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Dorian Hunter 68 - Teufels-Irrsinn
Dorian Hunter 68 - Teufels-Irrsinn
Dorian Hunter 68 - Teufels-Irrsinn
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Dorian Hunter 68 - Teufels-Irrsinn

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About this ebook

In der versunkenen Höhlenwelt entscheidet sich zum zweiten Mal das Schicksal der Welt und der Schwarzen Familie. Lucinda Kranich glaubt in Asmodis Gestalt zu triumphieren, doch sie verfällt dem Teufels-Irrsinn
und beginnt einen Kampf gegen sich selbst. Derweil erlebt Dorian Hunter fassungslos mit, wie die Vergangenheit auf besondere Weise lebendig wird: William David Hadley erhebt sich ...

Der 68. Band der legendären Serie um den "Dämonenkiller" Dorian Hunter. - "Okkultismus, Historie und B-Movie-Charme - ›Dorian Hunter‹ und sein Spin-Off ›Das Haus Zamis‹ vermischen all das so schamlos ambitioniert wie kein anderer Vertreter deutschsprachiger pulp fiction." Kai Meyer

enthält die Romane:
256: "Der Blutstein"
257: "Teufels-Irrsinn"
LanguageDeutsch
Release dateJan 1, 2013
ISBN9783955720681
Dorian Hunter 68 - Teufels-Irrsinn

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    Dorian Hunter 68 - Teufels-Irrsinn - Christian Montillon

    Teufels-Irrsinn

    Band 68

    Teufels-Irrsinn

    von Christian Montillon und Susanne Wilhelm

    © Zaubermond Verlag 2012

    © Dorian Hunter – Dämonenkiller

    by Pabel-Moewig Verlag GmbH, Rastatt

    Titelbild: Mark Freier

    eBook-Erstellung: story2go

    © 2008 Zaubermond-Verlag

    http://www.zaubermond.de

    Alle Rechte vorbehalten

    Was bisher geschah:

    Der ehemalige Reporter Dorian Hunter hat sein Leben dem Kampf gegen die Schwarze Familie der Dämonen verschrieben, seit seine Frau Lilian durch eine Begegnung mit ihnen den Verstand verlor. Seine Gegner leben als ehrbare Bürger über den gesamten Erdball verteilt. Nur vereinzelt gelingt es Dorian, ihnen die Maske herunterzureißen. Bald kommt Hunter seiner eigentlichen Bestimmung auf die Spur: In einem früheren Leben schloss er als französischer Baron Nicolas de Conde einen Pakt mit dem Bösen, der ihm die Unsterblichkeit sicherte. Der Pakt galt, und als de Conde selbst der Ketzerei angeklagt und verbrannt wurde, wanderte seine Seele in den nächsten Körper. Im Jahr 1713 wurde er als Ferdinand Dunkel in Wien Zeuge, wie Asmodi, das Oberhaupt der Schwarzen Familie, von einem Nachfolger verdrängt wurde, der sich fortan Asmodi II. nannte.

    Nach vielen Irrungen hat Lucinda Kranich, die Schiedsrichterin der Schwarzen Familie, die Rolle des Asmodi angenommen. Niemand weiß, dass sie in Wirklichkeit hinter dem wiedererstandenen Fürsten steckt. Und niemand ahnt von den Schwierigkeiten, die sie quälen und die es ihr fast unmöglich machen, die Kräfte der Höllenplagendämonen einzusetzen, die sie sich am Höhepunkt ihres perfiden Plans einverleibt hat. Dorian Hunters Trick scheint ihr mehr zuzusetzen, als sie es zunächst für möglich hielt … und der Dämonenkiller ahnt nicht einmal, welcher Schlag ihm gegen den angeblichen Asmodi gelungen ist, dessen Wiedererstarken er sich nicht erklären kann.

    Olivaro, der ehemalige Januskopf, schickt Hunter auf die Spur eines geheimnisvollen Geschehens auf den Scilly-Inseln, einer kleinen vorgelagerten Inselgruppe. Heimlich weist Olivaro jedoch auch Lucinda Kranich alias Asmodi die Spur dorthin. Dort könne auch ihr geholfen werden. Weiß der alte Intrigant wieder einmal mehr als alle anderen? Es sieht ganz so aus, denn er nennt Lucinda Kranich bei ihrem wahren Namen, als er »Asmodi« gegenübertritt, und er scheint sich gut mit der geheimnisvollen Maschine auszukennen, die Menschen in den Wahnsinn treibt …

    Dorian entdeckt Hinweise auf eine versunkene Insel, die noch vor 200 Jahren zu den Scillys gehörte, an die sich seltsamerweise aber niemand mehr erinnern kann; nur noch Legenden sprechen davon. Vom Keller eines Sanatoriums für Geistesgestörte aus gibt es einen unterirdischen Tunnelzugang zu dieser Insel, doch noch ehe der Dämonenkiller ihn betreten kann, erobert die Kranich ihn im Sturm. – In einem U-Boot, das von der russischen Kapitänin Darja Kusnezow gesteuert wird, findet er Zugang, doch sie werden Opfer einer dämonischen Attacke. Überraschenderweise taucht das völlig lädierte U-Boot in letzter Sekunde unter Wasser in einer riesigen Höhle auf. An Bord haben nur drei Personen überlebt: Dorian selbst, die Kapitänin und der Freak Professor Harrison, der die Klinik leitete und von dort aus stets »Nachschub an Wahnsinnigen« über den Tunnel zur Insel schickte. Warum, bleibt unbekannt. Der Freak erkennt in Dorian seinen »Meister« … auch das nach wie vor aus ungeklärten Gründen. Gemeinsam schlagen sie sich durch, bis sie den geheimnisvollen Flammenschädel finden, der über unfassliche Macht zu verfügen scheint. Die Kapitänin wird verletzt und magisch infiziert. Schließlich treffen sie auf eine Gruppe von Dämonen, die einem geheimnisvollen Kult zu frönen scheint – sie veranstalten eine Feier für … Dorian Hunters frühere Existenz als William David Hadley!

    Derweil erinnert sich Dorian an einige Geschehnisse aus seiner früheren Existenz. Dort begegnete er schon einmal dem Freak Harrison – nur dass dieser damals noch ein echter Dämon war, den außerdem eine Besonderheit auszeichnete. Harrison, der sich damals noch anders nannte, litt in der Gegenwart von Wahnsinnigen keine Schmerzen, was ihn von allen anderen Dämonen unterschied. Er versuchte, zu ergründen, warum dies so war, und unternahm Versuche mit Irrsinnigen.

    Dabei schlug sich Dorian in seinem elften Leben als Sir William an seine Seite und unterstützte ihn, geriet immer tiefer in die Faszination der morbiden Forschungen. Es verschlägt ihn und Harrison auf die Insel, bis deren Untergang beginnt. Auch der geheimnisvolle Tourelle ist dabei.

    In der Gegenwart taucht Olivaro erneut bei Lucinda Kranich auf und offenbart ihr, dass er einst als Tourelle eine Maschine baute, die nun ihrer beider Probleme lösen kann. Sie verbünden sich, um die versunkene Insel erreichen zu können. Dort ist Dorian Hunter inzwischen einen Schritt weiter – er durchschreitet den geheimnisvollen Schutzschirm jenseits der Totenfeier für David Hadley. Und erkennt dessen wahre Natur, denn er dient als Gefängnis für einen dort gefangenen Zentrumsdämon. Dorian Hunter wird in die Vergangenheit geschleudert und erlebt dort mit, wie William Hadley von dem später gefangenen Zentrumsdämon beeinflusst wird; in einer grotesken Vergewaltigung pumpt der Zentrumsdämon seine Essenz in Hadley, dessen Kopf sich daraufhin verwandelt. Hadley trägt nun einen Feuerschädel auf den Schultern. Er übernimmt den Part eines Vermittlers, um zwischen der Schwarzen Familie und den wütenden Zentrumsdämonen eine Einigung zu erzielen. Doch er scheitert und wird geköpft … – Derweil reißt Coco den bewusstlosen Dorian Hunter, dessen Körper in der Gegenwart zurückblieb, in die Gegenwart zurück. Gleichzeitig erreicht Lucinda Kranich alias Asmodi die Schutzfeldkuppel, durchdringt sie und tötet alle Irrsinnigen, die die Kuppel aufrechterhalten. Der Zentrumsdämon kommt frei …

    Erstes Buch: Der Blutstein

    Der Blutstein

    von Susanne Wilhelm

    nach einer Story von Christian Montillon

    1. Kapitel

    Dorian stöhnte.

    Wo war er? Er lag auf dem Rücken, unter ihm schlammiger Meeresboden … Nein, das stimmte nicht. Er tastete umher. Erde. Trockene Erde. Sie gehörte zur Gegenwart. Er war zurück, war aus der Vergangenheit gerissen worden, kurz bevor er einen historischen Moment in der Geschichte der Dämonen und der Menschen hatte beobachten können.

    Coco hatte ihn zurückgeholt.

    Aber wo war sie jetzt? Und wieso glaubte er immer noch, einen feuchten, nachgiebigen Untergrund zu spüren? Weshalb hing ihm der salzige Geruch des Meeres weiterhin in der Nase?

    Der Dämonenkiller setzte sich auf. Er schüttelte den Kopf und versuchte, ihn wieder klar zu bekommen. Doch die Vergangenheit hatte sich wie Spinnweben darin festgesetzt. Er konnte sie nicht ganz loswerden. Stets aufs Neue glaubte er die Höhlenwelt vor sich zu sehen, wie sie kurz nach ihrer Entstehung gewesen war. Das Land, das der Feuerschädel auf William David Hadleys – seinem eigenen! – Körper gerade erst dem Meer abgerungen hatte.

    Das Bild überlagerte die Gegenwart, vermischte sich damit. Ein Busch wirkte in einem Moment wie eine Koralle, dann wieder wie ein normaler Busch. Grasbüschel erinnerten ihn an auf dem Trockenen liegende Seeanemonen. Und stand in dieser Kuhle nicht Wasser? Zappelte dort nicht ein sterbender Fisch? Dorian blinzelte, rieb sich die Augen. Es wurde nicht besser.

    Da ertönte ein Grollen. Ein gewaltiges Brüllen ließ den Boden erzittern. Der Dämonenkiller rappelte sich eilig auf – und blickte genau in das hässliche Gesicht des Zentrumsdämons, in dessen Nähe er zusammengebrochen und in die Vergangenheit gerissen worden war. Rot glühende, kleine Augen starrten ihn an. Ein gefährlich wirkender Schnabel klaffte halb auf. Und darunter wimmelten Tentakel, beinahe wie ein Bart.

    Instinktiv tastete der Dämonenkiller nach einer Waffe. Gleichzeitig überschlugen sich seine Gedanken. War er doch noch in der Vergangenheit? Damals war das Wesen aus dem centro terrae gestiegen. Fast glaubte er das Ereignis erneut vor sich zu sehen.

    Das Grollen, das aus der Tiefe der Erde hervordrang, wurde immer lauter. Dann schoss ein Tentakel aus dem Schlund hervor. Er grub sich in den Meeresgrund, als würde er dort Halt suchen. Ein Zittern durchlief den Meeresboden. Ein ganzes Bündel Tentakel schoss aus dem Schlund und grub sich ringsum in den Sand. Dann erschien ein hässlicher Kopf hinter der gezackten Kante.

    Dorian schüttelte den Kopf, um die Bilder loszuwerden. Diese Kreatur gab es auch in der Gegenwart, er hatte sie doch selbst gesehen, hatte bei ihrem Anblick zum ersten Mal verstanden, dass der Schirm, der die magische, unterirdische Insel umgab, nicht dafür vorgesehen war, etwas draußen zu halten, sondern im Gegenteil, dass er jemanden gefangen setzen sollte. Der Zentrumsdämon hatte Jahrhunderte unter dem Schutzschirm festgesessen, den Olivaro in seiner Tarnexistenz als Tourelle 1758 errichtet hatte; der alte Intrigant hatte sich dabei der Hilfe des Freaks Harrison und der Unterstützung von William David Hadley bedient – der früheren Existenz des Dämonenkillers.

    Dorians Finger schlossen sich um den Griff seiner Pistole. Sehr gut! Doch halt. Es nützte nichts. Kugeln konnten diesem Biest nicht schaden. Er hatte schon einmal auf es geschossen, natürlich ohne eine Wirkung zu erzielen. Wäre es so einfach, hätte Tourelle alias Olivaro nicht solche Mühen auf sich nehmen müssen, um den Schutzschirm zu errichten und bei dem Untergang der kleinen Insel dabei zu sein.

    Hunter schalt sich selbst einen Narren. Warum vergaß er derlei wichtige Dinge? Es war sinnlos, seine letzte Munition zu verschwenden, konnte einen tödlichen Fehler darstellen. Und er hatte schlicht nicht mehr daran gedacht. Er hatte das Gefühl, als würden sich seine Gedanken durch einen zähen Morast bewegen.

    Die roten Augen des Dämons glitzerten gefährlich. Er öffnete seinen scharfen Schnabel und stieß ein weiteres triumphierendes Brüllen aus.

    Immerhin reagierte Dorians Körper richtig, antrainierte Reflexe und sein Instinkt ließen ihn nicht vollständig im Stich. Eilig wich er zurück. Gehetzt blickte er um sich, auf der Suche nach irgendetwas, womit er sich wirkungsvoll verteidigen konnte. Dunkel erinnerte er sich an ein ägyptisches Amulett, das er hier irgendwo verloren hatte. Oder war das seine elfte Inkarnation David Hadley gewesen?

    »Dorian!« Das war Cocos Stimme. Wieder fühlte er sich für einen Moment in die Vergangenheit zurückversetzt. Dort hatte er sie genauso rufen hören, kurz bevor er in die Gegenwart zurückgekehrt war. Falls er das war. Falls seine Sinne ihn nicht völlig täuschten.

    Aber dann sah er sie. Von einem Moment auf den anderen tauchte sie neben ihm auf. Sie packte ihn am Arm. Mit einem Mal erstarrte der Zentrumsdämon, alle Geräusche verstummten. Coco Zamis hatte die Spezialität ihrer Familie angewandt und sie beide in den schnelleren Zeitablauf versetzt.

    »Komm, beeil dich!«

    Er hörte Cocos Stimme wie aus weiter Ferne.

    Gemeinsam rannten sie einen Weg entlang. Dorian hatte sich also nicht eingebildet, ihr Gesicht zu sehen, kurz nachdem er in der Gegenwart zu sich gekommen war.

    Zuletzt hatte er schon daran gezweifelt. Irgendwie war sie aus ihrem Koma erwacht und zu den Isles of Scilly gereist.

    Aber wie?

    Ehe er eine entsprechende Frage stellen konnte, hielt Coco atemlos an.

    Was Hunter zu sehen bekam, brachte auch ihn schlitternd zum Stehen. Die Kehle schnürte sich ihm zusammen.

    »Asmodi!«

    Der Fürst der Schwarzen Familie stand zwischen verkohlten Leichen, die verstreut auf dem Boden einer Senke lagen. Wie alles ringsum war er mitten in der Bewegung erstarrt, beziehungsweise bewegte sich im Vergleich zu ihnen so langsam, dass es kaum wahrnehmbar war. Doch er sah sich eindeutig nach dem Zentrumsdämon um. Das Brüllen musste ihn alarmiert haben.

    Und neben ihm …

    »Arbeitet Olivaro jetzt wieder für Asmodi?«

    »Frag mich nicht.« Coco zog Dorian weiter. »Ich bin gerade erst angekommen und weiß wahrscheinlich noch weniger als du, was hier los ist.«

    Während er lief, kehrte der Blick des Dämonenkillers zu den verbrannten Toten zurück. Teilweise waren die verkohlten Leiber übereinander gefallen wie die Scheite eines Lagerfeuers. Dennoch bildeten sie ungefähr einen Kreis …

    Wieder vermischten sich vor Dorians Augen Vergangenheit und Gegenwart. An die Stelle der Toten traten Gestalten, die sich an den Händen hielten und einen Ringelreihen tanzten. Sie kicherten, kreischten, sabberten und sangen sinnlose Kinderreime. Es waren die Irren, die Olivaro alias Tourelle in der Vergangenheit zusammengetrieben hatte und die auch in der Gegenwart noch den Schutzschirm aufrechterhielten. Oder zumindest hatten sie das getan. Bis vor Kurzem – wenn es sich auch um andere Wahnsinnige handelte als damals. Harrison, der Freak, hatte über die ganze Zeit unablässig für Nachschub gesorgt …

    Langsam arbeitete sich eine Erkenntnis durch die Spinnweben in Dorians Bewusstsein. Die Irren waren tot. Deshalb triumphierte der Zentrumsdämon. Er hatte seine Freiheit wieder! Der Dämonenkiller schauderte. Was bedeutete das für die ganze Welt, was hatte die Kreatur nun vor? Ihr Zorn musste maßlos sein, und sie würde noch mehr als damals losziehen wollen, die Menschheit auszulöschen.

    Dann sah er, worauf Coco zusteuerte. Ganz in der Nähe hockte ein Freak am Boden, seine Stummelbeinchen von sich gestreckt. Harrison! Neben ihm fiel Coco in den normalen Zeitablauf zurück. Sofort schlugen die Geräusche wieder auf den Dämonenkiller ein. Erneut erklang das Brüllen des Zenrumsdämons.

    Harrison raufte sich die Haare. »Der Schirm!«, jammerte er. »Er hat den Schirm zerstört! Es tut mir leid, Meister. Ich habe versagt. All die Arbeit war umsonst!«

    »Reiß dich zusammen!«, blaffte Dorian. Sein eigener verwirrter Zustand zehrte an seinen Nerven. Er hatte keine Zeit, nun auch noch einen heulenden Freak zu trösten. Verzweifelt versuchte er sich zu konzentrieren und die Vergangenheit endgültig abzuschütteln. Doch sie drängte sich immer wieder in sein Denken, brachte es durcheinander. »Erklär mir lieber, war hier los ist. Wie ist Asmodi hier herunter gekommen? Ich dachte, Dämonen können den Schirm nicht durchdringen.«

    Aber viel wichtiger war eigentlich die Frage, weshalb das Oberhaupt der Schwarzen Familie diesen beschwerlichen Weg auf sich genommen hatte. Und warum hatte Asmodi die Irren getötet und den Zentrumsdämon befreit? Hoffte er so einen Verbündeten zu gewinnen? So blauäugig konnte er doch nicht sein! Er musste doch wissen, wie eng es damals gewesen war, wie intensiv der Kampf der Schwarzen Familie gegen die Zentrumsdämonen getobt hatte.

    »Es ist auch so«, erklärte der Freak entschieden. »Sie können den Schirm nicht durchdringen. Zumindest sollte es so sein. Ich weiß nicht, wie es ihnen gelungen ist.« Erneut raufte er sich die Haare. »Es ist alles schrecklich schiefgelaufen! Vergib mir, Meister!«

    Dorian beachtete Harrison nicht weiter. Er blickte zu Asmodi. Gleichzeitig erschütterte ein stampfender Schritt den Boden, dann ein zweiter. Der Zentrumsdämon näherte sich. Sie waren von Feinden umringt …

    Für eine Sekunde sah der Fürst der Schwarzen Familie den Dämonenkiller an. Seine Augen verengten sich zu Schlitzen. »Um dich kümmere ich mich später, Hunter!«

    Mit diesen Worten stürmte Asmodi los – genau dem herannahenden Zentrumsdämon entgegen.

    Was hatte das zu bedeuten? Fassungslos beobachtete Dorian, wie sich sein Erzfeind dem Wesen aus dem centro terrae zum Kampf stellte.

    Lucinda Kranich war ihrem Ziel nahe. Die Anstrengung, die es sie kostete, Asmodis Gestalt aufrechtzuerhalten, zehrte an ihr. Doch davon würde sie sich nicht aufhalten lassen. Bald würde sie alle Macht in Händen halten, die sie sich wünschte. Oder aber sie würde sterben. In den nächsten Minuten entschied sich, ob ihre Pläne endgültig Früchte trugen. Und das mussten sie.

    Sie stürmte auf den Zentrumsdämon zu, zu allem entschlossen. Gleichzeitig schickte sie ihm einen Blitz entgegen. Krachend schlug der verästelte Strahl in die Brust ihres Gegners. Stücke hornartiger Panzerung flogen in alle Richtungen. Ozongeruch lag in der Luft. Kleine Entladungen zuckten über den Körper der mächtigen Kreatur. Doch diese wurde nicht einmal langsamer. Unaufhaltsam walzte sie sich näher. Tatsächlich stieß sie sogar einen Laut aus, der an ein Lachen erinnerte. Das Knistern von Energie untermalte das Geräusch, noch immer liefen die Reste des Blitzes über die Panzerplatten.

    Plötzlich schien es, als würden sie einem bestimmten Ziel zustreben. Die Entladungen wanderten zuckend den Arm des Zentrumsdämons entlang. Sie sammelten sich! Aber Lucinda

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