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Heilige Quellen Steiermark und Kärnten
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Ebook509 pages3 hours

Heilige Quellen Steiermark und Kärnten

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Dort, wo es dem Schoße der Erde entspringt, hat das Wasser besondere Kraft. Es steht für unsere körperliche, seelische und geistige Regeneration zur Verfügung. Jede Quelle ist deshalb in einem gewissen Sinne 'heilig'. Manche Bründl werden aber seit altersher als segensbringender empfunden als andere und bei ihrem Ursprung erbaute man Kapellen und Kirchen. Wallfahrer kommen seit Jahrhunderten zu diesen Stätten, die zum Teil schon in vorchristlicher Zeit als Kultplätze verehrt worden sind.Ein Führer zu den heiligen Quellen in der Steiermark und in Kärnten.
LanguageDeutsch
PublisherFreya
Release dateJul 28, 2016
ISBN9783990252611
Heilige Quellen Steiermark und Kärnten

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    Heilige Quellen Steiermark und Kärnten - Siegrid Hirsch

    12,3

    Admont »Artesischer Brunnen« Kneippanlage

    Gemeinde und Pfarre Admont; Bezirk Liezen

    1

    Der Ort:

    Admont, das »Tor zum Gesäuse«, ist seit Jahrhunderten durch das Benediktinerstift geistig-kulturelles Zentrum des ganzen Ennstales. Pro Jahr kommen über 60.000 Touristen, um die Kunstschätze des Stiftes zu sehen, darunter die größte Klosterbibliothek der Welt, die als achtes Weltwunder gilt, und eine historische Insektensammlung, die weltweit ebenfalls zu den bedeutendsten zählt. Mit 1.000 Mitarbeitern ist das Stift auch einer der größten Arbeitgeber in der Region. Es wurde in den letzten Jahren generalrenoviert und zeigt sich von seiner schönsten Seite. Ein duftender, riesiger Kräutergarten mit über 1.000 Arten ist frei zugänglich. Durch die besondere Luftgüte und die herrliche Bergkulisse hat sich Admont im Winter zu einer Schi- und Langlaufregion, im Sommer zu einem Wander- und Radfahrzentrum entwickelt. Hoch über Admont thronen Schloss Röthelstein, eine der schönsten Jugendherbergen Europas, und das Bergschloss Kaiserau mit Ferienwohnungen für Selbstversorger.

    Der Weg zur Quelle:

    Über die Ennsbrücke Richtung Zentrum fahren. Beim Fleischhauer Pfeiler links in den Eichelauweg einbiegen. Zirka 400 Meter den Park entlang halten, nach dem Tennisplatz gibt es eine Parkmöglichkeit. Den Schotterweg in den Eichenpark nehmen. Wer genau schaut, sieht bereits auf der Fahrt die Kneippanlage durch die Bäume blitzen.

    Quelle und Wasser

    Der am rechten Ufer der Enns liegende Eichenpark wurde um die Mitte des 16. Jh.s als Hochwasserschutz angelegt und beeindruckt durch große und gesunde Bäume. Man hat vor 20 Jahren eine Kneippanlage errichtet, die den artesischen Brunnen nützt, der hier zu Tage tritt. Das Wasser ist köstlich, für die genau beschriebenen Kneippanwendungen ebenso wie als Getränk an heißen und kühlen Tagen. Die Schüttung ist hoch, man hält sich gern an diesem vorbildlich gestalteten Platz auf, der Ruhe und Stärke vermittelt.

    Allerheiligen/Mürztal »Sauerbrunnen Jasnitz« Quelle und Marterl

    Gemeinde und Pfarre Allerheiligen; Ortschaft Jasnitz; Bezirk Mürzzuschlag

    2

    Der Ort:

    Der untere Teil des Mürztales ist Bauernland mit vielen Forstbetrieben und landschaftlich äußerst reizvoll. Hier liegt Allerheiligen, mit vielen Buschenschenken und guter Gastronomie. Kapfenberg und Kindberg mit ihren Industrien liegen nahe, viele der 2.000 Einwohner arbeiten dort, wohnen aber im Dorf mit viel Wald in der Umgebung und einem reichen Sport- und Freizeitangebot. Wanderwege führen bis auf 1.600 Meter Seehöhe, die angebotenen Kutschenfahrten durchs Jasnitztal bieten wildromantische Ausblicke.

    Der Weg zur Quelle:

    Direkt im Ort in Richtung Jasnitz fahren, nach dem Ortsendeschild kommt nach etwa 300 Metern ein Platz mit zwei großen Linden, direkt daneben die Haltestelle »Jasnitzbrunnen«. Ein bis zwei Autos haben Platz zum Parken.

    Quelle und Wasser:

    Als 1880 eine Frau aus Mürzzuschlag ihre Augen mit dem Sauerwasser aus Allerheiligen wusch, wurde sie nach einigen Anwendungen von ihrer Krankheit befreit. Zum Dank spendete sie ein Kreuz, das noch heute beim Brunnen steht und jetzt von ihrer Familie und einem Verein erhalten wird. Es ist ein ruhiger Fleck, mit einem geschnitzten Christus, der auf ein Bründl herabsieht. Radler und Wanderer machen Rast und setzen sich auf die Bank, das Wasser plätschert unentwegt, während das Auge über den gegenüberliegenden Bergrücken streift, mit Wiese und Nadelwald und dem dichten Uferbewuchs eines Bächleins.

    Dem Säuerling wird hervorragende Wasserqualität bescheinigt, das Wasser hat 7 Grad Celsius und wird besonders auch von den Einheimischen geschätzt, die sich hier ihren Mineralwasservorrat auffüllen. Auch wer keine Flasche mithat, bleibt stehen und trinkt: »War immer schon so, seit ich denken kann.«

    Eine Flaschenbefüllung mit dem schwach mineralisierten Wasser ist schnell möglich, am Holztrog befindet sich ein Abstellgitter für Gebinde und an einem Eisenkettchen ein Häferl, aus dem man trinken kann.

    Der alte Spruch beim Bründl drückt die Dankbarkeit der Anrainer aus:

    Der alte Brunnen spendet leise sein Wasser täglich gleicherweise. Ich möchte diesem Brunnen gleichen, was in mir ist, stets weiterreichen. Doch geben, geben, alle Tage, sag Brunnen, ist das nicht eine Plage? Da sagt er mir als Jochgeselle, ich bin ja Brunnen nur, nicht Quelle. Mir fließt es zu, ich geb es weiter, das macht mein Dasein froh und heiter.

    Übrigens ist man in Allerheiligen in einer Tiefe von 1.540 Metern auf Thermalwasser mit einer Temperatur von 47 Grad gestoßen. Man bohrt bis auf 2.000 Meter weiter, da man noch größere Vorkommen mit einer noch höheren Temperatur vermutet.

    Altenberg/Rax »Aquazelle« Wasserwanderweg mit Stationen

    Gemeinde und Pfarre Altenberg; Bezirk Mürzzuschlag

    3

    Der Ort:

    Früher kaiserliches Hofjagdgebiet, heute Quellschutzgebiet der Stadt Wien und Aquazelle der steirischen Wasserstraße – Altenberg mit knapp 400 Einwohnern ist durch sein jährliches internationales Wasserforum über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Hier wird das Thema Wasser dargestellt und »begreifbar« gemacht. Ein Erlebnis-Wanderweg, der in 2 Stunden zu begehen ist, zeigt auf 16 Stationen, was das nasse Element alles kann. Wo kommt unser Wasser her? Welche Quelltypen gibt es und wie funktioniert eine Quellfassung? Wie bleibt das Wasser sauber? Dies und vieles mehr wird beantwortet. Was man mit Wasser betreiben kann, sieht man an der 200 Jahre alten funktionstüchtigen Lurgbauermühle.

    Quelle und Wasser:

    Im Dorf, das sich dem Wasser verschrieben hat, findet man beim Gemeindezentrum mitten im Ort den »Groscherlbrunnen« und einen urigen Trinkbrunnen. Der Groscherlbrunnen ist als Springbrunnen gestaltet und bietet kleinen (und großen) Kindern eine willkommene feuchte Abwechslung, besonders wenn die Temperaturen steigen. Beim Trinkbrunnen kommt das Wasser aus den großen Nasenlöchern eines Wurzelsepp und im ersten Moment ist man irritiert, dann aber amüsiert. Das Wasser schmeckt wunderbar. Ist man in der Gegend, sollte man sich die Zeit für eine Rundwanderung nehmen und besonders den interaktiven Wassertummelplatz besuchen.

    Altenmarkt »Rochusgrotte« Kapelle und Quelle

    Gemeinde und Pfarre Altenmarkt; Bezirk Liezen

    4

    Der Ort:

    Vor der Grenze zu Oberösterreich zieht der Fluss Enns eine halbkreisförmige Schleife durch die Ennstaler Alpen. Auf einem Steilufer liegt das idyllische Altenmarkt mitten im Wald. Von hier wandert oder fährt man durch das Hintergebirge oder sieht sich die historischen Hammerwerke in Unterlaussa an. Man ist mitten in einer Nationalparkregion, die im Oktober 2000 international anerkannt wurde. Schlittenhunderennen im Winter, Kanutentreffen im Sommer und Kultur pur während des ganzen Jahres – ein sehenswertes Stück Österreich, in der einzigartigen Gesäuselandschaft.

    Der Weg zur Quelle:

    3,7 km nach dem Ortsendeschild von Großreifling, auf der Eisenstraße nach Altenmarkt, gleich nach der scharfen S-Kurve links zufahren und den Wagen stehen lassen. Dieser Platz wird von großen Bäumen beschattet, einige markante Felsen weisen auf den Beginn des Wallfahrtsweges hin. Der Wanderweg beginnt direkt an der Straße rechts, ein kleines Holzschild zeigt die Richtung bergwärts. Nach ein paar Metern sieht man den ersten Bildstock. Man erreicht die Rochusgrotte über einen schmalen Steig in etwa 1 Stunde. Es ist ein beschwerlicher steiler Weg, der nur mit gutem Schuhwerk gangbar ist. Auch ein zweiter Fußweg führt zur Rochusgrotte, er ist ebenso steil und genauso lang.

    Allgemeines:

    Die Rochusgrotte liegt auf dem Dietrichshag in der Krippenau. Das Ennstal ist schon seit Urzeiten bewohnt und war immer schon ein Durchzugsland, das Länder und Völker verband. Die heiligen Plätze bestehen seit Ewigkeiten, so auch die Felsengotte mit dem heiligen Wasser. Sie war lange, bevor das Christentum auftauchte, eine Kultstätte. Es gibt in der Rochusgrotte einen Durchkriechstein wie in Mariazell oder St. Thomas am Blasenstein oder auch am Falkenstein am Wolfgangsee. Beim Durchkriechen streift der Mensch alles Alte und Belastende ab, er wird neu – so die Überlieferung. Man sagt, der Stein heilt. Der Kultgegenstand ist eine Statue des Pestpatrons Rochus, der hier einem Hirten erschien. Seine Statue wurde in die Grotte gestellt. Die Legende erzählt weiter, dass später am Fuß des Berges eine neue Kapelle erbaut wurde, hierher brachte man die Statue, um den Heiligen ohne mühsamen Fußmarsch verehren zu können. Dreimal hintereinander verschwand Rochus aus der Kapelle und befand sich wiederum in der Grotte. So errichtete man hier einen kleinen Altar, der seither aufgesucht wird – der Platz gibt die Kraft.

    Die Quelle:

    Im Stiftsarchiv von Admont liegt das Mirakelbuch, in dem von wunderbaren Heilungen berichtet wird. In der Ursprungslegende wird vom hl. Rochus erzählt, der ein Buch mit zwei großen aufgemalten Augen zeigte. Dies ist der Hinweis auf ein Augenbründl und als Augenheilwasser wird die Quelle auch benützt. Bei den Wallfahrten nimmt man sich ein Fläschchen vom Rochuswasser mit nach Hause und bestreicht sich die Augen damit. Man könnte das Wasser auch als »die Augen öffnend« bezeichnen, im Sinne von »die Welt mit neuen, geläuterten Augen sehen«, was nicht unbedingt mit der tatsächlichen Sehleistung zu tun hat. Krankheit ist immer ein ungeordneter Zustand, das Wasser gibt den Impuls für die Neuordnung.

    Das Wasser:

    Es ist keine ergiebige Quelle, die das heilige Rochuswasser spendet. Sie tröpfelt im oberen Teil der Höhle in eine Schüssel und man muss über eine Leiter steigen, um zu ihr vorzudringen. Es dauert etwas, bis eine größere Flasche voll ist. Wer Brauchtum aufleben lassen will, legt Brotrinden zuerst auf die Augenmauer, taucht diese dann ins Wasser und streicht damit über die Augen. Wer für seine Tiere etwas tun will, nimmt eine kleine, mit Bändern geschmückte Fichte mit und opfert sie.

    Arzberg »Jakobibründl« Bründl und Kapelle

    Gemeinde und Pfarre Arzberg; Bezirk Weiz

    5

    Der Ort:

    500 Jahre Bergbau haben in Arzberg Spuren hinterlassen. Es wurden silberhaltige Bleierze gewonnen, die zu reinem Silber und Blei verarbeitet wurden. Die Lagerstätten hatte man im Mittelalter entdeckt, den Abbau aber wieder eingestellt, im 18. Jh. noch einmal aufgenommen und wiederum beendet. Erst 1900 wurden neue Grubenfelder erschlossen. 1927 wurde die Bergbautätigkeit endgültig eingestellt und ist heute nur mehr eine touristische Attraktion. Das beeindruckende Schaubergwerk wird gerne aufgesucht, der 4,5 km lange montanhistorische Lehrpfad beginnt und endet am Dorfplatz von Arzberg.

    Quelle und Wasser:

    Direkt in Arzberg, dort, wo die Brücke über den Moderbach führt, steht am rechten Ufer des Bächleins eine reizende offene Kapelle mit einer Statue des heiligen Jakob, der segnend seine Hände hebt. Darunter, nahe dem Boden, gibt es einen Wasserauslass über ein Rohr, aus dem es bescheiden, aber stetig in ein blaues Keramikschüsselchen sprudelt.

    Die Legende erzählt vom Holzknecht, der sich mit einer Axt ins Bein hieb. Nachdem seine Wunde mit dem Wasser der Quelle ausgewaschen war, begann sie bereits zu heilen. Solche Überlieferungen gibt es an wundertätigen Quellen oft, in St. Oswald im Mühlviertel ist die Gründungslegende ident. Immer weisen solche Geschichten auf die besondere Heilkraft gerade dieses Wassers hin. Der Anlass zur Errichtung einer Kapelle war wahrscheinlich ein anderer: Als bei einer großen Dürre bereits alle Quellen der Umgebung versiegt waren, kam noch immer Wasser aus einer Quelle, die vermutlich aus einem verschütteten Stollen sickerte. Hierher pilgerten die Menschen und holten sich Wasser und sagten mit dem Bau Dank dafür.

    Das Wasser schmeckt gut, sehr mild, ist aber für eine Abfüllung weniger geeignet, da der Abstand zwischen Rohr und Becken zu gering ist. Ausgiebig trinken ist aber bereits sehr viel – einen Becher mitbringen. Ein gesegneter, manchmal etwas düsterer Platz, der wieder Aufmerksamkeit verdient. Vielleicht zeigen sich dann auch die »silbernen Buben von Arzberg«, kleine Berggeister, die den Menschen zeigen, wo Silber geschürft werden kann, und die auf den Seitenwänden der Kapelle verewigt sind.

    Bad Aussee »Trinkquelle« Kuranlage

    Gemeinde und Pfarre Bad Aussee; Bezirk Liezen

    6

    Der Ort:

    Im Ausseerland fühlten und fühlen sich viele berühmte Künstler wohl und das hat nicht nur mit dem Ruf als Kurort und mit der heilkräftigen Sole zu tun, mehr schon mit der Vitalität und Schönheit, die sich dem Besucher unmittelbar einprägt. Ohne Ausseer Narzissenfest wäre der Frühling in Österreich arm, im Sommer ziehen die Seen an, vor allem der größte See der Steiermark, der Grundlsee, aber auch der Altausseer See und der Toplitzsee, bekannt durch den legendären Hilter-Schatz, der immer noch nicht gehoben ist. Im Kurpark am Ufer der Traun dampften früher die Salzpfannen. Solegewinnung gibt es nämlich seit dem 12. Jh. und seit dem 14. Jh. ist Aussee als Kurort bekannt, damals schon gab es Badestuben, in denen heilkräftige Sole dem Menschen die Gesundheit zurückbrachte. Heute stehen hier Firstclass-Hotels und das Vital Bad Aussee – ein Meerbad – mit einem breit gefächerten Therapieangebot. In den Einkaufsstraßen ist heimische Vielfalt angesagt, denn nirgendwo ist das traditionelle Handwerk so lebendig wie hier. Aussee ist der geografische Mittelpunkt Österreichs, hat etwas über 5.000 Einwohner und liegt auf bis zu 1.000 m Seehöhe.

    Das Wasser:

    Gradieranlage in Altaussee

    Die »Ausseer Trinkquelle« wird um 3 Euro pro Flasche verkauft, die früheren freien Trinkbrunnen sind stillgelegt. Es ist eine Glaubersalz-Quelle und wirklich nur für medizinische Zwecke geeignet. Heute sind Sole-Trinkkuren wieder modern geworden und viele naturheilkundlich ausgerichtete Menschen bereiten sich aus natürlichem Kristallsalz selbst ihre tägliche Soleration zu. In Aussee helfen die Glaubersalz-Quelle und die Soleanwendungen bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, Störungen des Stoffwechsels, Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems und natürlich bei Hauterkrankungen.

    Bad Blumau »Maria Brunn« Quelle und Grotte

    Gemeinde und Pfarre Bad Blumau; Ortschaft Speilbrunn; Bezirk Fürstenfeld

    7

    Der Ort:

    Seit der Eröffnung der Hundertwassertherme (Rogner-Bad Blumau), 1997, hat sich Blumau unglaublich entwickelt. Mit fast 200.000 Nächtigungen pro Jahr ist der Ort innerhalb kürzester Zeit eine der führenden Tourismusgemeinden Österreichs geworden. Die Hundertwassertherme ist das größte bewohnbare Kunstwerk der Welt, die Thermal- und Saunalandschaft mit 1.600 m2 Wasserfläche beeindruckend. Der riesige Park bietet außer Entspannung auch einen Kräutergarten und Bachblüten-Lehrpfad zur Information. Man kann reiten, Tennis spielen, biken oder im Dorfmuseum Zauberkräuter kennen lernen. Hier findet man auch die älteste Eiche Europas, einen 1.000 Jahre alten Baum.

    Der Weg zur Quelle:

    Der Zugang zur warmen Jasminquelle ist ausschließlich über die Therme möglich, das Bründl aber liegt außerhalb von Blumau und ist ein beliebtes Ausflugsziel der Gäste. In der Ortsmitte von Leitersdorf links Richtung Bahnhof fahren. Beim Bahnhof die Gleise nicht überqueren, sondern den Gleisen rechts folgen. Nach ca. 1 km links abbiegen (Bahnübergang), nach einigen hundert Metern ist man in Speilbrunn, der Eingang zum Bründl wird von einem Torbogen links neben der Straße markiert.

    Quellen und Wasser:

    1979 wurde in Blumau nach Gas gebohrt – man fand eine Thermalquelle, die sich von den anderen oststeirischen Thermen eklatant unterscheidet. Sie hat eine

    »Jasminquelle« Therme

    Gemeinde und Pfarre Bad Blumau; Bezirk Fürstenfeld

    8

    besondere Wasserzusammensetzung und ist eine Natrium-Hydrogenkarbonat-Chlorid-Thermal-Sole. Die Indikationen sind Erkrankungen des rheumatischen Kreises, Gelenkserkrankungen, Wirbelsäuleschäden, Durchblutungsstörungen, Frauenleiden und Regeneration nach Verletzungen und Operationen, aber auch Asthma. Die Erteilung des Prädikats »Heilquelle« erfolgte 1993, im Wasser wird in erster Linie gebadet, Trinkkuren sind weniger üblich, da der Radiumgehalt der Jasminquelle sehr hoch ist.

    »Maria Brunn« in Speilbrunn ist eine muntere Quelle, über der auf Initiative des Blumauers Josef Griesler ziemlich spät (1936) eine Grotte gebaut wurde. Sie ist liebevoll gepflegt und wird häufig aufgesucht, es finden Andachten statt. 1994 wurde sie renoviert.

    Das Wasser wäre leicht abzufüllen, es ist aber vielleicht mit dem Unmut der Einheimischen zu rechnen, die sich lakonisch als »eigene Republik« bezeichnen und wenig Wert auf »die Leute von der Hauptstraße« legen; sie haben also offenbar bereits schlechte Erfahrungen mit Touristen gemacht. Dementsprechend sensibel sollte man vorgehen. Das Wasser ist eindeutig rechtsdrehend, schmeckt gut und hält sich in einer Flasche mehrere Monate.

    In der Ortschaft Bierbaum, der Baum, der zur Zeit Karls des Großen ein Schössling war.

    Bad Gams »Michel- und Gudrunquelle« Kuranstalt

    Gemeinde und Pfarre Bad Gams; Bezirk Deutschlandsberg

    9

    Der Ort:

    Überdurchschnittlich viel Sonnenschein lässt nicht nur die Weintrauben für den berühmten Schilcher gedeihen, es wachsen auch Maroni, Kiwis und sogar Feigenbäume, auf denen die Früchte reif werden. Eine Reihe keltischer Hügelgräber weist auf die frühe Besiedelung hin. Im Jahr 1980 wurde Bad Gams zum Kurort erklärt. An den Gebirgsbächen, die über zahlreiche Wander- und Radwege erreichbar sind, findet man verlassene Mühlen in diesem Dorado für Romantiker.

    Quellen und Wasser:

    Die Trinkhalle befindet sich gegenüber dem Kurhotel Kipper, direkt an der Hauptstraße, hier kann man Montag bis Freitag von 7.30 bis 19, Samstag von 7.30 bis 12 Uhr Wasser trinken, nachdem man sich im Hotel eine Trinkkarte gelöst hat. Unmittelbar dahinter befinden sich die Abfüllanlage und der Verkauf von Gudrunquelle und Michelquelle. Beide Quellen

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