111 Orte in der Lüneburger Heide, die man gesehen haben muss
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111 Orte in der Lüneburger Heide, die man gesehen haben muss - Alexandra Schlennstedt
111 Orte in der Lüneburger Heide, die man gesehen haben muss
Alexandra Schlennstedt und Jobst Schlennstedt
emons: Verlag
Impressum
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© Emons Verlag GmbH // 2016
Alle Rechte vorbehalten
Texte: Alexandra Schlennstedt
© der Fotografien: Jobst Schlennstedt, außer: Kap. 6: H.-J. Boldt, Reppenstedt; Kap. 26 oben: Kunstmuseum Celle / Urs Müller; Kap. 26 unten: Kunstmuseum Celle / Torsten Volkmer; Kap. 30: Silke Busse; Kap. 77: Turniergesellschaft Luhmühlen mbH / Thomas Ix; Kap. 89: Spielmuseum Soltau; Kap. 103: Weltvogelpark Walsrode © Covermotiv: fotolia.com/Michael
Gestaltung: Emons Verlag
Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL
ISBN 978-3-96041-054-6
E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag
Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:
Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de
Inhalt
Vorwort
1_Das Heideblütenfest | Amelinghausen
Auf Jenny Elvers’ Spuren
2_Das Kloster Medingen | Bad Bevensen-Medingen
Starke Frauen im Konvent
3_Die Burg | Bad Bodenteich
Von Raubrittern und Zwangsgebräu
4_Das Freudenthal-Denkmal | Bad Fallingbostel
Hoch über dem Tal der Böhme
5_Das alte Dorf | Bardowick
Kleiner Ort mit großer Geschichte
6_Der Bardowicker Strand | Bardowick
Das etwas andere Schwimmbad
7_Meyer’s Windmühle | Bardowick
... und sie dreht sich doch!
8_Die Kartoffelvielfalt | Barum
Von Adretta bis Violetta
9_Das Waldarbeit-Museum | Bergen-Becklingen
Mehr als Försterlatein
10_Die Ilmenau | Bienenbüttel
Ein Paradies für Tiere und Kanuten
11_Der historische Bauern- und Rosengarten | Bienenbüttel-Niendorf
Schöner als in Cornwall
12_Die Borsteler Kuhlen | Bispingen-Borstel in der Kuhle
Fast wie in den Alpen
13_Der Naturspeicher | Bispingen-Wilsede
Von der Vorratskammer zum Ausstellungshaus
14_Der Totengrund | Bispingen-Wilsede
Keimzelle des Naturparks
15_Das Eibia-Gelände | Bomlitz-Benefeld
Ruinen einer unwirklichen Zeit
16_Der Antikhof Drei Eichen | Bröckel
Handwerk, Kunst und Kultur unter einem Dach
17_Der Kulturbahnhof Holm-Seppensen | Buchholz in der Nordheide-Holm-Seppensen
Ein Bahnhof von allen – für alle
18_Der Brunsberg | Buchholz in der Nordheide-Sprötze
Schöner wandern in der Nordheide
19_Die Aller per Kanu | Celle
Lebens- und Freizeitelixier der Südheide
20_Die Flussfischerei Nölke | Celle
Aale aus der Aller
21_Der Französische Garten | Celle
Grüne Oase in der Stadt
22_Die Goldschmiede Bade | Celle
Aus Liebe zur Tradition
23_Das Hufeisen auf der Stechbahn | Celle
Die Sage vom tödlichen Sturz
24_Huth’s Kaffeerösterei | Celle
Weit mehr als Kaffee
25_Der Italienische Garten | Celle
Bauhausstil in Blau, Weiß, Rot
26_Der Lichtraum | Celle
Das Highlight im Kunstmuseum
27_Das Neue Rathaus | Celle
Von der Kaserne zur Verwaltung
28_Die Tansey-Miniaturen | Celle
Die größte Sammlung der kleinsten Gemälde
29_Der Heilpflanzengarten | Celle-Hehlentor
Auf den Spuren Albrecht Thaers
30_Das Niedersächsische Landgestüt | Celle-Neuenhäusen
Wiege der Hannoveraner
31_Das Trift-Mahnmal | Celle-Neuenhäusen
Erinnerung an Celles dunkelste Stunde
32_Das Jagdmuseum Wulff | Dedelstorf-Oerrel
Weit mehr als eine Trophäensammlung
33_Die Ebstorfer Weltkarte | Ebstorf
Wie Christen einst die Welt sahen
34_Der Barfußpark | Egestorf
Pikt, matscht und tut gut
35_Die Gierseilfähre | Eickeloh
Perfekter Drahtseilakt
36_Die Ellerndorfer Wacholderheide | Eimke-Ellerndorf
Es blökt und summt überall
37_Die ICE-Gedenkstätte | Eschede
101 Kirschbäume für 101 Seelen
38_Markmanns Spielzeugstuben | Eschede
Wo nicht nur Kinder ins Schwärmen geraten
39_Das Luftbrückenmuseum | Faßberg
Erinnerung an die Retter Westberlins
40_Die Offene Pforte – Kunst im Garten | Faßberg-Müden (Örtze)
Ein Kleinod am Wietzetal
41_Die Ole Müllern Schün | Faßberg-Müden (Örtze)
Meisterhafte Torten in stimmungsvoller Umgebung
42_Die Örtze | Faßberg-Müden (Örtze)
Der einzig wahre Heidefluss
43_Der Wietzer Berg | Faßberg-Müden (Örtze)
Wo der berühmte Heidedichter weilte
44_Der Wacholderwald | Faßberg-Schmarbeck
Zwischen knorrigen Sträuchern und lila Heide
45_Das Kavalierhaus | Gifhorn
Original bis ins Detail
46_Das Mühlenmuseum | Gifhorn
Don Quijotes Alptraum
47_Das Schloss | Gifhorn
Ein Prunkstück umgeben von Wasser
48_Das Wasserkraftwerk | Hambühren-Oldau
Strom aus der Aller
49_Der Cassenshof | Handeloh-Inzmühlen
Traditioneller Hof im Wandel der Zeit
50_Das Café im Schafstall | Handeloh-Wörme
Purer Genuss unterm Reetdach
51_Das Otter-Zentrum | Hankensbüttel
Besuch bei den niedlichsten Raubtieren der Welt
52_Auf dem Töps | Hanstedt
Heide – so weit das Auge reicht
53_Der Wildpark Lüneburger Heide | Hanstedt-Nindorf
Fast wie in freier Wildbahn
54_Der Serengeti-Park | Hodenhagen
Einmal Afrika und zurück
55_Die Kunststätte Bossard | Jesteburg
Gesamtkunstwerk im Künstlerdorf
56_Der Märchenwanderweg | Jesteburg
Auf den Spuren des Tricksers
57_Die Gedenkstätte Bergen-Belsen | Lohheide
Ein Ort gegen das Vergessen
58_Die Abtswasserkunst | Lüneburg
Die Rettung der Bierbrauer
59_Die Alte Raths-Apotheke | Lüneburg
Historisches Gewand, moderne Mittelchen
60_Die Brauereihistorie | Lüneburg
Von Kupferkesseln und ganz viel Tradition
61_Die Gerichtslaube | Lüneburg
Im Schatten des Jüngsten Gerichts
62_Die Gottesbuden | Lüneburg
Früher Armenhaus, heute Künstlerheim
63_Das Literaturbüro | Lüneburg
Heinrich Heines Erben
64_Die Ratsbücherei | Lüneburg
Historische Blätter hinter historischen Mauern
65_Der Wasserturm | Lüneburg
Wiederbelebung als Sozialprojekt
66_Der Nonnenchor im Kloster Lüne | Lüneburg-Lüne-Moorfeld
Kunstschätze in besonderer Atmosphäre
67_Das Salzmuseum | Lüneburg-Mittelfeld
Das weiße Gold Lüneburgs
68_Das Museum Lüneburg | Lüneburg-Rotes Feld
Viel mehr als nur Stadtgeschichte
69_Der Kalkberg | Lüneburg-Weststadt
Geschrumpfte Keimzelle der Stadt
70_Das Panzermuseum | Munster
Stahlkolosse zum Anfassen
71_Die Schafstallkirche | Munster
Der Herr ist mein Hirte
72_Die Oldendorfer Totenstatt | Oldendorf (Luhe)
Eindrucksvoll und ganz schön alt
73_Das Marxener Paradies | Oldendorf (Luhe)-Marxen am Berge
Wo der Name Programm ist
74_Das Kulturforum Burghof | Rethem (Aller)
Gelungene Integration einer mittelalterlichen Burg
75_Das Kinomuseum | Ribbesbüttel-Vollbüttel
100 Jahre Filmvorführtechnik
76_Das Agrarium | Rosengarten-Ehestorf
Wie kommt eigentlich die Milch in die Tüte?
77_Das Mekka des Pferdesports | Salzhausen-Luhmühlen
Wo Reiter und Pferde ihre Vielseitigkeit beweisen
78_Das Schiffshebewerk | Scharnebeck
Eines der größten seiner Art
79_Die Eine-Welt-Kirche | Schneverdingen
Das naturverbundene Gotteshaus
80_Der Höpen | Schneverdingen
»Fifty shades of lila«
81_Das Pietzmoor | Schneverdingen
Natur pur auf Holzbohlen
82_Die fleißigen Waldarbeiter | Schneverdingen-Ehrhorn
Von Ameisen und anderen Baumeistern
83_Hof Tütsberg | Schneverdingen-Heber
Ein Ort zum Lernen und Genießen
84_Die HöhenwegArena | Schneverdingen-Insel
Ein Muss für alle, die hoch hinauswollen
85_Das Pult- und Federkielmuseum | Schneverdingen-Insel
Schulmuseum am Originalort
86_Harrys klingendes Museum | Schwarmstedt
Hier fangen die Ohren an zu staunen
87_Das Arboretum | Schwienau-Melzingen
Ein Garten als Lebenswerk
88_Breidings Garten | Soltau
Wunderschön und geheimnisvoll
89_Dingley Hall | Soltau
Der etwas andere Jungentraum
90_Fahrt mit dem Ameisenbären | Soltau
Nostalgiefahrt nach Döhle
91_felto – Filzwelt Soltau | Soltau
Filz ist nicht gleich Filz
92_St. Remigius | Suderburg
Pittoreskes Pilgerziel
93_Der Landtagsplatz | Suderburg-Hösseringen
Ein wahrhaft geschichtsträchtiger Fleck
94_Die Korbimkerei | Südheide-Hermannsburg
Den Bienen verpflichtet
95_Das Ludwig-Harms-Haus | Südheide-Hermannsburg
Wiege der Hermannsburger Mission
96_Der Waldbrand-Gedenkstein | Südheide-Oldendorf
Zehn verhängnisvolle Tage
97_Der Lüßwald | Südheide-Unterlüß
Ein Wald voller Vielfalt
98_Das Goldene Schiff | Uelzen
Relikt aus der glorreichen Hansezeit
99_Die Ratsweinhandlung | Uelzen
Die älteste ihrer Art in ganz Mitteleuropa
100_Das Uhlenköperdenkmal | Uelzen
Eulen trägt man nicht nur nach Athen
101_Die St.-Magdalenen-Kirche | Undeloh
Ungewöhnlich und doch ganz typisch
102_Die Weseler Heide | Undeloh-Wesel
Mehr Heide geht nicht
103_Das Kolibri-Haus | Walsrode
Weltweit einzigartig!
104_Die FloraFarm | Walsrode-Bockhorn
Ginseng statt Gerste
105_Das Grundlose Moor | Walsrode-Fulde
Nicht ohne Grund ein Naturparadies
106_Das Lönsgrab | Walsrode-Tietlingen
Die lange letzte Reise
107_Das Kloster Wienhausen | Wienhausen
Einmaliges Gesamtensemble
108_Das Erdölmuseum | Wietze
Schwarzes Gold in der Heide
109_Das WildLand | Wietze-Hornbostel
Innovatives Konzept in historischem Ambiente
110_Die Stechinelli-Kapelle | Wietze-Wieckenberg
Eine Kapelle im profanen Gewand
111_Die Meißendorfer Teiche | Winsen (Aller)
Beeindruckendes Naturschau- und -hörspiel
Bildteil
Übersichtskarten
Vorwort
Liebe Leser,
Schafe und Heide. Das war unsere Erwartungshaltung, als wir vor ein paar Jahren unseren ersten Urlaub in der Lüneburger Heide planten. Doch was wir zu sehen bekamen, war so viel mehr. Nicht nur die Urwüchsigkeit dieser so einzigartigen Landschaft begeisterte uns vom ersten Moment an. Wir entdeckten hier auch idyllische Bauernhöfe, farbenreiche Gärten, pittoreske Städtchen, eine vielfältige Museumslandschaft und – ganz besonders wichtig – gemütliche Cafés mit unglaublich leckeren hausgemachten Torten. Diese Region wollten wir noch viel besser kennenlernen – mit all ihren Facetten, ihren Highlights und verborgenen Überraschungen. Uns unter den vielen sehens- und erlebenswerten Orten für 111 zu entscheiden fiel uns nicht leicht. Wir hoffen, dass die Auswahl, die wir getroffen haben, Ihnen genauso gut gefällt wie uns.
Beim Blättern, Lesen und Betrachten mag Ihnen vielleicht eines auffallen: Nur auf einem Foto sind tatsächlich Heidschnucken zu sehen. Zwar sind die grauen Hornträger für die Landschaftspflege in der Heide unersetzlich und damit täglich zur Beweidung draußen, dennoch haben wir sie auf unseren Fototouren nur selten vor die Linse bekommen. Das mag wohl daran liegen, dass die Schnucken im Gegensatz zu uns auch abseits der Pfade im lila-dunkelgrünen Unterholz abtauchen dürfen. Wenn man sich dann aber inmitten einer blökenden Herde wiederfindet, vergisst man dieses Erlebnis so schnell nicht wieder.
Herzlichst
Alexandra und Jobst Schlennstedt
Amelinghausen
Zum Vollbild
1_Das Heideblütenfest
Auf Jenny Elvers’ Spuren
Die Zeiten der Monarchie sind in Deutschland schon lange vorbei. Und dennoch gibt es nicht nur eine, sondern weit über 100 Königinnen im Land. Sie repräsentieren Wein, Kartoffeln, Spargel oder Erdbeeren, aber auch Bernstein, Rhododendron oder die Elbauen. Je nachdem, wofür die jeweilige Region steht. Zu den bekanntesten Königinnen gehört die Heidekönigin, die jedes Jahr beim Heideblütenfest im August in Amelinghausen gekrönt wird. Seit 1949 der örtliche Männerchor beschloss, während seines Sängerfestes eine Heidekönigin zu wählen, hat sich diese Tradition etabliert. Auch in anderen Heidedörfern wird eine Königin gewählt, in Schneverdingen sogar schon seit 1922.
Warum ausgerechnet die Amelinghausener Heidekönigin so bekannt ist, dass über die Wahl nicht nur in der regionalen Presse berichtet wird, sondern sie auch bundesweiten Medien und Lokalzeitungen aus anderen Teilen Deutschlands eine Meldung wert ist, lässt sich nicht genau erklären. Möglicherweise liegt es noch immer am Jenny-Elvers-Effekt. Die startete nämlich ihre Fernsehkarriere, nachdem sie 1990 auf dem Kronsberg die Krone aus Heideblüten aufgesetzt bekommen hatte. Spätestens seitdem war der Titel der Heidekönigin deutschlandweit bekannt.
Info
Adresse 21385 Amelinghausen, www.heidebluetenfest.com | Anfahrt A7 bis Abfahrt Evendorf, Richtung Evendorf, Richtung Soderstorf, Richtung Amelinghausen, die zum Fest ausgeschilderten Sonderparkplätze nutzen | Tipp Die Kronsbergheide ist auch außerhalb der Festwoche einen Besuch wert. Und auf der »Jagd« nach Heidschnucken hilft die »Schnucken-Hotline« (Tel. 04132/920943) weiter.
Die jungen Damen, die sich heutzutage zur Wahl aufstellen lassen, verfolgen in dieser Hinsicht bodenständigere Ziele. Sie wollen ihre schöne Heimatregion repräsentieren und sich zugleich einen Kindheitstraum erfüllen. Viele von ihnen haben schon seit jungen Jahren regelmäßig die Heidekönigin im Hofstaat begleitet. Und auch alle anderen Amelinghausener sind jedes Jahr dabei, wenn neun Tage lang das Heideblütenfest gefeiert und am letzten Tag die Heidekönigin gekrönt wird. Mit ihnen erleben Tausende Besucher das Feuerwerk auf dem Lopausee am Eröffnungsabend, die Krönungszeremonie auf dem Festplatz in der Kronsbergheide und den Festumzug durch den Ort.
In der Nähe
Die Oldendorfer Totenstatt (1.97 km)
Das Marxener Paradies (3.74 km)
Das Mekka des Pferdesports (10.18 km)
Der Barfußpark (13.51 km)
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Zum Kapitelanfang
Bad Bevensen-Medingen
Zum Vollbild
2_Das Kloster Medingen
Starke Frauen im Konvent
zurück
Die Klosterlandschaft in der Lüneburger Heide ist wirklich bemerkenswert. Hier sind noch sechs evangelische Damenstifte erhalten, in denen Frauen ihr Leben und Arbeiten einer besonderen Gemeinschaft verschrieben haben. Jedes Einzelne für sich ist mit seiner Architektur und seinen Kunstschätzen sehenswert.
Das Kloster Medingen wurde im 13. Jahrhundert durch Zisterzienserinnen gegründet, die einst mit dem Laienbruder Johannes aus Magdeburg aufbrachen, um den neuen Konvent ins Leben zu rufen. Durch den Eintritt reicher Töchter aus Lüneburger Patrizierfamilien, die Schenkungen mitbrachten, mehrte sich das Vermögen des Konvents rasch. Und so konnte die Gemeinschaft nach mehreren Umzügen endlich das Dorf Zellensen erwerben, das mit der Einweihung des Klosters in Medingen – wo die Schwestern zuvor ansässig waren – umbenannt wurde. 1336 wurde die Klosterkirche geweiht, und die Nonnen gingen ihrem Alltag nach, der weitaus weniger streng war, als man es von einem Orden im Spätmittelalter erwarten würde. Die Nonnen hatten ihren Privatbesitz und durften auch mit ihren Angehörigen in Kontakt bleiben.
Info
Adresse Klosterweg 1, 29549 Bad Bevensen-Medingen, www.kloster-medingen.de | Anfahrt A39 bis Abfahrt Lüneburg-Nord, weiter auf B4 Richtung Uelzen, bei Bad Bevensen/Seedorf Richtung Bad Bevensen abfahren, links Richtung Medingen, Beschilderung zum Kloster folgen | Öffnungszeiten April–Mitte Okt. Di–So und Feiertage Führungen (90 Minuten) 11, 13.30 und 15 Uhr, Kurzführungen (30 Minuten) ab Mai Do, Fr, So 12 Uhr | Tipp Übernachten in sehr schöner Atmosphäre und mit guter Küche kann man auf dem Hof Rose in Altenmedingen (www.hofrose.de).
Erst 1479 wurde das strenge Regiment, das eigentlich in Zisterzienserklöstern herrschte, eingeführt und 1494 die erste Äbtissin in Medingen gewählt. Als einige Jahre später mit der Reformation die nächste Veränderung anstand, wehrten sich die Nonnen entschieden dagegen. Erst nach 30 Jahren Widerstand wurde Medingen zu einem adeligen evangelischen Damenstift.
Während früher junge Frauen ins Kloster geschickt wurden, um ihre Versorgung sicherzustellen, sind es heute meist alleinstehende Damen im Ruhestand, die in einer Gemeinschaft leben und sich in diese einbringen möchten. Sie betreuen die Klostergebäude, die Kirche sowie die Kunstschätze, und sie führen Besucher durch die Anlage, die nach einem Brand im Jahre 1781 in nur sieben Jahren neu errichtet wurde.
In der Nähe
Die Kartoffelvielfalt (5.54 km)
Die Ilmenau (7.61 km)
Der historische Bauern- und Rosengarten (9.02 km)
Die Ebstorfer Weltkarte (12.24 km)
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Zum Kapitelanfang
Bad Bodenteich
Zum Vollbild
3_Die Burg
Von Raubrittern und Zwangsgebräu
zurück
Mit der Geschichte der Burg Bodenteich könnte man einige Buchseiten füllen. Das Entstehungsjahr der Burg ist nicht genau belegt, Historiker gehen von der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts aus. Nachweisbar ist jedoch die Fülle an wechselnden Besitzern, die das Gemäuer nach der ersten urkundlichen Nennung im Jahr 1293 innehatten. Im 14. Jahrhundert erwarben der Lüneburger Herzog Otto und seine Söhne die Burganlage. Nach den Lüneburger Erbfolgekriegen nahm Herzog Magnus von Braunschweig die Burg ein, später war sie in der Hand von Raubrittern und wurde weiterhin immer wieder verpfändet, verkauft, vererbt, belagert und sogar einmal in Schutt und Asche gelegt. Doch sie wurde wieder aufgebaut und befindet sich seit 1971 im Besitz der Gemeinde.
Heute präsentiert sich die Anlage, die jeden Sommer Austragungsort des dreitägigen Burgspektakels mit mittelalterlichem Markttreiben, Vorführungen und Konzerten ist, idyllisch am Ortsrand. Über die Brücke betritt man den Burghof, um den sich das schön sanierte Amtshaus, das rekonstruierte Brauereigebäude und der alte Burgfried, der nicht mehr ganz vollständig