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Der Beziehungs-Burnout: Warum Frauen in der Liebe ausbrennen
Der Beziehungs-Burnout: Warum Frauen in der Liebe ausbrennen
Der Beziehungs-Burnout: Warum Frauen in der Liebe ausbrennen
Ebook537 pages14 hours

Der Beziehungs-Burnout: Warum Frauen in der Liebe ausbrennen

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About this ebook

Wenn in der Liebe der Segen zum Fluch wird, kehren sich alle Vorzeichen um und die Hölle scheint sich zu öffnen! Frauen, die von einer Gewalt-Dynamik in ihrer Beziehung erfasst werden, sind wie gelähmt und können sich zumeist alleine nicht mehr befreien. Manchmal endet dies auch in körperlicher Misshandlung, die männliche Gewalt in Liebesbeziehungen ist jedoch permanent anwesend und dabei oft sogar erstaunlich subtil. Die Autorin verletzt hier bewusst ein Tabu und spricht über die perfiden, ganz leisen Formen der männlichen Gewalt in Beziehungen und ihre Auswirkungen. Auch weil Frauen sich all das ständig gefallen lassen müssen, thematisieren sie es kaum und brennen dabei unbemerkt in ihren Beziehungen aus.
Erst wenn es schon zu spät ist, kommen viele von ihnen zur Besinnung und endlich wieder zu sich selber. Mein Buch will helfen, diesen wichtigen Zeitpunkt ein bisschen näher an die Gegenwart zu rücken!
LanguageDeutsch
Release dateSep 10, 2018
ISBN9783839148273
Der Beziehungs-Burnout: Warum Frauen in der Liebe ausbrennen
Author

Nicole Diercks

Nicole Diercks wurde 1967 in Hamburg geboren und verbrachte ein viertel Jahrhundert in Bayern, wo sie 'Entwicklungshilfe' machte :-D. Sie arbeitet als selbstständige Erfolgs-Beraterin, Kompetenz-/ Bewerbungs-Trainerin und Coach. Natürlich gehört auch, und das sogar vornehmlich, die Beziehung zum Lebenskonzept. Insbesondere dieses Feld ist von vielen sensiblen Störungen betroffen, weswegen Nicole Diercks dieses Thema als Autor, Coach und Therapeut gleichermaßen stark im Fokus hat. Als Provokations-Therapeutin begleitet sie auch Opfer aus persönlichkeitsgestörten Beziehungen.

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    Book preview

    Der Beziehungs-Burnout - Nicole Diercks

    Der Beziehungs-Burnout

    Der Beziehungs-Burnout

    Einleitende Worte

    In froher Erwartung

    Kopfkino

    Die Troll-Parade

    Der Troll

    Der Spieler und Der Wegstecker

    Der Klebrige

    Der Schwätzer

    Der Abgetaute und Der Heirater

    Der Ausweicher

    Der Traumatisierte

    Der Bigamist oder Der Ficker

    Der Egomane, Der Herrscher und Der Versorger

    Der Blender

    Der Trampolin-Mann

    Peter Pan

    Der Romantiker

    Der Junggeselle

    Der Schmarotzer

    Das Muttersöhnchen

    Der Vampir

    Der Gefangene

    Der Versager und Der Gelehrige

    Der Irre

    Der Lügner

    Der Verräter

    Der Besessene

    Der Schläger

    Die Kranken

    Die klassischen Störungen

    Persönlichkeitsstörung

    Narzisstische Persönlichkeitsstörung

    Borderline Störung

    Suchterkrankung

    Computersucht

    Casanova-Komplex

    Gefühlsecht oder doch bloß genoppt …?!

    Spielarten der Nähevermeidung

    Macht – oder macht nix?!

    Betrug

    Die Ehe-Mechanik

    On the Lady’s!

    Er sagt - sie meint

    Ende schlecht, alles schlecht!

    Das Feuer in der Tiefe

    Dumme Dolores

    Schlussbetrachtungen

    Quellenverzeichnis

    Impressum

    Der Beziehungs-Burnout

    Warum Frauen in Beziehungen ausbrennen 

    Einleitende Worte

    Einleitende Worte

    Liebe Leserinnen,

    liebe vermutlich eher einzelne Leser,

    um Missverständnissen über das positive Anliegen dieses Buches vorzubeugen ist es mir wichtig zu deponieren, dass es sich hier um keine „Abrechnung gegen die bösen Männer handelt! Möglicherweise wirkt es streckenweise unbeabsichtigt wie eine Aufrechnung ungut wirkender Strategien, Einstellungen und Verhaltensweisen, dies liegt aber in der Natur der Sache, nicht in meinem Anliegen. Das Werk nimmt deswegen die männlichen Verhaltensweisen in Partnerschaften so stark in den Fokus, weil Frauen, auch die modernen, eine sowohl anerzogene, als auch biologisch angeborene Neigung haben, sich in Beziehungen sehr stark an ihrem männlichen Widerpart zu orientieren. Männer brennen aber ganz genauso heftig in ihren Beziehungen aus! Wir wollen bitte beim Lesen nie vergessen, dass es so unendlich viele berechnende, dumme, kaltherzige, gewalttätige, gefühllose, narzisstische und psychisch schwer gestörte Frauen gibt, die mit Wonne ihren Partner täglich über ihre gut geschärfte Klinge hüpfen lassen. Und die mit kalter Erregung genüsslich dabei zusehen, wie er an seiner Liebe für sie restlos zugrunde geht. Um diese wundervollen Männer geht es hier jedoch nicht - wenn Ihr einen davon erwischt habt: unbedingt festhalten! Es gilt für mich außerdem als unbestritten, dass homosexuelle Partner beiderlei Geschlechtes genauso in Beziehungen ausbrennen. Die spezielle Dynamik, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen zu dem ganz normalen Beziehungswahnsinn auch noch hinzukommt, ist hier aber nicht weiter thematisiert. Man kann nur ganz kurz skizzieren, dass eine monogame Beziehung stets Gefahr läuft „energetisch zu veröden und verblöden, weil die Gefahr des geistig-seelischen Inzests durch die Geschlechtergleichheit immer gegeben ist. Bei Frauen erstreckt sich dies auch schon bald auf die Körperebene, und viele solcher weiblichen Paare sterben dann den „lesbischen Bettentod", obwohl sie sich so sehr lieben …

    Die Idee mein über jahrzehntelang gesammeltes und erlebtes Wissen um diese subtilen Prozesse in ein Buch zu packen, kam auf einem wirklich nur verschlungen zu nennenden Weg zu mir und hat sich dazu auch lange fast unbemerkt in mir bewegt. Es war auf einer Garten-Messe in der Abteilung „Altes, Neues und Dinge, die die Welt nicht braucht. Weil ich direkt in der Schallschneise zwischen zwei Freundinnen mittleren Alters stand, kam ich nicht umhin das sich entspinnende Gespräch zu genießen. Babsi quakte die ganze Zeit aufgeregt einen guten Meter hinter mir: „Ach, guck mal hier Anne – das Grüne – das würde doch wunderbar zu den Petunien passen …! Anne war ebenfalls einen guten Meter von mir entfernt, drehte konzentriert und unaufgeregt einige Dinge nach dem Preisschild um, und sagte abwesend über die Schulter: „Ja, sicher …  und  „Hm … Babsi krähte derweil aufgeregt weiter: „Oder das hier, das mit dem Goldrand, wolltest Du nicht immer schon was mit Goldrand für Deine Küchenkresse …?  Babsi bemerkte offensichtlich überhaupt nicht, dass ihre Freundin innerlich genauso beschäftigt war wie sie selber, nur eben mit eigenen Gedanken. „Ach, schau hier, das ist aber mal wie geschaffen für Dein Telefontischchen! Anne, jetzt guck doch mal! Sie guckte nicht, aber ich konnte deutlich sehen, dass die Unsensibilität ihrer Freundin ihr auf die Nerven zu gehen begann. „Jetzt schau doch wenigstens mal!", plärrte Babsi leicht ungehalten mit etwas Blauem in der Hand. „Das ist doch so schön!" Jetzt guckte Anne endlich, allerdings nicht das blaue Dingens, sondern voll Babsi an. „Ich will es aber nicht!", sagte sie fest entschlossen, aber immer noch freundlich. Babsi schnaubte wie eine Traberstute ihre Beute an und plärrte enttäuscht: „Aber das ist doch nun wirklich total schön - und Du guckst nicht mal richtig!" Anne sagte eng: „Ich will es aber nun mal nicht haben!" Babsi quengelte, immer noch völlig ohne innerlichen Kontakt zu Anne, los: „Aber warum denn nicht?! Und Anne sagte daraufhin etwas erschöpft, aber sehr milde, den wichtigsten Satz des Jahres für mich: „Weil mich zu viele schöne Dinge eben einfach aggressiv machen! Babsi stand original der Mund offen und ich konnte sehen, wie diese überraschende Information nach einer Resonanz in ihr suchte. Sie fand ganz offensichtlich keine so auf die Schnelle. Also stellte Babsi mit blutendem Herzen, aber jetzt still, das blaue Dingens wieder hin und wendete sich leidend ab. Das hatte mein Interesse geweckt! Ich sprach Anne an und bat sie darum, mir mehr über ihre Aggressionen zu erzählen. Sie war dazu gerne bereit: „Wenn zu viele Dinge um einen Platz in meinem Fokus rangeln, dann werde ich nervös! Und wenn diese Dinge dann auch noch hübsch sind, werde ich ärgerlich, weil ich mich nicht mehr auf die einzelnen Sachen konzentrieren kann. Das ist einfach Physik, denn in der Fülle kann ja nichts mehr wirken und ich nehme nur noch einen einzigen Klumpen im Zimmer wahr. Und dann habe ich gar nichts mehr davon! Darum ist heute auch nur noch wenig für mich mehr …" Ich bedankte mich herzlich für diese wertvolle Ausarbeitung und benutze sie seit dem lebendig.

    Der wahre Segen, der sich in Annes weisen Worten versteckte, entwickelte sich aber erst viel später. Er lag nämlich in der Erkenntnis, wie unglaublich nahrhaft und heilsam es sein kann, wenn ein anderer Mensch klar zu einem bestimmten Umstand seine Innerlichkeit reflektierte. So wurde es nämlich möglich, die eigenen Gefühle besser zuordnen zu können - die zwar vorhanden, aber irgendwie manchmal nicht wirklich greifbar scheinen. Die intimen Worte anderer über ihr intimes inneres Erleben sind wie eine bereits geprüfte Form, in die wir nun einmal probeweise die eigene ungeklärte Gefühlssuppe kippen können. Einfach mal um zu schauen, ob wir das auch so nachempfinden und für wahr erleben können. Das ist die weiter oben angesprochene Erklärung, warum ich mich dazu entschlossen habe, diese oft verborgen wirkenden Prozesse einmal klar auszusprechen. Es ist mir sowieso schon lebenslang ein Anliegen gewesen, Licht in dunkle Angelegenheiten zu bringen (in einem anderen Leben wäre ich unbedingt Profilerin oder Staatsanwältin geworden!) Und fast nichts ist dunkler, als die überaus vielschichtige Dynamik in Liebesbeziehungen. Ich hoffe sehr, mit meinen Beobachtungen und Folgerungen so mancher verwirrter Lady ein überrascht-erfreutes: „Ach, so!?" schenken zu können. Und vielleicht sogar zu ermöglichen, dass nicht jede einzelne Lady alle Fehler immer erst mühsam selber machen muss, sondern vielleicht schon etwas früher den überfälligen Absprung finden kann … Fangen wir doch einfach mal an und stürzen uns rein ins Vergnügen!

    Ich schicke an dieser Stelle allerdings lieber mal voraus, dass man nicht politisch aktiv in der Frauenbewegung sein muss, um zweifelsfrei und ganz neutral zu erkennen, dass Frauen in Deutschland zwar in der faktischen Überzahl, aber gesellschaftlich immer noch weit unterlegen sind. Und lasst uns jetzt bitte nicht darüber diskutieren, dass der Bundeskanzler angeblich weiblich sei. Man kann zweifelsfrei feststellen: Herr Merkel ist sicherlich vieles, aber ganz bestimmt keine Frau!

    Warum Frauen besonders gefährdet sind in ihrer Beziehung so häufig auszubrennen, liegt auch mit an ihrer gesellschaftlichen Stellung. Die Männer haben schon vor Jahrhunderten die Welt unter sich aufgeteilt und seit dem auch nicht mehr hergegeben. Mittlerweile haben sie sogar noch die wenigen Bereiche bevölkert, die bis vor einiger Zeit fast allein den Frauen gehörten: Aus der Fliegerei haben sie sie völlig verdrängt, und das Kochen vor und für Publikum gehört seit „Ich hab da mal ‘ne Kleinigkeit vorbereitet alleinig den Männern. Trotzdem ist es ein trauriger Fakt, dass sich eine Welt voller Männer schon längst selber ausgelöscht hätte! In Afrika sagt man: „Eine Frau ernährt ein ganzes Dorf. Wenn zwei Männer aufeinander treffen, beginnen sie sofort Krieg zu führen! Das Leben ist weiblich und war es schon immer. Alle Menschen entstehen aus zwei Chromosomen: XX. Auch spätere Männer werden mit zwei XX-Chromosomen erschaffen! Aus noch immer ungeklärten Gründen, bricht irgendwann in der Entwicklung zwischen Eizelle und Samen in ca. 48% der Fälle eines der unteren Beinchen von einem X ab und es entsteht ein XY. Deutlich fühlbar ist der Unterschied: „XY-ungelöst fehlen ein paar sehr wichtige menschliche Bestandteile, darum zieht es das gesamte Leben stets zum weiblichen hin, auch um sich damit aufzuladen und wieder aufzufüllen. An vielen älteren Männern kann man das sogar ganz deutlich sehen: sie bekommen Hüften und einen Busen … Das Weibliche ist die nährende, gebärende, schützende, heilende, tröstende, verbindende Kraft im Leben. Das Weibliche ist die Lebenskraft schlechthin, denn wir sprechen einhellig von „Mutter Erde und „Mutter Natur. Und sobald auf der Erde irgendwo Einer ein „Aua-Bubu hat, rennt er damit geradewegs zur nächstgelegenen Mutti und lässt sich dort ausgiebig trösten. Das Leben, der Mensch jedoch sind paradox und schätzen selten das, was sie nährt, sondern zumeist immer nur das, was sie zerstört. Darum gibt es immer noch so etwas lebensvernichtendes wie das Patriarchat. Es bedeutet wörtlich „Väterherrschaft. Es handelt sich um ein gesellschaftliches System prägender Werte, Normen und Verhaltensdiktate das allein von Männern/Vätern kontrolliert und repräsentiert wird. Ein moderneres aber ungebräuchliches Wort dafür ist „Androkratie, was wörtlich „Herrschaft des Mannes heißt. Das Patriarchat ist ein Konzept der bewussten Entmachtung und sogar Negierung allen weibliches. Dazu gehören Frauen, die Natur, alles seelische, Kinder, Tiere, Soziales, Gefühle, … Die Folge ist eine stark einseitige Sicht und eine grundlegende Entseeltheit mit einem völlig fehlenden Bezug zu Leben und Lebendigkeit. Alles was natürlich ist, wird im Patriarchat als „unkontrollierbar erlebt und muss daher entweder kontrolliert, verleugnet, entmachtet, entwertet, ignoriert oder eben auch einfach zerstört werden. Das Mittel der Wahl ist das rigorose Töten von Gefühlsregungen und die Übernahme allen Begreifens allein über das Kognitive, also über die Ratio. Wer hier nun für das Leben eintritt, wird in die Beweispflicht genommen (zumeist nach Art eines Hexenprozesses), und wenn er intellektuell so nicht in den Griff zu bekommen ist, dann wird er eben einfach gewaltsam unterdrückt. Das Patriarchat fragt niemals: „Was dient dem Leben? Was dient allen? Sondern nur: „Was nützt es mir? Was ist im Sinne des Profits alles machbar?  

    Frauen haben ihre mütterliche Kraft als absolutes Alleinstellungsmerkmal. Die ganze Welt wird finanziert durch weibliche, mütterliche Energie! Diese Frauen werden dafür aber weder angemessen entlohnt, noch wertgeschätzt oder gar beschützt. Nein, sie werden überall auf der ganzen Welt, auch im aufgeklärten Deutschland, rücksichtslos ausgebeutet, oft sogar abgewertet und auch immer noch unterdrückt. Schon seit Jahrhunderten greift diese Abwertung des Weiblichen um sich und hat sich natürlich auch deutlich in der Sprache, im Speicher unserer Kultur, niedergeschlagen. Dort nennt es sich „Pejorisierung, damit ist die „Abwertung weiblicher Bezeichnungen gemeint. Die folgende Aufstellung ist nicht vollständig, zeigt aber den Trend:

    WEIB                     =         früher neutral                                 -  heute abwertend

    FRAU                     =         früher gehoben                             -  heute neutral

    MAGD                   =        früher hochstehend                      -  heute niedrig stehend

    DIRNE                   =          früher neutral                                 -  heute stark abwertend, sexuell diskriminierend

    JUNGFER            =         früher hochstehend                      -  heute biologisch und sexuell  abwertend (meint: „Die alte Schachtel  hat zu Recht keinen abbekommen!")

    MÄDCHEN        =          früher neutral                                  -  gegen Frau verwendet: heute abwertend

    FRÄULEIN         =          früher hochstehend                       -  heute abwertend

    DAME                   =          früher Adelsbezeichnung            -  heute gehoben-neutral

    MASTER             =          Meister                                                    MISTRESS = Herrin und Kurtisane

    BACHELOR       =          akademischer Junggeselle                 SPINSTER  = Versauerte Jungfer

    Hier folgt ein ganz harmloses Beispiel, aus dem normalen Alltag einer Freundin, die für die Ausbeutung des modernen Weiblichen steht. Solche Szenen spielen sich ungesehen, ganz nebenbei, stets als völlig normal konsumiert, täglich überall ab: Mutti backt aus selbst beschafften Mitteln kostenlos für die Schulaufführung einen Kuchen. Sie bringt diesen kostenlos hin und richtet ihn appetitlich (mittels eigener Servietten auf eigenem Porzellan) an. Dann verkauft sie ihn stundenlang kostenlos. Wenn sie selber ein Stück ihres eigenen Kuchens haben möchte, muss auch sie zwei Euro dafür bezahlen. Danach zählt sie kostenlos das mit ihrem Kuchen von ihr eingenommene Geld, macht einen Kassenbericht, gibt die Erträge ab, räumt den Stand auf, wäscht alles ab und karrt es kostenlos wieder nach Hause … Was bekommt sie dafür? Maximal einen feuchten Händedruck, oft genug nicht mal das – war ja immerhin normal so. Klingt das jetzt irgendwie nach weiblicher Wertschätzung?! Nein, das klingt nach etwas, das überall auf der Welt, jeden Tag, ganz selbstverständlich, einfach rücksichtslos konsumiert wird.

    Frauen sind oft alleine schon deswegen am Leben kurz mal unterwegs ausgebrannt, weil sie eben einfach weiche, fühlende, empathische, lebendige Lebewesen in einer immer noch vollkommen männerdominierten, harten, gefühllosen, rücksichtslosen und ausbeuterischen Welt sind! Die Männerwelt funktioniert nach dem Suchtsystem, in dem es nur ein einziges Gesetz gibt: ich, ich, ich, um jeden Preis - und nach mir die Sintflut!!!

    Die Emanzipation hat nur der Form nach einiges gelockert, aber interessanterweise heißt es auch nicht Efrauzipation, sondern Emanzipation! Dieser Strukturwandel hat Frauen anstatt mehr echter Freiheit, nur weitaus mehr Verantwortung und vielfach mehr Lasten gebracht. Sie sind mehr Arbeit, Verantwortung und Erwartungen ausgesetzt, als jemals zuvor in der Geschichte! Die so viel gepriesene Emanzipation erlaubt Frauen jetzt aber mit dem selbst verdienten Geld ein Konto zu eröffnen, um sich mit dem Ersparten dann den Mann vom Hals scheiden lassen zu können! Frauen rühren schon lange vormittags nicht mehr im Mittelreihenhaus hinter einer adretten Rüschenschürze mit dem Brigitte-Kochlöffel im Püree herum, und reiben danach zu flauschiger Radiomusik etwas Olivenöl auf die Blätter des heimischen Gummibaumes. Zumeist gehen sie nämlich auch arbeiten, um den heutigen hohen Lebensstandard zu unterstützen. Sie versorgen danach die Kinder, organisieren nebenbei den ganzen Familien-Bums und machen - aber wirklich nur zur Entspannung - dann noch etwas Hausarbeit. Wenn sie Vollzeit beschäftigt sind, müssen sie sich, umso mehr wenn sie „vorne mitmischen wollen", wie Wölfinnen unter Wölfen verhalten, sprich: wie Männer im pastellfarbenen Kostümchen. Wer hier bestehen will oder was zu sagen haben möchte, der tutet zwangsläufig auch ins gleiche Horn wie die Männer da! Die Emanzipation hat keinerlei Weiblichkeit ins bestehende System gebracht, nur Männlichkeit mit rasierten Beinen und Gelnägeln. Im Prinzip hat sie sogar nur eines wirklich gebracht: Das Recht, dass die Frauen sich in einem ausbeuterischen und ausbeutenden System endlich so rücksichtslos verhalten dürfen wie die Männer!

    Und wie heißt es heute immer noch so schön: „Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau!" Dahinter wohlgemerkt, vom breiten Schatten seiner Heldenschultern geschluckt, nicht etwa daneben - und ganz bestimmt nicht davor! Männer kriegen im Prinzip ohne Frauen überhaupt nichts geregelt, geben das aber weder zu, noch respektieren sie das angemessen. Psychologen gehen noch weiter und sprechen von einer „zwingenden Angewiesenheit des Mannes auf die Frau. Einige reden hier sogar von einer „Frauensucht. Unbestritten ist die therapeutische und psychologisch heilsame Kraft der Frau für einen seelisch zumeist unordentlich aufgestellten Mann: Mutti wird’s schon richten! Und weil die meisten Männer ohne eine Frau überhaupt nicht richtig funktionieren und leben könnten, dabei aber unglaublich glorios sind, müssen sie diese existenzielle Abhängigkeit natürlich dezent verbergen. Vor sich selber sowieso, aber auch vor allen anderen. Damit haben die Männer vor einigen Jahrhunderten erfolgreich angefangen. Sie begannen die Unterdrückung „des schwachen Geschlechtes zu etablieren, um ihre eigene psychische, und vor allem körperliche, Abhängigkeit von der Frau mit Verachtung und Herablassung zu bemänteln. Sie haben sich damals in ihrer sexuellen Abhängigkeit ja nicht mal gescheut medizinische Bücher zu veröffentlichen, in denen sie die Geschlechtsorgane der Frau als „verabscheuungswürdig, widerlich und nicht menschenähnlich bezeichneten. Ganz schlechte Show, typisch Mann. Diese schwache Schauspielerei richtete sich gegen die Frauen, damit sie bloß kein Oberwasser witterten und an die Männer, die sich alle gegenseitig an diesen Lügen das Ego erigierten. Die heimlichen Herrscherinnen des Lebens mussten einfach durch schlechtes Benehmen, und notfalls eben auch durch Gewalt, gebrochen werden. So lange, bis sie vor lauter Angst und Verwirrung selber vergessen hatten, wer hier eigentlich in Wahrheit das psychisch stärkere Geschlecht war! Die Männer der Vorzeit fürchteten, und einige von ihnen tun das noch immer, dass die Frauen sich zu ihrer wahren Größe aufrichten könnten und damit nebenbei dann einmal die Machtverhältnisse an die Realität anpassen. Auf uns Frauen ist jedoch Verlass, das wagen nur die allerwenigsten von uns!

    Viele Männer suchen gemäß der Soziologie vordergründig immer nur „mehr und besseren Sex. Doch komischerweise stürzen sie sich dann bei der Partnerwahl so ziemlich auf jede Frau, die ihnen auch nur einen Hauch von Verwöhnungsbereitschaft signalisiert. Hat sie das auch nur einmal erfüllt, erwartet er in der Regel daraus ein sofort einsetzendes, verbrieftes, lebenslanges und uneingeschränktes Entgegenkommen. Das ist der Beziehungsvertrag vieler Männer: ER taucht auf (sein Part), und SIE erfüllt ihm willig alle Wünsche (ihr Part). Nur gerecht! Es gelingt komischerweise fast jedem Mann, irgendeine Partnerin zu finden, die ihn pflegt, aufbaut, verwöhnt und tröstet, wenn er danach bedarf. Eine Frau, die gerade nur ein ganz klein wenig mehr Kraft und Gemeinschaftsgefühl besitzt als er selber reicht dafür schon aus. Hat er diese Frau gefunden, dann verstärken gewisse Männer sofort ihre Abhängigkeit von ihr, beuten sie aus so gut es geht, und schweigen sie nicht selten zum Dank dann dafür an. Die eigentliche Arbeit an sich selber oder gar an der Beziehung, überlässt er in aller Regel frohgemut und wortlos seiner Frau. Beziehungsscheiße ist schließlich immer noch Weiberkram! Unglaublich daran ist, dass sich Häftlinge im Internet „Brieffreundschaften suchen und darüber dann gar nicht mal so selten heiratswillige Frauen abgreifen! Selbst wenn sie Mörder oder Sittlichkeitsverbrecher sind, warten ihre Bräute vor dem Gefängnis, um dann wirklich zu heiraten „wenn er endlich aus dem Bau raus ist". Wie romantisch! Unzählig viele Frauen bleiben trotz schlechter, egoistischer, ignoranter und sogar gewalttätiger Behandlung ihrem Peiniger treu, fast ergeben, verwöhnen diesen Mann immer weiter, obwohl er realistisch gesehen nur noch einen saftigen Tritt in den Hintern – auch gerne mal Richtung Amtsgericht -verdient hätte. So brennen sie dann eben still und leise langsam aus …

    Der Glücksindex der letzten 30 Jahre ist in Deutschland übrigens, trotz Emanzipation und Wiedervereinigung, deutlich in den Keller gesaust … Am schlimmsten vom Glücksverlust betroffen sind komischerweise genau die Bevölkerungsgruppen, die so lange hart für eine verbesserte Lebenssituation gekämpft haben: Die Frauen und die wiedervereinigten Ostgebiete! Das männliche Glück ist über die letzten Jahrzehnte relativ stabil geblieben, sogar leicht gestiegen. Das Glück der Frauen jedoch ist immer weiter gesunken. Noch in den Siebzigern waren Frauen mit 34% wesentlich glücklicher als Männer mit 31,8 %. Doch mittlerweile sieht es ganz anders aus: Die Männer sind mit 31 % immer noch „sehr glücklich", die Frauen jedoch stehen nur noch bei 30,8 %. Diese Schere zeigte sich, sogar noch krasser, auch in anderen Wohlstandsnationen. Die New York Times versuchte in einer Umfrage das Rätsel der unglücklichen Frauen zu lösen.

    Das Ergebnis lautete:

    Von Frauen wird erwartet:

    dünn zu sein

    hübsch auszusehen

    gigantische, straffe Brüste zu haben

    den Haushalt zu schmeißen

    die Kinder zu versorgen und zu erziehen

    Termine, Verpflichtungen, das gesamte soziale Leben zu regeln

    das emotionale Support-Center der gesamten Familie zu sein

    keine eigenen Bedürfnisse anzumelden

    stets erotisch, willig und sexy zu sein

    möglichst auch mit für den Unterhalt der Familie zu sorgen.

    Von Männern wird erwartet:

    Geld zu verdienen/ Karriere zu machen

    etwas zu heimwerken.

    Die Frauen fassten resigniert das Ergebnis zusammen:

    „Das Problem ist einfach, dass Ehefrauen eben einfach keine Ehefrauen haben!"

    Dazu kommt der allgemeine Trend, dass Männer Frauen mittlerweile genauso scheiße behandeln wie ihresgleichen. Das Galanteriegebot ist ja tot, und darum gehört es heutzutage wohl zum guten Ton, wenn Männer von Frauen allen Alters und aller Bildungsstufen von „Schlampen, „Bitches und „meiner Alten sprechen. Es ist aber natürlich nun nicht so, dass sie uns nicht mehr die Tür aufhalten würden. Sie fragen ja oft sogar teilnahmsvoll „Geht’s …?, wenn wir den vollen Wasserkasten im Minirock und auf Pumps durch eben diese Tür an ihnen vorbei schleppen. Der Großteil dieser Frauen investiert einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer Lebensenergie in den Aufbau und Erhalt einer solchen Beziehung und zahlt dabei dann nicht selten mächtig drauf. Warum sie davon dann, trotz des manchmal übermenschlichen Engagements, nicht nur nicht glücklich, sondern auch noch nachhaltig krank werden, behandelt dieses Buch. Frauen geben oft alles in einer Beziehung – und brennen dann eben einfach irgendwann aus, weil einfach nichts brauchbares zurückkommt.

    Der Burnout ist ein eigenständiges Krankheitsbild, das ich hier keineswegs thematisch aufweichen oder falsch beibiegen möchte. Ich spreche aber dennoch von einer „Burnout-Qualität gewisser Beziehungs-Erfahrungen, denn diese sind von den gleichen Parametern gekennzeichnet, wie ihr großer Bruder und Namensgeber: Über-Engagement, überhöhte Erwartungen, Ignoranz der eigenen Grenzen und Gefühle, Perfektionismus und eine zu geringe Frustrationstoleranz. Das ICD-10 nimmt mittlerweile Bezug auf die Ziffer Z73: „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung. Meine ganz persönliche Meinung dazu ist, dass es „das Leben in der oft zitierten Form gar nicht gibt, sondern dass das Leben alleinig ein Wechselspiel von Dynamiken innerhalb verschiedenster Beziehungen ist. Mit diesen Dynamiken positiv wachsend und für alle Beteiligten gewinnbringend zu agieren, bezeichnet eine gelungene Lebensbewältigung und Beziehungsgestaltung. Aus meiner Erfahrung als Therapeutin und Leiterin verschiedener Gesprächsgruppen mit dem Fokus auf „Burnout, sind viele spätere „Burnis" bereits als Kinder im Schoße ihrer Herkunftsfamilie ausgebrannt und wiederholten dann eben diese Erfahrung in verschiedensten Segmenten immer und immer wieder. Sehr beliebte Orte, um alte Erfahrungen des Ausbrennens zu wiederholen scheinen ganz deutlich das Berufsleben und die Partnerschaft zu sein.

    Ich wünsche Euch allen, liebe Leser, viele „Ah’s! und „Oh’s!

    Gott sei mit Euch,

    Eure Nicole Diercks

    In froher Erwartung

    Wie sagte Herrmann Hesse so unvergessen: „Einem jedem Anfang wohnt ein Zauber inne … Und der Anfang einer Liebesbeziehung ist manchmal ja so unfassbar romantisch! Verliebtheit ist der erklärte Feind von innerer Ruhe, Schlaf, geistiger Gesundheit und rational nachvollziehbarem Benehmen. Hormone machen sich außerdem oft wesentlich lauter bemerkbar als die Stimme der Vorsicht oder Vernunft. Aber wenn einem erst mal die aufschwulkenden körpereigenen Leckerlis den Blick verklären und der Fokus, wie mit Scheuklappen eingeengt, nur noch auf das Objekt der Begierde gerichtet ist, ach ja …! „Die Phasen der Identifikation mit dem Verliebten nach Herrmann Meyer sind teils amüsant und teils traurig, weil man ihnen scheinbar irgendwie nicht entkommen kann:

    1. Euphorie    

    2. Erkennen der Realität       

    3. Stagnation 

    4. Frustration 

    5. Reduktion              

    6. Resignation           

    7. Apathie

    Möglicherweise liegt das auch mit daran, dass schon ganz am Anfang einige gravierende Fehler in der Personalentscheidung gemacht wurden. Es gibt eigentlich nur drei Ebenen, auf denen eine Anziehung nachhaltig funktioniert: körperlich – geistig – seelisch. Eine klassische Beziehung braucht zwingend immer diese drei Ebenen. Eine Freundschaft hingegen kann verschiedenes ausklammern und funktioniert sogar auf nur auf einer der drei Ebenen. Wenn eine Frau im Rausch der Hormone nun denkt: „Hey, der Knabe sieht super aus und im Bett ist der ‘ne Granate … Was macht es da schon, wenn er Analphabet ist? Unterhalten können wir uns ja trotzdem super!, dann wird sich das, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, nach spätestens acht Monaten rächen. Für eine langfristige Beziehung benötigt man eine Menge Bodenarbeit, um nicht demnächst im beschleunigten Senkflug auf den schlecht gesaugten Teppich des Hauses aufzusetzen! Man benötigt mindestens gemeinsame Grundwerte, erkennbar ähnliche Interessen und Vorlieben, wie auch einen vergleichbaren Sinn für Humor. Es bedarf weiterhin eines gleichen intellektuellen Niveaus mit mindestens einem Teil ähnlich gelagerter Interessen. Man braucht außerdem einen vergleichbaren Grad an sozialer Eingebundenheit, ein gleichartiges Temperament und ein sehr ähnliches Energielevel, wie auch persönliches Tempo. Auch der Grad des Teilenwollens und der Durchlässigkeit muss in jedem Fall vorher getestet werden, sonst ist der Burnout vorprogrammiert. Was verstehen beide eigentlich unter Liebe, Zweisamkeit, Beziehung, Treue, Intensität, …? Der Grad der gewollten und gekonnten Beziehungsfähigkeit ist zwingend gegenseitig abzustecken. Und wenn es nicht zu passen scheint: Finger weg, Nächster bitte! Wenn es hier nämlich nicht passt, kracht es immer früher oder später. Egal wie gut sie sich miteinander unterhalten können: Wenn die Schnecke auftaucht, wird sich der Hitzepickel an ihr aufreiben und wenn der Verschwender die Bühne betritt, fällt der Geizhals in Krämpfe …! Wer sehr stark liebt, kann an dem innerlich distanzierten Partner schnell „Klammeraffen-Angst auslösen … Und „der Klammeraffe kriegt Frostbeulen an den Pfötchen …! Es hat sich sogar schon erwiesen, dass immer die Partner sich am besten verstehen, die in ihrer Herkunftsfamilie den gleichen Status in der Geschwisterfolge einnehmen! Wenn hier nicht sauber recherchiert wird und die Hormone entscheiden über die Einstellung, gilt der alte Grundsatz: „Was sie verbindet, das wird sie wieder trennen! Das bedeutet, dass genau das, weswegen sie sich jetzt in ihn verliebt hat, auch genau das sein wird, warum sie ihn nicht mehr erträgt! Beispiel: Sie verliebte sich in seine Unaufgeregtheit - seine seelische Trägheit wird ihr irgendwann zuwider werden! Sie verliebte sich in sein gutes Aussehen - seine Eitelkeit oder seine Untreue wird sie in den Wahnsinn treiben! Sie verliebte sich in seine Kochkünste - dass er eigentlich fast nichts anderes tut, als Rezepte zu studieren und zu kochen, wird sie die Wände hoch jagen! Und so weiter …

    Es gibt dazu sogar einen „Beziehungs-Schnelltest" von Herrmann Meyer:

    1. seelische Liebe     

    2. Erotik

    3. Sexualität                                                                                       4. Freizeitverhalten                                                                              5. Lebensstil und Geschmack                                                                                        6. Spaß

    7. Geistiges Programm

    Auswertung: Besteht die Übereinstimmung nicht in mindestens sechs Punkten, ist eine mögliche Partnerschaft bereits schon gefährdet!

    Was meiner Meinung nach immer ganz massiv ignoriert wird, ist der „Selbstwert-Check". Man muss den Menschen immerhin ja nun auch da treffen wo er gerade steht, das heißt auch: wie er da gerade steht - vor sich selber und vor anderen. Der Grad des Selbstwertgefühls diktiert den Umgang mit der Wahrheit, mit Kritik, mit Einlassung, mit Durchlässigkeit, … Kurz und sehr hart gesprochen: Ein geringes Selbstwertgefühl macht leider dumm, beziehungsunfähig, eng und einsam! Die Grundhaltung ist negativ, der Fokus liegt zumeist (lauernd) im Außen, das Reaktionsmuster ist entweder auf Abwehr und Aggression oder auf Zeckentum gebürstet. Alle Grundannahmen sind zumeist negativ, Kommentare und Kommunikation drücken eher nieder, es gibt mehr Befürchtungen als Gewissheiten, das Glas ist immer nur halb voll, und so weiter … Fazit: Die Beziehungsfähigkeit ist gering! Ein emotionaler Überflieger hat mit einem seelischen Maulwurf also keine Chance auf eine auch nur halbwegs funktionierende Kommunikation! Aber ausgerechnet Frauen machen hier ganz gerne Konzessionen: „Er ist eigentlich ein total starker Mann, aber er hat halt so viel Pech gehabt in letzter Zeit! Wenn erst dies … und das … und jenes … dann kommt er auch ganz schnell wieder in Form! Frauen bilden sich gerne ein, dass ein schwächlicher Mann unter ihrer liebenden Fittiche „ganz schnell wieder auf Augenhöhe kommt und geben ihm ungebeten und unbegrenzt Kredit. Außerdem haben sie die ungute Neigung ihr eigenes Licht, sowie ihre eigenen Ansprüche an ihn und seine Kraft, unbewusst unter den Scheffel zu stellen. Das tun sie, damit sie ihren kleinen Schwächling nicht ausversehen auch noch zu allem Elend überstrahlen und damit möglicherweise aus dem Tritt bringen, womit dann die üblichen schmutzigen Machtkämpfchen auf den Plan gerufen würden. Nun muss man sich natürlich fragen: Warum brennt wohl so eine Frau am Ende in ihrer Beziehung aus …?!

    Der zweite Punkt auf den man achten muss, ist der „Glücks-Check". Glück ist nicht so etwas wie eine Windpocke, die man sich eben einfängt oder nicht, sondern Glück ist eine Lebenseinstellung. Mehr noch: Glück ist ein Talent. Glück ist etwas das in einem angelegt wurde, wenn es aber nicht gefüttert und entwickelt wird, verkümmert es einfach. Und wer glaubt, dass Glück etwas ist, das durch das Außen hineingetragen und am Leben erhalten wird, der hat dieses Talent zum glücklich sein nicht. Wer nicht mit sich in Einklang steht, wer sich selbst nicht leiden kann, wer sich auf die Nerven geht, wer es mit sich nicht aushält oder wer sich mit sich selber langweilt, hat kein Talent zum Glück. Er wird es immer im Außen suchen und stets andere dafür verantwortlich machen, wenn es fehlt oder wieder verschwindet …

    Manchmal scheint sich die gesamte Energie ja sogar schon im Stadium der Verliebtheit verbraucht zu haben. Und in dem Moment, wo der Alltag dann durchgreift, ist oft schlagartig die Luft aus der Romanze raus, und sie flackt wie ein ausgepumptes Furzkissen im Sessel. Was viele Frauen nicht in der Lage (oder willig) sind sich vorzustellen, ist die wahre Bedeutung des Satzes: „Ich liebe Dich! Je nachdem wen man da vor sich hat, kann das nämlich auch verschiedenes bedeuten. Ein Mann, der keinen oder nur einen verschütteten Zugang zu seinem Herzen hat, steuert in aller Regel alles über Sex. Und dann bedeutet dieser magische Satz: „Du befriedigst meine Bedürfnisse sehr zufriedenstellend momentan! und „Ich liebe die Art, wie Du meine Bedürfnisse befriedigst!" Dazu muss man allerdings auch mal sagen: Die große Liebe wird zwar angeblich gar überall gesucht, gefunden wird dann in aller Regel aber doch etwas ganz anderes. Und das reicht dann komischerweise auch irgendwie erst mal. Sobald eine Frau in ihrem Lebenskreis auftaucht, beginnen sich die meisten Männer sichtlich und messbar zu entspannen: Endlich ist Mutti wieder da - das wurde aber auch mal Zeit!

    Die Fähigkeit zur Verliebtheit ist, wie alles andere auch, stets eine individuelle Ausprägung. Der Eine kann es spielend, verliebt sich täglich schon rein aus Sportsgeist immer wieder neu. Ein Anderer hingegen hat überhaupt keinen Nerv auf das ganze Gewese und nennt es schlicht nur „Herzscheiße. Wieder ein Anderer benutzt das Gefühl des sich-Verliebens fast schon inflationär, und befindet sich absichtlich und ständig in einem Zustand aufwühlender Zugetanheit – nur das Objekt dieser Emotionen wechselt eben immer erstaunlich schnell … Viele Menschen, oft sind das die, die sich für eine echte Abhängigkeit von aufputschenden Substanzen zu vornehm sind, greifen daher gerne auf den „Glückshormon-Kick einer spontanen Verliebtheit zurück. Erstens gibt der einem einen kostenlosen Energieschub und zweitens beschäftigt er unauffällig den Fokus aus der miesen Realität weg. Menschen die unter AD[H]S (Aufmerksamkeits-Defizit-[Hyperaktivitäts]-Syndrom) leiden, sind stets darauf angewiesen ihren ins Negative abgerutschten Glückshormonpegel wieder künstlich aufzubauen, und greifen daher unbewusst gerne mal auf aufwühlende zwischenmenschliche Prozesse zurück.

    Leider kann man nie vorher erkennen, und mancher täuscht sich darüber perfekt, wie viel von der ganzen Verliebtheit nun dem Objekt, wie viel dem Ego und wie viel dem Prozess an sich geschuldet ist. Männer sind seltsamerweise mit der Realität ihrer Partnerschaft oft nur mangelhaft, und mit der emotionalen Realität der Partnerin überhaupt nicht in Kontakt. Er glaubt oft: Wenn sie will, dass er was über sie weiß, dann muss sie ihm halt sagen, was er wissen soll! Kann ja wohl auch nicht so schwer sein?! Auch die Bindung an die eigenen Gefühle ist mangelhaft, manchmal sogar nur rudimentär. Mancher nimmt nur verschwommen irgendwas wahr, das in ihm plötzlich lebendig ist, und hält es dann vorsichtshalber mal für Gefühle. Wenn ein Mann sagt: „Ich habe das für mich bearbeitet!, stellt sich später gar nicht selten heraus, dass es eigentlich heißt: „Ich habe das erfolgreich verdrängt und bemerke seine Wirkung nicht mehr. Ich projiziere das nur noch! Viele Männer verfügen über das zweifelhafte Talent ihre Emotionen aus den tieferen Schichten ihres Wesens heraus halten zu können, und selbst während einer verliebten Episode im Wesenskern quasi fast unberührt zu bleiben. Nach meiner Meinung liegt in diesem Umstand der Urgrund dafür, dass die Welt in eben diesem Zustand ist. Eine Lebensform, die von Emotionen scheinbar fast nach Wunsch unangekrankelt handeln kann, ist vollkommen frei alles zu tun, was ihr denkbar ist. Mit Männern, die ihre Gefühle unmittelbar, und aus einer inneren Notwendigkeit heraus, wahr nehmen, wahr machen und voll verantworten müssten, wäre der aktuelle Gewalt-, Macht-, Sex-, und Kommerz-, Kriegs-Wahnsinn gar nicht denkbar! Manche Männer beherrschen das sich-aus-Spaß-Prügeln, wie das sich-aus Spaß-Verlieben ebenso innerlich unangetastet, wie das aus-Spaß-mit-einer-Frau-schlafen … und das alles nichts bedeuten zu lassen. Wir berühren diesen unseligen Tatbestand unterwegs immer wieder mal aus verschiedenen Richtungen. Weil Frauen genau begreifen, dass dahinter ein zutiefst vereinsamter und völlig unverbundener Mensch stecken muss, können sie sich so was eigentlich nicht mal in ihren Albträumen vorstellen! Damit besteht dieser schädliche Umstand leider oft lange nur außerhalb ihrer bewussten und gewollten Wahrnehmung. Einfach deswegen, weil so ein Verhalten von fühlenden Frauen als vollkommen lebensfremd, ja sogar lebensfeindlich klassifiziert wird. Dadurch befindet sich ein solcher Mann übrigens automatisch vollkommen außerhalb dessen, was Frauen im Allgemeinen in ihrem Leben so verwirklicht zu sehen wünschen, aber das macht es leider nicht weniger real! Die Erkenntnis-Verweigerung bezüglich dieser Tatsache ist bei den meisten Frauen auch dann noch intakt, wenn sie schon selber mehrfach erleben mussten, wie der frisch gechasste Ex, von jeglicher Trauer unangekrankelt, blitzschnell vom erkalteten in ein warmes Bett gehüpft war … Eine Frau die, möglicherweise auch aus Gründen wie Logik annimmt, dass ihr intimes Erleben immer auch wahrhaftig in echten Emotionen des Partners wurzelt, brennt schneller aus, als ein Knallfrosch an Sylvester! Gefühle der Rachelust und Wut als Antwort auf diesen erlebten Kontrollverlust kommen da nicht selten hoch. Oft verbergen diese „Gefühle zweiter Klasse" lange die darunter liegende Enttäuschung, und auch die heimliche Angst mit den eigenen falschen Einschätzungen irgendwie wohl nicht lebensfähig zu sein?! Manch eine Lady in einem solchem Stream fragt sich darüber hinaus auch, ob sie überhaupt noch ganz dicht ist?!

    Der Knackpunkt für spätere Enttäuschungen sind immer Erwartungen und Ansprüche. Wertvolle Eigenschaften einer Beziehung werden von Anfang an für sich selber eingefordert. Weder bringen die Menschen mit einer solchen Forderungshaltung diese Anlagen überhaupt mit, noch sind sie bereit die Mühe zu verwenden diese Qualitäten gemeinschaftlich zu erwirken. Das war ja eigentlich der Grund diese verkorkste Beziehung überhaupt eingegangen zu sein: Für die Beute eines Partnerschaftsgewinns! „Beute bedeutet hier: Man hat gemeinsam etwas erreicht und erlebt, das einem alleine gar nicht möglich gewesen wäre … Aber viel seltener als das Partner den Blick auf den gemeinsamen Beziehungsgewinn haben, scheinen sie komischerweise viel eher in einem latenten Stellungskrieg zu liegen. Damit wird die Beziehung zu einer ständigen Konfrontation der Erwartungen, Vorstellungen, Ansprüche, Forderungen, Wünsche, Sehnsüchte, Träume, … des Anderen. Also eine Bedürfnisbefriedigungsanstalt! Denn es ist tatsächlich wahr, dass Menschen so tun, als böte das bloße Eingehen einer Beziehung ihnen das uneingeschränkte Recht (lebenslange) Forderungen und Bedürfnisse an den Partner anzumelden. Um nicht selten dann diesen Partner selbstgerecht zu kritisieren und zu richten, wenn diese „ja wohl ganz normalen Ansprüche nicht erfüllt werden! Erwartungshaltungen herrschen in jeder Art einer (neuen) Beziehung immer vor, werden aber meistens nicht zugegeben, abgestritten oder schlicht simplifiziert („Sie soll halt einfach nett sein …!") Diese Ansprüche und Erwartungen sind es im Kern, die immer so derbe enttäuscht werden. Wenn diese sich lange genug unbeobachtet im Unbewussten gehalten hatten, sind sie als Erwartungen allerdings irgendwann gar nicht mehr ausmachbar, sondern tauchen in der Beziehungsmasse plötzlich als manifeste Ansprüche auf. Und das sind dann genau die Art von Ansprüchen bei denen man, wenn man damit gescheitert ist, nicht mehr feststellen kann, wo die eigentlich mal hergekommen sind?!

    Paare sollten ja tatsächlich auch gar nicht alles miteinander teilen wollen. Aber es dauert meistens sehr lange bis eine Frau erkannt hat, dass sie sich mit ihrem Partner in nur spezifischer, recht eingeschränkter Weise verwirklichen kann. Menschen können sich nur dann mittel- und langfristig wohlfühlen, wenn sie das, was in ihnen angelegt ist, auch zum Ausdruck bringen können. Man hat das Recht und die Pflicht das mit bewusst ausgebildeten Anlagen verbundene Glück voll auszukosten, das gehört uns alleine, und wir haben ein fortgesetztes Recht darauf. Viele selbstunsichere und innerlich abhängige Frauen lassen sich jedoch leider schnell von jenen, die sich überhaupt nicht entwickelt haben, um die eigene Entwicklung betrügen und sich dann auch noch Schuldgefühle darüber einreden. Jede Frau muss sich nämlich immer wieder fragen: „Ist es mir gelungen all meinen Inhalten ihre ihnen gemäße Form zu verleihen? Damit sich auch nur diejenigen, die zu meiner echten Form passen, sich von mir angezogen fühlen können?" Das heißt aber auch: Man muss so lange weitersuchen, bis man seine Ebene im Anderen wiedergefunden hat! Auch muss man der eigenen gegenwärtigen biografischen Situation mer treu bleiben. Denn wenn man sich in einem köstlichen Zukunftsbild verläuft, wird man ausversehen nach einem Partner suchen der, wenn überhaupt, nur zum eigenen Idealbild passt, aber nicht zur eigenen Realität! Man könnte auch sagen: Man sucht den Deckel für einen Topf, der gar nicht existiert J. Zumeist wird ja der eigene Lebensstil als Richtmaß genommen, ob der Andere zu einem passt oder nicht, und zeitgleich wird versucht, den eigenen Lebensstil und den eigenen Geschmack als Richtmaß für die Beziehung durchzusetzen. Der nach diesen Prämissen ausgesuchte Partner passt jedoch nur zu unserer neurotischen Natur - das ist die mit den ganzen Defiziten, Projektionen und Kompensationen. Es gibt jeweils immer zwei Partner für uns: Einen, der zu unserem wahren Wesen und einen, der zu unserer aktiven Neurose passt! Ohne aufrichtige Auseinandersetzung mit dem eigenen Seelenleben, den Schatten und Defiziten wie auch dessen Mechanismen, bleibt die neurotische Programmierung leider lebenslang bestehen und zieht immer wieder dieselben Crash-Dummies an …

    Die am häufigsten anzutreffenden Kompensationen von persönlichen Defiziten sind:

    - prestigeträchtiger Beruf,

    - anerkannte Tätigkeiten/ Hobbys/ Engagements,

    - prestigeträchtige Wohngegend,

    - anerkannte Gesellschaft,  

    - anerkannte/ prestigeträchtige Konsumgüter,

    - gut sichtbarerer Konsum allgemein,

    - Attitüden, …

    Was wirklich schlecht daran ist: Wenn man hier nun plötzlich den Lebensstil ändert, zerlegt es den Partner dann praktischerweise immer auch gleich mit. Weil: passt eben einfach nicht mehr zu Swimmingpool und Golfclub, dieser strange

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