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Der Henker 5 – Das Schloss der tausend Tode
Der Henker 5 – Das Schloss der tausend Tode
Der Henker 5 – Das Schloss der tausend Tode
Ebook109 pages1 hour

Der Henker 5 – Das Schloss der tausend Tode

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About this ebook

Wer ohne Schuld ist, hat nichts zu fürchten.
Alle anderen sollten sich vorsehen!
Der Henker, Band 5: Das Schloss der tausend Tode

Uwe Voehls legendäre Miniserie "Der Henker" ... endlich als E-Book erhältlich!
LanguageDeutsch
Release dateDec 13, 2013
ISBN9783955729851
Der Henker 5 – Das Schloss der tausend Tode

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    Der Henker 5 – Das Schloss der tausend Tode - Uwe Voehl

    Das Schloss der tausend Tode

    Band 5

    Das Schloss der tausend Tode

    von Uwe Voehl

    © Zaubermond Verlag 2013

    © Der Henker

    by Uwe Voehl

    Titelbild: Mark Freier

    eBook-Erstellung: story2go | Die eBook-Manufaktur

    http://www.zaubermond.de

    Alle Rechte vorbehalten

    1. Kapitel

    Das Quintett der Magier hielt Kriegsrat. Der Raum, in dem sie tagten, war vollkommen kahl.

    »Ich habe mich entschieden«, sagte einer von ihnen. Es war ein etwa fünfzehnjähriger Junge mit seltsam alten Augen und der brüchigen Stimme eines Greises. Es war der legendäre Marquis de Feuile.

    Die anderen schauten den Jungen fragend an.

    Statt einer Antwort erschienen in den Pupillen des Marquis zwei kleine Bilder, die eine mondähnliche Landschaft zeigten. Schroffe, hohe Felsen vor schwarzem Himmel.

    Aber das Besondere war die Urne, die am Fuße eines Felsens lag.

    Es schien, als habe jemand sie vor unglaublich langer Zeit achtlos fortgeworfen. Die Urne wies eine eigentümliche Form auf. Sie schimmerte in einem leichten Grün, aber unter dem Staub der Jahrtausende war der Glanz fast völlig verschwunden.

    Wenn man genauer hinschaute, konnte man jedoch seltsame Zeichen sehen, die in ihrer Oberfläche eingeritzt waren und die selbst der Staub nicht hatte verdecken können.

    Die Magier, die dieses Bild in den Augen des Jungen sahen, erschauderten. Ihnen war nicht entgangen, dass sich in der Urne etwas bewegt hatte.

    »Du bist ein Teufel, Marquis«, sagte von Junzt, der alte, weise Zauberer. »Wir alle kennen diese Urne aus den Büchern der Nacht, und wir alle wissen, dass sie zum Schrecklichsten gehört, was dieses Universum birgt … die ewige Finsternis!«

    »Gerade deshalb ist sie geeignet, die Fähigkeiten unseres jungen Schützlings auf die Probe zu stellen«, schaltete sich ein schwarzhaariger, verlebt aussehender Mann ein. Es war Cagliostro.

    »Also schön«, sagte Victor La Fayette, der vierte im Bunde. »Lasst uns abstimmen! Ich bin dafür, Berger mit der Urne zu konfrontieren. Überlebt er, so wollen wir anerkennen, dass er fähig ist, mein Erbe endgültig anzutreten!«

    »Meine Meinung kennst du«, sagte Cagliostro.

    »Und ich war es, der den Vorschlag machte«, sagte der junge Marquis de Feuile grausam lächelnd. »Drei von uns sind also dafür. Wollt Ihr Euch unserer Meinung anschließen, von Junzt? Und wie steht es mit Euch, Comte?«

    Der mit Comte Betitelte war niemand anderer als der legendäre Comte d'Erlette, ein weiterer der alten Zauberer. Sein Gesicht war mit schwarzen Spinnweben überzogen, so dass Augen, Nase und Mund darunter verschwunden waren.

    Er nickte nun.

    »Wenn La Fayette dafür ist, bin ich es auch.«

    »Ich kann deinem Vorschlag nicht zustimmen, Marquis«, sagte der greise von Junzt. »Er ist zu grausam, wahrhaftig.«

    »Vier zu eins für meinen Vorschlag«, sagte der Marquis. »Also lasst uns mit der magischen Manipulation beginnen, meine Freunde. Berger soll von der Urne erfahren …«

    Gelenkter Zufall.

    Ein Paradoxon, nicht wahr? Dennoch weiß ich, dass es den gelenkten Zufall gibt.

    Ich weiß, dass ich ein Verfluchter bin.

    Ich weiß, dass alles, was geschah und noch passieren wird, ein Teil einer Prüfung ist. Irgendwo hinter den Sternen lauert in seiner kahlen Behausung ein Wesen, welches das Aussehen eines Jungen hat und sich Marquis de Feuile nennt. Ich weiß, dass es mit mir spielt und mich vernichten will.

    Und der Marquis hat eine gute Trumpfkarte im Spiel: Sylvia, die rothaarige Hexe, die ich liebe und die er gefangen hält.

    Drei Monate war ich nun schon wieder zurück aus Paris. Und obwohl ich darauf wartete, hatte sich seitdem nichts mehr ereignet. Es schien, als habe mich der Marquis vergessen. Doch ich war auf der Hut.

    Und dann begann es. Aus heiterem Himmel und ohne eine Vorwarnung. Und mit weitreichenderen Folgen, als ich es je geahnt hätte.

    Ich erwachte in meinem Bett und erkannte, dass etwas nicht stimmte.

    Es war stockdunkel.

    Dabei hatten wir Vollmond. Ich schaute auf den Wecker neben meinem Bett und sah, dass es acht Uhr morgens war. Da schien auch kein Vollmond mehr, sondern normalerweise die Sonne. Zumindest hätte es hell sein müssen. Ich erhob mich und ging zum Fenster. Schaute hinaus. Und draußen war es Nacht.

    »Schön, Marquis«, knurrte ich befriedigt. »Es hat also begonnen, und ich werde mitzuhalten wissen!«

    Obwohl ich nicht wusste, was die Dunkelheit bedeutete und was sie für mich bereithielt, war ich erleichtert. Seltsamerweise war die Spannung der letzten Wochen verflogen.

    Ich öffnete das Fenster und sah hinaus. Die Straßenlaternen brannten noch von der Nacht, und auch in einigen Fenstern gegenüber brannte Licht. Aber ich sah keinen Menschen auf der Straße und keinen Wagen fahren. Es war gespenstisch. Ich beugte mich wieder zurück und schloss das Fenster.

    Zuerst einmal wollte ich Fred anrufen. Ich griff also zum Telefonhörer und wählte Freds Nummer.

    Er meldete sich. Als er meine Stimme hörte, fluchte er.

    »Beruhige dich«, sagte ich. »Ich weiß auch nicht, was diese Dunkelheit zu bedeuten hat. Und ich stecke ganz gewiss nicht dahinter.«

    Ich war erleichtert, dass ich ihn erreicht hatte. So verschwand das Gefühl, der einzige Mensch in dieser Finsternis zu sein.

    »Und was fangen wir nun an?«, hörte ich Fred fragen.

    »Es ist das beste, wenn wir uns jetzt sehen. Kannst du in zehn Minuten bei Joey's sein?« Joey's war unsere Stammkneipe, die wir uns in den letzten Monaten ausgeguckt hatten.

    »Kann ich, ja.«

    »Dann bis gleich.«

    Ich legte auf und wandte mich wieder dem Fenster zu. Diese Dunkelheit dort draußen rief und lockte mich. Noch immer musste ein Teil des Henkergeistes in meinem Inneren sein, da ich die magische Aura der Finsternis derart stark spürte.

    Die Henkersmaske, die mich mit magischen Fähigkeiten ausstattete und mich zu einem Rächer des Unrechts werden ließ, besaß ja nun ebenfalls der Marquis. Seiner Meinung nach war ich noch nicht reif genug, den Geist der Maske zu benutzen. Die Dunkelheit draußen war garantiert eine weitere seiner Prüfungen.

    Ich zog mich an, wusch mich und schaltete dabei das Radio ein. Auf der gesamten UKW-Skala war kein einziger Sender zu hören. Es schien, als sei ich doch von der Außenwelt abgeschnitten. Was war mit den Sendern passiert?

    Ich schaltete das Radio wieder aus und zog mir eine Jacke über. Dann ging ich hinaus. Im Treppenhaus war alles still. Außer mir wohnte nur noch ein seltsamer alter Mann hier. Fred und ich hatten dieses Haus direkt nach unserer Ankunft aus Paris gekauft. Der alte Brunette war der einzige Mieter darin, und natürlich ließen wir ihn hier weiter wohnen.

    Ich betrat die Straße. Es war warm. Wärmer als in den letzten Tagen. Ich schlug die Richtung zu Joey's ein und sah mich dabei immer wieder um.

    Plötzlich hörte ich einen seltsam tiefen, langgezogenen Ton. Ich schaute hinauf zum Himmel und sah hoch oben drei große, dunkle Körper, die sich seltsam fluoreszierend von der Schwärze des Himmels abhoben.

    Instinktiv verbarg ich mich in einer Hausnische. Die Wesen flogen vorbei, waren aber noch lange als kleine, verschwindende Punkte zu sehen.

    Ich ging weiter. Nun wusste ich endgültig, dass diese Dunkelheit keinen natürlichen Ursprung hatte.

    Einige Kanaldeckel lagen achtlos auf der Straße. Die Schächte waren offen. Waren Dinge, Wesen, hervorgekrochen, die sonst nur tief unten zu hausen pflegten? Dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf, als plötzlich etwas aus einem der Kanaldeckel direkt in meine Richtung geflogen kam.

    Ich schrie auf.

    2. Kapitel

    »Lass uns vorher noch etwas essen«, sagte Christine. Wusste der Teufel, was sie

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