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111 Orte am Kaiserstuhl, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte am Kaiserstuhl, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte am Kaiserstuhl, die man gesehen haben muss: Reiseführer
Ebook579 pages2 hours

111 Orte am Kaiserstuhl, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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About this ebook

Ursprünglich ein Vulkan, ist der Kaiserstuhl jetzt ein kleines Gebirge zwischen Schwarzwald und Vogesen. Und eine Region, in der heute noch die meisten Menschen mit dem Weinbau verbunden sind. Besondere Gesteinsvorkommen findet man hier noch genauso wie kulturelle Eigenarten, beeindruckende Lößgassen wie jahrhundertealte Fischertraditionen am Rhein. Und wer hat den Bienenfresser, die Smaragdeidechse oder die Gottesanbeterin schon aus nächster Nähe gesehen?
LanguageDeutsch
PublisherEmons Verlag
Release dateJun 13, 2016
ISBN9783960410478
111 Orte am Kaiserstuhl, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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    111 Orte am Kaiserstuhl, die man gesehen haben muss - Barbara Krull

    111 Orte am Kaiserstuhl, die man gesehen haben muss

    Barbara Krull

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2016

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Barbara Krull

    Für meine Kinder Sophia und Nicolai, die ihre Kindheit auf diesem schönen Fleckchen Erde verbringen konnten.

    © der Fotografien: Barbara Krull, außer Kap. 1: Pierre Gendron; Kap. 4: Hans G. Hauri KG; Kap. 9: Pfarrei St. Stephan Breisach; Kap. 23: Rinklin Biomarkt; Kap. 48: Klaus Wachmuth; Kap. 52: Birgit Sütterlin; Kap. 55: Klaus Labudde; Kap. 56: Reinhold Treiber; Birgit Sütterlin; Kap. 57: S'Dirlis Fischerstube; Kap. 59: Karl-Heinz Thiel; Kap. 60: Norman Hothum; Kap. 62: EFB/Holzer; Kap. 63: Klais Friderich; Kap. 68: Marco Burkhart; Kap. 78: Engelbert Mayer; Kap. 80: Reinhold Treiber; Kap. 81: Engelbert Mayer; Kap. 82: Birgit Sütterlin, Christine Kantsperger; Kap. 88: Paul Munzinger; Kap. 99: Franz Keller Schwarzer Adler; Kap. 103: Axel Killian

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-96041-047-8

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_beWegte Rebzeilen | Bahlingen

    Rebpfähle werden zu Kunst

    2_Der Hoselips | Bahlingen

    Ohne ihn geht gar nichts

    3_Der Rosenhof | Bahlingen

    Vom Wein- zum Rosenstock

    4_Der Steinbruch | Bötzingen

    Fango aus dem Vulkan

    5_Das Blaue Haus | Breisach

    Das ehemalige jüdische Gemeindehaus

    6_Das Café Galerie Etoile | Breisach

    Einst Werkstatt des Bildhauers

    7_Das Freilichttheater | Breisach

    Wenn das Ludwig XIV. wüsste

    8_Der Gauklerbrunnen | Breisach

    Seiltänzer in den Himmel

    9_Der Hochaltar | Breisach

    Höher als die Kirche selbst

    10_Das Kino | Breisach

    Mit herzlichem Empfang

    11_Der Pflasterkreis | Breisach

    Er ist immer noch da

    12_Der Radbrunnen | Breisach

    Geschichte und Kunst

    13_Die Rheininsel | Breisach

    Haustür zum Elsass

    14_Die Rheinpromenade | Breisach

    Vater, Mutter, Kind und Oma

    15_Das Rheintor | Breisach

    Vorne prächtig – hinten ganz schlicht

    16_Die Skulptur | Breisach

    Zeus bricht aus dem Pflaster

    17_Die Tapetenfabrik | Breisach

    Von oben herunter

    18_Das Waldschwimmbad | Breisach

    Zwischen Palmen und Zitronen

    19_Der Badische Winzerkeller | Breisach

    Ein Keller der Superlative

    20_Das Bio-Dorf | Eichstetten

    Verantwortlichkeit und Nachhaltigkeit

    21_Der Eichelspitzturm | Eichstetten

    Blick bis in die Vogesen

    22_Die Einsiedelei | Eichstetten

    Küche, Kachelofen und Kapelle

    23_Der Rinklin Biomarkt | Eichstetten

    Eine fruchtbare Vernetzung

    24_Der Samengarten | Eichstetten

    Die Rückkehr alter Arten

    25_Der Wasserturm | Eichstetten

    Nicht nur für Fledermäuse

    26_Das Erleloch | Endingen

    Einfach nur spannend

    27_Das Käserei-Museum | Endingen

    Käse mit Charme

    28_Die Katharinenkapelle | Endingen

    Die Krone vom Kaiserstuhl

    29_Der Landeplatz | Endingen

    »Zielpunkt gefunden – Passagiere am Ziel abgesetzt«

    30_Die Metzgerei Dirr | Endingen

    Von Manhattan wieder in die Heimat

    31_Das »Narrenhaus« | Endingen

    Der Jokili und noch viel mehr

    32_Der Rathausbrunnen | Endingen

    Wo der Jokili schläft

    33_Die Stadtapotheke | Endingen

    Tradition und Fortschritt

    34_Der Walnuss-TeegARTen | Endingen

    Für die Mittagspause im Fass

    35_Das Dorf | Endingen-Amoltern

    Ruhige Lage in den Reben

    36_Die Heide | Endingen-Amoltern

    Das erste Naturschutzgebiet

    37_Die Strohschuhe | Endingen-Amoltern

    Für die Münchner Staatsoper

    38_Das Schloss | Endingen-Kiechlinsbergen

    Spitzenweine im Klosterkeller

    39_Die Eismanufaktur | Endingen-Königschaffhausen

    Kaiserstühler Landeis mit Prädikat

    40_Der Kirschenhof | Endingen-Königschaffhausen

    Der Wohnmobilgarten

    41_Der Kirschenort | Endingen-Königschaffhausen

    Charakterbäume und Spalieranlagen

    42_Die Walnuss-Ölmühle | Endingen-Königschaffhausen

    Historisch und noch in Betrieb

    43_Der Lindenbrunnenhof | Forchheim

    Die rote Emma und die blaue Elise

    44_Die Kapelle | Freiburg-Munzingen

    Kleine Kirche – weiter Blick

    45_Der Sanitätsbunker | Freiburg-Opfingen

    Plötzlich brach der Boden ein

    46_Der Ape-Händler | Ihringen

    Italien importiert

    47_Calligraphy and Art | Ihringen

    Dauerhaft schön

    48_Der Garten | Ihringen

    Hereinspaziert – wenn das Tor offen steht

    49_Die Kerzenwerkstatt | Ihringen

    Form nach Wunsch

    50_Das Liliental | Ihringen

    Kuchenbäume, Mammutbäume und noch mehr

    51_Die Martinshof-Schenke | Ihringen

    Gans, Pute oder Ente

    52_Das Naturzentrum Kaiserstuhl | Ihringen

    »Man sieht nur, was man kennt«

    53_Die Tieroase | Ihringen

    Nicht nur für Hängebauchschweine

    54_Der Totenkopf | Ihringen

    Wo kein Wein mehr wächst

    55_Das Weingut »Rebschneckle« | Ihringen

    Mit Enthusiasmus für »Mutter Erde«

    56_Der Winklerberg | Ihringen

    Ein Spiegelei gefällig?

    57_S'Dirlis Fischerstube | Rheinhausen-Oberhausen

    Fischertradition seit dem 16. Jahrhundert

    58_Die alte Brauerei | Riegel

    Wohnen, wo man Bier braute

    59_Das Kulissenmaler-Atelier | Riegel

    Herausragende Gestaltung

    60_Das Miniaturmaler-Atelier | Riegel

    Am liebsten in gotischem Stil

    61_Das Mithräum | Riegel

    Freilichtmuseum en miniature

    62_Der Rebenbummler | Riegel

    Rumpelnd auf der schönsten Strecke

    63_Die Gärtnerei Friderich | Sasbach

    Begeisterung, die ansteckt

    64_Die Limburg | Sasbach

    Geburtsort eines Königs, Grafen und Herzogs

    65_Das Mesnerhaus | Sasbach

    Direkter Zugang zum Altar

    66_Die Burg Sponeck | Sasbach-Jechtingen

    Mehr als ein Maleratelier

    67_Der Fernmeldebunker | Sasbach-Jechtingen

    Der »Westwall« im Kaiserstuhl

    68_Die Hofrösterei | Sasbach-Jechtingen

    Kaffee und Wein – das ist eine Welt

    69_Der Kaiserstuhl | Sasbach-Leiselheim

    Wo Otto III. saß

    70_Der Nussbaumspezialist | Sasbach-Leiselheim

    Nur noch diese Nuss

    71_Der Lehrpfad | Vogtsburg-Achkarren

    Auf den Spuren des Vulkans

    72_Der Schlossberg | Vogtsburg-Achkarren

    14.550 Liter Wein und eine ganze Bibliothek

    73_Der Solarpark | Vogtsburg-Achkarren

    Die Kaiserstühler machen aus Sonne nicht nur Wein

    74_Die Vinothek | Vogtsburg-Achkarren

    Die Wein-Schatzkammer

    75_Das Weinbaumuseum | Vogtsburg-Achkarren

    Auskunft aus erster Hand

    76_Der Badberg | Vogtsburg-Altvogtsburg

    Die ersten Blüten der Küchenschelle

    77_Die Heimat der Gottesanbeterin | Vogtsburg-Altvogtsburg

    Gar nicht mehr so selten

    78_Die kleine Steppe | Vogtsburg-Altvogtsburg

    Hummel-Ragwurz und Pyramidenorchis

    79_Der Ort | Vogtsburg-Altvogtsburg

    Klein kommt ganz groß raus

    80_Die Eichgasse | Vogtsburg-Bickensohl

    Durch diese Gasse muss man gehen

    81_Der Bienenfresser | Vogtsburg-Bickensohl

    Die Tafel ist (noch) reichlich gedeckt

    82_Das Rebhisli | Vogtsburg-Bickensohl

    Geliebt, gepflegt oder verlassen

    83_Die Pfarrkirche St. Laurentius | Vogtsburg-Bischoffingen

    Ein Buddha am Kaiserstuhl

    84_Das Weingut Abril | Vogtsburg-Bischoffingen

    Mehr als eine markante Hülle

    85_Das Korkenzieher-Museum | Vogtsburg-Burkheim

    »Peepshow« im Städtchen

    86_Der Kräuterhof | Vogtsburg-Burkheim

    Ein Kraut gegen jedes Zipperlein

    87_Die Marionetten | Vogtsburg-Burkheim

    Für jeden das wahre Gesicht

    88_Der Quelltopf | Vogtsburg-Burkheim

    Von Armleuchtern und Neunaugen

    89_Die Schatztruhe | Vogtsburg-Burkheim

    Ellis Schätze

    90_Das Schloss | Vogtsburg-Burkheim

    Schloss ohne Heizung

    91_Die Skulpturen | Vogtsburg-Burkheim

    »Viehguren« auf der Wiese

    92_Der Weinberg | Vogtsburg-Burkheim

    Zu den Anfängen

    93_Das Weingut Bercher | Vogtsburg-Burkheim

    Eine Pipeline für den Wein

    94_Das Dibbern-Gässle | Vogtsburg-Niederrotweil

    »Immer bin ich Teil des Ganzen«

    95_Die Kirche | Vogtsburg-Niederrotweil

    Die älteste Barockorgel

    96_Die Villa | Vogtsburg-Niederrotweil

    Einst für den Unternehmer

    97_Die Wallfahrtskirche | Vogtsburg-Niederrotweil

    »Pantaleon, du Gottesmann ...«

    98_Das Badloch | Vogtsburg-Oberbergen

    Fast ein Thermalbad

    99_Die KellerWirtschaft | Vogtsburg-Oberbergen

    »... in den Löss versenkt«

    100_Der Pulverbuck | Vogtsburg-Oberbergen

    Übung im Ernstfall

    101_Der Texaspass | Vogtsburg-Oberbergen

    Das schwingende Lasso

    102_Die Diskothek »Abwärtz/Arriba« | Vogtsburg-Oberrotweil

    New York am Kaiserstuhl

    103_Das Fass | Vogtsburg-Oberrotweil

    Im Innern eines Superlativs

    104_Der erste Mandelbaum | Vogtsburg-Oberrotweil

    Sehnlichst erwartet

    105_Die Mondhalde | Vogtsburg-Oberrotweil

    Mit Blick in die Sterne

    106_Das Riedbecken | Vogtsburg-Oberrotweil

    Ein Naturspielplatz

    107_Die Schule | Vogtsburg-Oberrotweil

    250 Keramikkugeln im »Aufbruch«

    108_Der Baum der Elemente | Vogtsburg-Schelingen

    Steinerner Ausdruck von Entstehen und Vergehen

    109_Das Schelinger Kreuz | Vogtsburg-Schelingen

    Inschrift zur Flurbereinigung

    110_Das Gemeindehaus | Weisweil

    Die Keimzelle der Antiatomkraftbewegung

    111_Das Denkmal | Wyhl

    Nai hämmer gsait!

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Im Frühjahr kündigen sich schon vorzeitig der warme Boden und die aufsteigende Energie dieses kleinen Erdstücks an. Manch ein Kaiserstühler sagt, das ist der Vulkan, der sich noch immer bemerkbar macht. Vor vielen Millionen Jahren stieg tief aus der Erde das Feuer empor und bildete dieses kleine Gebirge. Es wundert nicht, wenn die Einwohner an ihrer Heimat hängen und gar nicht erst weggehen oder immer wieder zurückkommen.

    Hohlwege, Lösskindelkunst, Smaragdeidechsen und Gottesanbeterinnen laden mit ihren Besonderheiten ein. Der Bienenfresser kehrte zurück, und auch ein Dachs wird manchmal gesichtet.

    Hier findet man Bäume aus Ostasien und Maulbeer-Speiseeis aus eigener Produktion, hier wächst ein ganz besonderer Wein, und manch einer sammelt sogar Korkenzieher.

    Ist man hier geboren, geht das Herz auf, wenn der Kaiserstuhl in Sichtweite kommt. Lebt man hier und lässt sich auf Land und Leute ein, wachsen mit der Zeit eigene Wurzeln in den Boden.

    »Kaiserlich erleben« lässt sich der Kaiserstuhl zusammen mit seinem kleinen Bruder, dem Tuniberg. Als »Naturgarten« wird die Region bezeichnet, und so werden hier das »Vulkanbrot« und die legendäre Walnusstorte gebacken. Mit großer Erdverbundenheit und Gastfreundschaft gestaltet man den eigenen Paradiesgarten. Kunst und Natur geben sich die Hand und überraschen den Wanderer in den Weinbergen. Ein Weingut wird in den Löss gebaut, man sucht zum Jubiläum das Innere des größten Holzfasses auf oder versenkt zur Fastnachtszeit den Narr im Brunnen.

    Die Keimzelle der Antiatomkraftbewegung und die Wiege der Bioland-Idee sind hier zu entdecken. Nur wenige Spuren aus Kriegszeiten erinnern an eine schwere Zeit.

    Wo der Wein auch unterirdisch fließt, wo das Neunauge noch geschützt ist und ein Kraut gegen jedes Zipperlein zu finden ist, wo moderne Ideen auf bodenständige Tradition treffen – dort möchte man sich am liebsten niederlassen.

    Bahlingen

    Zum Vollbild

    1_beWegte Rebzeilen

    Rebpfähle werden zu Kunst

    In der Nähe von Bahlingen gibt es einen »Kunstacker«. Im wahrsten Sinne des Wortes wird die Natur im Kaiserstuhl mit von Menschen geschaffenen Kunstobjekten verbunden.

    Paten können das Projekt unterstützen und damit selbst an der Entstehung des Werkes von Pierre Gendron teilhaben. 100 weiß gestrichene Rebpfähle werden in geschwungenen Reihen in den Boden »gepflanzt«. Durch unterschiedliche Abstände der Pfähle entsteht eine ungewöhnliche Dynamik und überraschende Lebendigkeit. Die Pfosten werden mit klassischem Rebdraht verbunden, mal schräg, mal gerade aufgestellt.

    Info

    Adresse 79353 Bahlingen am Kaiserstuhl, Wihltal (zwischen Bahlingen und Eichstetten), 48°06'38.5 »N 7°44'18.5« E, www.kunst.natur.kaiserstuhl.de | Anfahrt Das Bahlinger Wihltal erreicht man über die Eichstetter Straße L116. Circa 300 Meter außerhalb von Bahlingen (in Richtung Eichstetten) rechts abbiegen. Spazierwege (circa zwei Kilometer) zum Kunstacker sind ausgeschildert von der Bahlinger Mühle und vom Friedensplatz. | Tipp Das Weingut Trautwein setzt in Bahlingen als mehrfach ausgezeichneter Betrieb die Demeter-Kultur konsequent um. Die junge Winzerin Anne-Christin Trautwein stieg mit großer Leidenschaft in den Familienbetrieb ein. www.trautweingut.com

    Bürger, Vereine und auch regionale Firmen haben die Möglichkeit, die Patenschaft für einen Rebpfahl zu übernehmen. Dafür wird eine Plakette mit dem eigenen Namen angebracht.

    Die Rebenlandschaft ist die Hauptakteurin, und sie wird durch das Kunstwerk in anderer Sicht erscheinen. Dass damit die Schönheit unterstrichen wird, ist Absicht. Der Architekt und Künstler aus Kanada ließ sich nach vielen Jahren in den USA und Japan in Bahlingen nieder. 2010 war er Teilnehmer bei der Architekturbiennale in Venedig. Bei seinen Spaziergängen in den Reben zogen ihn die geradlinigen Rebzeilen regelrecht in den Bann. Die Idee, ein Kunstwerk als Gemeinschaftsprojekt vieler Paten entstehen zu lassen, ist genial. Das Kunstprojekt fügt sich harmonisch in die Natur und setzt neue Akzente. Jeder darf dabei sein. Am Pfingstwochenende 2016 ist es so weit: Das Kunstwerk wird eingeweiht.

    Der Verein »Kunst. Natur. Kaiserstuhl« veranstaltet gemeinsam mit der Gemeinde, den Vereinen und Touristikorganisationen kulturelle Veranstaltungen am Ort der aufgestellten Kunstwerke. Die Orte werden sensibel ausgewählt, und die Künstler leben vor Ort. Unter anderem soll das »Wirgefühl« der hier lebenden Menschen gestärkt werden. Eine Kooperation mit den Schulen der Region führt Kinder und Jugendliche an ein Kunstverständnis heran.

    In der Nähe

    Der Rosenhof (0.49 km)

    Der Hoselips (0.75 km)

    Der Landeplatz (2.11 km)

    Das Bio-Dorf (2.53 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Bahlingen

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    2_Der Hoselips

    Ohne ihn geht gar nichts

    zurück

    Die Abrechnung für ihn und das damit verbundene Fass findet sich im Gemeindearchiv von Bahlingen. Der Schreiner Johann Jacob Kaufmann erhielt im Jahr 1757 für seine Arbeiten genau acht Gulden und 32 Kreuzer, die außergewöhnlichen Schnitzereien waren darin mit eingeschlossen. Der Küfer Hans Georg Gaßer wurde mit 44 Gulden entlohnt. Früher stand das Fass im Rathauskeller von Bahlingen und war mit Wein gefüllt, denn die Steuern wurden lange Zeit mit diesem als Nahrungsmittel geltenden Gut bezahlt. Angeblich kam der Hoselips zu einem Mannheimer Weinhändler, da er den Wein nur mit dieser Dreingabe kaufen wollte. Der Händler hatte es sich in den Kopf gesetzt, die nur mit Trauben bekleidete Figur besitzen zu müssen. In den Jahren darauf gab es für die Gemeinde keinen guten Wein mehr, die Rebstöcke wollten keine Trauben mehr tragen. So beschloss man, das gute Stück wieder zurückzukaufen – mit sehr viel Geld. Doch dies lohnte sich, denn von da an gab es wieder einen reichen Herbst. Das Jahr des Verschwindens ist unbekannt, sicher ist aber, dass der Name von der Kurzform des Namens Philipp hergeleitet ist. Soll der Name etwa von dem Odenwälder Räuberhauptmann Georg Philipp Lang, dem »Hölzerlips«, der 1812 in Heidelberg hingerichtet wurde, kommen?

    Spannend sind die Recherchen des Ehepaars Brinkmann und die von Dr. Thomas Lutz, Verfasser mehrerer Kapitel der Bahlinger Chronik. Nach deren Idee wurde der erst namenlose Bacchus von dem Weinhändler aus Mannheim mit den Worten zurückgegeben: »Da habt ihr euren Hoselips wieder.«

    Info

    Adresse Rathaus Bahlingen, Webergässle 2, 79353 Bahlingen am Kaiserstuhl, Tel. 07663/93310, www.kunst.natur.kaiserstuhl.de | Anfahrt A5 bis Ausfahrt Riegel, L116 Richtung Bahlingen, Riegelerstraße, erste rechts in die Kapellenstraße, zweite rechts Webergässle | Tipp Alle zwei Jahre findet das »Hoselipsfest«, das Bahlinger Weinfest, statt. Dort gibt es dann den »Hoselips« frisch gebacken.

    Wie dem auch sei. Heute wird das leicht bekleidete Maskottchen gut behütet im Bahlinger Rathaus aufbewahrt. »Im Rathaus sitzt der Hoselips, im Keller muss er sein, denn er allein füllt Bütt und Fass, der Bahlinger Gemein!«

    Zwar steht er nicht mehr im Keller, doch eine gute Weinlese scheint er zu bewirken. Na denn, zum Wohl!

    In der Nähe

    Der Rosenhof (0.35 km)

    beWegte Rebzeilen (0.75 km)

    Der Landeplatz (1.57 km)

    Das Erleloch (2.85 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Bahlingen

    Zum Vollbild

    3_Der Rosenhof

    Vom Wein- zum Rosenstock

    zurück

    Das große Holztor, das an der Hauptstraße zu diesem Winzerbetrieb führt, ist tagsüber geöffnet. Die bunten Rosen grüßen schon von Weitem, leuchten aus allen Ecken und Winkeln des mit großen Pflastersteinen gepflasterten Eingangs.

    Für eine besondere Festlichkeit

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