Naturzerstörung in der Folge technokratischen Denkens: Ein Plädoyer für eine ganzheitlich-systemische Sichtweise in der Umweltbildung
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Markus Strüver
Markus Strüver studierte Biologie und Chemie in Göttingen und Sozialpädagogik in Darmstadt. Gründer und Geschäftsführere der Natur- und Abenteuerschule Odenwald Spielraumplaner , Naturpädagoge, Pionier des Wandels , Ehrenamtliches Engagement in diversen Vereinen und Verbänden, die sich für das naturnahe Aufwachsen von Kindern einsetzen, u.a. Naturgarten e.V., BUND; Botschafter des Projektes "Wildes Hessen"
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Naturzerstörung in der Folge technokratischen Denkens - Markus Strüver
Inhaltsverzeichnis
Naturzerstörung in der Folge technokratischen Denkens
Impressum
Naturzerstörung in der Folge technokratischen Denkens
- Ein Plädoyer für eine ganzheitlich-systemische Sichtweise in der Umweltbildung -
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind
Albert Einstein
Inhaltsverzeichnis
Naturzerstörung in der Folge technokratischen Denkens
1. Neuzeitlich-technokratisches Denken als Folge der wiss. Revolution
1.1. Galileo Galilei und Francis Bacon
1.2. Rene Descartes
1.3. Isaak Newton
1.4. Der Siegeszug des mechanistischen Weltbildes
2. Die Zerstörung der äußeren Natur
2.1. Verschmutzung und Vergiftung
2.2. Ausbeutung und Verschwendung
2.3.Verstümmelung durch Funktionalisierung
3. Die Zerstörung der inneren Natur
3.1. Funktionalisierung
3.2. Ausbeutung
3.3. Verschmutzung
4. Über die Sucht, die Erde zu zerstören
4.1. Im Zeitalter der Sucht - der Ansatz von Anne Schaef
4.2. Sucht und Umweltzerstörung
4.3. Konsequenzen für die Umweltbildung
5. Zusammenfassung und Ausblick
6.Literatur
"Die Teile hab ich nun in meiner Hand,
fehlt leider noch das geistig Band"
Johann Wolfgang von Goethe
1. Neuzeitlich-technokratisches Denken als Folge der wiss. Revolution
Die Weltanschauungen und das Wertesystem, die unserer Kultur und damit auch unserem heutigen Naturverständnis und -verhältnis zugrunde liegen, wurden wesentlich durch die sog. wissenschaftlichen Revolution im 16. und 17. Jahrhundert geprägt. Die revolutionären Erkenntnisse in Physik und Astronomie sowie die Entwicklung neuer Forschungs- und Denkmethoden führten nicht nur den Wandel vom Mittelalter zur Neuzeit herbei, sondern veränderten auch die Auffassung der Menschen von der Welt und darüber hinaus ihre gesamte Denkweise (vgl. Capra 1992, S. 51).
1.1. Galileo Galelei und Francis Bacon
Obwohl die wissenschaftliche Revolution mit der kopernikanischen Wende begann, so war es doch erst Galilei (1564 - 1642), der als Vater der modernen Wissenschaften die Grundlagen des neuzeitlich-wissenschaftlichen Denkens legte.
Ausgehend von seinen Erfolgen bei der Berechnung der Planetenbahnen glaubte er, daß sich auch die restliche Welt mit der Sprache der Mathematik beschreiben ließe. Daher forderte er die Wissenschaftler seiner Zeit dazu auf, sich ausschließlich auf die Untersuchung der meßbaren und quantifizierbaren Eigenschaften, wie z.B. Form, Zahlen, Bewegung, von materiellen Körpern zu beschränken (vgl. Capra 1992, S. 53). Alle anderen Eigenschaften, wie Farbe, Klang, Geruch, Geschmack, Schönheit, Moral, Werte, Qualität, Gefühle, Motive, Sinn, Seele, Bewußtsein und Geist wurden in der Folge aus dem Forschungsbereich der Wissenschaften ausgeschlossen und gelten bis in die heutige Zeit als subjektiv und unwissenschaftlich.
Neben der Anwendung der mathematischen Naturbeschreibung geht auch der Ersatz der unmittelbaren Erfahrung an der Natur durch das künstlich angeordnete Experiment auf Galelei zurück (vgl. Ulrich 1988, S. 14). Mit seiner berühmten Forderung, " ... alles zu messen, was meßbar ist, und alles meßbar zu machen, was es noch nicht ist ..." (ebd., S. 14), führte er zum einen das Experiment als empirische Methode ein, und legte zum anderen die Grundlagen für die Manipulierbarkeit und Präparation von Wirklichkeit durch das reduktionistische Betrachten