Gedichtesammlung: Eine Auswahl der besten und beliebtesten Gedichte aller Zeiten
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About this ebook
Von der Antike bis in die Moderne.
Autoren u.a.:
Pindar (522 v. Chr. – 443 v. Chr.)
Sappho (um 600 v. Chr.)
Walther von der Vogelweide (um 1170 – um 1230)
François Villon (1431 – nach 1463)
William Shakespeare (1564 – 1616)
Matthias Claudius (1740 – 1815)
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
Robert Burns (1759 – 1796)
Friedrich Hölderlin (1770 – 1843)
Joseph von Eichendorff (1788 – 1857)
Percy Bysshe Shelley (1792 –1822)
Eduard Mörike (1804 – 1875)
Heinrich Heine (1797 – 1856)
Charles Baudelaire (1821 – 1867)
Wilhelm Busch (1832 – 1908)
Friedrich Nietzsche (1844 – 1900)
Max Dauthendey (1867 – 1918)
Rainer Maria Rilke (1875 – 1926)
Hugo von Hofmannsthal (1874 – 1929)
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934)
Jakob van Hoddis (1887 – 1942)
Georg Trakl (1887 – 1914)
Federico García Lorca (1898 – 1936)
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Book preview
Gedichtesammlung - Johann Wolfgang von Goethe
Impressum
Gedichtesammlung
Eine Anthologie
Von der Antike bis ins 20. Jahrhundert
ISBN 978-3-945909-56-0
Ideenbrücke Verlag
Statt eines Vorworts: Pindar (522 v. Chr. – 443 v. Chr.)
Fragmente und Zitate
Das Wort lebt länger als die Tat.
Süß ist der Krieg nur dem Unerfahrenen, der Erfahrene aber fürchtet im Herzen sein Nahen.
Eines Schattens Traum sind Menschen.
Sappho (um 600 v. Chr.)
Liebeslied
Hochbeglückt wie selige Götter däucht mir
Wem dir tief ins Auge zu schau’n und lauschend
An dem Wohllaut deines Gespräches zu hangen
Täglich vergönnt ist,
Und am Sehnsucht weckenden Reiz des Mundes;
Doch mir schrickt im Busen das Herz zusammen,
Wem du nahst, beklommen versagt die Stimme
Jeglichen Laut mir.
Ach, der wortlos Starrenden rinnt urplötzlich
Durch die Glieder fliegende Glut; verworren
Flirrt es mir vor Augen und dumpf betäubend
Klingt es im Ohr mir.
Alkaios (um 600 v. Chr.)
Das Schiff
Nicht mehr zu deuten weiß ich der Winde Stand,
Denn bald von dorther wälzt sich die Wog’ heran,
Und bald von dort, und wir inmitten
Treiben dahin, wie das Schiff uns fortreißt
Mühselig ringend wider des Sturms Gewalt;
Denn schon des Masts Fußende bespült die Flut,
Und vom zerborstnen Segel trostlos
Flattern die mächtigen Fetzen abwärts.
Mittelalter – Anonym
Dû bist mîn, ich bin dîn
Dû bist mîn, ich bin dîn:
des solt dû gewis sîn.
Dû bist beslozzen
in mînem Herzen:
verlorn ist das slüzzelîn:
dû muost immer drinne sîn.
Der Kürenberger, Mitte 12. Jh.
Der Falke
Ich zôch mir einen valken mêre danne ein jâr.
dô ich in gezamete als ich in wolte hân
und ich im sîn gevidere mit golde wol bewant,
er huop sich ûf vil hôhe und floug in anderiu lant.
Sît sach ich den valken schône fliegen:
er fuorte an sînem fuoze sîdine riemen,
und was im sîn gevidere alrôt guldîn.
got sende si zesamene die gerne geliep wellen sîn!
(Neuhochdeutsch:)
Ich zog mir einen Falken, länger als ein Jahr.
Doch als er gezähmt und nach meinem Wunsche war
und ich um sein Gefieder goldene