Künstleratem
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diese muss man malen.
Dann gibt es wieder Dinge, die kann man nicht zeichnen,
diese muss man aussprechen.
Und manchmal gibt es Dinge,
die kann man weder mit Worten noch mit Zeichnungen ausdrücken.
Über diese Dinge sollte man schweigen.
Hier ein Versuch über diese Dinge zu schweigen.
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Book preview
Künstleratem - Antone Nobile (Literaturverlag)
Künstleratem
von
Antone Nobile
Impressum:
JBL-Literaturverlag
4572 St. Pankraz 108
E-Mail: buch@literaturverlag.at
Internet: www.literaturverlag.at
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Verbreitung, auch durch Internet, Film, fotomechanische Wiedergabe, Bild- und Tonträger jeder Art, oder auszugsweiser Nachdruck, vorbehalten.
Vortrag nur mit Quellenangabe gestattet.
Auflage 2016
Umschlagsgestaltung: A&E
Aquarell: Andrea Plöckinger
Foto: A&E
Grafik: A&E
Layout und Satz: A&E
ISBN 978-3-902159-08-3
E-Book Distribution: XinXii
www.xinxii.com
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Schattenblicke
Über den winden
Zum Muttertag
Nachtschattenlicht
Die kleine Hexe Martha
Mondsteinfriede
Friedhofserwachen
ABENDS
Sternenschritte
Schrittemenschen
Der alte Mann am See
Höhlensucht
Wüstenrind
Lebenswüste
Land der wachen Augen
Es is so g’miatli do
UNGERAHMTES
Dimensionsfaser
S’Glick
Klangfarbe
Erdenringe
Sonnenblumenstern
Gefühlssterne
Sternenvogel
blätterpfad
alte augen
Treue Freunde
fludstand
Jesus und der liebe Josef
wesensstatt
Stimmenmutter
rosenvater
Steinwurzel
Libellenauge
Todessterben
Ich bin so müde
Schwanenbucht
Schmetterlingshände
Die Legende vom Jagabluat
Mörderperle
Die Henkersbraut
Lustnagel
Die Lotusblütenfrau
Rosenbrand
Liebesdank
Faundan
Mirian
Der Held Stylox
Zuckerbusch
Träneneis
Menschenlücke
Aphorismen
Kometenhaar
Botschaften einer verlorenen Liege
Weihnachtsmeer
quadratwurzel
Erziehungskörper
Perlenstaub
Die Seelenfrisur
Tränen können nicht weinen
ÜberBergenSonne
maskufemin
Werbung für einen einsamen Teddybären
Asmar
Seelenbrand am Kerzenhimmel
Oh, du glückliches Österreich
Als ich dich liebte
Vorwort
Es gibt Dinge, die kann man mit Worten nicht ausdrücken, diese muss man malen.
Dann gibt es wieder Dinge, die kann man nicht zeichnen, diese muss man aussprechen.
Und manchmal gibt es Dinge,
die kann man weder mit Worten noch mit Zeichnungen ausdrücken.
Über diese Dinge sollte man schweigen.
Hier ein Versuch über diese Dinge zu schweigen.
Schattenblicke
„War das heute ein rätselhafter Versehgang", murmelt der ältere Priester vor sich hin. „Zuerst dieser geheimnisvolle Anruf und dann diese Leiche. Wer war dieser Mann? Ich habe ihn noch nie gesehen. Als er mich anrief und mir erklärte, dass er Angst habe, kam mir etwas nicht richtig vor. Ich sollte zu ihm kommen um ihn zu trösten und die Sterbesakramente spenden, bevor es zu spät sei, hat er gesagt.
Als ich dann vor seinem Haus stand und klopfte, öffnete niemand. Vorsichtig versuchte ich die Tür zu öffnen und siehe, sie war nicht versperrt. Im Weihwasserkessel zogen die Spinnen ihre Netze. Ein uralter Rosenkranz lag neben zwei brennenden Kerzen.
Ich rief, ob jemand da sei, doch niemand gab mir eine Antwort. Leise machte ich die Tür hinter mir zu. Es war alles so still. Da! - Da, lag jemand auf dem Bett und schien zu schlafen. Ich versuchte ihn zu wecken, doch er war ganz kalt. Da begriff ich, hier war der Tod am Werk.
Plötzlich flog mit einem lauten Knall das Küchenfenster in zwei Teile. Warum zersprang die Fensterscheibe nicht wie üblich in tausend Stücke? Erst jetzt bemerkte ich die großen Augen des Toten. Sie waren außergewöhnlich groß, so, als ob sie etwas ganz Furchtbares gesehen hätten." Weiter kommt er nicht mit seinen Gedanken. Zu aufreibend war der Tag gewesen. Müde fällt er in sein Bett und schläft unruhig ein.
Plötzlich wird er aus dem Schlaf gerissen. Verschlafen blickt er auf seine Uhr. Mitternacht. „Wer will denn um diese Zeit noch etwas von mir?" Doch er kommt nicht zum Denken. Wieder pocht es an seiner Pforte. Diesmal lauter und schneller als vorher.
„Wer ist da? Wer will etwas von mir, fragt er leise in die Nacht. Keine Antwort ist zu vernehmen. „Verflucht noch mal, wer stört mich noch zu so später Stunde
, schreit er in die Dunkelheit. Doch auch diesmal keine Antwort.
Gerade als er sich wieder niederlegen will, klopft es erneut an seiner Tür. Noch lauter, noch vehementer als zuvor. Mit entschlossenem Schritt springt er aus dem Bett und öffnet die Tür des Pfarrhauses.
„Ich habe ihn umgebracht! Ich habe ihn umgebracht!, dringt ein furchtbarer Schrei durch die Finsternis der Nacht. „Wer ist da
, fragt der Priester mit zitternder Stimme. Plötzlich springt wie aus dem Nichts ein dunkler Mann vor die Tür des Pfarrhauses. „Was wollen Sie von mir, haucht der Priester den Unbekannten an. „Ich will beichten, beichten. beichten!
Wie durch einen Nebel dringen diese Worte durch das fahle Vorraumlicht. „Treten Sie ein, mein Leben liegt in Gottes Händen." Eine ungeheure Ahnung durchwühlt den Priester.
„Wer sind Sie?, mit diesen Worten will der Priester sich selbst fassen und die Beichte einleiten. Er stand mir gegenüber. Er hat gelächelt, immer nur gelächelt. Schweigend starrte er mir in die Augen, unsere Blicke trafen sich zum tödlichen Duell. Ich wollte ihn nicht töten. Ich wollte ihn nicht töten
, schreit der Unbekannte plötzlich in die leeren Räume des Hauses. Nur der Priester ist noch da. „Plötzlich lag dieser Gedanke wie ein blutroter Schmierfleck über meiner Seele: „Töte ihn! Töte ihn!"
Die Augen des Priesters flackern in der fahlen Dunkelheit wie wild vor Angst. Er sieht einen Traum vor sich, den er vor längerer Zeit geträumt hatte. Er sieht, wie er im Traum in ein Gewitter gerät, wie er in einem kleinen Häuschen Schutz findet, wie der Hausherr ihm erzählt, dass ein Mann ganz in der Nähe des Hauses gestorben sei, dass er die