Kommissar Wischkamp: Anonymus@: Werne Krimireihe 4
By Renate Behr
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Book preview
Kommissar Wischkamp - Renate Behr
Renate Behr
Anonymus@
Werne Krimireihe Band 4
Kommissar Wischkamp
Inhaltsverzeichnis
Weitere Titel der Werne-Krimi-Reihe ... im Brighton Verlag
Der Familienbetrieb
Renate Behr
anonymus@
Werne Krimireihe 4
Kommissar
Wischkamp
Neuauflage Ober-Flörsheim 01.01.2015
© Brighton Verlag, Ober-Flörsheim
www.brightonverlag.com
info@brightonverlag. com
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags
Alle Rechte vorbehalten!
Satz & Covergestaltung: Ernst Trümpelmann,
unter Verwendung eines Bildes von ©depositphotos.com/EmiliaU
ISBN 978-3-95876-045-5
Jens Wischkamp,
Jahrgang 1978, wohnt mit seiner Ehefrau Silvia in einem gemieteten Einfamilienhaus in der Landwehrstraße in Werne an der Lippe.
Bei der auch für Werne zuständigen Kreispolizeibehörde in Unna gehört Kriminalhauptkommissar Jens Wischkamp zur Abteilung für Kapitalverbrechen. Als leitender Kommissar in der Sondereinheit „Markbohm" gelingt ihm die Befreiung seiner späteren Ehefrau (Silvias Flucht, Teil 1 der Werne-Krimi-Reihe).
Im zweiten Teil der Kommissar-Wischkamp-Bücher (Cristal Blue) ist Hauptkommissar Wischkamp maßgeblich daran beteiligt, der russischen Mafia, die sich in der Umgebung von Werne niedergelassen hat, Einhalt zu gebieten und die Verantwortlichen dingfest zu machen.
Auf Herz und Nieren hieß der dritte Fall von Kommissar Wischkamp. Illegaler Organhandel, illegale Transplantationen und groß angelegte Industriespionage bei einem Pharmazieunternehmen beschäftigen Jens Wischkamp und sein Team. Entführungen und ungeklärte Todesfälle machen die Ermittlungen sehr unübersichtlich. Und bei alledem läuft Kommissar Wischkamp wieder einmal die Zeit davon.
Silvia Wischkamp,
Jahrgang 1985, ist gelernte Fotografin. Sie kommt von Hamburg nach Werne an der Lippe, um hier ein Fotostudio zu übernehmen. Noch ganz neu in der Kleinstadt gerät Silvia, von ihren Freunden liebevoll Silvie genannt, in einen Strudel aus Verbrechen, der letztendlich in ihrer Entführung mündet. Kriminalhauptkommissar Wischkamp gelingt es, die junge Frau zu befreien. Dies ist der Beginn einer großen Liebe. Silvie hat mit diesem Trauma nach wie vor zu kämpfen und ist immer sehr besorgt, wenn Jens Wischkamp zu einem Einsatz gerufen wird. Ihrem Beruf geht sie weiterhin mit großem Enthusiasmus nach.
Kriminalhauptkommissar Jens Wischkamp saß gemeinsam mit seiner Frau Silvie beim Frühstück. Allerdings sah er von seiner Frau nicht allzu viel. Das hübsche Gesicht mit den rotblonden Locken versteckte sich hinter dem Lokalteil der Tageszeitung.
Vorsichtig tippte er von der Rückseite dagegen.
»Was gibt es denn so Fesselndes in unserer reizenden Kleinstadt Werne, dass du mich nicht einmal mehr ansehen magst?«, fragte er grinsend.
Silvia Wischkamp errötete leicht.
»Ach, nichts Besonderes. Ich habe hier nur gerade einmal wieder einen Artikel über diesen jungen Schriftsteller aus Werne gelesen. Der hat schon wieder einen neuen Kriminalroman geschrieben.«
»Ach ja?«
Das Interesse von Jens Wischkamp hielt sich deutlich in Grenzen. Nicht, dass er nicht gern einmal ein gutes Buch lesen würde. Aber es musste nicht unbedingt ein Krimi sein, denn damit hatte er von Berufs wegen nun mal schon genug zu tun. In seiner Freizeit wollte er von Mord, Totschlag, Erpressung und ähnlichen Dingen verschont bleiben. Ganz anders seine Ehefrau. Die verschlang Kriminalromane geradezu.
»Hör doch mal zu, Jens. Dieser Herr Schober veranstaltet eine Lesung aus seinem neuen Roman in diesem entzückenden kleinen Café am Markt. Das wird sicher ungeheuer spannend. Können wir hingehen? Bitte1«
Eigentlich konnte Jens seiner Frau eigentlich keinen Wunsch abschlagen. Trotzdem stöhnte er
»Muss das wirklich sein, Silvie? Du weißt, dass mich Krimis nicht sonderlich interessieren. Wann soll das denn stattfinden?«
Triumphierend grinste seine Frau ihn an.
»Übernächsten Mittwoch und in dieser Woche hast du Urlaub, mein Liebling. Bitte, tu mir den Gefallen und komm mit. Ich mag nicht gern allein da sitzen. Und es dauert ja auch nur ungefähr eine Stunde. Bitte.«
Jens Wischkamp gab sich geschlagen.
»Also schön, dann besorge eben die Karten. Ich werde das schon überstehen. Aber eines sage ich dir, wenn der Kerl Schwachsinn schreibt, werde ich ihm sagen, wer ich bin und was ich von seinem Buch halte.«
Silvie Wischkamp lächelte. Sie hatte natürlich gewusst, dass Jens ihr zuliebe mitgehen würde. Und sie hatte schon einige Bücher von Maximilian Schober gelesen, der wusste genau, wie er seine Leser zu fesseln vermochte. Und sachliche Fehler, nein, die waren Silvie auch nicht aufgefallen. Ein wenig konnte sie da ja schließlich auch mitreden, sie war ja mit einem Kriminalbeamten verheiratet. Da bekam man schon eine Menge mit.
Die Woche verging wie im Flug. Jens Wischkamp hatte auch im Kommissariat in Unna nicht allzu viel zu tun. Er freute sich auf seine Woche Urlaub, die er ruhigen Gewissens antreten konnte. Kein offener Fall lag da, der ihm vielleicht die Ruhe hätte rauben können. Wäre da bloß nicht diese blöde Autorenlesung, zu der seine Frau ihn unbedingt schleppen wollte. Darauf hätte er nun wirklich gern verzichtet. Aber was tat man nicht alles für den Menschen, den man liebte? Irgendwie würde er die Zeit schon überstehen. Ein oder zwei Stückchen Sahnetorte und ein guter Kaffee, und dann wäre ja auch schon alles vorbei.
In der Lokalredaktion der örtlichen Tageszeitung saßen Chefredakteur Walter Zwirbel und sein junger Praktikant zusammen.
»Chef, die Lesung von dem Schober, kann ich dahin gehen?«
Lukas Möller sah seinen Redakteur gespannt an. Der überlegte einen Moment.
»Das wäre dein erster Außenauftrag, den du ganz allein erledigst. Traust du dir das denn zu?«
»Ich bin ein echter Fan von Maximilian Schober und habe bisher jedes Buch von ihm gelesen. Wenn Sie meinen, dass ich das nicht hinkriege, kann ich ja einen Fragenkatalog vorbereiten. Also ehrlich, Chef, den Schober, den finden wir bestimmt irgendwann auf der BestsellerListe. Diese Krimis gehen einem wirklich unter die Haut.«
Walter Zwirbel grinste. So eine Begeisterung hatte er gar nicht erwartet. Ihm kam das ja auch ganz gelegen, denn genau an dem Abend fand im Kolpinghaus in Werne ein Doppelkopf-Turnier statt und da wollte Walter Zwirbel mitspielen. Er klopfte Lukas Benning auf die Schulter.
»Einverstanden, dann geh du mal da hin und schreibe einen schönen Bericht. Im Augenblick ist ja rein gar nichts los in Werne, ich halte dir für Donnerstag eine halbe Seite im Lokalteil frei. Aber der Bericht muss noch am Abend geschrieben werden, klar?«
Lukas Benning nickte. In Gedanken war er schon dabei, die Fragen zu entwerfen, die er seinem Idol Maximilian Schober stellen wollte. Hoffentlich war der zugänglich für Presseinterviews. Aber andersherum, der brauchte doch schließlich die Werbung in der Zeitung. Es würde schon schiefgehen und Lukas Benning nahm sich vor, gleich ein Exemplar des neuen Schober-Krimis zu kaufen. Bis zur Lesung war noch Zeit genug, das Buch durchzulesen und dann auch dazu ein paar fundierte Fragen zu stellen.
Jens rührte in seiner Kaffeetasse. Das Café füllte sich langsam und zum dritten Mal blieben seine Augen auf dem auffälligen Plakat hängen.
»Autor Maximilian Schober liest aus seinem aktuellen Kriminalroman „Ein Stückchen Tod".«
Innerlich musste Jens grinsen. Er mochte nun mal keine Krimis, unter anderem deshalb, weil die meisten Autoren eine unbegrenzte Fantasie entwickelten, die auch vor der Polizeiarbeit nicht haltmachte. Manchen von denen würde er wünschen, einfach mal einen Tag in einem Kommissariat zu verbringen und zu sehen, womit sich ein Kriminalbeamter normalerweise so rumschlagen musste. Aber er hütete sich, diesen Gedanken im Beisein seiner Ehefrau auszusprechen. So, wie er Silvie kannte, würde die bestimmt nicht zögern, diesem Maximilian Schober ein solches Angebot zu unterbreiten und dann hätte er den Kerl am Hals. Nein, dazu hatte Kriminalhauptkommissar Wischkamp wahrhaftig keine Lust. Und überhaupt, dieser Titel „Ein Stückchen Tod". Wahrscheinlich blutrünstig und unrealistisch, tat er jeden weiteren Gedanken an dieses Buch ab.
Maximilian Schober war immer noch sehr nervös und aufgeregt vor jeder Lesung. Für ihn würde das niemals zur Routine werden, da war er sich sicher. Es war aber auch sehr schwierig, aus einem Kriminalroman Texte herauszusuchen, die die Zuhörer zu fesseln verstanden und trotzdem nicht zu viel verrieten. Bisher war ihm das immer gut gelungen, aber würde es auch dieses Mal funktionieren? Man konnte sich schließlich niemals sicher sein. Hier in seiner Heimatstadt war Maximilian einigermaßen bekannt. Das war sicher auch der Grund dafür, dass die Lesung bereits nach wenigen Tagen ausverkauft war.
»Langsam müssen wir mal etwas Überregionales machen«, hatte sein Verleger in der letzten Woche gesagt.
Eigentlich wollte Schober das auch, aber er hatte auch gleichzeitig Angst davor, in einer fremden Stadt vielleicht vor leeren Stühlen lesen zu müssen. Trotzdem, sein Traum war es, als Autor erfolgreich zu sein. Er würde seine Ängste und die Nervosität in den Griff bekommen müssen, sonst konnte er seinen Traum vergessen. Die Qualität seiner Bücher hatte sich langsam, aber stetig verbessert und er hatte schon eine kleine Fangemeinde, die ungeduldig auf jedes neue Buch wartete. Davon zeugten die vielen Gästebucheinträge auf seiner Homepage. Über die meisten freute er sich wirklich, aber es gab auch ein paar Einträge, die ihm zu denken gaben.
Insbesondere ein Fan, der sich im Gästebuch immer nur als „Anonymus@" eintrug, machte ihm ein wenig Angst. Zwar lobte auch dieser Fan seine Bücher in den höchsten Tönen, forderte ihn aber immer wieder auf, aggressivere Werbung für seine Bücher zu machen. Inzwischen beschränkte er sich auch nicht mehr darauf, Einträge im Gästebuch zu verfassen. Er schrieb E-Mails an den Autoren, in denen er Schober immer wieder aufforderte, endlich einmal etwas Außergewöhnliches zu unternehmen, um seine Romane besser bekannt zu machen. Maximilian Schober hatte keine Ahnung, was dieser Typ sich so vorstellte oder dachte. Als wenn das so einfach wäre. Er war doch immer schon sehr froh, wenn die Eintrittskarten für seine Lesungen gut verkauft wurden.
Und gerade heute hatte er nun eine E-Mail von Anonymus@ erhalten, der ihn sehr beunruhigte.
»Ich freue mich auf die Lesung heute in Werne, und weil ich Ihren Namen noch immer nicht in der überregionalen Presse oder auf irgendeiner Bestsellerliste finde, habe ich mich entschlossen, Ihnen bei der Vermarktung Ihres Buches behilflich zu sein. Gerade der neue Roman „Ein Stückchen Tod" bietet dazu ideale Möglichkeiten. Nein, ich werde Ihnen nicht verraten, was ich im Einzelnen vorhabe, aber Sie können sicher sein, dass Ihnen ein durchschlagender Erfolg ins Haus stehen wird.
Anonymus@«
Dieser merkwürdige Fan seiner Krimis würde also bei der Lesung in Werne zugegen sein. Ob er sich zu erkennen geben würde? Und was mochte er vorhaben? Immer wieder hatte Maximilian Schober darüber nachgedacht, wieso gerade der aktuelle Krimi so gut geeignet wäre für einen Fan, etwas Entscheidendes für eine bessere Vermarktung zu tun, aber ihm wollte einfach nichts Passendes einfallen. Sein Roman war natürlich reine Fiktion, seiner ureigenen Fantasie entsprungen. Und sein Verleger tat, was in seinen Kräften stand, um die Werbung für Maximilian Schober und seine Bücher voranzutreiben. Wahrscheinlich erlaubte sich da jemand nur einen bösen Scherz mit ihm. Er beschloss, jeden weiteren Gedanken an diesen merkwürdigen Gästebucheintrag aus seinem Kopf zu verbannen und statt dessen jetzt da raus zu gehen und mit seiner Lesung zu beginnen.
Jens Wischkamp sah sich den Autoren genau an. Ziemlich mickrig, dachte er etwas hämisch. Der muss sich wohl was beweisen und schreibt deshalb blutige Kriminalgeschichten. Aber schon nach wenigen Minuten nahm ihn die ruhige und besonnene Stimme von Maximilian Schober gefangen. Jens ertappte sich dabei, dass er aufmerksam lauschte. Da hatte sich der Autor ja wirklich Gedanken gemacht. Ganz offensichtlich hatte er ziemlich genaue Recherchen darüber angestellt, wie ein Kapitalverbrechen bei der Kriminalpolizei bearbeitet wurde. Es war spannend, tatsächlich spannend, und als der Autor nach dreißig Minuten die erste Pause machte, stellte Jens mit Verwunderung fest, dass sein Kaffee inzwischen kalt geworden war. Das hatte er nun überhaupt nicht erwartet.
Lukas Benning schob sich nach vorn und stellte sich kurz vor. »Herr Schober, wir würden gern morgen einen ausführlichen Bericht über diese Lesung bringen und ich hätte da ein paar Fragen an Sie. Würden Sie die lieber jetzt beantworten oder erst am Ende der Lesung?«
»Nein, wir können das gern jetzt in der Pause erledigen. Was möchten Sie denn wissen?«
Lukas Benning stellte zunächst einmal die allgemein üblichen Fragen. Wie war er zum Schreiben gekommen, warum schrieb er ausgerechnet Kriminalromane, woher kamen die Ideen und so weiter. Maximilian Schober beantwortete jede Frage ausführlich und freundlich.
»Herr Schober, war es schwierig, einen Verlag für Ihre Romane zu interessieren?«
Schober nickte.
»In Deutschland ist es leider so, dass man als Nachwuchsautor kaum eine Chance bekommt. Die großen Verlage wollen auch große Namen. Einen Namen kann man sich als Autor aber nur machen, wenn man auch die Chance zur Veröffentlichung bekommt. Das ist wie eine Spirale, aus der man nicht herauskommt. Man braucht eine Menge Geduld, aber ich bin der Ansicht, ein gutes Manuskript setzt sich irgendwann durch. Ich hatte einfach Glück, das es bei mir so schnell ging.«
Lukas Benning bedankte sich artig und machte noch einige Fotos. Dann griff er in seinen Rucksack und zog den neuen Schober-Krimi heraus.
»Würden Sie mir mein persönliches Exemplar von „Ein Stückchen Tod bitte signieren, Herr Schober? Eine Widmung „für Lukas
wäre toll. Ich bin nämlich ein großer Fan Ihrer Bücher.«
Maximilian fröstelte ein wenig. Ein großer Fan war er also? Ob das dieser seltsame Anonymus@ war? Ach was, das war ein Volontär der örtlichen Presse und es war doch toll, dass der seine Bücher so gern mochte. Schwungvoll schrieb er Widmung und Signatur in das Buch von Lukas Benning. Dann setzte er seine Lesung fort.
Auch vom zweiten Teil war Jens Wischkamp sehr angetan. Auf dem Heimweg lächelte er seine Frau an.
»Eigentlich hatte ich ja keine Lust auf diese Veranstaltung. Aber der Mann ist echt gut. Ich meine, ich fand diese Lesung ziemlich spannend und er hat gut recherchiert, das findet man selten. Du musst also kein schlechtes Gewissen haben, ich habe mich prima amüsiert. Vielleicht werde ich das Buch sogar lesen.«
Maximilian Schober schloss die Tür seiner Wohnung auf und atmete tief durch. Die Lesung war sehr erfolgreich gewesen, das Café bis auf den letzten Platz besetzt. Er hatte mindestens zwanzig Bücher verkauft und signiert. Er ging in die kleine Küche und nahm eine Flasche Chablis aus dem Kühlschrank. Er trank gern einen gut gekühlten trockenen Weißwein, das war so ziemlich der einzige Luxus, den Maximilian sich leistete. Sein Anrufbeantworter blinkte.
Maximilian drückte auf den Abhörknopf und zuckte schmerzhaft zusammen, als er die schrille Stimme seiner Mutter vernahm. Sie beschwerte sich wieder einmal, dass er es nicht für notwendig hielt, sie zu besuchen. Maximilian seufzte. Er nahm sich vor, seine Mutter am nächsten Tag anzurufen. Es stimmte schon, er drückte sich vor diesen Besuchen, wann immer es möglich war. In den Augen seiner Mutter war er doch ohnehin ein Versager. Bücherschreiben, das war für sie eine brotlose Kunst und sie hatte ja auch ein wenig Recht, denn leben konnte er vom Verkauf seiner Bücher noch nicht. Deshalb verdiente er sich etwas dazu, indem er für einige Werbeagenturen als Texter und Korrektor arbeitete. Es reichte zum Leben und mehr verlangte Maximilian Schober gar nicht. Aber dafür hatte seine Mutter natürlich kein Verständnis. Die Söhne ihrer Freundinnen aus dem Bridge-Klub waren Doktoren, Rechtsanwälte oder Geschäftsführer. Sie schämte sich für Maximilian, bestand aber trotzdem darauf, dass er sich regelmäßig bei ihr sehen ließ.
Der junge Autor war langsam weitergegangen in Richtung Wohnzimmer. Sein Blick fiel auf den Bildschirm seines Computers:
Sie haben eine E-Mail bekommen!
Er setzte sich vor den Bildschirm und öffnete sein E-Mail-Programm. Als er den Absender las, wurde ihm kalt. Schon wieder dieser Anonymus@. Widerwillig las Maximilian den Text:
Die Lesung heute hat mich sehr inspiriert, lieber Herr Schober. Aber wieder war nur die örtliche Presse anwesend und sie haben sich sogar erdreistet, nur einen Praktikanten zu schicken. Das wird Ihrem Können nicht gerecht, mein Lieber.