Heimatkinder 23 – Heimatroman: Wenn Heimweh dir das Herz verbrennt
()
About this ebook
Tosend rauschte der Wildbach ins Tal. Bei dem Lärm konnte man sein eigenes Wort nicht verstehen. Noch hatten die Touristen diese kleine weltabgeschiedene Ecke nicht entdeckt. Die Einwohner lebten seit Jahrhunderten beschaulich in der Bergeinsamkeit. Doch leicht war das Leben hier nicht. Die Äcker auf den Berghängen waren schwer zu bearbeiten. Da halfen keine Maschinen, hier mußte man noch das Pferd vor den Pflug spannen, und wer keines besaß, die Kuh. Dann gab es am Abend jedoch weniger Milch, und das spürte die ganze Familie. Freilich, hungern mußte niemand, doch der Tisch war selten wirklich reichhaltig gedeckt.
Related to Heimatkinder 23 – Heimatroman
Titles in the series (44)
Heimatkinder 4 – Heimatroman: Unsere Heimat ist Westerheide Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 10 – Heimatroman: Verführerin mit schwarzen Haaren Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 3 – Heimatroman: Das Glück auf dem Lande Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 1 – Heimatroman: Ein Stadtkind auf dem Lande Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 2 – Heimatroman: Als Vreneli wieder lachen lernte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 11 – Heimatroman: Sein Wunschkind Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 8 – Heimatroman: Lasst uns hier glücklich sein Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 23 – Heimatroman: Wenn Heimweh dir das Herz verbrennt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 5 – Heimatroman: Das Dirndl aus dem Gnadenhäusl Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 7 – Heimatroman: Der kleine Junge von Gut Steinwerder Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 12 – Heimatroman: Zweifaches Glück auf dem Birkenhof Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 14 – Heimatroman: So glücklich ist ein Kinderherz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 13 – Heimatroman: Das Glück wich von der Erlenmühle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 16 – Heimatroman: Blumen für die Mami Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 15 – Heimatroman: Alles dreht sich ums Annerl Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 19 – Heimatroman: Es wird alles gut, kleine Maxi Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 17 – Heimatroman: Heiraten, wie geht denn das? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 20 – Heimatroman: Zwei, die sich nach Liebe sehnen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 26 – Heimatroman: Der Erbe vom Lenz-Hof Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 18 – Heimatroman: Du kannst der Liebe nicht entfliehen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 31 – Heimatroman: Habt Mut zur Liebe Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 37 – Heimatroman: Mit dir an meiner Seite Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 27 – Heimatroman: Ich hab den Papa heimgeholt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 21 – Heimatroman: Franzi und der Herzensbrecher Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 22 – Heimatroman: Die Kinder des Försters Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 33 – Heimatroman: Mein Kind bekommst du nicht! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 32 – Heimatroman: Josepha, komm doch wieder! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 34 – Heimatroman: Wenn Kinder ein Geheimnis haben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 29 – Heimatroman: Die Omi hat kein Geld Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 30 – Heimatroman: Kleiner Bub ganz groß Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related ebooks
Gegen seinen Willen verliebt: Der Bergpfarrer 412 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGegen seinen Willen verliebt…: Der Bergpfarrer Extra 58 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Wilderer vom Kreuzerhorn: Der Bergpfarrer 177 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSarahs süßer Skandal: Der kleine Fürst 308 – Adelsroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsManchmal kommt es anders, als man denkt: Der Bergpfarrer 199 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Bergpfarrer 422 – Heimatroman: Die Brüder vom Tannenhof Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWirtshaussterben Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWilhelm Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWir brauchen keinen neuen Papi!: Mami 1976 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHeimatkinder 1 – Heimatroman: Ein Stadtkind auf dem Lande Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Toni von Kandergrund Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Schicksal einer Baronesse: Fürstenkrone 180 – Adelsroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWer an sich glaubt wird seinen Weg machen: Schicksalsroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm Sonnenwinkel 8 – Familienroman: Hochzeit im Sonnenwinkel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHochzeit im Sonnenwinkel: Im Sonnenwinkel – Neue Edition 8 – Familienroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSebastian in der Mühle Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMama zieht Leine! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Aßmanns Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAufgesessen, Anja! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Gutsherrin Anna Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Leben hatte es meistens gut mit ihr gemeint Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGefangen im Lügengespinst: Der Arzt vom Tegernsee 61 – Arztroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Anderer: Roman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer schmale Weg zum Glück Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsIm 1. Leben DDR-Bürger - Erinnerungen Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Nachlass: Aus den Aufzeichnungen meines Großvaters Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGesammelte Werke Paul Ernsts Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer neue Landdoktor 20 – Arztroman: Ich war dir niemals untreu! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsErwachende Gefühle: Toni der Hüttenwirt 292 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTina geht ihren Weg: Der Bergpfarrer 397 – Heimatroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Contemporary Romance For You
Der Rancher Und Die Zweckdienliche Braut Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie verbotene Babysitterin: Ein Milliardär - Liebesroman: Nachtclub-Sünden, #1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNachtclub-Sünden Kurzgeschichten: Milliardär Liebesromane Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine filmreife Hochzeit (Hochzeitsfieber bei den Andersens #1) Rating: 4 out of 5 stars4/5Nanny für eine Nacht: Ein Milliardär – Liebesroman Rating: 5 out of 5 stars5/5Auf der Suche nach dem Earl ihrer Träume Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFinnische Träume - Teil 1 | Roman: Eine verbotene Liebe ... Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsSchmutzige kleine Jungfrau: Geheimnisse einer Unterwürfigen, #1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLieben Sie mich, Marquess! Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Duke mit dem versteinerten Herzen: Digital Edition Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEine Braut für den spanischen Playboy Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVerräterische Sehnsucht Rating: 5 out of 5 stars5/5Doktorluder Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGefährliches Vorspiel: Black Light Roulette: Chicago Bratwa, #1 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnter Feuer: Band 2: Unter Feuer, #2 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsThe Billionaire's Agreement: Ein Weihnachtliche Liebesroman Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Heilung des Ranchers Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLieb mich so heiß wie damals Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnter Feuer: Band 4: Unter Feuer, #4 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWie erobert man einen Earl? Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJulia Extra Band 364 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDem Paradies so nah Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Rancher Und Die Schwester Seines Besten Freundes: Eine Süße Zweckehe Mit Westernromantik Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGestohlene Unschuld Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMein Boss, der Milliardär - immer noch (Teil 2) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKleines Biest | Kurzgeschichte: Der etwas andere Bar-Besuch Rating: 4 out of 5 stars4/5Urlaubsromanzen Kurzgeschichten: Jahreszeit des Verlangens Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHot Shot: BDSM Romance Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHer Grumpy Boss: Eine Urlaubsromanze Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHochzeitsnacht mit dem sexy Feind Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Reviews for Heimatkinder 23 – Heimatroman
0 ratings0 reviews
Book preview
Heimatkinder 23 – Heimatroman - Kathrin Singer
Heimatkinder –23–
Wenn Heimweh dir das Herz verbrennt
Seine Probleme folgten ihm bis in die Heimat …
Roman von Kathrin Singer
Tosend rauschte der Wildbach ins Tal. Bei dem Lärm konnte man sein eigenes Wort nicht verstehen. Noch hatten die Touristen diese kleine weltabgeschiedene Ecke nicht entdeckt. Die Einwohner lebten seit Jahrhunderten beschaulich in der Bergeinsamkeit. Doch leicht war das Leben hier nicht. Die Äcker auf den Berghängen waren schwer zu bearbeiten. Da halfen keine Maschinen, hier mußte man noch das Pferd vor den Pflug spannen, und wer keines besaß, die Kuh. Dann gab es am Abend jedoch weniger Milch, und das spürte die ganze Familie. Freilich, hungern mußte niemand, doch der Tisch war selten wirklich reichhaltig gedeckt.
Therese Bicherl öffnete seufzend die Stalltür, hob den nicht allzu schweren Milcheimer hoch und lief geduckt zum Wohnhaus, denn der Wind blies heftig. Wieder lag ein arbeitsreicher, aber leerer Tag hinter ihr.
Therese lebte seit zwei Jahren allein. Ihr Sohn hatte nach einem heftigen Streit mit dem Vater das Haus verlassen. Seitdem war kein Lebenszeichen mehr von ihm gekommen. Vor Gram über das Verschwinden seines einzigen Sohnes, des Hallodri, wie er ihn nannte, war der Bicherl bettlägerig geworden und nach langem Krankenlager gestorben.
Seither hatte Therese den Hof allein bewirtschaftet, eine harte Aufgabe für eine Frau. Bei der Ernte halfen zwar einige Nachbarn mit, doch auch während des ganzen Jahres gab es genügend Arbeit, bei der die Therese sich oftmals überlastet fühlte.
»Wenn nur der Thomas hier wär«, sagte Therese seufzend zu sich. »Jetzt könnt’ er den Hof übernehmen, und ich würd’ ihm den Haushalt führen.« Während der langen Zeit ihres Alleinseins hatte sie sich angewöhnt, mit sich selbst zu sprechen, denn es war ja selten einmal jemand da, mit dem sie reden konnte. Sie strich sich einige Haarsträhnen aus dem Gesicht. Am liebsten wäre sie ohne Nachtmahl zu Bett gegangen, denn der Tag war lang gewesen, und sie hatte den Schlaf bitter nötig. Aber Therese zwang sich, den Tisch zu decken und in Ruhe etwas zu essen. So hatte sie es zu Lebzeiten ihres Mannes gehalten, und so sollte es auch bleiben. Vielleicht kam der Thomas ja bald heim. Die Bäuerin hatte diese Hoffnung nie ganz aufgegeben.
Nach dem Essen ging Therese noch einmal hinaus, prüfte, ob alle Türriegel in Ordnung waren, warf der Kuh noch eine Gabel voll Heu hin und schaute nochmals in den Hühnerstall. Anschließend ging sie ins Haus zurück.
Mit gebeugten Schultern stieg Therese die Treppe zu ihrer Schlafstube hinauf. Doch als sie endlich im Bett lag, wollte der Schlaf trotz aller Müdigkeit nicht kommen. Zu viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Wie sollte es nur weitergehen? Lange würde sie die schwere Arbeit nicht mehr schaffen. Sie war zu alt. Eigentlich hätte sie schon seit einigen Jahren auf ihrem Altenteil sitzen und der Sohn mit einer jungen Frau den Hof führen müssen. Wenn Thomas nie mehr heimkam – was sollte dann geschehen? Den Hof, der seit Jahrhunderten der Familie gehörte, verkaufen. Niemals! Aber was sonst? Über all dem Grübeln schlief die Therese endlich ein.
Ein beharrliches Klack-Klack, das nicht aufhören wollte, riß sie irgendwann aus dem Schlaf. Hatte sich ein Fensterladen losgerissen? Nein, da war noch ein anderes Geräusch. Eine Stimme!
»Mutter! Mutter, wach auf!«
Thomas! Jäh richtete sich Therese in ihrem Bett auf. Träumte sie? Nein, da war die Stimme wieder: »Mutter! Mutter, ich bin’s, dein Thomas!«
Thereses Herz blieb fast stehen! Thomas! Ihr Sohn! Ihr so lang erwarteter Sohn! War er
nun endlich nach Hause gekommen? Schnell machte Therese Licht.
»Thomas!« rief sie. »Bub! Wart nur, ich komm gleich!« Schnell warf sie sich ein warmes Tuch um. Sie rannte die Treppe hinunter. Beim Öffnen der Tür fiel ihr der Schlüsselbund aus der Hand. Sie konnte gar nicht schnell genug aufschließen.
»Thomas! Bub! Endlich!«
Der Bursch fiel der Frau um den Hals. »Mutter! Bin ich froh, dich zu sehen!«
»Lang genug hat’s ja gedauert«, meinte Therese vorwurfsvoll.
Zerknirscht senkte Thomas den Kopf. »Kannst mir verzeihen, Mutter?« fragte er so leise und beschämt, daß Thereses Herz blutete.
»Ach, Bub!« flüsterte sie. Erst dann wurde ihr bewußt, wie durchnäßt und schmutzig ihr Sohn war. »Mein Gott, Bub, komm erst einmal herein. Ich werd’ dir etwas zu essen richten. Wirst doch Hunger haben. Und saubere Sachen mußt anziehen. Wart’, ich hol’ dir vom Vater etwas Warmes und Trockenes zum Wechseln.« Vor lauter Aufregung wußte Therese nicht, was sie zuerst tun sollte.
Ihr Sohn stand ruhig daneben und lächelte sie liebevoll an. »Mutter, setz’ dich doch erst einmal. Erzähl mir, wie es dir und dem Vater geht. Meinst, er freut sich auch, daß ich zurückgekommen bin?«
Therese zuckte zusammen. Der Junge wußte ja noch nicht einmal, daß sein Vater nicht mehr lebte. »Thomas, jetzt ziehst dich erst einmal um«, meinte sie ablenkend. »Derweil mach’ ich dir ein Abendessen. Dann können wir in Ruhe über alles reden.«
Sie drängte ihn in die Stube und holte dann rasch ein paar Sachen vom Vater. Dann ging sie in die Küche, machte Feuer und wärmte schnell das übriggebliebene Essen vom Mittag auf.
Kurz darauf saßen beide am Küchentisch. Im Herd knisterte ein wärmendes Feuer. Thomas aß mit Heißhunger. Therese saß dabei und blickte ihn immer wieder an, als könne sie sich nicht sattsehen an ihrem Buben. Ab und zu strich sie mit ihrer verarbeiteten Rechten über seinen Arm. Thomas nahm den letzten Rest Soße mit einem Stück Brot auf. Dann lehnte er sich aufatmend zurück.
»So gut hat’s mir seit Jahren nimmer geschmeckt«, meinte er zufrieden. »Doch jetzt sag mir, was der Vater so macht. Ist er immer noch bös’ mit mir?«
Erst jetzt fiel ihm auf, daß sie beide allein in der Küche saßen. Bei dem Lärm hätte doch auch der Vater wach werden müssen.
»Ist er gar krank?« fragte Thomas unruhig.
Die Mutter senkte den Blick. »Nein, krank ist der Vater net.« Sie sah ihren Sohn an und sagte aufseufzend: »Der Vater lebt net mehr, Thomas. Vor zwei Jahren ist er von uns gegangen. Der Herrgott hat ihn nach einer schweren Krankheit erlöst.«
»Tot? Mein Vater ist tot?«
»Ja, Bub, wir sind ganz allein, nur du und ich. Ach, du weißt ja gar net, wie froh ich bin, daß du wieder da bist.« Plötzlich schoß der Therese ein erschreckender Gedanke durch den Kopf. »Du bleibst doch, Thomas? Du willst doch net wieder fort oder?«
Zärtlich nahm er ihre Hand. »Nein«, erwiderte er ruhig, »ich bleib’, Mutter. Hier ist schließlich mein Zuhaus’. Ich hab’ genug von der weiten Welt gesehen. Es war net immer schön«, fügte er düster hinzu.
»Was hast denn all die Jahre gemacht?« fragte Therese neugierig.
»Laß uns