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111 Orte in Lüttich, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in Lüttich, die man gesehen haben muss: Reiseführer
111 Orte in Lüttich, die man gesehen haben muss: Reiseführer
Ebook555 pages2 hours

111 Orte in Lüttich, die man gesehen haben muss: Reiseführer

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About this ebook

Über Jahrhunderte kochte »La Cité ardente«, die brennende Stadt, im Zeichen von Kohle und Stahl. Im Lütticher Becken, umsäumt von grünen Hügeln, stand die Wiege der europäischen Industriekultur. Prägten einst Zechen und Hochöfen das Bild rund um das quirlige Stadtzentrum entlang der Maas, hat sich die nördlichste Metropole der »französischen Welt« heute zum Kleinod in Sachen Kultur und Lebensart entwickelt. Kneipen, Museen, Galerien und ein spannender kulinarischer Mix locken beim Besuch dieser aufregenden Stadt, die sich den Staub des Industriezeitalters längst abgeklopft hat – und als vielgesichtiger Ort der Wallonie-Region punktet.
LanguageDeutsch
PublisherEmons Verlag
Release dateSep 22, 2016
ISBN9783960411543
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    111 Orte in Lüttich, die man gesehen haben muss - Alexander Barth

    111 Orte in Lüttich, die man gesehen haben muss

    Alexander Barth und Jenny Roder

    emons: Verlag

    Impressum

    Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

    Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

    © Emons Verlag GmbH // 2016

    Alle Rechte vorbehalten

    Texte: Alexander Barth

    © der Fotografien: Jenny Roder

    Gestaltung: Emons Verlag

    Kartenbasisinformationen aus Openstreetmap, © OpenStreetMap-Mitwirkende, ODbL

    ISBN 978-3-96041-154-3

    E-Book der gleichnamigen Originalausgabe erschienen im Emons Verlag

    Unser Newsletter informiert Sie regelmäßig über Neues von emons:

    Kostenlos bestellen unter www.emons-verlag.de

    Inhalt

    Vorwort

    1_Die André-Dumont-Statue |

    Ein Lebenswerk im Zeichen des Untergrunds

    2_Das Aquarium-Museum |

    Hai-Alarm im Keller

    3_Das Atelier de Lutherie |

    Saitenweise Passion für Gitarre und Co.

    4_Der Ausblick von Cointe |

    Freie Sicht auf die Lütticher Dinge

    5_Das Barricade-Café |

    Politischer Anspruch zum Kaffee

    6_Die Benediktinerinnen-Abtei |

    Einblicke in ein anderes Leben

    7_Der Bolzplatz |

    Gepflegter Kick im Quartier Saint-Léonard

    8_Der Botanische Garten |

    Internationale Baumfestspiele

    9_Die Brasserie C |

    Auf der Terrasse schmeckt die Hausmarke am besten

    10_Das Café Randaxhe |

    Von der Schönheit der einfachen Freuden

    11_Das Caffè Internazionale |

    Pastrami satt im ersten Deli der Stadt

    12_Das Cappuccino-Café |

    Ein Mönch als stiller Genusspate

    13_Carnaby Records |

    Schwarzes Gold authentisch serviert

    14_Die Casa Nicaragua |

    Hoch die ewige Solidarität!

    15_Die Caserne Fonck |

    Kultur, Hufschlag und kollektive Erinnerung

    16_Das Château Nagelmackers |

    Fixpunkt im ruhigen Stadtteil Angleur

    17_Chic and Cheap |

    Spannende Kunst im engen Zeitfenster

    18_Die Cité Miroir |

    Abtauchen im Kulturschwimmbad

    19_Côté cour – Côté jardin |

    Grüner Garten als Stadtoase

    20_Die Cour des Carrioles |

    Chanson-Glück in der Kutscheneinfahrt

    21_Das Cupper Café |

    Wohlfühloase mit Wohnzimmerflair

    22_Die Design Station |

    Kreativzentrum im Wandelbezirk

    23_Die École d’armurerie |

    Von einem feurigen Handwerk

    24_Der Ehrenfriedhof |

    Mahnmale einer Schreckensherrschaft

    25_Die Festung Chartreuse |

    Zwischen Spannung und Verfall

    26_Das Forum |

    Außen Art déco, innen Legendenluft

    27_Das Freilichtmuseum |

    Kunst im grünen Umfeld des Uni-Campus

    28_Der Freitagsflohmarkt |

    Leben im Zeichen der drei Ks

    29_Der Friedhof Robermont |

    Die Faszination der Schwermut

    30_Die Galerie Espace 251 |

    Kunsthort von und mit Zeitgenossen

    31_Die Gedenktafel für 2011 |

    Erinnerung an eine Tragödie

    32_Die goldenen Kreuze |

    Erinnerung an die Opfer aus neun Jahrhunderten

    33_Das Graffito von Okuda |

    Farbexplosion gegen blinden Beton

    34_Die Halde Belle-Vue |

    Naturnaher Erinnerungsraum für die alte Industrie

    35_Die Halle der Bulldogs |

    Jungs von hier, auf Kufen

    36_Der Hausboothafen |

    Ruhezone unter Weiden mit Kätzchen

    37_Die Heiligen von Saint-Denis |

    Ort der Stille und Raum für Skurrilität

    38_Das Herz von André Grétry |

    Heimatliebe hinter Gittern

    39_Der Hochofen von Ougrée |

    Sterbender Riese der Industrie

    40_Die Hölle von Sclessin |

    Fußball pur in »Rouge et Blanc«

    41_Das Hôpital de Bavière |

    Was vom bayerischen Krankenhaus übrig ist

    42_Die Impasse de la Vignette |

    Urbane Wundertüte

    43_Der Jacques Pelzer Jazz Club |

    Zur Erinnerung an den Jazz-Virtuosen

    44_Jean d’Outremeuse |

    Pionier mit Hang zu Helden

    45_Jean-Paul Disques |

    Medienmix aus zweiter Hand

    46_Die Jupiler-Brauerei |

    Einmal dem Identitätsstifter in den Kessel schauen

    47_Die Kapelle Saint-Maur |

    Viertelfixpunkt auf löchrigem Grund

    48_Das Kino Le Parc |

    Junger Klassiker der Lichtspielhauskultur

    49_Der König im Fluss |

    Albert I. wacht am Kanal

    50_Der Kulturhervorbringer |

    Per Münzeinwurf zum Kunstmäzen

    51_L’Aquilone |

    Begegnungsort und Kulturstätte – und umgekehrt

    52_L’Industrie |

    Das Glück liegt in der Sirup-Soße

    53_La Batte |

    Der Markt, der alles hat – und immer da war

    54_La Caféière |

    Madame Cécile und ihre Kaffee-Kostbarkeiten

    55_La Diode |

    Kulturcafé mit Oberdeck

    56_La Frite |

    Hippe Fritten und soziales Bewusstsein

    57_La Zone |

    Kulturspielplatz mit Kelleranschluss

    58_Les Brasseurs |

    Vielschichtiger Kunstort mit edlem Rahmen

    59_Das letzte Haus |

    Turm der Erinnerung an das alte Viertel

    60_Li Tore |

    Den Stier bei den Weichteilen gepackt

    61_Der Love Shop |

    Liebesspielzeugladen ohne Schmuddelecke

    62_Die Maas am Abend |

    Lüttichs fließender Spiegelteppich

    63_Das MADmusée |

    Spannende Kunst in der »Trink Hall«

    64_Das Maigret-Antiquariat |

    Gedruckte Vielfalt mit des Meisters Segen

    65_Die Maison de la Presse |

    20 Schritte in den herrlichen Hinterhof

    66_Die Maison du Jazz |

    Musikkultur bis unter die Decke

    67_Die Maison du Peket |

    250 Varianten eines Lebenselixiers

    68_Die Maison Gentry |

    Stoff für Architektur-Debatten

    69_Der Marienkasten |

    Verehrung oberhalb der Augenhöhe

    70_Das Mulum |

    Ein Museum für alles Erhellende

    71_Das Nahverkehrsmuseum |

    Kathedrale der Fortbewegungsgeschichte

    72_Das Oberdeck |

    Lüttich vom Fluss aus erleben

    73_Das Observatorium |

    Im Villenviertel ist der Himmel so nah

    74_Die Oktoberkirmes |

    Ein Hochamt für das Vergnügen

    75_Das Olivettes |

    Rarer Schauplatz für die Café-chantant-Kunst

    76_Das Paliss’art-Gemälde |

    Urbane Kunst im öffentlichen Raum

    77_Der Parc de la Boverie |

    Schöne Künste und wilde Kaninchen

    78_Die Pforte von Saint-Pholien |

    Eine Türklinke als Mysterium

    79_Die Philharmonie |

    Große Bühne für royale Sinfoniker

    80_Pianos Esther |

    Der Geschmack von Musik und Liebe

    81_Der Pont de Fragnée |

    Heimischer Stahl für ein bisschen Romantik

    82_Das Pot au Lait |

    Wo die Bären niemals stillstehen

    83_Die Redemptoristen-Kirche |

    Klare Zeichen bayerischen Einflusses

    84_Das RElab |

    Ideenlabor zum Mitmachen

    85_Die Republik Outremeuse |

    15. August – es lebe der Ausnahmezustand!

    86_Das Résistance-Denkmal |

    Freiheitsdrang in Stein gemeißelt

    87_Der Ruderclub |

    Traditionsreicher Grund mit Ausblick

    88_Die Rue Degrés des Tisserands |

    Steiler Weg in alte Zeiten

    89_Die Rue des Chalets |

    Durch sechs Kurven auf den Festungshügel

    90_Die Rue du Carré |

    Abkürzen wie ein Lütticher

    91_Die Rue Monulphe |

    Der Bischof, der es klappern ließ

    92_Die Rue Roture |

    Kneipenlaufsteg ohne Allüren

    93_Die Sacré-Cœur-Kirche |

    Mit Graffiti gegen den Anblick des Verfalls

    94_Das Saint-Lambert-Modell |

    Nach der Zerstörung kam die Reue

    95_Das Simenon-Geburtshaus |

    Wo Georges’ Mama die Zeit veränderte

    96_Der Skywalk |

    Standpunkt über den Dingen des Wassers

    97_Der stählerne Blick |

    Lüttich sehen – und schwärmen

    98_Der Taucher |

    »Le Plongeur« ist ewig auf dem Sprung

    99_Das Tchantchès-Monument |

    Zur Erinnerung an den Ur-Lütticher

    100_Die Terrasse des Minimes |

    Der Stadt aufs Dach gestiegen

    101_Die Territoires de la Mémoire |

    Weniger ist bei der Erinnerung mehr

    102_Das Théâtre Al Botroûle |

    Heimstätte für einen sympathischen Widerling

    103_Das Théâtre de l’Aléna |

    Kreativ-Kollektiv im alten Château

    104_Die Treppe im Milk Store |

    Bürgerliches Leben trifft Einkaufskultur

    105_Der Tunnel ohne U-Bahn |

    Wo die Metro niemals fuhr

    106_Die Türme von Droixhe |

    Aus Wiese wurde (Beton-)Wüste

    107_Der Turm von Saint-Martin |

    Aufstieg mit Aussicht auf Aussicht

    108_Die Vieille Montagne |

    Industriegeschichte am Ufer der Ourthe

    109_Das Warzone-Café |

    Videospiele, Hardrock und Sternenkrieger

    110_Der Wattitude-Shop |

    Kreatives aus der Wallonie

    111_Die Wiesen von Favechamps |

    Kühe grasen in der Innenstadt

    Bildteil

    Übersichtskarten

    Vorwort

    Über Jahrhunderte kochte »La Cité ardente«, die feurige Stadt, im Zeichen von Kohle und Stahl. Im Lütticher Becken, umsäumt von grünen Hügeln, stand die Wiege der europäischen Industrialisierung. Prägten einst Zechen und Hochöfen das Bild rund um das quirlige Stadtzentrum entlang der Maas, hat sich die nördlichste Metropole der »französischen Welt« zum Kleinod in Sachen Kultur und Lebensart entwickelt. Kneipen, Museen, Galerien und ein spannender kulinarischer Mix locken beim Besuch einer aufregenden Stadt, die sich den Staub des Industriezeitalters längst abgeklopft hat – und als vielgesichtige Metropole der Wallonischen Region punktet.

    Hier finden sich unzählige stimmungsvolle, schicksalhafte und skurrile Orte, die Geschichte und vor allem Geschichten erzählen. Aufbruch, Veränderung und der Europa-Gedanke sind allgegenwärtig. Aber auch Traditionen wollen gepflegt, regionale Befindlichkeiten bewahrt und lieb gewonnene Gewohnheiten weitergegeben werden.

    Bei der Lektüre dieses Buches wie auch beim Besuch wird deutlich: Das typische Lüttich gibt es nicht. Vielmehr ist die Stadt ein heterogenes und subjektives Gefühl. Zu vielgesichtig ist die Szenerie im Talkessel der Maas, fast minütlich wechselt sie zwischen jahrhundertealter Tradition und den Errungenschaften (und mitunter Ärgernissen) der jüngeren Vergangenheit. Immer wieder stehen auch die Menschen im Mittelpunkt, echte oder hineingewachsene »Liégeois«, die ein Stück Lütticher Geschichte geprägt haben oder dies bis heute tun – und das auf maximal vielfältige Art und Weise.

    Zum Vollbild

    1_Die André-Dumont-Statue

    Ein Lebenswerk im Zeichen des Untergrunds

    Der Fingerzeig deutet es an. André Hubert Dumont war ein Mann, der den Dingen buchstäblich auf den Grund ging. Oder genauer: der den Grund erforschte, um daraus Kenntnisse zu gewinnen, welche die Geschichte des modernen und industriellen Bergbaus mitgeprägt haben. Das Wirken des 1809 in Lüttich geborenen Geologen wurde zwar nicht nach modernen Nobelpreis-Maßstäben gewürdigt, dennoch ist sein Werk rückblickend als prägend für die Entwicklung einer jahrhundertealten Arbeit zu betrachten. Im Jahr 1866, neun Jahre nach Dumonts Tod, wurde sein Abbild in Anwesenheit von König Leopold II. enthüllt. Zuvor befand sich dort die Statue des Musikers André Grétry, ehe diese an ihren heutigen Standort vor der Lütticher Oper gebracht wurde.

    Auf Dumont geht die erste umfassende Kartografie der Wallonischen Region zurück. Bereits im zarten Alter von 21 Jahren sorgte er mit seinen Forschungen in Kontinentaleuropa für Furore, während Fachkollegen aus anderen frühen Zentren des industriellen Bergwesens, etwa den Britischen Inseln, anfangs noch die Nasen rümpften. Im Jahr 1835, mit 25 Jahren, wurde Dumont an der erst kurz etablierten Lütticher Universität zum Professor berufen und lehrte fortan in den Bereichen Geologie und Mineralogie.

    Info

    Adresse Place du 20 Août, 4000 Lüttich | ÖPNV Bus 2, 3, 7, 26, 29, 31, 33, 35, Haltestelle Place du 20 Août | Tipp Gleich um die Ecke befindet sich das Gebäude der 1779 im Geiste der Aufklärung gegründeten freien Gesellschaft von Lüttich (Rue Charles Magnette 9). Die Bibliothek ist auf Anfrage zu besichtigen, es finden auch Vorträge zu Literatur, Gesellschaft und Kunst statt. Infos im Internet auf www.emulation-liege.be.

    Seine Arbeit kam wie gerufen in einer Zeit, als sich just im Lütticher Raum die durch die Gebrüder Cockerill angeschobene Stahl- und mit ihr die Kohleindustrie entwickelte. Seine Erkenntnisse über geologische Schichten ermöglichten es, dass der Bergbau systematisch vorangetrieben werden konnte. Dumont galt als rastloser und bisweilen über die Erschöpfungsgrenze hinausgehender Wissenschaftler. Kurz vor seinem frühen Tod im Jahr 1857 wurde er zum Rektor der Lütticher Universität ernannt. Streng genommen gehört Dumont allerdings bis heute zu den Größten – sein Standbild ist aufgrund seiner Ausmaße eines der monumentalsten im Lütticher Stadtbild.

    In der Nähe

    Pianos Esther (0.1 km)

    Das Cappuccino-Café (0.16 km)

    Das Pot au Lait (0.18 km)

    La Diode (0.2 km)

    Zur Online-Karte

    Zum Kapitelanfang

    Zum Vollbild

    2_Das Aquarium-Museum

    Hai-Alarm im Keller

    zurück

    Lüttichs wahres Unterwasserleben tobt abseits der Maas. Seit 1962 ist ein imposanter Bau am Quai Édouard van Beneden die Heimat für Wasser- und Meerestiere aus aller Welt. Edle Marmorstufen führen hinab in eine diffus beleuchtete Aquarium-Welt, in der Piranhas, Moränen und allerlei andere Meerestiere von der Artenvielfalt des Planeten künden. 2.500 Bewohner zählt die feuchte Keller-WG, aufgeteilt in 40 Wohneinheiten. Das Museum gehört zur Zoologischen Fakultät der Universität und versprüht einen herrlich altmodischen Charme – mit pädagogischem Überbau: Hier soll ausdrücklich nicht nur gestaunt, sondern auch das Bewusstsein geschärft werden, so das Credo des Hauses.

    Die viel zitierten staunenden Kinderaugen folgen nicht selten vor allem der hauseigenen Hai-Kolonie. Und seit der putzige Clownfisch, eigentlich ein Bewohner tropischer Gewässer, durch den Streifen »Findet Nemo« zu filmischen Ehren gekommen ist, sorgt sein Anblick auch bei Lüttichs jüngsten Einwohnern für Verzückung. Die Tatsache, dass auch der wallonischen Wasserwelt Platz eingeräumt wird, macht das Museum für Schulklassen der Umgebung zum außerschulischen Lernort. Staunend-schnatternde Halbwüchsige trüben aber keineswegs das Besuchsvergnügen. Vielmehr lässt ihre Anwesenheit die Hoffnung auf eine Generation keimen, die sich um das Wohl der gerade erst vom jahrelangen Industrieabwasser-Zufluss genesenen Maas bemühen möge.

    Info

    Adresse Quai Édouard van Beneden 22, 4020 Lüttich, www.aquarium-museum.be | ÖPNV Bus 4, Haltestelle Quai Édouard van Beneden | Öffnungszeiten Mo–Fr 9–17 Uhr, Sa, So 10–18 Uhr | Tipp Direkt vor dem Museum legt regelmäßig ein Schiff zur einstündigen Maas-Rundfahrt ab, es gibt Kombitickets mit Museumseintritt.

    Wem nach dem trockenen Abtauchen in wässrige Welten der Sinn nach dem Bestaunen von Landgetier steht, der wird im Obergeschoss reichlich fündig. Der zoologische Teil des altehrwürdigen Museums ist spannend, skurril und mitunter nichts für empfindsame Geister. Der Großteil der rund 20.000 Exponate umfassenden Sammlung entstammt einer Zeit, in der man die Fauna des Planeten noch vorwiegend in Formaldehyd einzulegen oder in teils martialischen Posen »lebensnah« auszustopfen pflegte.

    In der Nähe

    Das Oberdeck (0.05 km)

    La Zone (0.16 km)

    Der Skywalk (0.24 km)

    Die André-Dumont-Statue (0.25 km)

    Zur Online-Karte

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    3_Das Atelier de Lutherie

    Saitenweise Passion für Gitarre und Co.

    zurück

    »Meine erste selbst gebaute Gitarre habe ich verbrannt.« – Renzo Salvador überrascht den unbedarften Gesprächspartner mit seiner Antwort auf die Frage nach den Ursprüngen seiner Arbeit. Die Demut vor dem Handwerk habe ihn dazu veranlasst: »Ich musste doch sehen, ob ich es wieder tun kann.« Er konnte. Was vor mehr als drei Jahrzehnten begann, ist bis heute geblieben: »Leidenschaft«, sagt der Mittfünfziger knapp und blickt aus freundlichen Augen in seinem Atelier umher. In einem der schönsten Häuschen in der Altstadtgasse Rue En Neuvice bietet Salvador seine Kunst feil, die Werkstatt befindet sich ebenfalls im Erdgeschoss. Ein Besuch im Atelier ist wie eine Zeitreise durch die Epochen der Saitenkunst.

    Klassische Konzertgitarren, Lauten, Mandolinen, selbst Harfen gehören zum Spektrum seiner filigranen Arbeiten, die er nach historischen Vorbildern fertigt. Die Restauration von alten Instrumenten bezeichnet er als seine »kleine Passion«. Sein Herz hüpfe immer wieder aufs Neue, wenn ein Kunde mit einem Instrument durch die Tür trete – »je älter das Stück, desto spannender«. Ob er denn auch Anfänger oder solche Zeitgenossen empfange, die aus bloßer Neugier

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