gleichungen nach der Hypotenuse auflöst sowie durch Quadrierungen unter den Wurzeln, um durch Umformungsprozesse der Gleichungen wenigstens einige von den Wurzeln wieder loszuwerden. Herbelsohn fuhr fort: „Für diejenigen, die nicht so sehr mit der Algebra vertraut sind, möchte ich es etwas ausführlicher erklären: In einem Gleichungssystem kann man Wurzeln nur durch die gegenteilige Rechenoperation loswerden, das Quadrieren; was aber den Nachteil hat, dass auf der anderen Seite der Gleichung durch die Quadratur von Binomen sich unter Umständen Buchstaben- und Zahlenungetüme auftürmen. Die Kompliziertheit, die man auf der einen Seite loswerden will, baut sich auf der anderen Seite notwendigerweise auf. Oder eben nicht! Das ist die Kunst; die Kreativität des menschlichen Gehirns, weil es nach algebraischer Vereinfachung strebt. Denn algebraisch rechnen heißt vor allem: hin- und herwenden, probieren, umstellen. Den Radikanden kann man beispielsweise vereinfachen durch Faktorisieren. Ist der vor die Klammer gezogene Wert ein Quadrat, so lässt sich diese Komponente des Produkts gesondert radizieren und vor die Wurzel ziehen. Kreativität oder banaler formuliert: die Trickserei des Mathematikers kennt jetzt keine Grenzen mehr. Um das Faktorisieren irgendwie hinzubiegen, besteht die Möglichkeit genau diesen fraglichen Wert erst hinein zu schmuggeln, bevor man ihn dann sogleich wieder vor die Klammer zieht, aber auf mathematisch erlaubte Weise. Nehmen wir an, es handle sich um den Radikanden a²+ b. Wie soll man nun a²vor die Klammer ziehen, um dann am Ende nach erwünschter Operation a vor der Wurzel wiederzufinden? Ganz einfach! Man bedient sich einer weiteren Regel, der Erweiterung von Brüchen. Wie bei einer Gleichung ändert sich der Wert eines Bruches nicht, wenn man Zähler und Nenner mit der gleichen Zahl multipliziert. Also nach der legitimen Erweiterung von b in a²b/a²erhält man: a²(1+b/a²), sodass man nun die Wurzel aus a²ziehen kann. Ob das nun zielführend ist oder eine Erleichterung darstellt oder nicht, muss der Mathematiker voraussehen oder ausprobieren wie der Schachspieler in Gedanken seine Züge vorausberechnet und die sich ergebenden Stellungen als günstig oder ungünstig für den weiteren Spielverlauf beurteilt."

    Kleopatra gefiel sich in der Praxis des Umstellens und Vereinfachens. Auf das Problem zwischen Durchmesser und Umfang eines Kreises bezogen, kam nun folgendes dabei heraus:

    Der künstlerisch anmutende algebraische Rechentrick bestand darin, die Besonderheit des Sechsecks auszunutzen. Während wir vorhin beim Fünf- und Zehneck mit dem Goldenen Schnitt zu tun hatten, so nutzte Kleopatra jetzt die Besonderheit des Sechsecks, das im Kreis aus 6*60° Winkeln besteht. Die sechs 60 °- Dreiecke sind die einzigen gleichseitigen (nicht nur gleichschenklig wie vorhin beim Pentagramm), sodass man nur an dieser Stelle der geometrischen Folge eine Gleichsetzung vorfindet von Radius des Kreises und Seitenlänge des Polygons. Auf diese Weise konnte eine Variable von den dreien n, 2n und r , nämlich n herausgeworfen werden, die durch r ersetzt wurde, sodass man den Schritt rechnerisch auf 2n, also die Verdopplung des Polynoms nun vollziehen konnte. Der Wurzelausdruck, der nun auf der Leinwand erschien und –wie bei mir – auch auf der Mobilen Einheit auf meinem Schoß, war gar nicht mehr so kompliziert. Durch Iteration wurde lediglich bei einer neuen bevorstehenden Verdopplung des Polygons der Term √ 2 + √3 unter die bereits existierende Wurzel gesetzt, sodass der Radikand immer abenteuerlicher wurde. Bei s96 sah er folgendermaßen aus: ______________________

    r * √ 2- __________________

    √ 2+ ______________

    √ 2+ ______

    √ 2 + √3

    Die maßgebliche Rolle spielen demnach die Primzahlen 2 und 3, die wie aus dem Nichts oder aus dem Jenseits der Zahlenwelt in das wohldefinierte Ideal eines Kreises hinein gekommen sind oder dort schon immer beheimatet waren. Nirgendwo in der Anschauung unter den Dingen wird man durch Vermessen des Durchmessers und des Umfangs eines Kreises und durch den Vergleich beider Größen einen solch vollkommenen Kreis finden wie in unserer Gedankenwelt. Als Idee ist er selber ein Gebilde des Geistes, welches in sich selber ruht und von Anbeginn des Universums latent immer schon vorhanden war. Haben wir die Idealverhältnisse im Kreis erst einmal vor unserem inneren geistigen Auge, so deduziert sich das Verhältnis zwischen Umfang und Durchmesser wie von selbst; der Geist benötigt weder Messungen dazu noch Zahlen; diese entstehen erst infolge der bekannten algebraischen Rechenoperationen.

    Welche Resultate liefern schließlich unsere Überlegungen auf der Metaebene zur Zahl π? Infolge der Iteration, die es mit sich bringt, dass die Quadratwurzeln aus immer kleineren Zahlen gezogen werden, verlagert sich die aktive Zone immer weiter hinter das Komma. Bei s192 ist die vierte Stelle hinter dem Komma mit 4 (3,1414) noch ungenau, ab s6144 verändern sich die ersten sechs Nachkommastellen nicht mehr, 3, 141592, danach beginnt die Zone des Ungenauen …51617431…Mit zunehmender Iteration werden die Werte immer genauer. Die präzisen Stellen lauten im Gegensatz zu den obigen ungenauen ab Stelle sieben hinter dem Komma: 65358979. Doch wir müssen uns Rechenschaft geben, warum wir nach solch hoher Genauigkeit streben und warum nicht einfaches Auf- oder Abrunden, wie wir es im alltäglichen Rechnen tun, vollauf genügt. Auch die ungenauen, weil erst im Anfang der Iteration steckenden Werte liefern endlose Nachkommastellen. Wir sehen weder in der genauen noch in der ungenauen Folge irgendeine Regel; sowohl in den ungenauen als auch in der einzig gültigen genauen Folge von π herrscht das Chaos. Der mathematische Algorithmus, der durch Iteration auf jeder Stufe zu anderen Dezimalziffernfolgen führt, wirkt höchstwahrscheinlich immer wie ein Zufallsgenerator, weil alle Zahlen hinter dem Komma den Gesetzen der Statistik gehorchen. Eine sonderbare Geschichte! Ein strenger Algorithmus, ein mathematisches Bildungsgesetz erzeugt eine nicht aufhörende Zufallsfolge! Nach den Gesetzen der Logik dürfte das gar nicht sein. Genauigkeit lässt sich ja überprüfen. Fehler, auch wenn sie erst weit hinter dem Komma auftreten, würden sich bei großen Maßen oder bei Berechnungen, die hohe Anforderungen an Präzision stellen, ohne Zweifel auswirken. Da man die Genauigkeit der π enthaltenden Berechnungen mit der Zunahme der Nachkommastellen erhöhen kann, kann und darf da eigentlich kein Zufallsgenerator am Werk sein. Freilich kann man einen Zuwachs an Genauigkeit für die zwei Billionste Nachkommastelle nicht mehr verifizieren. Für Berechnungen im kosmischen Rahmen, beispielsweise um das Volumen des Kosmos abzuschätzen, reicht eine bis auf die fünfzigste Nachkommastelle gerundete Zahl π. Also schon die von zwei Billionen noch weit entfernte tausendste Nachkommastelle ist für Präzisionsberechnungen vollkommen irrelevant. Dennoch lässt sich nur eine Schlussfolgerung aus diesem Umstand ziehen: Unser Verständnis vom Zufall ist falsch oder wenigstens revisionsbedürftig. Der Begriff Zufall scheint ein epistemologisches Thema zu sein. Wir wissen einfach noch zu wenig, auch in der Mathematik, um unter der Oberfläche des Scheins, der uns Chaos vorgaukelt, die Wahrheit zu erkennen. Fraglich ist, ob wir sie je vollständig erkennen können, wenn das nachweislich seit Gödel schon in der Mathematik unmöglich ist. Andererseits mag es eine Art Zufall geben, den wir gedanklich und begrifflich gar nicht zu fassen vermögen, weil unsere Auffassung von Zufall nicht von seinem Gegenpol, der Notwendigkeit oder der Determiniertheit, zu trennen ist. Damit kommt es aber notgedrungen zu einer Engführung des Wirklichkeitsverständnisses, einer Wirklichkeit und Wahrheit, die sich gewiss am allerwenigsten unseren Vorstellungen unterzuordnen haben. Wir wissen ja nicht einmal, was Kausalität ihrem Wesen nach ist, wie wollen wir dann wissen, was Notwendigkeit ist und wenn wir das Gegenteil von Zufall nicht kennen, wenn das alles auf Sand gebaut ist, sollten wir mit dem Begriff Zufall nicht so umgehen, als hätten wir definitiv begriffen, worum es geht. Ein weiteres Problem besteht in der Messtechnik selber. Wir unterstellen einen Zuwachs an Genauigkeit zum Beispiel bei der Flächenberechnung eines Kreises nach der Formel r²* π. Nehmen wir einen großen Kreis mit einem Durchmesser von 10m oder 1000cm. Unter Anwendung der Flächenformel für den Kreis gelangen wir bei dem vorhin genannten ungenauen Wert von π bei einer

    Seitenzahl des Polygons von s6144 gleich: 3,14159251617431 zu folgendem Ergebnis: 785398,1290435775 cm²; wir vergleichen mit der auf einem exakten π Wert basierenden Berechnung: 785398,1633974483 cm²und erhalten folgende Differenz: 0,0343538708 cm². Um diesen geringfügigen Wert war die erste ungenaue Berechnung vermindert; es geht um einen Genauigkeitszuwachs um 3/100 cm². Das eigentliche Problem liegt jedoch viel mehr darin, dass uns ein Referenzsystem fehlt. Wie wollen wir denn überprüfen, dass tatsächlich der Flächeninhalt durch den exakten π-Wert nun um 3/100 cm²angewachsen ist? Wir müssten zur Überprüfung wiederum Werte von π einsetzen, um das Ergebnis zu vergleichen. Die Quadratur des Kreises nur mit Hilfe von Zirkel und Lineal ist bis jetzt nicht gelungen. Wäre das möglich, könnten wir auf natürlichste Weise aus einem Kreis mit 10 m Durchmesser ein Quadrat konstruieren, dessen quadrierte Kantenlänge uns dann als Referenzgröße zur Verfügung stehen würde. Das geht aber leider nicht. Der Grund für diese Unmöglichkeit liegt in der schon erwähnten Inkommensurabilität von gekrümmter Linie und Geraden, von Kreisumfang mit seinem Durchmesser. Die Zahl π ist transzendent, das heißt sie ist nicht als algebraische Zahl geometrisch darstellbar. Wir wollen ihnen den Beweis kurz vorführen, aber auf die Schnelle, ohne auf Einzelheiten einzugehen… Kleopatra war geschwind aufgestanden, handhabte ihre Mobile Einheit und zeigte uns einen Viertelkreis mit dem Radius = 1, worüber sich ein Quadrat wölbte. Sie verwies auf den Satz des Dinostratos, der etwa 400 v. Chr. lebte, demzufolge eine weitere einbeschriebene Kurve, die sogenannte Quadratrix, die x-Achse im Verhältnis 2/ π teilte. Nun ging alles sehr schnell. Sie erklärte nicht mehr, sondern zeigte bereits vorgefertigte Beweisketten, den Dinostratossatz betreffend und die darauf aufbauende eigentliche Quadratur des Kreises, besser gesagt: der Versuch einer solchen, denn er war ja offenbar misslungen. Diese nur mittels Zirkel und Lineal herstellbare Konstruktion konnte man gut nachvollziehen, sofern man noch einige Grundkenntnisse in Geometrie besaß. Sie verlief über die Anwendung der Strahlensätze, des Satzes des Thales, demzufolge jedes Dreieck über einem Kreisdurchmesser ein rechtwinkliges ist und gipfelte schließlich im Höhensatz des Euklid: Das Quadrat der Höhe des im konstruierten Halbkreis entstandenen rechtwinkligen Dreiecks ist gleich dem Rechteck, gebildet aus den Hypotenusenabschnitten. Diese wiederum kamen zustande als Ergebnis der aus den Strahlensätzen abgeleiteten Relationen. Das Dreieck, das mit den vom Ursprung des Einheitskreises ausgehenden Strahlen gebildet wurde, samt den es durchschneidenden Parallelen dockte unterhalb des Viertelkreises an und stellte die Verbindung zur eigentlichen Aufgabe her, den Viertelkreis in ein Quadrat zu verwandeln. „So betrachtet fuhr Herbelsohn fort, „scheint die Quadratur des Kreises möglich zu sein; doch leider scheitert alles an der Kurve der Quadratrix; ihre Nullstelle kann man nur mit Mühe und als Näherungswert ausrechnen, geschweige denn diese Kurve mit einem Zirkel nachzeichnen: Es bleibt dabei: sobald die Zahl π auftaucht, haben wir es mit einer transzendenten Funktion zu tun, die nicht geometrisch mit einfachsten Mitteln nachgebildet werden kann. Bleibt die Frage, warum die Zahlenverhältnisse in der doch so einfach aussehenden Geometrie mit ihren wenigen klaren Grundaxiomen und den idealen geistigen Definitionen so kompliziert sind, wie wir es beim Goldenen Schnitt, bei der Zahl π oder bei der √2 gesehen haben. Wir finden dafür keine Erklärung und werden an dieser Stelle wahrscheinlich keine Botschaft finden von den Konstrukteuren des Alls, außer dass sie uns damit ärgern wollen.

    Es dürfte eine rein intrinsische Angelegenheit von Punktmengen und Zahlen sein, die nicht recht zur Deckung gebracht werden können.

    Wir kommen zu einem letzten Gebiet, das auch mit Zahlen zusammenhängt, welches nach meinem Dafürhalten noch am ehesten geeignet erscheint, nach Auffälligkeiten und dem Überzufälligen zu fahnden. Meine Grundhypothese ist so kurz wie einfach: Punkt eins: das Finetuning lässt den Kosmos als von höherer Intelligenz und machtvollem Willen erschaffen erscheinen; Punkt zwei: diese höhere Intelligenz, der Einfachheit halber bleiben wir beim Singular, hat in den Zahlenwerten der physikalischen Konstanten eine Signatur ihrer Existenz hinterlassen. Wenn dieser Denkansatz richtig sein sollte, kann Punkt zwei nur die Bekräftigung und Bestätigung von Punkt eins sein, eine Art Redundanz, denn Punkt eins ist der Evidenzbeweis. Wenn aber Redundanz vorliegt, muss es der höheren Intelligenz sehr wichtig sein, dass ihre Geschöpfe darauf kommen, dass sie kein Zufallsergebnis sind wie man lange im Mainstream der biologischen Wissenschaften annahm, sondern Hervorbringungen zu einem bestimmten Zweck, den es herauszufinden gilt. Genau dies tun wir hier in der Außenstelle in leidenschaftlicher und akribischer, wissenschaftlicher und religiöser Suche nach Gott, was nichts anderes heißt als die Suche nach Sinn und Ziel, nach Bestimmung der Existenz der Menschheit.

    Von Galileo Galilei (1564 – 1642) bis Albert Einstein (1879 – 1955) spannt sich der Bogen einer spezifisch philosophisch – theologischen Deutung der kosmischen Erscheinungen. „Philosophie steht geschrieben in diesem großen Buch – ich meine das Universum -, das für unseren Blick immer aufgeschlagen ist, aber nicht verstanden werden kann, wenn man nicht zuerst lernt, sowohl die Sprache zu verstehen, in der es geschrieben ist, als auch die Zeichen zu interpretieren. Es ist in der Sprache der Mathematik verfasst, und seine Zeichen sind Dreiecke, Kreise und andere geometrische Figuren, ohne die es menschlich unmöglich ist, ein einziges Wort davon zu verstehen; ohne sie wandert man in einem dunklen Labyrinth. So Galilei. Die Sprache der Mathematik. Was kann sie uns über die Existenz eines Schöpfers sagen? Alle Zitate einschließlich der Quellenangaben erschienen nun auf unseren Mobilen Einheiten und auf dem großen Bildschirm an der Stirnseite des Saales. Von Galilei war zu lesen: Galileo Galilei, Saggiatore, 1620

    „In den Zahlen selbst, in ihren Beziehungen untereinander, in den irrationalen Werten der Naturkonstanten könnten verborgene Muster liegen, die es zu entdecken und zu dechiffrieren gilt. Das berührt den nicht wissenschaftlichen Bereich der Numerologie und Kabbalistik. Der Wille, der das Finetuning vorgenommen hat, wäre sehr wohl in der Lage gewesen, kleine Auffälligkeiten und Merkwürdigkeiten in die mathematischen Verhältnisse des Kosmos einzubauen, um sich selbst seiner Urheberschaft zu erinnern, wenn eine entsprechende Intelligenz auf irgendeinem Planeten eines zufälligen Sonnensystems in ihren mathematischen und naturwissenschaftlichen Fähigkeiten weit genug gekommen sein wird, um die Botschaft zu entschlüsseln. Freilich handelt es sich hierbei nicht um exakte Wissenschaft. Für die religiöse Gemeinschaft der Pythagoreer war die Sechs eine vollkommene Zahl, weil ihre Teiler in der Summe wiederum sechs ergeben (1 + 2 + 3 = 6 = 1 x 2 x 3) und zudem die ersten drei ganzen Zahlen auf dem Zahlenstrahl repräsentieren. Heute klingt das trivial. Aber es fällt zumindest auf, dass zwei bedeutende Konstanten für die Struktur des Kosmos in der ersten Ziffer vor und der ersten Ziffer nach dem Komma übereinstimmen und jeweils die Ziffer sechs tragen. Es handelt sich um die Gravitationskonstante G = 6,674 28 (67) · 10−11 · m³ / (kg · s²) und um das Plancksche Wirkungsquantum h = 6,626 068 96 (33) · 10−34 J s . Erstere Kraft ist für die Makrostrukturen des Kosmos maßgebend, ordnet also das ganz Große, während das Wirkungsquantum die kleinste diskrete Energieeinheit darstellt und im subatomaren Bereich angesiedelt ist. Außerdem beträgt Alpha – G 5,9 x 10 -39, eine dimensionslose Zahl, die die gravitative Anziehungskraft zwischen zwei Protonen ausdrückt. Und noch eine Koinzidenz, die mit der Zahl sechs zu tun hat. Mit den 1963 entdeckten Quarks scheint eine fundamentale Ebene erreicht worden zu sein bei der Suche nach den kleinsten Bausteinchen der Materie, für die lange Zeit die Atome gehalten wurden. Je drei von ihnen bilden ein Proton oder ein Neutron je nach ihrem Spin, aus denen die Atomkerne bestehen. Diese Quarks treten in drei Generationen auf, abhängig von der Energiezufuhr und jeweils in zwei Erregungszuständen, die man Spin nennt, dazu zählen in der ersten Generation up und down, in der zweiten strange und charme und in der dritten bottom und top, macht zusammen sechs. Nur die erste Generation up und down ist für die Konstruktion und Stabilität der Materie verantwortlich. Aus ihr bestehen wir alle. Wozu die zweite und dritte Generation gut sein soll, weiß niemand, da sie nur bei hohen Energien auftritt und extrem kurzlebig ist, also instabil. Diesen drei Generationen entsprechen auch insgesamt sechs Leptonen, das sind leichte Teilchen, die in der Atomhülle auftauchen. Dies veranlasst Reinhard Breuer zu fragen: „Ist die Zahl „sechs" magisch? Sind sechs Quarktypen und sechs Leptonen schon das Ende der Geschichte? Gibt es vielleicht noch mehr Quarks, wird man bei größeren Energien auf weitere Generationen von Partikeln stoßen? Warum nur sechs, warum nicht acht, oder vierundzwanzig? (Reinhard Breuer, Das anthropische Prinzip, S. 85)" Genau das ist die Frage, besser die Auffälligkeit, der Stolperstein, über den wir nachdenken sollten. Nicht zuletzt kommt der Zahl sechs ja auch eine herausragende Bedeutung im Schöpfungsbericht des Alten Testaments zu. Je strenger die Naturwissenschaft ausgerichtet ist, desto entschiedener muss sie solche Überzufälligkeiten als Zahlenmystik oder Unsinn ablehnen. Die Naturwissenschaft beobachtet und sammelt Fakten; sie interpretiert nicht und sucht schon gar nicht nach einem umfassenden Sinn.

    Auffällig ist ebenfalls die Übereinstimmung von drei Ziffern bei der Sommerfeldschen Feinstrukturkonstanten von 1/137 und dem sogenannten Goldenen Winkel, einer Anwendung der Proportion des Goldenen Schnitts auf einen Kreis. Er beträgt 137, 5 °. Auch das ist an sich nichts Besonderes, eben Zufall. Aber es sind immerhin schon drei Ziffern, die übereinstimmen und die zudem aus verschiedenen Bereichen stammen, der Teilchenphysik und der Geometrie. Obwohl der Goldene Winkel mit der Feinabstimmung zu Beginn der Evolution des Universums nichts zu tun hat, können wir aber durchaus hinsichtlich mancher Erscheinungen in der Natur wie der Spiralstruktur, bei der wir sogar zwischen Spiralgalaxien und Gehäusestrukturen von Schnecken Ähnlichkeiten entdecken können, den Goldenen Schnitt als Konstruktionsprinzip am Werke sehen. Arnold Sommerfeld fand diese dimensionslose Konstante mit den gleichen Ziffern. Sie gehört zum Finetuning und justiert eine der vier Grundkräfte der Physik, nämlich die elektromagnetische Wechselwirkung, von der zum Beispiel Chemie und Biologie abhängen. Ich wiederhole mich: betrachtet man das rein naturwissenschaftlich, hat das überhaupt keine Aussagekraft, ja, es darf gar nicht in Betracht gezogen werden, weil beide Werte prinzipiell nichts miteinander zu tun haben. Und doch könnte für die Verständigen und Eingeweihten darin eine geheime verschlüsselte Botschaft enthalten sein, dergestalt, dass möglichst viele Verbindungen zu an sich fremden Inhalten hergestellt und durch mysteriöse Zahlenmagie, sozusagen durch inhärente Verweise innerhalb des Zahlenkosmos auf physikalische und evolutionäre Sachverhalte verwiesen wird. Arbeitet man schon in der quantentheoretischen Suche nach der großen Vereinheitlichung mit fundamentalen Symmetrien, so nimmt es nicht Wunder, dass sich im evolutionären Prozess des Lebens Relationen kundtun, die sich in Zahlen ausdrücken. Im Entwicklungszyklus von Zikadenarten ist unschwer zu verstehen, dass die Selektionsrichtung für die kurze Phase des Ausschwärmens zum Zwecke der Fortpflanzung im Vergleich zu den anderen Arten prim ist, das heißt: diejenige Zikadenart, die mit den anderen möglichst wenige Teiler gemeinsam hat und die meinethalben nur alle 11 oder 19 Jahre ausschwärmt, hat weniger Berührungspunkte mit ihren Fressfeinden, weil die eben noch friedlich im Erdboden ihr Dasein fristen und auf einen anderen warten. Hingegen ist ihre Fortexistenz bedroht, falls sie alle 12 Jahre das Licht der Welt erblickt, denn dann kommt sie zusammen mit denjenigen, die sich alle 2, 3, 4 oder 6 Jahre fortpflanzen und es kommt zum großen Fressen und Gefressenwerden. Die Natur muss keine Primzahlen kennen, trotzdem spielt offenkundig im Untergrund für den Selektionsvorteil diese Zahlenverhältnisse eine Rolle. Ähnlich verhält es sich mit der Goldenen Spirale. Bei der Anordnung von Blättern auf kleinstem Raum würden diejenigen im Nachteil sein, die einem ganzzahligen Verhältnis folgen, weil sie schon nach wenigen Umdrehungen von den anderen Blättern überdeckt würden und an der Photosynthese gehindert würden. Nicht so bei der irrationalen Zahl des Goldenen Schnitts, die dafür sorgt, dass es niemals zur Überlagerung kommt, sondern jedes Blatt eine optimale Photosynthese betreiben kann. Ein Bewusstsein dieser Proportionen war für die blinde, aber nicht richtungslose Evolution durchaus entbehrlich, ebenso wenig, wie die subatomaren Teilchen von den fundamentalen Symmetrien wissen mussten, obwohl sie ihnen am Anfang unterworfen waren. Ich sprach vorhin von der Würde, die mit der durch das Wissen und Selbstwissen einhergehenden Erkenntnis verbunden ist. Wir müssten um diese tieferen Zusammenhänge nicht wissen, um zu überleben. Die biologische Evolution würde sich auch ohne Wissen weiter fortsetzen. Wir erlangen demnach Einblicke in die Natur und Erkenntnisse in Gestalt und Werden des Universums, die weder notwenig noch nützlich oder zweckdienlich sind. Sie sind uns zugefallen oder jemand hat gewollt, dass wir darum wissen. Wir haben gerade erst begonnen, einen heiligen Raum zu betreten, zu dem uns jemand die Tür aufgeschlossen hat. Was wir da sehen, sollte uns mit Ehrfurcht erfüllen. Es ist weit mehr, als ein Einzelwesen oder die Menschheit insgesamt zu fassen vermögen. Die Naturwissenschaft hat mit Erfolg den Anthropozentrismus bekämpft. Was wir da lesen und bisher entziffern konnten, ist gewiss nicht nur an unsere Adresse gerichtet, aber der Aufschluss weist doch deutlich auf Teilhabe hin, Partizipation am Logos der Schöpfung. Der bedeutende Quantenphysiker John Wheeler schreibt an seinen Freund Tegmark im Alter von über 90 Jahren: :

    Damit soll auch nur für die Hörer ein Denkanstoß gegeben werden, selber nach Auffälligkeiten im Universum der Mathematik und Naturwissenschaften zu fahnden –je nach Interesse und Wissensstand-, ohne sich im Wald der Zahlenmystik zu verheddern, weil es mir sehr plausibel erscheint, dass die am Anfang sich äußernde Gottheit Signaturen ihrer Existenz angelegt hat im evolutiven Prozess. Außerdem liegen diese Beobachtungen von Übereinstimmungen bei Zahlenwerten keineswegs auf der Ebene des „Anthropischen Prinzips", dessen Überzeugungskraft kein aufgeschlossener und vernünftiger Mensch ignorieren kann. Vergessen wir nicht: Der Zahlenkosmos war schon angelegt, bevor es uns gab. Die , die wir im Moment betreiben, sind demzufolge eine Selbstdarstellung oder Selbstoffenbarung von etwas, was wir keineswegs in ein unabhängig von uns existierendes Medium hineininterpretieren. Im Gegenteil: es verhält sich viel mehr so, dass wir je nach Wissensstand die intrinsischen Zahlenverhältnisse gründlicher und genauer erkennen und ihre Sprache verstehen lernen. Weder die Primzahlen noch die physikalischen Konstanten wurden durch unseren Geist gesetzt, sondern entdeckt und vorgefunden. Mit Geist begabt zu sein, bedeutete stets, neugierig zu sein und Auffälligleiten, Muster und Zusammenhänge zu entdecken. Ohne Forschergeist und Entdeckungsfreude wäre die Menschheit niemals auf das Anthropische Prinzip und auf das Wunder des Finetunings gestoßen. Bleiben wir noch einen Augenblick bei der merkwürdigen Zahl 4. Wissenschaftlern wie Paul Dirac und Robert H. Dicke fiel eine exorbitant große Zahl auf, die sich in einigen physikalischen Beziehungen wiederholt, nämlich 10⁴⁰. Der Kehrwert der gravitativen Feinstrukturkonstanten Alpha – G beträgt in etwa 10⁴⁰. Sie stellt die Stärke dar, mit der sich zwei Protonen gegenseitig anziehen. Das 10⁴⁰ fache der Elektronenzeit von 10-23 – das ist die Zeit, die das Licht mit der Geschwindigkeit von 300000 Km/s braucht, um den Elektronenradius zu durchmessen – ergibt in etwa das Alter des Universums von 13,7 Mrd. Jahren, also der Zeit, die seit dem Urknall verstrichen ist. Die elektrische Anziehungskraft zwischen Elektron und Proton ist 10⁴⁰ - mal so stark wie die Schwerkraft zwischen beiden Teilchen. Und die Zahl der Teilchen im sichtbaren Universum beträgt etwa 10⁴⁰², also dem Quadrat von 10⁴⁰ gleich 10⁸⁰. Könnte es nicht sein, dass die Schöpfergottheit eben diese Spur am Anfang bewusst gelegt hat, die erst zu Beginn der dritten Phase der kosmischen Entwicklung Aufsehen erregen konnte, weil nämlich erst in ihr erstmalig Leben entstehen konnte? Das Produkt aus Elektronenzeit und der ominösen Zahl 10⁴⁰ öffnet ein schmales kosmisches Zeitfenster von etwa 3 Mrd. Jahren nach dem Urknall bis etwa 40 Mrd. Jahren nach dem Urknall. Vorher und nachher treten kleinere beziehungsweise größere Zehnerpotenzen auf und die Auffälligkeit wäre noch nicht oder nicht mehr gegeben. Vor diesem Zeitfenster würde diese Zahl wenig Sinn machen, weil noch kein intelligentes Leben existieren konnte und nach dem Zeitfenster – der Kosmos wäre drei mal so alt wie jetzt und immer noch in seiner kreativen Phase der Ausbildung von Lebensstrukturen – ist intelligentes Leben vermutlich so weit verbreitet im Kosmos, dass dieser dezente Hinweis auf einen Urheber des Lebens nicht mehr nötig ist. Die kreative Phase des Kosmos, ehe die Phase vier den langsamen Niedergang einläutet, währt übrigens noch 10 000 Mal so lange wie die (kurze) Zeit, die bislang seit dem Urknall verstrichen ist. Definitiv fing das Leben im Kosmos vor 3,8 Mrd. Jahren an, weil wir das von der Erde her wissen und die Entwicklung von intelligentem Leben auf der Erde benötigte nur 6 Millionen Jahre. Wir sehen, dass schon am Beginn der kreativen dritten Phase des Kosmos, in der die Zahl 10⁴⁰ nur eine (kurze) Rolle spielen kann, Beobachter mit wissenschaftlichem Verstand auftauchen konnten, für die dies eine Besonderheit ist. Die 10 Mrd. Jahre sind nichts im Vergleich zu den noch folgenden 100 000 Mrd. Jahren, in denen sich Leben im Kosmos entwickeln, behaupten, ausbreiten und auch wieder sterben kann, weil genügend Brennstoff und Material für Sterne und Planeten vorhanden ist. Wir können daraus zweierlei ableiten: der Kosmos befindet sich noch in seinen Kinderschuhen und hat in dieser kurzen Zeit bereits Beobachter hervorgebracht und zweitens passt dies zufällig in dieses nach kosmischen Maßstäben kleine Zeitfenster des Produkts aus dem Multiplikator von 10⁴⁰ mit der Elektronenzeit hinein. Warum sollte der Schöpfergott damit nicht indirekt sagen: Leben, Beobachter sind eine gewollte, geplante und erwünschte Erscheinung im Kosmos, die sobald wie möglich auf den Plan treten sollte, nicht in der Mitte oder am Ende, sondern schon ganz am Anfang der entscheidenden dritten „Lebensphase" des Universums, seitdem genügend Lebensbausteine zur Verfügung stehen. Und wenn das so ist, können wir davon ausgehen, dass Leben eine verbreitete Erscheinung im Weltall ist oder sein wird, und sollte es sich um eine Eintagsfliege handeln, weil die Torheit der Selbstzerstörung bei der Menschheit obsiegt, wird es woanders neu entstehen mit neuen Chancen oder bereits entstanden und weit fortgeschrittener sein als hier auf Erden.

    Nur ein bestimmtes Universum kann Leben hervorbringen, das durchdrungen ist von einer kosmischen Vernunft, von der sich Einstein beeindruckt zeigte, der noch nichts vom „Anthropischen Prinzip wusste. „Seine (des Forschers) Religiosität liegt im verzückten Staunen über die Harmonie der Naturgesetzlichkeit, in der sich eine so überlegene Vernunft offenbart, dass alles Sinnvolle menschlichen Denkens und Anordnens dagegen ein gänzlich nichtiger Abglanz ist An anderer Stelle heißt es, nachdem sich Einstein von der Hoffnung auf ein individuelles Weiterleben nach dem Tode distanziert hat : „Mir genügt das Mysterium der Ewigkeit des Lebens und das Bewusstsein und die Ahnung von dem wunderbaren Bau des Seienden sowie das ergebene Streben nach dem Begreifen eines noch so winzigen Teiles der in der Natur sich manifestierenden Vernunft." (A.Einstein, Die Religiosität der Forschung, in: Mein Weltbild, S. →, S. →).

    Also auch hier liegt ein Zeugnis vor von dem Ergriffensein durch eine kosmische, übernatürliche Vernunft, die schwerlich auf etwas anderes als auf eine gestaltende und formende Schöpfergottheit zurückzuführen sein dürfte. Hinter der materialen und energetischen Oberfläche unserer erfahrbaren Welt verbirgt sich noch etwas anderes, Geheimnisvolles, ein Mysterium. Intelligente, sensible und nicht vom Dogma des Szientismus geblendete Naturwissenschaftler wie Albert Einstein haben sich ein Gespür für das metaphysische Element bewahrt. Neben diesen Beobachtungen einer kosmischen Vernunft, des Anthropischen Prinzips oder auffälliger Koinzidenzen beziehungsweise Häufungen von Zahlen steht die elementare Empfindung: Warum existiert überhaupt etwas?

    „Mir erscheint ein zufälliger Prozess als unzureichend dafür, den Kosmos zu erklären. Ich definiere diesen Selbstorganisationsprozess als Gott. Denn nicht eine mathematische Rekursion, eine physikalische Theorie, sondern erst eine Wesenheit als Stifter eines moralischen Prinzips ist in der Lage, dem Kosmos einen hinreichenden Sinn zu verleihen.

    Im Grunde ist dies grotesk: Keine Pizza wird gebacken, wenn sie nicht in Auftrag gegeben wurde, und ausgerechnet vom Universum behaupten die Naturwissenschaftler tapfer, dass es nur zufällig entstanden sei, da denken wir uns mal nichts dabei." (Manzel, Evangelium der Naturwissenschaften, S. →)

    Treffender lässt es sich nicht formulieren. Warum sollte das Universum einfach so da sein, rein zufällig ohne Grund und Ziel? Schon der gesunde Menschenverstand sträubt sich dagegen. „Wer bläst den Gleichungen den Odem ein und erschafft ihnen ein Universum, das sie beschreiben können? Die übliche Methode, nach der die Wissenschaft sich ein mathematisches Modell konstruiert, kann die Frage, warum es ein Universum geben muss, welches das Modell beschreibt, nicht beantworten. Warum muss sich das Universum all dem Ungemach der Existenz unterziehen? Ist die einheitliche Theorie so zwingend, dass sie diese Existenz herbeizitiert? Oder braucht das Universum einen Schöpfer, und wenn ja, wirkt er noch in irgendeiner anderen Weise auf das Universum ein?" (Hawking, Eine kurze Geschichte der Zeit )

    Das ist in der Tat die Kardinalfrage, die Stephen Hawking in seinem Weltbestseller „Eine kurze Geschichte der Zeit" stellt. Ist die Existenz des Weltalls aus sich selbst heraus jemals vollständig zu erklären? Und zwar ohne Zuhilfenahme metaphysischer Annahmen. Wenn wir jemals ein umfassendes theoretisches Konzept des gesamten Kosmos konstruieren könnten, haben wir damit noch nicht die entscheidende Frage beantwortet: Wie kommt es dazu, dass das alles existiert, dass die Form mit Inhalt gefüllt wird? Gesetze und Modelle, ausgeklügelte mathematische Verhältnisse sind das eine, die konkrete kosmische Existenz und seine geschichtliche Entwicklung das andere. Irgendein Wille muss diese Welt hervorgebracht haben (H. von Ditfurth)!

    So lässt sich am Ende meines immer pathetischer und appellativer werdenden Vortrags folgendes Fazit ziehen: Vieles spricht für eine Schöpfergottheit. Doch dieser Gott ist ganz anders, als er in den Religionen der Kulturen dargestellt wird. Dennoch gibt es Möglichkeiten, etwas von seinen Eigenschaften und Absichten, die er mit seiner Schöpfung verfolgt, zu entdecken. Ganz gewiss ist er nicht nur für die Erde zuständig. Das antike geozentrische Weltbild, das die Erde als Scheibe oder Kugel ansah, mutet im Anblick der atemberaubenden Dimensionen des Weltalls heute wie ein Märchen aus fernen Kindertagen an. Schauen Sie sich im Vergleich noch einmal die Deep–Sky Aufnahmen des James-Webb-Teleskops an. Das ist nicht Einbildung, Phantasie oder eine wissenschaftliche Hypothese, nein, es ist die Wirklichkeit. Das Teleskop täuscht uns nicht. Diese kleinen Punkte sind allesamt ferne Galaxien, die ihrerseits aus hunderten von Milliarden Sonnen bestehen. Wenn man sich nun einbildet, Gott habe nur einen Blick für dieses winzige Staubkorn Erde, dann wäre das eine neue Form von Überheblichkeit. Andererseits sind wir gewürdigt eines tiefen Einblicks und wir dürfen kraft unseres Bewusstseins einen tiefen Blick tun in Raum und Zeit. Wer diese Verknüpfung von Bewusstheit und Erkenntnis, Freiheit und Glaube, Faszination und Sinn für das Schöne leugnet und den Menschen kleinreden will als nebensächliches Produkt der Evolution, der hat gar nicht verstanden, um was es geht oder dessen Befangenheit in den Dogmen der Naturwissenschaft verstellt ihm den Blick für das Großartige. Die Universalität des Gottesbegriffs schließt die ganze Weite und Ausdehnung des Universums mit ein. Nach unserem Glauben ist er ebenso in der fernsten Galaxie präsent wie hier auf dem bescheidenen blauen Planeten. Er hat ebenso eventuell existierendes fremdes, außerirdisches Leben geschaffen oder entstehen lassen wie wir ihn hier als den Schöpfer des Himmels und der Erde bekennen. Ich glaube, dass dadurch die Gottesvorstellung an Majestät gewinnt und wir nicht deswegen kapitulieren müssen, dass wir nicht mehr der Mittelpunkt der gesamten Schöpfung sind und sich ihre gesamte Heilsgeschichte in unserem Erdendasein fokussiert. Ich habe nie einen Hehl aus meinem Glauben an einen persönlichen (er sprach dieses Wort mit besonderer Emphase aus) Gott gemacht, der sich auch – nicht: nur!- in unseren jüdischen heiligen Schriften, sowohl in den Persönlichkeiten unserer Stammväter Abraham, Isaak und Jakob, in den Geschichten des Gottes Jahwe mit seinem erwählten Volk Israel, das er aus der Sklaverei befreite, als auch in den mosaischen Gesetzen, in der Thora, offenbart. In der Tradition der Kabbala,

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