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Ab ins Gelände!: 50 Gelände- und Stadtspiele für Jugendliche
Ab ins Gelände!: 50 Gelände- und Stadtspiele für Jugendliche
Ab ins Gelände!: 50 Gelände- und Stadtspiele für Jugendliche
Ebook324 pages3 hours

Ab ins Gelände!: 50 Gelände- und Stadtspiele für Jugendliche

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About this ebook

Plötzlich springen zwei Jugendliche aus dem Gebüsch. Es kommt zu einer kurzen Verfolgungsjagd. Dann wechselt ein Bierdeckel den Besitzer.

Das Gefühl ein Gelände erobert, die Gegner ausgetrickst oder Teammitglieder befreit zu haben, ist unentbehrlich. Die Jugendlichen lernen Teamarbeit und taktisches Handeln, erkennen Stärken und Schwächen, reizen Grenzen aus ... Geländespiele sind deshalb aus pädagogischer Sicht ein wertvoller Bestandteil der Jugendarbeit. Soziales Verhalten wird gefördert und reflektiert.

Dazu braucht es Geländespiele, deren Handlung spannend ist, deren Regeln klar sind und die in der Praxis funktionieren. 50 solcher Geländespiele beinhaltet dieses Buch.

Es geht Ab in den Wald! zu Geländespielen im Wald und auf Wiesen.
Es geht Ab in die Stadt! zu Spielen im Dorf und in der Stadt.
Es geht Ab in die Nacht! zu Geländespielen in der Dunkelheit.
Es geht Ab nach draußen! zu Spielen mit dem Rad, auf Skiern und auf dem Wasser.

Grundlegende Hinweise machen die Faszination Geländespiele gut umsetzbar.
Verzeichnisse helfen, schnell das passende Spiel zu finden.

Ein Buch für Mitarbeitende, die ganz viel Material für eine kreative, abwechslungsreiche und beziehungsorientierte Jugendarbeit ab 13 Jahren von Gruppenstunde bis Freizeit suchen.
LanguageDeutsch
Publisherbuchmusik
Release dateApr 7, 2016
ISBN9783866871472
Ab ins Gelände!: 50 Gelände- und Stadtspiele für Jugendliche

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    Book preview

    Ab ins Gelände! - buchmusik

    Ilse-Dore Seidel (Hg.)

    Ab ins Gelände!

    50 Gelände- und Stadtspiele für Jugendliche

    buch+musik

    In unseren Veröffentlichungen bemühen wir uns, die Inhalte so zu formulieren, dass sie Frauen und Männern gerecht werden, dass sich beide Geschlechter angesprochen fühlen, wo beide gemeint sind, oder dass ein Geschlecht spezifisch genannt wird. Nicht immer gelingt dies auf eine Weise, dass der Text gut lesbar und leicht verständlich bleibt. In diesen Fällen geben wir der Lesbarkeit und Verständlichkeit des Textes den Vorrang. Dies ist ausdrücklich keine Benachteiligung von Frauen oder Männern.

    Die Spiele in diesem Buch sind eine Auswahl von Geländespielen aus der Zeitschrift „der Steigbügel", die in den Jahren 1983 bis 2014 dort erschienen sind. Ilse-Dore Seidel, CVJM Landesreferentin im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg, verantwortet ihn als Schriftleiterin und ist Herausgeberin dieses Buches.

    Impressum

    © 1. Auflage 2016

    buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart

    All rights reserved.

    buch+musik ejw-service gmbh, Stuttgart

    www.ejw-buch.de

    ISBN Buch 978-3-86687-146-5

    ISBN E-Book 978-3-86687-147-2

    Neukirchener Verlagsgesellschaft mbH

    www.neukirchener-verlage.de

    ISBN Buch 978-3-7615-6299-4

    Lektorat: Federwerke, Birgit Götz, Marburg

    Gestaltung und Satz: buch+musik – Fred Peper, Stuttgart

    Bildrechte Umschlag und Deckblätter: © drubig-photo – Fotolia.com

    Bildrechte Illustrationen: Fred Peper

    Titelschrift „Jump Start": © 1999 by Stephen Deken and Isabelle Trolio

    Jugendarbeit ohne gute Geländespiele?

    Es war in Holland – ich war Teilnehmerin einer Sommerfreizeit für Teenager. In der Abenddämmerung kämpften wir uns durch Gestrüpp, Wald und Wiesen, um Bibeln über eine Grenze zu schmuggeln und dabei auf keinen Fall von den „Grenzern erwischt zu werden. Es war aufregend! Adrenalin pur! Freude über jede geschmuggelte Bibel und der Frust, wenn man doch von einem „Grenzer geschnappt und gefangen genommen wurde. Doch man war sich auch sicher, dass die anderen „Schmuggler alles dran setzen würden, um einen wieder zu befreien – Teamarbeit par exellence. Am Ende siegten wir und es war einfach nur großartig! Abends am Lagerfeuer erzählten wir uns von unseren geschickten Taktiken und aufregenden Erlebnissen und dann hörten wir die wahre Geschichte vom „Schmuggler Gottes.

    Oder die Freizeit für Junge Erwachsene in Schweden. Beim Geländespiel gehörte der See zum Gelände. Mit Kanus ging es zu verschiedenen Stationen. Dort mussten Aufgaben im Kanu auf dem See gelöst werden. Neben dem Sieg war unser wichtigstes Ziel, auf gar keinen Fall aus dem Kanu in den See zu fallen, weil der zu dieser Jahreszeit so wahnsinnig kalt war. Ob es uns gelang, bleibt mein Geheimnis … Unvergessliche Erinnerungen aus einer spannenden Lebensphase.

    Jugendarbeit ohne gute Geländespiele? Undenkbar!

    Als Teilnehmerin hatte ich, nicht unbedingt zu den Sportskanonen gehörend, immer etwas Mühe, wenn es um sportliche Schnelligkeit ging. Dafür war ich schnell im Denken und Handeln. Das war ziemlich wichtig, wenn es um die Entwicklung von Taktiken ging. Als ehrenamtliche und später hauptamtliche Mitarbeiterin war für mich absolut selbstverständlich, dass Geländespiele im Jahresverlauf der Jugendarbeit und auf Freizeiten fest eingeplant wurden und wir Mitarbeitende, wenn möglich, auch mitspielten.

    Geländespiele sind aus pädagogischer Sicht wertvoller Bestandteil der Jugendarbeit. Denn sie bieten die Möglichkeit, soziales Verhalten zu fördern und zu reflektieren. Die Jugendlichen lernen Teamarbeit, taktisches Handeln, den Umgang mit Sieg und Niederlage, Grenzen respektieren, die Integration von Außenseitern und können ihrem Bewegungsdrang und der Lust auf Abenteuer nachgeben. Diese großartigen Gefühle, wenn man ein Gelände erobert, die Gegner austrickst und Teammitglieder aus der „Gefangenschaft" befreit, sind als Gruppenerlebnis unentbehrlich. Da machen die Jugendlichen wertvolle Erfahrungen und erzählen noch viele Jahre später von diesen Erlebnissen. Die Grenzen des Möglichen und auch die des (gerade noch) Erlaubten ausreizen. Stärken fördern, mit Schwächen gut umgehen und dabei über sich selbst hinauswachsen. Ängste und Risiken überwinden und für das Team und den Sieg wirklich alles geben.

    Doch irgendwann wird „Capture the Flag" langweilig. Also müssen neue Geländespiele her. Dieses Buch beinhaltet 50 Geländespiele, die erprobt, kreativ, spannend, witzig, kniffelig, einfach total vielfältig sind. Damit sind die nächsten Geländespiel-Highlights gesichert und der Langeweile vorgebeugt. Denn ein Geländespiel muss echt richtig gut sein, wenn es die positiven Effekte haben und bleibenden Eindruck hinterlassen soll. Ist das Geländespiel schlecht, die Regeln unklar, die Idee langweilig, die Bedingungen nicht ganz durchdacht, kann es ganz schnell in das Gegenteil umschlagen und die Stimmung der gesamten Gruppe verderben. Dieses Buch bietet ganz viel Material für eine kreative, abwechslungsreiche und beziehungsorientierte Jugendarbeit. Lasst euch davon inspirieren. Und erzählt euch im nächsten Mitarbeiterteam mal von euren eigenen besten Geländespiel-Erfahrungen! Dann macht euch ans Planen, um den Jugendlichen, die euch jetzt anvertraut sind, wiederum ihre besten Geländespiel-Erfahrungen zu ermöglichen.

    Ich wünsche euch viel Spaß dabei!

    Ilse-Dore Seidel

    CVJM Landesreferentin

    im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg

    Inhalt

    Faszination Geländespiel – ein paar grundlegende Hinweise

    Ab in den Wald!

    Geländespiele im Wald und auf Wiesen

    Das Bratapfelspiel

    Kartoffelpoker

    Autogrammjagd

    Allein aus Gnade – ein Geländespiel zu Martin Luther

    Fuzhipin – Kopieren mitten im Wald

    Die Siedler von Xaveria

    Das kulinarische Geländespiel

    Agenten in Action

    Das Goldgräber-Trainingscamp

    Cast away

    Republikflucht

    Fang den Has´ – ein Geländespiel zu Ostern

    Stratego

    Outdoor-Deal um Süßes &Co

    Wanted: Mister A, B, C

    Nacht in Palermo

    Lagertrophy

    Virenscanner gesucht

    Dschungel-Skat

    Das Baumstammspiel

    Schafhandel

    Patent

    Wasser in der Savanne

    Immer auf Achse

    Abenteuer im Zauberwald

    Das Spiel der Stiefel

    Heiße Colts

    Das Eiswürfelspiel

    Ab in die Stadt!

    Spiele im Dorf und in der Stadt

    Local Heroes living next to me

    Die Karawane der Weisen – ein Stadtspiel zu Weihnachten

    Action in Downtown

    Gibst du mir, so geb´ ich dir

    Banküberfall in der Altstadt

    Spione unterwegs

    Chillen in the City

    Ab in die Nacht!

    Geländespiele in der Dunkelheit

    Besonderheiten bei Nachtgeländespielen

    Licht im Dunkeln

    Kerzen und Erbsen

    Farbensuche

    Das Geheimnis der Mönche

    Lampions auf Torjagd

    Die funkelnde Spur

    Hört, hört!

    Kennung

    Das funkelnde Kreuz

    Der funkelnde Mann

    Ab nach draußen!

    Spiele mit dem Rad, auf Skiern und auf dem Wasser

    Tour der Leidenschaft

    Spiele auf der Piste

    Polizisten, Schmuggler, Detektive

    Mikro- und Kartoffelchips

    Einsatz im Gebüsch

    Verzeichnisse

    Das passende Spiel finden

    Spiele für wenig Mitarbeitende

    Spiele für kleine Gruppen (bis 10 Spieler)

    Spiele für große Gruppen (ab 40 Spieler)

    Spiele für die Gruppenstunde (max. 1,5 Stunden)

    Downloads zum Buch

    Die in diesem Buch enthaltenen sowie zusätzliche Vorlagen können unter www.ejw-buch.de/shop/ab-ins-gelande.html als digitale Daten heruntergeladen werden. Der Kauf des Buches berechtigt zum Downloaden, Ausdrucken, Kopieren und Verwenden dieser Daten, sofern sie zur Vorbereitung und Durchführung der Inhalte dieses Buches verwendet werden. Eine Vervielfältigung, Verwendung oder Weitergabe darüber hinaus ist ohne Erlaubnis ausdrücklich nicht gestattet.

    Faszination Geländespiel – ein paar grundlegende Hinweise

    Überrascht bleibt die Wandergruppe stehen und beobachtet einen 14-Jährigen, der sich durchs Unterholz schleicht. Am Arm trägt er einen bunten Stoffstreifen, in der Hand hält er einen Bierdeckel. Da! – Plötzlich springt ein anderer Jugendlicher aus dem Gebüsch. Es kommt zu einer kurzen Verfolgungsjagd. Dann aber muss sich der 14-Jährige geschlagen geben und der Bierdeckel wechselt den Besitzer. So plötzlich wie sie aufgetaucht sind, verschwinden sie wieder im Dickicht.

    Irritiert schauen sich die Wanderer an. Was sind das für seltsame Jugendliche, die sich wegen eines Bierdeckels durch den Wald jagen? So einen Bierdeckel bekommt man in jedem Getränkehandel. Warum der Aufwand?

    Geländespiele sind in der Tat seltsam für den außenstehenden Betrachter. Da werden nicht nur Bierdeckel transportiert, sondern auch Steine, Murmeln, Tennisbälle, Kronkorken, Briefe, Eiswürfel und vieles andere. Jugendliche mit beschrifteten Händen oder bemalter Stirn rennen durch den Wald, lauern sich gegenseitig auf oder jagen sich oder einen Erwachsenen, der ebenso verrückt im Wald unterwegs ist. Sie sind fasziniert von der Spielidee und motiviert, die Bierdeckel, Steine oder Tennisbälle von A nach B zu transportieren. Doch wie kann es gelingen, dass die Jugendlichen am Ende begeistert, erschöpft und mit hochrotem Kopf, aber glücklich auf der Wiese liegen und fragen: „Wann spielen wir noch mal ein Geländespiel?" Einige wichtige Rahmenbedingungen sind dafür nötig.

    Spielidee

    Eine zündende und plausible Spielidee ist die beste Motivation für ein Geländespiel. Müssen einfach nur Bierdeckel von A nach B durch den Wald transportiert werden, fragt sich so manche und mancher Jugendliche, warum man sie nicht online bestellt und von der Post nach B liefern lässt. Handelt es sich bei den Bierdeckeln aber um geklaute Aktien, historische Kunstgemälde oder Schnitzel, die schnell auf den Markt oder zum nächsten Händler gebracht werden müssen, dann erübrigt sich die Frage nach der Post. Es lohnt sich also, für die Spielidee und damit für eine gute Story Zeit zu investieren. Die Spielidee muss einfach, logisch und motivierend sein. Das gilt auch für den gesamten Spielaufbau und die Regeln. Eine klare Zielangabe (gewonnen hat man, wenn …) und die Schritte zum Ziel sollten nicht nur der Spielleitung, sondern auch den Jugendlichen bekannt sein. Auch wenn sich manches erst im Spielverlauf klärt, sollte doch für alle klar sein, was sie hier und warum sie es tun. Grundsätzlich spielt der zeitliche Rahmen eine entscheidende Rolle. Ein fahler Beigeschmack bleibt zurück, wenn trotz motivierender Spielidee und kniffligen Aufgaben mangels Zeit das Spiel kurz vor dem Ziel abgebrochen werden muss.

    Vorbereitung

    Sicherlich hört es sich sehr einfach an, Bierdeckel durch den Wald zu tragen. Wer aber denkt, dass hier die Vorbereitung im Vorbeigehen erledigt werden kann, liegt falsch. Wie so oft sind es genau diese minimalistischen Aktionen, die viel Vorbereitung und guter Überlegungen bedürfen. Ein unlogisches Spiel fällt spätestens bei der Spielerklärung auf. Darum sollte auch die Spielerklärung gut vorbereitet werden. Oft hilft es, wenn man eine große Landkarte oder einen großen Plan aufhängen und daran die einzelnen Spielschritte erklären kann. Angst haben vor zu viel Arbeit muss aber niemand. Die Jugendlichen danken es mit Spielfreude und Elan, was in der Vorbereitung geleistet wurde.

    Damit sich keiner verirrt, sind nicht nur die Grenzen der Spielregeln, sondern auch die Grenzen des Spielgebiets klar zu markieren. Es ist nicht notwendig, den halben Wald mit Absperrband zu markieren. Natürliche Grenzen wie Wege, Bäche oder Wald- und Wiesenrand helfen den Jugendlichen, die Orientierung nicht zu verlieren.

    Bei Spielen außerhalb des eigenen Geländes (Wald, Wiese, Stadt) sollte man sich vorher informieren, ob und wie (z. B. Feuer machen) das Gelände genutzt werden darf. Dass das genutzte Gelände hinterher wieder sauber hinterlassen wird, versteht sich von selbst. Auch hierfür muss man Zeit und Mitarbeitende einplanen.

    Besonders bei Stadtspielen ist gut zu überlegen, wer im Vorfeld informiert oder gefragt werden muss, denn je nach Stadtspiel werden auch Passanten, Anwohner und öffentliche Einrichtungen oder Geschäfte in das Spiel miteinbezogen. Dies ist mitunter öffentlichkeitswirksam, wenn nicht nur schleichend um die Häuser gezogen wird. Die Jugendlichen sollten darum neben einem sicheren Verhalten im Straßenverkehr dazu aufgefordert werden, sich höflich und freundlich gegenüber den Bewohnern und Angestellten zu verhalten. So ist gewährleistet, dass diese Aktion im Dorf oder in der Stadt positiv aufgenommen wird, was der Gruppe bei späteren Aktionen oder auf der Suche nach Spendern oder Sponsoren zugutekommt.

    Für einige Geländespiele sind viele Mitarbeitende notwendig, wenn es etwa um einen Stationenlauf geht oder um einen Handel, bei dem man an verschiedenen Stellen etwas erwerben oder verkaufen kann. Oftmals stehen aber nur zwei bis drei Gruppenmitarbeitende zur Verfügung. Was tun?

    Einige Jugendliche haben Spaß an solchen Aufgaben. Wenn sie nicht unbedingt gewinnen wollen, schon etwas älter sind und man ihnen zutrauen kann, dass sie unparteiisch und nach den Regeln ihre Aufgaben übernehmen, können sie als „Mitarbeitende" eingesetzt werden.

    Manche Erwachsene, auch Eltern der Jugendlichen, lassen sich als Mitarbeitende für eine einzelne Aktion gewinnen. Wenn die Aufgabe klar und deutlich umrissen ist, was zu tun ist, dann steht einer solchen Mitarbeit nichts mehr im Wege. Darum also die Spiele mit vielen Mitarbeitenden nicht gleich abhaken, sondern überlegen, wer noch mithelfen könnte. Dann ist auch für eine kleine Gruppe ein interessantes Spiel möglich, in dem man sich nicht nur etwas abjagen muss aus Mangel an Aufgaben und Stationen.

    Besonders bei Stadtspielen besteht die Möglichkeit, Menschen aus der Nachbarschaft und Angestellte in Geschäften einzubeziehen. Dies ist zwar in der Vorbereitung etwas aufwendiger, weil diese Personen besucht, gewonnen und informiert werden müssen. Für die Jugendlichen aber ist dies reizvoll, wenn viele „Fremde" mitspielen.

    Damit Jugendliche Spaß am Spiel und der Bewegung haben, sollten auch sie darauf vorbereitet sein. Eine Information über das geplante Geländespiel einige Zeit vorher ermöglicht ihnen, passende Kleidung zu tragen und ihren wertvollen Schmuck zu Hause zu lassen. Sandalen und neue Kleidung vermindern den Spielspaß. (Dies gilt auch für die Mitarbeitenden, auch wenn sie selbst nicht in Bewegung sind.) Für Stadtkinder, sie sich selten im freien Gelände aufhalten, bleibt der Spaß an der Bewegung erhalten, wenn man sie im Vorfeld darauf hinweist, dass man z. B. im Gestrüpp mehr sieht, wenn man den Arm schützend vor die Augen hält, oder einen Abhang nicht im gestreckten Galopp hinunterjagt.

    Spielablauf

    Gruppeneinteilung

    Bei einem Geländespiel gilt es, praktische, sportliche und auch gedankliche Problemstellungen zu lösen. Bei der Einteilung der Teams ist darauf zu achten, dass geistige und körperliche Fähigkeiten gleichermaßen verteilt sind und das Spiel durch ungleiche Teams nicht schon von vorn herein entschieden ist. Ist die Gruppe homogen, können sich die Teams durch Losen oder freiwilliges Einteilen finden. Gibt es aber größere Altersunterschiede, lohnt es sich, auch hier in der Vorbereitung Zeit zu investieren und die Jugendlichen im Vorfeld in Teams einzuteilen. Sinnvoll ist es, die Jugendlichen zu trennen, die sich auch im Alltag nicht grün sind. Ein Streit innerhalb des Teams kann alle Gruppenmitglieder lähmen, die Jugendlichen bremsen sich gegenseitig aus.

    Spielstart und -ende

    Das Spiel startet und endet deutlich. Entweder wird dafür ein lautes Signal verwendet oder eine feste Uhrzeit abgesprochen. Wichtig ist dann, dass alle Teams mit einer Uhr ausgestattet sind. Endet das Spiel, sobald ein Team das Spielziel erreicht hat, sollte auch hierfür ein Signal verabredet werden. Zur Orientierung ist es bei einigen Spielen hilfreich, wenn kurz vor Ende ein Signal ertönt, das noch einmal motiviert, in den letzten 10 Minuten alles zu geben.

    Spielleitung

    Auch ein Geländespiel ist nur ein Spiel. Wo es um wertvolle Punkte geht, kochen die Emotionen schon mal hoch. Wer seine Jugendlichen kennt und die Gefahr sieht, dass das Spiel aus dem Ruder laufen kann, sollte Mitarbeitende als Mitspieler oder Begleiter der Teams einteilen.

    Während des Spiels ist auf unbedingte Fairness zu achten. Die Spielregeln müssen eingehalten werden. Bei Missachtung erfolgt unter Umständen Disqualifikation bzw. Punktabzug. Die Spielleitung entscheidet hier schnell und unparteiisch. Disqualifizierte Jugendliche bleiben bei der Spielleitung. Auch wenn weitere Mitarbeitende in den Teams mitspielen, sollten sie nicht zu parteiisch sein, sondern im Sinne der Sache entscheiden können.

    Bei großen und unübersichtlichen Spielen ist es wichtig, eine Anlaufstelle zu haben, in der nicht nur Streitigkeiten geklärt, sondern auch Spielregeln erklärt werden können. Weil Unfälle und Verletzungen nie auszuschließen sind, muss in der Zentrale Verbandsmaterial bereitliegen. Hier sollten zudem unbedingt ein Handy und die Telefonnummern der Eltern vorliegen.

    Aufsichtspflicht

    Die Aufsichtspflicht ist aufgrund der vermehrten Gefahren, die ein Geländespiel nun einmal bietet, ein wichtiger Punkt. Gefahrenstellen wie Straße, Bahnlinien, Steinbrüche, Flüsse usw. sind möglichst auszugrenzen. Eine klare Grenzziehung ist Teil der Aufsichtspflicht. In einem Gelände, in dem sich Gefahrenstellen nicht ausgrenzen lassen, müssen diese vor Beginn des Spiels mit allen Beteiligten aufgesucht und klare Verbote ausgesprochen werden (z. B. „Dieses Gelände darf nicht betreten werden! Wer es dennoch tut, scheidet aus."). Unter Umständen sind Streckenposten abzustellen, die kontrollieren, ob die Anweisungen auch eingehalten werden, und gegebenenfalls einschreiten. Gefährliche Gegenstände wie Fahrtenmesser, Ketten usw. müssen vor dem Spiel eingesammelt werden.

    Spielende

    Neben echter Körpererfahrung (am Ende des Spiels dürfen die Jugendlichen ruhig erschöpft sein) führen Geländespiele zur Begegnung mit der Natur. Weil die Jugendlichen bei Geländespielen nicht nur „in der ersten Reihe sitzen", sondern selbst Teil einer spannenden Handlung sind, können sie die Rolle der Konsumenten ablegen und selbst aktiv und kreativ werden. Neben einer positiven Selbsterfahrung machen die Jugendlichen Grenzerfahrungen, sowohl im körperlichen Bereich als auch im Blick auf ihr Sozialverhalten. Plötzlich werden aus den besten Freunden Feinde und aus einem Schokoladenschatz ein echtes Streitobjekt. Es lohnt sich darum, nach Spielende nicht nur den Punktestand zu verlesen und den Sieger zu küren, sondern den Jugendlichen zu helfen, ihre Emotionen zu verarbeiten, indem das Spiel, das eigene Verhalten und Gefühle reflektiert werden. (Wie ist es euch ergangen? Welchen Lösungsweg habt ihr gewählt? Was ist euch gut / nicht so gut gelungen?) Denn nicht selten sind es die Geländespiele, an die

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