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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 250: Nilräuber
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 250: Nilräuber
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 250: Nilräuber
Ebook114 pages1 hour

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 250: Nilräuber

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Es waren mindestens fünfzehn, achtzehn Kerle, die auf die "Isabella" hinübersprangen, um sie zu entern. Sie meinten, die paar Christenhunde an Deck der Galeone im Handumdrehen ins Jenseits befördern zu können, aber sie erlebten eine böse Überraschung. Da tauchte wie aus dem Nichts ein riesenhafter Kerl wie ein Urmensch mit einem gewaltigen Prügel auf, und dieser Prügel drosch der Narbenmann einem Araber so über den Schädel, daß man dessen Gedanken richtig knistern hörte. Der Mann ging gurgelnd in die Knie. Die paar Giaurs hatten sich auf geheimnisvolle Weise verdoppelt, gleich darauf verdreifacht, und sie legten die Araber um wie morsche Palmen...
LanguageDeutsch
PublisherPabel eBooks
Release dateOct 25, 2016
ISBN9783954395866
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 250: Nilräuber

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    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 250 - Fred McMason

    9

    1.

    An Deck der „Isabella VIII." herrschte eine fast feierliche Stille, hervorgerufen durch den Anblick der Pyramiden von Gizeh, oder El Giza, wie die Ägypter sie nannten.

    Sie alle hatten sich diese gewaltigen Bauwerke angesehen: die Pyramide des Cheops, die gewaltigste, dann die des Chephren, die des Mykerinos, und schließlich die Sphinx, dieses rätselhafte Wesen aus Mensch und Tier.

    Jetzt verschwand das alles langsam achteraus, als die „Isabella" weiter den Nil hinaufsegelte. Aber auch als die Stätten der toten Könige und Pharaonen langsam kleiner wurden, schmälerte das den Anblick nicht.

    Die von Osten scheinende Sonne traf in diesem Augenblick gerade die Spitze der großen Cheopspyramide und ließ sie hell auf gleißen.

    Ein Strahlenkranz legte sich um sie, der sich funkelnd in den tonnenschweren Steinquadern brach.

    Es sah aus, als wolle der Sonnengott Ra ein letztes Mal mahnend daran erinnern, daß der seit Jahrtausenden tote Pharao noch immer verklärt unter seinem Schutz stünde.

    So leicht konnte die Arwenacks nichts mehr aufregen, denn sie hatten fast die ganze Welt gesehen. Aber hier kam niemand dran vorbei. Das Umfeld des Nils war zu beeindrukkend, und das alles hatte sie auch verdammt berührt, seit sie ein winziges Stückchen aus der Geschichte des alten Ägyptens kannten.

    Diese Kenntnisse verdankten sie zum größten Teil dem Kairoer Hafenbeamten Othman Mustafa Ashmun, einem Mann, zu dem Hasard großes Vertrauen gefaßt hatte, der wußte, daß die „Isabella" unermeßliche Schätze in ihren Räumen barg, und der ihnen mit guten Tips weitergeholfen hatte.

    Daß dieser Othman Mustafa Ashmun in Wirklichkeit der listige Händler Ibrahim war, das wußte der Seewolf nicht, und erst recht nicht kannte er den richtigen Namen des Mannes, der für alle Seewölfe zum Schicksal werden sollte.

    Ali Abdel Rasul hieß er, gefürchtet vom Mittelmeer bis zum Nil und ständig in anderer Verkleidung auftretend.

    Jetzt hakte der Seewolf zufrieden auf einer der geheimnisvollen Karten den nächsten Punkt ab.

    Kairo, die Ägypter nannten es El Gâhira, lag hinter ihnen. Aber die riesigen Bauwerke der Pharaonen am westlichen Ufer des gewaltigen Nils verschwanden noch lange nicht.

    Die meisten Männer lungerten auf der Kuhl und dem Achterdeck herum, um noch einen letzten Blick zu erhaschen, und selbst der Profos, den das alles mächtig beeindruckte, sagte kein Wort und ließ sie gewähren, denn auch er war noch in den Anblick dieser Königsgräber versunken.

    Angesichts dieser jahrtausendealten Kultstätten gab es an Bord keine Rübenschweine, Affenärsche, Kanalratten und triefäugigen Kakerlaken mehr. Es gab nur noch Gesichter, auf denen ehrliche Bewunderung und Staunen lagen.

    Auf dem Achterdeck tippte der Seewolf mit dem Finger auf die Karte, die er gerade entrollt hatte.

    „Memphis und Sakkara sind unsere nächsten Stationen, sagte er zu Ben Brighton. „Dort soll es wieder Totentempel, Statuen und ein ganz besonderes Königsgrab geben, wie mir Ashmun erklärte. Ein Mammutgrab des König Djoser aus der dritten Dynastie, erbaut von einem der ältesten und berühmtesten Baumeister, der sich Imhotep nannte.

    „Wieder so eine gewaltige Pyramide?" fragte Ben staunend.

    „Nicht so hoch wie die anderen, aber Ashmun meinte, wir sollten uns von dem Anblick überraschen lassen."

    Der Seewolf drehte sich zu Pete Ballie um, der am Ruder stand, und lächelte leicht.

    „Hoffentlich laufen wir dann nicht wieder aus dem Ruder", sagte er anzüglich.

    Pete Ballie grinste verlegen, dann räusperte er sich und sah Hasard treuherzig an. Es stand ihm noch sehr deutlich in der Erinnerung, denn als er des mächtigen Bauwerks ansichtig wurde, da hatte es ihn so beeindruckt, daß er vorübergehend seine Funktion als Rudergänger vergessen hatte.

    Die „Isabella" brummte prompt in die nächste Schilfinsel, und an Bord herrschte Zustand.

    „Bestimmt nicht, Sir, versprach er. „Etwas Größeres als das, was wir gesehen haben, kann es nicht geben. Deshalb werde ich auch nicht mehr die Übersicht verlieren.

    „Vielleicht gibt es doch noch gewaltige Überraschungen", deutete Hasard an.

    Um diese frühe Zeit herrschte auf dem Nil bereits gewaltiger Verkehr, und die Gemüsebauern, die ihre Dhaus, Barken und Schilfboote beladen nach Kairo brachten, waren die reinsten Plagegeister. Sie paßten nicht auf, denn sie starrten der „Isabella" mit offenen Mündern entgegen.

    Der Rahsegler konnte aber nicht so schnell ausweichen, und so passierte es mehr als einmal, daß eins dieser Fahrzeuge mit den grinsenden und staunenden Fellachen an der Bordwand entlangschrammte und fast zu kentern oder untergemangelt zu werden drohte.

    Dann hallten jedesmal entsetzliche Flüche über den Strom, die sich der andächtig lauschende Profos Edwin Carberry haargenau von den Zwillingen übersetzen ließ. Dann war von Allah, dem Propheten Mohammed und dem Scheitan die Rede, und daß der Teufel diesen ungläubigen Giaurs die Knochen abfluchen möge, was der Profos stets wohlwollend zur Kenntnis nahm, um später mit gleicher Münze zurückzahlen zu können.

    Gerade jetzt, als die Pyramiden achteraus immer kleiner wurden, erschien wieder einer dieser „lausigen Schilfrohrsegler", wie Ed die kleinen Boote nannte.

    Das Boot, aus Schilfmatten und Bast gebaut, war etwa sechs Yards lang, aber unter dem Maisstroh war das Boot gar nicht mehr zu erkennen. Es glich einem Haufen schwimmenden Maisstrohes. Auf diesem gefährlich hoch aufgestürmten Berg, der ziellos den Fluß hinuntertrieb, hockte ganz obenauf ein braunhäutiger Kerl. Sonst bewegte er sein leichtes Boot durch ein Paddel, aber das Paddel reichte nicht einmal bis zur Hälfte seiner schwimmenden Maisinsel hinunter.

    Aber irgendwo wollte er sein Stroh auch verhökern, und so verließ er sich darauf, daß die anderen ihm auswichen. In diesem Fall sahen die Seewölfe nur sein verlegen grinsendes Gesicht.

    „Wieder einer, stöhnte der Profos. „Hockt der Kerl da, grinst dämlich und erwartet, daß wir den Kurs ändern. Er kann seine Ratteninsel nicht steuern, und bis wir abdrehen, hängt der doch längst unter dem Rumpf.

    „Pete versucht schon, auszuweichen, sagte Smoky. „Aber bei der langsamen Fahrt, die wir laufen, merkt unsere alte Lady immer erst viel zu spät, was wir wollen.

    Pete Ballie legte Ruder und wartete verzweifelt darauf, daß die „Isabella" auf den Ruderdruck ansprach. Doch der Druck war viel zu schwach, es wehte zu wenig Wind, und schließlich war der Nil nicht mit einem Meer zu vergleichen.

    Der Kerl grinste noch immer erwartungsvoll, etwas verlegen und bittend zugleich. Doch langsam wurde sein Grinsen ängstlich, als er sah, daß der Zusammenstoß unvermeidlich wurde.

    Anfangs hatten ihn die Männer auf dem Vordeck für einen treibenden Dreckhaufen gehalten, der die „Isabella" streifen und dann halbiert weitertreiben würde. Das Ding wurde erst als Boot identifiziert, als es zum Kurswechsel längst zu spät war.

    „Los, schnappt euch Bootshaken! rief der Profos. „Vielleicht gelingt es uns noch, den Misthaufen ein wenig abzudrücken. Und wenn der Nachthemdonkel da noch ein wenig Grips unter seinem Kraushaar hat, dann springt er am besten gleich ins Wasser.

    Noch dreißig, vierzig Yards trennten sie voneinander. Das Grinsen des Arabers wurde immer dünner, aber er saß da oben wie auf einem Thron, mit untergeschlagenen Beinen, über der Brust verschränkten Armen und hoffte auf ein Wunder.

    Die „Isabella" veränderte kaum spürbar den Kurs. Auf der Backbordseite standen die Männer bereit, die langen Haken in den Fäusten, um den Kerl vom Kurs abzubringen.

    Der sah das riesige Vorschiff jetzt direkt von vorn, die geblähten Segel, die hohen Masten, und er sah auch die grimmigen Gesichter und die langen Haken. Das große Schiff war ihm unheimlich. Vielleicht wurde es vom Scheitan persönlich gesegelt, und so schloß er krampfhaft die Augen.

    Zur selben Zeit passierte die „Isabella" ein anderes Boot, eine kleine Flußbarke, und acht dunkle Augenpaare sahen neugierig dem Schauspiel zu. Ein paar grinsten auch schadenfroh, das war ebenfalls deutlich zu erkennen.

    Hasard seufzte tief und schüttelte dann den Kopf. Sie konnten gar nichts tun, absolut nichts, außer, daß sie es mit den Haken versuchten, was wenig Erfolg versprach.

    Hier trieb, treidelte und segelte jeder, wie er wollte, und einer verließ sich auf den anderen, dachte er, und sicher würde dieser Kerl jetzt auch wieder unverschämten Schadenersatz fordern, wie die Kerle im Mensaleh-See, deren Boote sie gerammt hatten.

    Die ersten Haken drückten gegen das

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