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Vegan in Topform - Das Fitnessbuch: Das vegane Trainingsprogramm für maximale Leistung und Gesundheit
Vegan in Topform - Das Fitnessbuch: Das vegane Trainingsprogramm für maximale Leistung und Gesundheit
Vegan in Topform - Das Fitnessbuch: Das vegane Trainingsprogramm für maximale Leistung und Gesundheit
Ebook463 pages5 hours

Vegan in Topform - Das Fitnessbuch: Das vegane Trainingsprogramm für maximale Leistung und Gesundheit

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About this ebook

Brendan Brazier, kanadischer Profi-Triathlet und Autor der Bestseller-Serie Vegan in Topform, ist einer der Pioniere der veganen Ernährung. An seinem eigenen Körper testete er über 25 Jahre die optimale Ernährung für sportliche Höchstleistungen aus und entwickelte die Thrive-Diät.

In seinem neuesten Werk zeigt er, wie man in kürzester Zeit mit der Thrive-Diät und ausgewählten Übungen gesund und fit wird und überragende Ergebnisse erzielen kann.
Sowohl für Anfänger als auch erfahrene Sportler ist dieses Buch ein unverzichtbares Werkzeug für den Aufbau einer kräftigen, effizienten Muskulatur und den gleichzeitigen Abbau von Körperfett. Brendans Methode verbessert darüber hinaus die Schlafqualität, beugt Erkrankungen vor, verhilft zu mehr Energie und geistiger Klarheit, verhindert Heißhungerattacken, verkürzt die Regenerationsphase und reduziert das Verletzungsrisiko.

Vegan in Topform – das Fitnessbuch enthält:

• einen vollständigen 6-Wochen-Trainingsplan
• Übungen ohne Geräte, die man überall durchführen kann, mit anschaulichen Fotos und Schritt-für-Schritt-Anleitungen
• Details zu 15 hochwirksamen Lebensmitteln, die das Training ideal unterstützen
• 30 vegane, leistungssteigernde Rezepte
• effiziente Strategien zur Erhöhung der Kreativität, Produktivität und geistigen Klarheit
„Als Profi-Fußballer muss ich meinem Körper Einiges abverlangen können. Als ich meine Ernährung nach dem Thrive-Konzept umstellte, zeigten sich schnell Erfolge.
Jetzt bin ich 31 Jahre alt und fühle mich so gut wie nie zuvor. Ich bin nicht nur deutlich leichter und fitter als ich es vor 6 Jahren war, sondern auch flexibler und belastbarer. Verletzungen, das größte Risiko im Leistungssport, kann ich seitdem wesentlich besser auskurieren, und bin dadurch schneller wieder in Topform. Besser noch: Meine pflanzlich basierte Ernährung hemmt Entzündungen und hilft mir dabei, das Verletzungsrisiko durch gesündere, belastbarere Muskeln und höhere Flexibilität zu verringern.
Lassen Sie sich von meiner Begeisterung anstecken und probieren Sie es selbst aus. Sie werden sehen: Es tut gut und hält gesund.“
Srdan Lakic, Bundesliga-Profi

"Meine Entscheidung, vegan zu leben, ist eine ursprünglich ethische. Brendan Brazier hat in mir zusätzlich das Bewusstsein für Ernährung geweckt, die dem Körper Energie liefert statt sie zu entziehen. Seine Thrive-Philosophie hat mich im Alltag und vor allem auch im Sport leistungsfähiger gemacht."
Jens Nähler, 41, Redakteur und Marathonläufer
LanguageDeutsch
Release dateFeb 22, 2016
ISBN9783944125879
Vegan in Topform - Das Fitnessbuch: Das vegane Trainingsprogramm für maximale Leistung und Gesundheit
Author

Brendan Brazier

BRENDAN BRAZIER ist einer der wenigen Berufssportler weltweit, deren Ernährung zu 100 Prozent auf pflanzlicher Kost basiert. Er ist nicht nur professioneller Ironman-Triathlet und Sieger des kanadischen Ultramarathons von 2003 und 2006 über 50 km Distanz, sondern auch noch Autor von Bestsellern zum Thema Leistungsernährung und Schöpfer von Vega, einer preisgekrönten Reihe pflanzlicher Vollwertkostprodukte. 2006 wurde er mit seiner Vega-Rezeptur für Kanadas renommiertesten Innovationspreis, den Manning Innovation Award, nominiert und in die engere Wahl gezogen. 2006 erhielt Brazier eine Einladung, vor dem US-Kongress auf dem Capitol Hill zu sprechen. Er ging auf den großen sozialen und wirtschaftlichen Nutzen ein, der durch gesündere Ernährung in der Bevölkerung erzielt werden könnte. Dabei konzentrierte er sich hauptsächlich darauf, welch wichtige Rolle Nahrung bei der Prävention der meisten in Nordamerika verbreiteten, chronischen Krankheiten spielt. Brendan Brazier ist heute ein angesehener Sprecher und gefragter Moderator, der Menschen und Firmen dabei hilft, sich mit seiner Stress abbauenden Thrive-Diät weiterzuentwickeln. Brendan Brazier lebt in Los Angeles, USA.

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    Vegan in Topform - Das Fitnessbuch - Brendan Brazier

    Lebensstil.

    Was ist mit unserer Gesundheit geschehen?

    »Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie selbst zu gestalten.«

    ABRAHAM LINCOLN

    1

    Wo ist unser Wohlbefinden hin?

    DIE VOLKSGESUNDHEIT IN DEN WESTLICHEN Gesellschaften ist alarmierend. Die Leute sind dicker, weniger produktiv und haben ein höheres Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, frühzeitige Osteoporose und klinische Depressionen zu entwickeln als jemals zuvor. Warum? Wir essen zu viele ungesunde Lebensmittel, nicht genug von der richtigen Sorte und sind zudem nicht ausreichend körperlich aktiv.

    Irgendwann und irgendwo hat uns die moderne Welt mit ihrem hektischen Treiben den Teppich unter den Füßen weggezogen. Wir haben unsere grundlegenden Bedürfnisse aus den Augen verloren. Wir haben aufgehört, auf uns Acht zu geben. Und das ist ein Problem – ein großes Problem, das sich zu einer Epidemie und zu einer der größten Herausforderungen unserer Zeit entwickelt hat. Es stimmt: Wir leben länger. Nur ist fraglich, ob das auch gut für unsere Lebensqualität ist. Schließlich ist unser allgemeiner Gesundheitszustand so schlecht wie nie zuvor.

    Laut Statistischem Bundesamt starben 2012 beinahe 350.000 Menschen in Deutschland an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Obwohl Herz-Kreislauf-Erkrankungen durch gesunde Ernährung und regelmäßiges Training fast vollständig vermeidbar wären, lassen wir zu, dass die Zahl der Todesopfer schnell steigt. Was noch schlimmer ist: Wir suchen dafür sogar häufig Rechtfertigungen. Bedauerlicherweise betrachten viele Menschen den rapiden Verfall der Gesundheit als ein natürliches Phänomen des Alterns. Aber hoher Blutdruck, ein erhöhter Cholesterinspiegel, Übergewicht und Gelenke, die so entzündet sind, dass das Aufstehen schwerfällt? Und das alles im Alter von 40 Jahren? Das ist nicht normal. Leider wird es aber immer mehr zur Regel.

    Der moderne Mensch hat beschlossen, Gesundheit einfach als ein Leben ohne Krankheiten zu definieren. Fertig. »Nicht krank zu sein« reicht uns völlig aus. In meinen Augen ist das eindeutig zu wenig. Ein Leben ohne Krankheiten ist der Anfang, aber auf keinen Fall der Inbegriff von Gesundheit. Wir können so viel mehr erreichen, wenn wir gesund sind. Und ich weiß, dass auch Sie das wollen. Warum sonst sollten Sie dieses Buch lesen?

    Wie können wir mehr erreichen, als einfach nur »nicht krank« zu sein? Wie bereits in der Einleitung erwähnt, ist die Lösung angesichts des Ausmaßes und der Dauer dieser Epidemie sehr viel einfacher als wir denken. Wenn wir uns auf uns selbst konzentrieren, vernünftig mit unseren eigenen Ressourcen wirtschaften und auf uns achten, können wir das Problem lösen.

    Sobald Sie an Bord eines Flugzeugs Platz genommen haben, führt die Kabinenbesatzung die Sicherheitsvorkehrungen vor. Egal, mit welcher Fluggesellschaft Sie unterwegs sind, es wird immer darauf hingewiesen, dass Sauerstoffmasken aus einer Klappe über dem Sitz herunterfallen, sollte der Druck in der Kabine abfallen. Die Flugbegleiter bitten die Passagiere, im Notfall zuerst die eigene Maske aufzusetzen, bevor sie anderen helfen. Ein ausgezeichneter Rat. Wer selbst schon nicht atmen kann, der kann auch anderen nicht helfen. Will ich wirksam Hilfe leisten, muss ich zuerst mir selbst helfen. Das heißt: Ich muss im wahrsten Sinne des Wortes eigennützig denken. Einen Schritt weiter gedacht: Unsere Fähigkeit, anderen zu helfen und die Welt positiv zu verändern, ist weitaus stärker ausgeprägt, wenn wir selbst in Topform sind. Wollen wir wirklich etwas bewirken, ist unser Wohlergehen keine Nebensache, sondern die unverzichtbare Basis.

    Von der Zeit, die wir für uns selbst nehmen, profitieren alle.

    Es gilt heute heutzutage als negativer Charakterzug, eigennützig zu denken. Aber ist das überhaupt richtig? Meiner Meinung nach sollte der Mensch unterschiedliche Formen des Eigennutzes kultivieren, um sich weiterzuentwickeln, zu verbessern und zu neuer Vitalität zu gelangen. Nur so können wir unsere Lebensqualität und die der Menschen in unserer Umgebung verbessern.

    Will jemand seine Gesundheit optimieren und in den Genuss aller damit verbundenen Vorteile kommen, muss er regelmäßig Zeit investieren. Er muss sich dabei auf die eigene Entwicklung konzentrieren. Nur 45 Minuten dreimal pro Woche reichen aus, um das Erkrankungsrisiko erheblich zu reduzieren, die Schlafqualität zu verbessern, den Heißhunger auf Junkfood zu unterdrücken, Energie zu tanken, Körperfett abzubauen und eine schlanke, funktionale und geschmeidige Muskulatur aufzubauen. Das ist meiner Meinung nach sinnvoll investierte Zeit.

    Wenn wir alle uns auf unser Wohlbefinden konzentrieren würden, wäre die größte Krise unserer Zeit abgewendet. Die Gesellschaft wäre nicht mehr anfällig für diese unglaublich lange Liste an Erkrankungen, die heute als »normal« angesehen werden.

    Ich weiß zwar, dass es unrealistisch ist, anzunehmen, alle würden sich darauf einlassen. Aber diejenigen, die es tun, werden vieles in Bewegung setzen. Sie werden beständige und deutliche Fortschritte sowohl in ihrer mentalen als auch ihrer physischen Gesundheit bemerken und so ihre Lebensqualität verbessern können. Das heißt konkret: mehr Schlafqualität, weniger oder kein Heißhunger auf zuckerhaltige Lebensmittel, ein gleichbleibend hohes Energieniveau, Gelassenheit und die Fähigkeit zum klaren Denken. Diese Vorteile sind zwar bereits in sich beträchtlich. Was wir aber durch sie erreichen können, ist von noch größerem Wert. Die Fähigkeit, härter zu arbeiten, mit weniger Schlaf auszukommen und ganz allgemein produktiver zu sein, kann als Grundlage für mehr Erfolg in allen Lebensbereichen dienen.

    Übergewicht – eine Epidemie

    ZU DEN RAPIDE ZUNEHMENDEN HERZ-KREISLAUF-ERKRANKUNGEN kommt auch noch die Fettleibigkeit. Laut des Regionalbüros für Europa der WHO hat die Adipositas auf unserem Kontinent schon epidemische Ausmaße angenommen. Auch andere Teile der westlichen Welt sind davon betroffen. So befindet sich Nordamerika jüngsten Pressemitteilungen des U.S. Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zufolge mitten in einer Adipositasepidemie.

    Das wurde mir auch während einer kürzlich von mir gehaltenenen Lesung klar. Ich sprach vor mehreren Gruppen in und um Chicago und sollte danach eine Reihe von Vorträgen in Washington D. C. halten. Ich fand erst in Illinois heraus, dass ich unter anderem auf der Jahreskonferenz der Humane Society of the United States als Hauptredner während des Dinners sprechen sollte. Mir war klar, dass die Kleidung, die ich eingepackt hatte, nicht förmlich genug war. Da ich in der City von Chicago übernachtete, gleich neben der Michigan Avenue, dem Shoppingmekka der Stadt, dachte ich mir, ich könnte einfach in irgendein Geschäft für Männerbekleidung gehen, ein Jackett kaufen und mich auf den Weg machen.

    Ganz so einfach war es dann aber nicht. Nachdem ich in nicht weniger als sechs Geschäften etwa ein Dutzend Jacketts anprobiert hatte, wurde mir klar, dass mir trotz des großen Angebots auch nicht ein einziges nur annähernd passte. Mehrere Jacketts waren lang genug, aber für Männer mit beträchtlichem Bauchumfang geschnitten. Die Jacketts hingen an mir herunter wie nasse Säcke. Ich habe einen schlanken Körperbau, wiege etwa 77 Kilogramm und bin 1,83 Meter groß. Für mich war das nie ein Problem – bis zu diesem Tag.

    Immer frustrierter fragte ich einen Verkäufer, warum es so schwierig sei, ein passendes Jackett zu finden. Nachdem er einen kurzen Blick auf meine Figur geworfen hatte, antwortete er: »Weil wir immer dicker werden.« Eine einfache Antwort. Und die richtige, wie ich später herausfinden sollte. Dann sagte er: »Lassen Sie mich Maß nehmen.« Innerhalb von 20 Sekunden hatte er alle notwendigen Maße beisammen. »Sie tragen eine lange Größe 38. Die führen wir schon seit Mitte der 90er nicht mehr.«

    Ungesunde, überflüssige Kilos sind heutzutage schon Standard.

    Später fand ich heraus, dass die Bekleidungshersteller, um dem ausufernden Leibesumfang von Verbrauchern Rechnung zu tragen, ihre Kleidungsstücke größer nähen, ohne jedoch die Größenangabe zu verändern. Oder sie ändern einfach die Bezeichnungen. Was vor einigen Jahren in Amerika noch Größe 38 war, ist heute XS, obwohl die tatsächliche Kleidergröße gleich geblieben ist.

    Die Bekleidungshersteller wissen, dass das den Menschen die Sorgen wegen ihres zunehmenden Gewichts nimmt. Aber es ermutigt sie auch nicht, irgendetwas daran zu ändern.

    In den frühen 90ern berichteten die Zentren für Krankheitskontrolle und Prävention (CDC), dass Übergewicht oder Adipositas (sprich: ein Body-Mass-Index (BMI) von über 30 kg/m²) die eigentliche Ursache für jährlich 300.000 Todesfälle in den USA waren. Im Jahr 2000 war diese Anzahl auf 400.000 angestiegen – eine Zunahme von 33 Prozent. Bei einer Einwohnerzahl von etwa 280 Millionen ist das eine erhebliche Menge. Es bedeutet, dass im Jahr 2000 etwas mehr als 14 Prozent der erwachsenen Bevölkerung der USA an den Folgeschäden einer vollständig vermeidbaren Erkrankung verstarben – einer Erkrankung, die für die Ärzte wie ein offenes Buch ist und die wir ausmerzen könnten, wenn wir nur wollten. Trotzdem steigt die Zahl der damit verbundenen Todesfälle kontinuierlich weiter.

    Dabei sind die Todesopfer nicht die einzigen, die zu viel Gewicht mit sich herumtragen. In den frühen 90ern war mehr als die Hälfte der Erwachsenen in den USA – 56 Prozent – übergewichtig oder adipös. Das sind 139 Millionen Menschen. Eine ähnliche CDC-Studie, die zwischen 1999 und 2002 durchgeführt wurde, hat gezeigt, dass sich diese Zahl um 43 Millionen auf 65 Prozent erhöhte (Anm.: die Gesamtbevölkerung des Landes war zu diesem Zeitpunkt bereits um fast 33 Millionen Menschen angewachsen). Natürlich ist die Adipositas nicht nur in den USA ein großes Problem, das immer mehr um sich greift.

    Wenn sich die Krankheit weiter ausbreitet, wird sie bis 2019 in den USA die Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache Nummer eins unter der vermeidbaren Todesfälle überholen.

    Und wie sieht es im Nachbarland Kanada aus? Ist es dort besser? Etwas schon, aber nicht so viel besser, wie manche meinen. Auch die Zahl übergewichtiger und adipöser Kanadier hat in den letzten Jahrzehnten rasch zugenommen. Ergebnisse des Canadian Community Health Survey zeigen, dass 47 Prozent der kanadischen Erwachsenen in den Jahren 2000 und 2001 Übergewicht hatten oder adipös waren. Diese Zahl ist bis 2004 um weniger als ein Prozent gestiegen. Aber im darauffolgenden Jahr wurde mit 59 Prozent Kanadiern, die jetzt übergewichtig oder fettleibig waren, ein deutlicher Anstieg verzeichnet. Kanadier liegen zwar prozentual noch hinter den Amerikanern zurück, rücken aber immer näher an diese heran. Die Entwicklung hin zum Übergewicht und zur Fettleibigkeit schreitet in Kanada in der Tat schneller voran als in Amerika. Das wird die meisten Kanadier vermutlich überraschen. Es gibt zwar Spekulationen dazu, warum das so ist, aber die Forscher konnten bislang den wahren Grund nicht ermitteln.

    In den frühen Jahren des letzten Jahrhunderts war Übergewicht ein Zeichen für Wohlstand und damit ein Statussymbol. Alle, die sich übermäßig viele Lebensmittel leisten konnten, wollten der Welt auch zeigen, dass sie finanziell bessergestellt sind. Zum Glück haben sich die Zeiten geändert, und die Menschen stellen ihren Wohlstand heute weniger gesundheitsschädigend zur Schau. Dafür sind es heute die Menschen am unteren Ende der Einkommensleiter, die am häufigsten übergewichtig oder adipös sind. Nach Studien des Journal of the American Medical Association sind Einzelpersonen und Familien mit geringem Einkommen eher übergewichtig als solche mit mittlerem und hohem Einkommen. Natürlich ist das eine Verallgemeinerung zu statistischen Zwecken. Doch die Tendenz wird dadurch klar.

    Wie man sich denken kann, ist schlechte Ernährung einer der Hauptgründe für die Zunahme der Adipositas unter armen Menschen. Viele industriell verarbeitete und stark raffinierte Lebensmittel (oder das, was in einigen Fällen zutreffender als essbare, nahrungsähnliche Substanzen bezeichnet werden könnte) sind billiger als vollwertige, frische und natürliche Alternativen. Und Menschen mit weniger Geld kaufen eher billige Lebensmittel.

    Das ist aus zwei Gründen problematisch: Erstens haben industriell verarbeitete und raffinierte Lebensmittel in der Regel wenig bis überhaupt keinen Nährwert. Aus diesem Grund muss man wesentlich mehr essen, um den Bedarf des Körpers an Nährstoffen zu stillen. Erst wenn der Körper mit den erforderlichen Nährstoffen versorgt wurde, schaltet er das Hungersignal ab. Der negative Kurzzeiteffekt liegt darin, dass der Mensch mehr isst und schnell zunimmt. Die Verdauung dieser zusätzlichen, wenig nährstoffreichen Lebensmittel entzieht dem Körper Energie, ohne ihm im Gegenzug Energie zurückzugeben. Aufgrunddessen fühlt sich der Betreffende nicht richtig satt. Er gibt also noch mehr Geld für zusätzliche Lebensmittel aus, damit sich ein Sättigungsgefühl einstellt. Würde derjenige hingegen allmählich auf eine Ernährung aus teureren, vollwertigen Nahrungsmitteln umsteigen, hätte er nicht ständig mit dem Hunger zu kämpfen. Er würde ganz von selbst weniger essen. Der günstige Preis industriell verarbeiteter Nahrungsmittel ist eine

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