Die Lust der Liebe
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Was ihm fehlte, war jedoch die richtige Partnerin. Das Problem: er war noch Jungfrau und irgendwie schüchtern, wenn es um Frauen ging.
Er lernt Jolien im Chat kennen und ein erotisches Abenteuer beginnt. Der Sex mit ihr lässt ihn anscheinend glauben, dass damit auch Liebe verbunden sein müsste. Melvin verfällt mehr und mehr ihrem Körper und bemerkt nicht, wohin die Reise wirklich geht.
Ein eBook to Go Roman S. VerlagJG®
Regelmäßig erscheinende, ausgewählte Romane in einer handlichen Form speziell für dein Smartphone
Pressemitteilung eBook to GO
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Luuk Richardson
Luuk Richardson war schon immer ein Träumer, der sich stark in seiner eigenen Fantasiewelt bewegte. Selbst im Büro geht dem Industriekaufmann oftmals seine Fantasie durch und er erlebt ganz eigene Geschichten. Er vermischt gerne tatsächliche, reale Alltagssituation mit fantastischen, übernatürlichen Situationen.
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Book preview
Die Lust der Liebe - Luuk Richardson
verfallen
Die Internet Plattform
Melvin war nicht gerade glücklich. Nein, man konnte schon sagen, er fühlte sich mehr als unglücklich. Mit seinen dreiundzwanzig Jahren hatte er sich bereits seinen Berufswunsch erfüllt. Er war Geschäftsführer seines eigenen Unternehmens.
Über verschiedene eigene Internet Plattformen verkaufte er alles, was in der heutigen, kommunikativen Welt gewünscht wurde. Mehrere Partnervermittlungen, Social Networks und Videoclip Anbieter gehörten zu seinem langsam wachsenden, kleinen Imperium.
Nur fragte er sich in letzter Zeit immer wieder, wieso er dann noch Single war, obwohl ja gerade sein Business genau das Gegenteil hätte erahnen lassen.
Mehr Erfahrungen als er in der neuen sozialen Welt der Kontakte konnte man sich überhaupt nicht vorstellen. Aber trotzdem. Es stand für ihn nie und zu keiner Zeit zu Diskussion, über eines seiner Portale jemals eine Freundschaft oder Beziehung oder sonst einen sozialen Kontakt aufzubauen.
Hier war Melvin absolut eisern und Grundsatzstark.
Es gab eine strikte Trennung zwischen Privat und Geschäftlich und damit basta.
Nun saß er wieder einmal, wie in letzter Zeit so oft, in seinem Loft über den Dächern von Frankfurt und schaute durch die rissigen, bodenhohen Fenster auf den Main
Leise sang Bob Marley *Could You be Loved*. Melvin liebte diese Musik. Die Popsongs aus den 70er und den beginnenden 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts gaben ihm Liebe, Romantik und ein Maß an Gefühlen, das man heute nur noch selten fand.
Seiner Sehnsucht nach der Nähe einer weiblichen Person gaben sie aber immer mehr neue Nahrung. Wenn er nur nicht so schüchtern gewesen wäre.
Er fühlte sich irgendwie im falschen Körper in einer falschen Zeit. Ja, wäre jetzt 1980 und nicht das Jahr 2014.
Es gäbe kein Internet und diese ganze Gelump von neuen Medien. Früher gab es noch die wirkliche, gelebte Liebe. Romantik war damals angesagt, nicht Komma Saufen oder hygienisch einwandfreie Partnersuche.
Natürlich nutzte er selbst all das um Geld zu verdienen. Aber für sich selbst, für sein eigenes Leben konnte er damit überhaupt nicht umgehen. Was blieb war die Einsamkeit.
Barbara Streisand singt: *Woman In Love*. „Wo gibt es sie noch?"
Melvin schaute hinüber zu seinem Schreibtisch. Und da kam ihm ein Gedanke. Nur langsam ließ sein Unterbewusstsein ihn zu.
Er war kein Kneipengänger und auch nicht wirklich gesellig. Was blieb da wohl noch übrig, wenn man ein Mädchen kennenlernen wollte.
Der Gedanke setzte sich fest. Wie magisch zog ihn nun sein Schreibtisch an. Oder besser gesagt, das weiße Ding auf seiner Oberfläche.
Also doch. Oder nicht? Das Wort Notwehr tauchte kurz in ihm auf. Dann stand er vor dem MacBook. Der Gedanke nimmt Form an.
Es gibt ja so viele Online Plattformen. Er musste ja nicht gerade eine seiner eigenen nutzen.
Widerstand baute sich auf.
Nur mal surfen. Ohne wirkliches Interesse durch das Internet surfen und schauen, was andere machen.
Es würde ja niemand merken. Bevor er es merkte, war er bereits um den Tisch herum gegangen und im Begriff sich zu setzten.
*Life Is For Living*, die Barclay James Harvest Band gab dann den Ausschlag.
Er setzte sich und öffnet das MacBook. Mit etwas zittrigen Händen begann eine Tour durch das Chat-Set des 21. Jahrhunderts.
Was in einer PowerPoint Präsentation ganz easy und sauber strukturiert sowie geschäftsträchtig erschien, war in der Wirklichkeit eine Welt für sich.
Melvin hatte bisher keine Ahnung gehabt, was er verkaufte. Er saß bereits mehrere Stunden vor dem Bildschirm, als ein Chatname ihm aufmerksam werden ließ.
Dort stand in roten Lettern: „ Finde Dich Selbst"!
Neben den ganzen Flirt und Liebeschats war dies etwas ganz anders. Vielleicht benötigte er ja wirklich nur den Zugang zu sich selbst.
Ohne weiter nachzudenken meldete er sich an. Was sollte er nun als Nick Name einstellen? Seinen wirklichen Vornahmen vielleicht.
Lieber nicht, der war auch zu Exotisch. Melvin war fast so weit, die ganze Sache abzublasen.
Dieser blöde Nickname. Gerade noch rechtzeitig sprang sein Unterbewusstsein ein und er schrieb: „Perry". Klingt weltmännisch aber nicht zu erfunden.
Das war es. „Das ging wirklich schnell." Seine Gedanken überschlugen sich. Noch die Bestätigung über die E-Mail Adresse und schon konnte er loslegen.
„Moment mal, soll ich wirklich?"
Ein Blick auf die Anzeige der Online Mitglieder folgte. Es waren nur drei online. Waren da nicht auch Bilder.
Er merkte schnell, dass diese sogenannten Avatare nicht unbedingt etwas damit zu tun hatten, wie die Personen dahinter wirklich aussahen.
Überhaupt, wie kam er dazu, sich für einen so dummen Chat anzumelden. Etwas verärgert über sich selbst meldet er sich ab und schloss das MacBook.
Der Abend hatte noch nicht einmal richtig begonnen und er wünschte sich, es wäre schon wieder Montag und nicht erst gerade Samstag.
Das Wochenende konnte ja wieder heiter werden. Er ging hinüber zu der Wohnlandschaft und schaltete den LED Bildschirm an der Wand ein. Irgendein Film wird es wohl geben, um auf andere Gedanken zu kommen.
Nach dem obligatorischen Action Film ging Melvin wie jedes Wochenende erst einmal Duschen.
Die Wochenenden waren mehr oder weniger reine Routinen geworden. Mehrmals am Tag kam es ihm vor, als hätte er wieder ein Déjà-vu. Und das in einem Alter von dreiundzwanzig Jahren.
Den üblichen zweiten Film am Samstag fand er heute nicht wirklich. Sosehr er sich auch anstrengte, außer