Die Herrin des Feuers: Eine fantastische Geschichte
By Uwe Goeritz
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About this ebook
Sie erwacht in einem vollkommen anderen Leben, fernab ihrer bisherigen Gewohnheiten. In einem Zeitalter der Gewalt und der Dunkelheit. Wie soll sie sich entscheiden? Für das Böse und Dunkle, um in ihre Zeit zurückzukehren, oder für das Guten und Helle, mit der Gewissheit, für immer in dieser Zeit gefangen zu sein?
Wie würdest du dich entscheiden?
Eine kleine SciFi Geschichte des Autors.
Uwe Goeritz
Uwe Goeritz, Jahrgang 1965, wuchs in Sachsen auf. Bereits in frühester Jugend begann er sich für die Geschichte seiner Heimat, besonders im Mittelalter, zu interessieren. Aus dieser Leidenschaft und nach intensiven Recherchen zum Leben im Mittelalter entstand, mit "Der Gefolgsmann des Königs", sein erster historischer Roman, der die Geschichte des Volkes der Sachsen vor dem Hintergrund großer geschichtlicher Umwälzungen plastisch darstellt. In seinen Geschichten verdeutlicht er die Zusammenhänge und stützt sich dabei auf historische Quellen und Forschungsergebnisse über das frühe Mittelalter. Er lebt heute mit seiner Frau in Leipzig.
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Book preview
Die Herrin des Feuers - Uwe Goeritz
beabsichtigt.
1. Kapitel
Eine Tür zu einem fremden Land
Judith schlug die Augen auf. Ein furchtbarer Schmerz bohrte sich in ihre Seite. Sie sah einen grauen Himmel über sich und hörte ein Keuchen. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie feststellte, dass sie es selbst war, die keuchte. Was war passiert? Gerade eben hatte sie noch in dem kleinen Café in New York gesessen. Es war ihr zweiter Urlaubstag gewesen, dann der Blitz und auf einmal stürzten sich wild aussehende, Schwert schwingende und dreckige Kerle wie aus dem Nichts auf sie.
Sie tastete zur Seite und ihre Finger stießen auf Holz, das aus ihrem Körper ragte. Wie kam das dort hin? Judith umfasste das Holz, biss die Zähne zusammen und zog an den Holzstab. Sie schrie auf und mit einem schmatzen bewegte sich der Stab. Sie hob ihre Hand vor ihre Augen und sah einen Armbrustpfeil in ihrer Hand, so wie sie mal einen im Museum gesehen hatte. Sie warf den Pfeil weg, der Schmerz raubte ihr die Sinne und ihr Kopf, den sie zuvor mühsam angehoben hatte, fiel in den Schlamm zurück.
Eine dunkle Gestalt beugte sich über sie. Judith versuchte eine abwehrende Bewegung zu machen, doch es blieb bei dem Versuch. Ihre Arme gehorchten ihr nicht mehr. Ihr fielen die Augen zu. „Alles aus." dachte die Frau Sie glitt in das Dunkel hinüber. Die Hände, die sie aufhoben, spürte sie schon nicht mehr. Unsanft landete sie auf einem hölzernen Karren, der sich rüttelnd in Bewegung setzte, doch auch das merkte sie nicht. Alles war schwarz um sie herum und sie war mehr tot als lebendig.
Als sie wieder ihre Augen öffnete sah sie eine verrußte Holzdecke über sich, im zuckenden Rot eines Feuers. Sie stützte sich unter Schmerzen hoch und schaute sich um. Der Raum erinnerte sie an die Stube in der Almhütte ihres Großvaters, wo sie als Kind so gern im Urlaub gewesen war. Er war nicht groß und es schien nur diesen einen Raum in der Hütte zu geben. Es gab nur eine Tür und ein kleines Fenster, durch das etwas Licht in den Raum fiel.
Judith schaute an sich herunter. Das ehemals weiße Kleid, das sie erst am Vormittag gekauft hatte, war nass, voller Schlamm und sicher nicht mehr zu retten. Sie seufzte und eine alte Frau, die am Feuer zusammengesunken gesessen hatte, drehte sich um. Mit verfilzten Haaren kam sie zum Lager herüber und beugte sich über Judiths Seite. Sie betastete die Stelle, an der der Pfeil gesteckt hatte und Judith schrie auf. Sie hörte das Rasseln ihres Atems und sie bekam schlecht Luft. „Wo bin ich? fragte sie keuchend „In meinem Haus.
antwortete die alte Frau. Judiths Kraft ging zu Ende und sie sank zurück auf das Lager. Sie hatte nicht mal die Kraft, sich über die zwar richtige, aber vollkommen nutzlose Antwort aufzuregen.
„Jetzt bloß nicht bewusstlos werden. dachte sie sich und erinnerte sich an ihr abgebrochenes Medizinstudium, dass schon ein paar Jahre her war. „Vermutlich hat der Pfeil die Lunge getroffen und deshalb kann ich nicht richtig atmen.
Sie überlegte, wie sie sich helfen konnte und suchte ihre Handtasche, ohne die sie keinen Schritt aus dem Hause machte. Die teure Ledertasche lag neben ihr und sie angelte das Telefon aus der Seitentasche. „Kein Netz blinkte in blauer Schrift auf dem Display. „Mist.
stöhnte sie und fragte „Gibt es hier einen Arzt? „Einen was?
fragte die alte Frau zurück.
Judith schüttelte den Kopf über so viel Unverständnis. Sie kramte weiter in der Handtasche. Was konnte sie benutzen? Sie erinnerte sich an den Kurs ihres alten Professors und fragte „Hast du ein Messer? die Alte nickte und ging zum Tisch. Sie kam mit etwas zurück, was mehr ein Schwert als ein Messer war. Judith sagte „Wasch es bitte ab.
und die alte Frau verschwand mit dem Messer aus der Hütte. Judith suchte weiter. Ein Kugelschreiber, ein Kondom und ein paar Haargummis, das musste gehen.
Die alte Frau kam zurück, trat an das Bett und gab Judith das Messer. Die junge Frau stemmte sich hoch, zerlegte den Kugelschreiber und schnitt die Spitze ab. Die alte Frau sah entgeistert auf Judiths Werk. Die Hülle des Kulis wurde mit Gummis mit dem Kondom verbunden, in das sie zuvor ein kleines Loch gemacht hatte, und dann rammte sich Judith mit aller noch verbliebenen Kraft den Stift unterhalb ihrer Brust in die Seite. Mit einem Schrei stürzte sie nach hinten auf ihr Lager. Am Zischen beim Atmen hörte sie, dass die Entlüftung funktionierte. „Danke Professor Schmieder." dachte sie. Nun konnte sie wieder besser atmen und schlief erschöpft ein.
Fast ohne Schmerzen erwachte die Frau wieder und setzte sich im Bett auf. Sie zog sich den Stift aus den Rippen und verschloss die kleine Wunde mit einem Pflaster, das sie in der Handtasche gefunden hatte. Sie war alleine in der Hütte und versuchte aufzustehen. Die Haare fielen ihr nach vorn ins Gesicht, aber sie waren schmutzig und nicht mehr so blond wie noch vor ein paar Tagen. Wieder sah sie an sich herunter. Die halbe Urlaubskasse hatte sie für das schöne Kleid ausgegeben, dass jetzt nicht mal mehr als Putzlappen zu gebrauchen war.
Auf dem Tisch stand eine Schüssel und ein Krug mit Wasser. Judith legte die Sachen ab und wusch sich. Zuerst säuberte sie die Wunde des Pfeils, aber die hatte schon jemand genäht. Mit ein paar großen Stichen und nicht so fachmännisch, so dass sicher eine deutliche Narbe als Erinnerung an die Wunde zurückbleiben würde. An der Seite lag ein Kleid aus grauen Stoff, das sich Judith anzog. Sie setzte sich an den Tisch und stützte ihren