O Gott, warum?: Im Leid geborgen – Tagebuchnotizen
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About this ebook
Anton Schulte lässt die Leser seiner Tagebuchnotizen Einblick nehmen in das Vertrauen, aber auch in das Bangen Fragen und Zweifeln seines Herzens.
Ebenso gibt er Einblicke in die Glaubenszuversicht seiner krebserkrankten Frau. Ein sehr offenes, persönliches, aber auch mutmachendes Buch für angefochtene Leute und ein Trostbuch im Blick auf die Ewigkeit.
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Anton Schulte war mehr als ein halbes Jahrhundert Jahre als Evangelist tätig und gehörte zu einem der engagiertesten Verfechtern des christlichen Glaubens in Deutschland. Er war Gründer des Missionswerkes „Neues Leben“ und Wegbereiter der christlichen Medienarbeit in Deutschland. Tausende erhielten durch seinen Dienst entscheidende Lebenshilfen.
Bei aller Ernsthaftigkeit hat sich der Autor von über 30 Büchern ein gesundes Maß an Humor und Lebensnähe bewahrt. Gerade diese Mischung macht seine Schriften so interessant und für jedermann zugänglich.
Anton Schulte
Anton Schulte war mehr als ein halbes Jahrhundert Jahre als Evangelist tätig und gehörte zu einem der engagiertesten Verfechtern des christlichen Glaubens in Deutschland. Er war Gründer des Missionswerkes „Neues Leben“ und Wegbereiter der christlichen Medienarbeit in Deutschland. Tausende erhielten durch seinen Dienst entscheidende Lebenshilfen. Bei aller Ernsthaftigkeit hat sich der Autor von über 30 Büchern ein gesundes Maß an Humor und Lebensnähe bewahrt. Gerade diese Mischung macht seine Schriften so interessant und für jedermann zugänglich.
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Book preview
O Gott, warum? - Anton Schulte
O Gott, warum?
Im Leid geborgen – Tagebuchnotizen
Anton Schulte
Impressum
© 2014 Folgen Verlag, Wensin
Autor: Anton Schulte
Cover: Eduard Rempel, Düren
Lektorat: Mark Rehfuss, Schwäbisch Gmünd
ISBN: 978-3-944187-65-5
Verlags-Seite: www.folgenverlag.de
Kontakt: info@folgenverlag.de
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Inhalt
Vorwort: Novembergedanken
»O Gott, warum? Warum?«
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Vorwort: Novembergedanken
Am 1. November 1952 haben wir geheiratet. In jenem Jahr lasen wir das Andachtsbuch »Kleinode göttlicher Verheißungen« von Charles Haddon Spurgeon. Für diesen Tag hieß es da: »Draußen mögen Nebel ziehen, drinnen soll die Sonne scheinen.« Und besser hätte man unseren Hochzeitstag nicht beschreiben können: Äußerlich grau und trüb, aber voller Jubel und Freude.
Der November wurde in den folgenden Jahren für uns zu einem besonderen Monat. Die Evangelisationsverpflichtungen gingen zu Ende. Wenn ich auf dem Weg zu den letzten Veranstaltungen des Jahres, Nebel an den Häusern mit den erleuchteten Fenstern vorbeikam, freute ich mich auf die kommende Zeit im Kreis meiner Familie. So wurde der als trüb verschriene Monat für uns zum Beginn einer der schönsten Zeit des Jahres. Auch für unsere beiden Söhne hatte ich nun mehr Zeit, für die Mutti zwar die Liebste und Wichtigste war – aber in bestimmten Fragen wollten sie die Meinung des Vaters hören. Um beim gemeinsamen Spiel zu begreifen, dass sie auch wirklich einen Vater hatten.
Als meine Frau nach 36 Jahren und 19 Tagen einer glücklichen Ehe am 19. November 1988 starb, war das zweifellos der gefühlsmäßig stärkste Einbruch in meinem Leben. Aber sie hatte, auf ihre Art getrost, elf Monate lang den Tod erwartet. Und uns damit die Zeit des Abschiednehmen und zum Einstellen auf eine Tatsache gegeben, mit der sich abzufinden kaum denkbar schien.
Wir beide haben in dieser Zeit erfahren, dass das, was wir anderen gepredigt hatten, der Wahrheit entspricht: Gott gibt einem Menschen genau soviel Kraft, wie er für den jeweiligen Tag braucht. Und wenn es sein muss, gibt er über Bitten und Verstehen. Der Körper Hermines verfiel, doch ihr innerer Mensch wurde von Tag zu Tag erneuert. Mancher, der gekommen war, um sie zu trösten, ging anschließend selbst als Getrösteter nach Hause.
Ich habe in dieser schweren Zeit die Kraft empfangen, meinen Aufgaben auch weiterhin nachzukommen. Der irdische Abschied war nicht nur ein grauverhangenes Novembererlebnis. Es war zugleich ein Tag der Gewissheit und der Zuversicht im Blick auf die Zukunft.
Christen sehen einander nie zum letzten Mal. Sie gehen ihrem wiederkehrenden Herrn und dem Tag der Auferstehung entgegen. Darin liegt Trost und Geborgenheit trotz Krankheit, Leid und Tod. Um zu diesem Vertrauen auf Jesus Christus und seine Hilfe vielen Menschen Mut zu machen, habe ich mein Tagebuch der letzten Jahre durchgearbeitet und die Aufzeichnungen, die sich mit diesem Thema beschäftigt haben, herausgeschrieben.
Anton Schulte
»O Gott, warum? Warum?«
4. November 1986
Auf einer Pastorenkonferenz in Brüssel sollte ich vier Vorträge halten. Aber in den letzten Wochen waren wir, meine Frau und ich, so viel unterwegs und ich hatte große Schwierigkeiten durch Umstrukturierung und Personalabbau die wirtschaftliche Zukunft des Missionswerkes zu sichern. So fuhren wir drei Tage früher nach Belgien, um in einer kleinen Ferienwohnung Zeit zur Stille und Vorbereitung für den Dienst zu finden.
Mit großem Schrecken wachte meine Frau auf, als sie das Blut sah. Es musste ein Blutgeschwür im Darm geplatzt sein. Wir fuhren sofort nach Hause.
Schweigen.
Angst.
Mir ging es gesundheitlich nicht gut. Ich hatte wieder Schwierigkeiten mit meinem Herzen. Einige Male hielten wir auf einem Parkplatz und beteten zu Gott, er möge uns helfen. Es war alles wie ein Platzregen über uns hereingebrochen.
Wir fuhren gleich zu unserem Arzt. Nach der Untersuchung machte er ein sehr bedenkliches Gesicht: »Es sieht nach einem geplatzten Karzinom im Dickdarm aus. Aber ich kann nichts Endgültiges sagen. Sie müssen zur Untersuchung ins Krankenhaus.«
»Wann?«
»Sofort. Mit so etwas darf man nicht zögern.«
»Ist es Krebs?«
Diese Frage kam wie aus einem Mund. Wir kannten diese Krankheit. An zu vielen Krankenbetten hatten wir gestanden, für Menschen gebetet, ihnen Trost zugesprochen.
Der Arzt zögerte: »Das muss näher untersucht werden.«
Wir fuhren nach Waldbröl ins Krankenhaus. Die Untersuchung ergab die Bestätigung des Verdachtes, aber darüber hinaus auch noch den Verdacht auf Brustkrebs.
Wir sprachen nicht viel auf unserer Fahrt zum Hausarzt. Jeder hing seinen Gedanken nach. Ich konnte es gar nicht fassen. Hermine schaute nur vor sich hin und sagte: »Wir haben so vielen Menschen Trost zugesprochen, sie ermahnt und ermuntert dem Herrn zu vertrauen. Jetzt müssen wir es selber ausleben.«
»Ja«, sagte ich nur