Empathie in Unternehmen: Anteilnahme als Führungsinstrument unserer Zeit
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EMPATHIE IN UNTERNEHMEN beschreibt die empathischen Grundlagen des menschlichen Bewusstseins, die dem Verhalten von Managern und Führungspersonen sowie von Gruppen und Mitarbeitern in der Wirtschaft und Organisationen zugrunde liegen. Es gibt Anleitung, wie Empathie im täglichen Führungsalltag praktiziert werden kann. Der daraus resultierende empathische Führungsstil zeichnet sich dadurch aus, dass höheren Zielen gefolgt wird. Das Ergebnis sind weniger Machtkämpfe und Wettbewerb. Die einzelnen Gruppenmitglieder werden in einer größeren friedlichen Vision zusammengeführt. Das Revolutionäre an diesem Konzept ist, dass es die bisherige instinktgetriebene und gebetsmühlenartig wiederholte angebliche Wahrheit, dass niederste Triebe angesprochen werden müssen, um Erfolg zu generieren, vom Kopf auf die Füße stellt. Es werden höchste Ziele und Intuition als Leitfaden erhoben, die schon Meister der Menschheit an ihren Platz begleitet haben, wie Einstein, Gandhi und die Führer längst vergangener Zeiten.
RUDOLF ANDREAS GRAF, geboren 1967 in Halle an der Saale, meldete schon vor seinem Abschluss als Diplomingenieur mehrere Patente an. Sein erstes Unternehmen gründete er in der Papierbranche, um eigene Forschungsergebnisse im Umweltschutz in die Praxis umzusetzen. 2001 verließ er die klassische Wirtschaft, um Business-Coach zu werden. Seine Praktiken und Methoden lehrt er im eigenen Schulungszentrum.
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Book preview
Empathie in Unternehmen - Rudolf Andreas Graf
Rudolf Andreas Graf
EMPATHIE
in Unternehmen
Anteilnahme als
Führungsinstrument unserer Zeit
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Copyright © 2016 by Rudolf Andreas Graf
Eine Originalausgabe im AMRA Verlag
Auf der Reitbahn 8, D-63452 Hanau
Telefon: + 49 (0) 61 81 – 18 93 92
Kontakt: Info@AmraVerlag.de
ISBN Printausgabe 978-3-95447-195-9
ISBN eBook 978-3-95447-196-6
Alle Rechte der Verbreitung vorbehalten, auch durch Funk, Fernsehen und sonstige Kommunikationsmittel, fotomechanische oder vertonte Wiedergabe sowie des auszugsweisen Nachdrucks.
Inhalt
Vorwort
Einführung und Überblick
Das innere und äußere Navigationssystem des Menschen
Instinkte
Gefühle
Gedanken
Intuition
Erster Teil
Empathie als Führungsinstrument der Zukunft
Empathie als Basis zwischen zwei Menschen
Gefühle als Aktiv-Elemente
Gefühle als Folgeerscheinung
Gefühle als Wahrnehmungs- und Steuerungsorgan des Betriebsklimas
Folgen der bewussten Empathie-Erweiterung
Das Körperbewusstsein – die Schaltzentrale der Gefühle
Andersartigkeit als Stärke
Das Menschwerk
Empathische Erweiterung der Gedanken und Gefühle
Der Weg ist das Ziel
Vorgehen zum Lösen von Problemen mittels Empathischem Management
Empathisches Verbinden mit Personen in Krisensituationen
Übliche Ist-Situation in problematischen Gruppenprozessen
Empathisches Vorgehen in der Krise
Die Heiler-Identität – 3 Grundschritte
1. Schritt: Empathisches Verbinden auf der Ebene der Emotionen
2. Schritt: Empathisches Verbinden auf der Ebene der Gedanken
3. Schritt: Empathisches Verbinden auf der Ebene der Intuition
Die natürlichen Zyklen der Emotionen
Phase 1: Entstehen
Phase 2: Bewahren
Phase 3: Vergehen
Das Zusammenspiel von Geist und Körper in Führungs-Szenarien
Die Aufgaben des Geistes
Die Führung des Körpers durch emotionale Prozesse
Ziele als Pro oder Contra in emotionaler Hinsicht
Motivation über Angst
Motivation über Identifikation und Liebe
Die zwei Arten von Liebe
Motivation über Liebe für Mitarbeiter
Die Kraft der friedvollen Vision
Die kriegerische Vision
Die friedvolle Vision
Die Verbreitung der friedvollen Vision
Masterplan zur Umsetzung von Empathie als Managementwerkzeug
Verbindung zwischen dem eigenem Geist und Körper schaffen – Selbstführung
Verbindung zwischen der eigenen und der Körperintelligenz anderer schaffen – Voraussetzung zur Fremdführung
Führung durch Intuition (Selbst- und Fremdführung)
Basisoptionen der Selbstführung
Das Potenzial der Angst
Das Potenzial der Begeisterung
Die Arten, die Zukunft zu erzeugen
Die übliche Art, Zukunft zu erzeugen
Die Meisterschaft des Raums (des Ortes)
Die Meisterschaft der Zeit
Auswirkungen auf die Zukunft von Unternehmen
Wie entwickle ich meine eigene Meisterschaft der Zeit?
Krisenintervention und die Meisterschaft der Zeit
Zielerreichung und die Meisterschaft der Zeit
Praxisübung »Wunschverfahren«
Empathische Führung des Menschwerks
Die Feinheiten des Körperbewusstseins des einzelnen Menschen
Das Körperbewusstsein des Menschwerks
Gute Führung – schlechte Führung
Die vier emotionalen Phasen der Führung
Die Anwendung der Prinzipien im täglichen Leben
Die Geschenke des Körperbewusstseins
Die Meisterschaft der Zeit im Bereich der Vision
Die Balance in der Führung zwischen Geist und Körperintelligenz
Die Vision der Menschheit als Menschwerk
Die Selbstverantwortlichkeit des Seins
Der praktische Weg der Selbstverantwortlichkeit
Praktische Tipps zur erfolgreichen Anwendung von Empathie
Fangen Sie an, weniger zu lügen
Handeln Sie langfristig stärker aus dem SEIN heraus
Lernen Sie beobachten
Lernen Sie Techniken des empathischen Erfolges
Irrtümer und Missverständnisse
Das Überleben des Stärksten
Menschen wollen ohne Angst leben
Zweiter Teil
Wissenschaftliche Querverweise
Global Consciousness Project – Das globale Bewusstseinsprojekt
Der Einfluss von Gedanken und Gefühlen auf Wasser & Co., Dr. Emoto
Das Herz-Gehirn, The HeartMath Institute
Methylierung von Genen – Verringerung des Potenzials, Meaney & Szyf
Nachwort
Vorwort
Empathie bedeutet Mitgefühl. Empathie als Führungsinstrument bedeutet also, die Mitarbeiter, die man führt, empathisch – mitfühlend – wahrzunehmen und als fühlende Menschen zu behandeln.
Das ist eigentlich nichts Neues. Viele Management-Theorien wollen den Menschen in den Mittelpunkt der Unternehmenskultur stellen.
Der in diesem Buch beschriebene Ansatz reicht jedoch weit über die Vorstellung von Mitgefühl im Umgang mit Mitarbeitern und Untergebenen hinaus. Mir geht es darum, ein völlig neues Unternehmenskonzept vorzustellen.
Bisher wurden Unternehmen als Organisation betrachtet, die nach bestimmten Mustern funktionieren – nach Regeln, die »das Unternehmen« oder »die Wirtschaft« aufstellt, die zu erkennen und zu befolgen sind. Damit werden Wirtschaft und Unternehmen als etwas Eigenständiges betrachtet, das zwar von Menschen beeinflusst wird, jedoch als eigenständiges, sich selbst erklärendes System existiert und dominiert.
In diesem Buch möchte ich folgende Thesen aufstellen und belegen:
Das Unternehmen in dieser Form existiert gar nicht. Es ist eine Illusion, ein rein mentales Konstrukt, das nur durch Emotionen und Handlungen real wirkt.
Hierarchien existieren nicht. Auch sie sind Illusionen.
Was existiert, ist ein »Menschwerk«, ein Netzwerk von Menschen. Das ist das Einzige, was wirklich ist und Realität erzeugt. Es ist ein Netzwerk, ein Geflecht von Emotionen.
Alles andere sind Gedanken über die Realität, die das »Menschwerk« beeinflussen, das emotionale Netzwerk, die aber keine Realität an sich darstellen oder erzeugen.
Wer dieses Netzwerk und Geflecht von Emotionen führen will, muss Empathie als praktisch anwendbares Führungsinstrument beherrschen. Wie das geht und was diesem Ansatz zugrunde liegt, wird im Folgenden beschrieben.
Einführung und Überblick
In diesem Buch wird Schritt für Schritt beschrieben, was Gefühle sind, wie sie funktionieren und wie wir sie wahrnehmen, steuern und lenken können. Dabei wird sowohl über eigene Gefühle als auch über fremde Gefühle gesprochen – also die Gefühle anderer.
Gefühle sind eng verbunden mit den Gedanken der Menschen, also den eigenen und den fremden, und ebenso mit der »inneren Stimme«, der Intuition.
Um mehr Klarheit und einen leichteren Einstieg zu schaffen, gebe ich einen Überblick über grundlegende Funktionsmechanismen dieser Materie, ehe wir ins notwendige Detail gehen. Da diese Funktionsmechanismen für unsere »groben« Wahrnehmungsorgane (Augen, Ohren, Haut, Zunge, Nase) eher verborgen agieren, bitte ich Sie, diesen Überblick vorerst als These zuzulassen, die im Weiteren durch konkrete Beispiele bis hin zu Anleitungen und praktischen Übungen untermauert wird. Dann können Sie selbst überprüfen, was wahr ist und ob die beschriebenen Mechanismen funktionieren. Sie können die Theorie über Erfahrungen verifizieren.
Das innere und äußere Navigationssystem des Menschen
Gemeinhin nehmen wir als Menschen der westlichen Welt die äußere Welt mit ihren materiellen Erscheinungsformen als gesetzt hin, quasi als vorgegeben. Wir leben in dieser Welt und beeinflussen sie in Grenzen, sehen uns jedoch als Ergebnis dieser Welt. Diese Sichtweise ist durchaus nicht verkehrt. Wir sind als individualisierter Mensch, und sogar als Menschheit, ein kleinerer Teil eines größeren Ganzen, der Natur, des Kosmos und des Universums.
Innerhalb dieses größeren Paradigmas, also dieses »Spielfeldes«, wenn man so will, sind wir jedoch mit Navigationsund Wahrnehmungsmechanismen ausgestattet, die die meisten Menschen nur unbewusst nutzen:
•die Instinkte,
•die Gefühle,
•die Gedanken und
•die Intuition.
Wenn wir diese Navigations- und Wahrnehmungsinstrumente bewusst zu steuern lernen, werden wir zum verantwortlichen »Schöpfer« unseres Universums, also der uns umgebenden materiellen Welt. Wir vermögen dann diese materielle Welt in Dimensionen zu beeinflussen, die wir uns nicht einmal vorstellen können. Damit werden die Wahrnehmungsinstrumente auch zu Steuerungsinstrumenten.
In diesem Portfolio der Wahrnehmungs- und Steuerungsinstrumente nehmen die Gefühle und die empathische Verbindung mit den Gefühlen anderer einen herausragenden Platz ein. Warum, wird sich gleich herausstellen, wenn wir uns die Aufgaben der oben genannten einzelnen Instrumente einmal genauer ansehen.
Instinkte
Instinkte sind unser »Überlebenssystem«. Sie springen an und steuern unser Leben, wenn wir wahrnehmen, dass wir in Gefahr geraten. Im Portfolio der beschriebenen inneren Wahrnehmungs- und Steuerungsinstrumente stellen sie den niedrigsten und gröbsten Wahrnehmungssinn dar, den wir mit den Tieren gemein haben. Dieser Sinn ermöglicht uns das Überleben, taugt jedoch nicht als permanentes oder vorrangiges Steuerungsinstrument des Lebens auf der menschlichen Ebene. Instinkte können uns in Notsituationen das Überleben ermöglichen, wer das Leben aber als permanente Notsituation begreift, lebt wie ein solches Tier, entwickelt keine Visionen und setzt auch keine Ziele um. Als Führungsperson ist er ausschließlich für tierisch ausgerichtetes Leben geeignet (»Rudelführer«).
Instinkte lassen sich von der äußeren Welt leiten und arbeiten ausschließlich REAKTIV. Es passiert etwas im Außen und ich RE-agiere. Auf der Basis der Instinkte kann ich nicht bewusst agieren – nicht bewusst handeln.
Trotzdem sind unsere Instinkte natürlich wichtig zum Überleben. Sie beeinflussen jedoch nicht bewusst unsere Erfahrungswelt in der Materie und unsere Beziehungen mit anderen Wesen.
Gefühle
Gefühle oder innere Emotionen sind die nächsthöhere Form des Navigationssystems des Menschen. Gefühle können die Realität, die wir erfahren, direkt beeinflussen. Wie das funktioniert, dazu später mehr. Halten wir fest: Gefühle beeinflussen die Materie und die materielle Welt.
Gefühle können also aus unserem Inneren auf das Äußere wirken. Damit wir diese Gefühle mit Absicht nutzen können, ist es nötig, sie zu verstehen und zu steuern.
Wenn wir uns nicht bewusst sind, was mit unseren Gefühlen und den Gefühlen anderer passiert, und dies nicht wahrnehmen können, vermögen wir sie auch nicht zu steuern. Wir verlieren damit das wesentlichste Einflusselement auf die Gestaltung der Materie.
Gedanken
Gedanken sind mentale Strukturen, die relativ fix in Überzeugungssystemen gebunden sind. Unsere Gedanken gehören zu unserem geistigen Potenzial, das aber nicht nur aus den Gedanken besteht, sondern auch aus einem darüber hinausgehenden Bewusstsein, das strukturiert und erkenntnisorientiert arbeiten kann.
Die Logik der Gedanken ist eine andere Logik als die Logik der Gefühle. Sie werden damit im weiteren Verlauf dieses Buches in Berührung kommen. Gedanken erzeugen »innere Welten«, innerhalb unseres Inneren, die unsere äußere Welt überlagern.
Damit beeinflussen Gedanken Gefühle – sowohl die eigenen als auch fremde. Gedanken sind