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New Family - Das E-Magazin für Patchwork- und Single-Eltern
New Family - Das E-Magazin für Patchwork- und Single-Eltern
New Family - Das E-Magazin für Patchwork- und Single-Eltern
Ebook146 pages1 hour

New Family - Das E-Magazin für Patchwork- und Single-Eltern

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About this ebook

New Family ist ein Magazin für Familien, die neue Wege gehen; als Single-Eltern, Patchwork-oder Regenbogen-Familien zum Beispiel. Denn unsere Gesellschaft ist im Umbruch: Die traditionelle Familie - die Ehe mit Kind - ist nicht mehr das einzige lebenswerte Modell mit Kindern. Familie ist heute so viel lebendiger! Und deshalb gibt es völlig neue Themen. Wir greifen sie auf. Modern, schnell, authentisch. New Family. Familie kann eine Alternative sein. Besuchen Sie uns unter.
LanguageDeutsch
PublisherTrio-Verlag
Release dateMay 15, 2014
ISBN9783955778873
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    Book preview

    New Family - Das E-Magazin für Patchwork- und Single-Eltern - Barbara Czermak

    Inhaltsverzeichnis

    Zwei Sätze

    New Family

    Familie ist alles

    Persönlich

    Kreatives Chaos

    We are family

    Verbunden, aber frei

    Plötzlich Familie

    Zusammen ist man weniger allein

    Geld

    „Reich sein ist wie eine andere Religion"

    Kostenpunkt Kind

    Gesellschaft

    Väter unter sich

    Sind nicht alle Frauen vor Gott gleich?

    Oma gibt Halt

    Mama allein zuhaus

    Reise

    Im Afrika-Fieber

    Medizin

    Kinderwunsch, auf Eis gelegt

    Mit den Genen einer Fremden

    Kinder!

    Blick zurück nach vorn

    Herz auf der Strecke

    So macht man Kinder stark!

    Impressum

    Zwei Sätze

    „Sind wir denn nicht alle alleinerziehend?" Dieser leicht dahin gesagte Satz macht mich jedes Mal nachdenklich – seit ich viele Jahre lang alleinerziehend war. Denn er wird ja von Müttern benutzt, die in festen Beziehungen leben. Und die genervt sind, weil sich der Partner zu selten um den gemeinsamen Nachwuchs kümmert. Natürlich ist die Frage scherzhaft gemeint, tatsächlich aber zeugt sie von Ahnungslosigkeit um die wahren Probleme von Single-Eltern. Sicher stresst der Dauereinsatz, zermürbend ist jedoch die eigene Ohnmacht, wenn das Kind nach dem Papa- Wochenende vor Abschiedsschmerz in Tränen aufgelöst ist. Zehrend sind die Selbstvorwürfe, wenn man nicht verhindern kann, dass kleine Kinder vor den Richter zitiert werden, um im Umgangsstreit von Vater und Mutter auszusagen.

    Single-Eltern haben eigene Themen. Genau wie Patchwork- familien. Doch ihre Schwerpunkte werden viel zu selten aufgegriffen. Das klassische Modell, die Ehe mit Kind, gilt nach wie vor als Richtmaß und Vorbild für das Familienleben in Deutschland, auch in den Medien. Das wollen wir mit New Family endlich ändern.

    Wir – dazu gehören eine Redaktion aus engagierten Journalistinnen und Journalisten und ein junger ebook-Verlag. Uns geht es um eine große Gruppe der Bevölkerung: Alleinerziehende und ihre Kinder machen bereits 20 Prozent aller Familien bei uns aus. Rund 14 Prozent deutscher Familien bestehen schon aus bunt und kreativ zusammengewürfelten Patchwork-Konstellationen. Und an die 20.000 Kinder wachsen hier in Regenbogen-Familien auf. Tendenz steigend, überall. Die traditionelle Familie ist längst nicht mehr das einzige lebenswerte Modell mit Kindern. Familie ist heute so viel lebendiger.

    Auch das weiß ich aus eigener Erfahrung. Nach einer Phase in der Kleinfamilie – Vater, Mutter, Baby – und der anschließenden Zeit als Single-Mom, folgte für mich eine Patchwork-Periode. Heute wiederum lebe ich in einer glücklichen Ehe mit zwei getrennten Wohnorten und kürzlich wurde ich Stiefgroßmutter. Ich habe Freundinnen und Freunde, die als gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern leben und solche, die sich erst in reifem Alter den Kinderwunsch erfüllt haben – mit Hilfe der Reproduktionsmedizin im In- oder Ausland.

    Zu all diesen Themen, und vielen weiteren, lesen Sie Beiträge in diesem Heft. In unserer ersten Ausgabe haben wir besonderen Wert darauf gelegt, persönliche Geschichten und Ansichten von Müttern, Vätern und natürlich auch von Kindern zu sammeln, um die bunte Bandbreite neuer Familien-Konstellationen aufzuzeigen und Einblicke ins Gefühlsleben aller Beteiligten zu geben.

    Fast alle von uns, die wir neue Wege gehen, haben zuvor erfahren, dass Träume platzen. Vorbei. Und vielleicht ist unser Familienleben heute ja liebevoller und spannender als alles, was wir uns vorstellen konnten? Dazu soll New Family jedenfalls beitragen. Indem wir die Themen „neuer Familien" aufgreifen, Hilfestellungen, Tipps, schöne und schräge Beispiele geben und Lust auf Familie machen – in welcher Konstellation auch immer.

    Wir gehen online als E-Magazin, zu Anfang noch mit einfachem Layout, weil gerade Eltern viel Zeit zu Hause verbringen und einen direkten Zugang brauchen: Um zu lesen, aber auch um Feedback zu geben. Denn wir wünschen uns Kommunikation mit unseren Leserinnen und Lesern. Wir freuen uns, wenn Sie uns Ihre Erfahrungen, Anekdoten, Anregungen, Ärgernisse oder Anliegen schicken.

    Dafür haben wir extra eine Adresse eingerichtet: info@newfamily.eu

    Männer, das fiel uns auf, berichten eher zögerlich aus ihrem Familienleben. So hatten wir bereits ein Interview mit einem bekannten Politiker geführt, das ihn als nachdenklichen und herzlichen Vater zeigte. Als alleinerziehenden Dad, er er erst war, dann aber auch als Papa in einer Patchworkfamilie. Doch da knickte er plötzlich ein. „Ich fürchte, das ist zu persönlich." Auch so ein Satz, der mich zum Nachdenken bringt. Denn gegenseitiges Verstehen ist doch nur auf persönlicher Ebene möglich; gerade in Sachen Familie und allem, wofür sie steht: Tiefe Gefühle, Zusammenhalt und Verantwortung. Bitte Väter, prominent oder nicht, rührt Euch ebenfalls.

    Barbara Czermak

    New Family

    Familie ist alles

    Patchwork, Single-Eltern,Regenbogen, Lat & Co

    „Familie" ist ein dehnbarer Begriff geworden. Ein-Eltern-Familien gehören dazu, genau wie Patchwork- oder Regenbogenfamilien, wie Familien mit späten Eltern oder solchen, die in getrennten Wohnungen leben - und sich lieben. Meist sind es noch Prominente, wie Boris Becker und sein Clan (rechts), die in der Öffentlichkeit für neue Lebensformen stehen. Dabei hat jede einzelne Familie, die neue Wege geht, eigene Extravaganzen, eigene Probleme – und stets ganz viel eigenes Potential für das große Glück. Fakten zum bunten Familienleben in Deutschland.

    Aufgeschlossenheit und Weitblick gelten seit jeher als karrierefördernde Tugenden; heute muss diese Offenheit die Akzeptanz neuer Familienformen umfassen. Der geniale Programmierer und US-Amerikaner Brendan Eich besitzt diese Toleranz nicht – und deshalb kam seine bislang steile Karriere nun abrupt zum Stillstand. Gerade erst war der 53-jährige zum Chef des US-Internet-Giganten Mozilla gekürt worden, schon musste er seinen Platz wieder räumen. Zu heftig waren die Proteste gegen ihn gewesen: Eich hatte nämlich eine Kampagne gegen Homo-Ehen unterstützt. Diese Haltung nimmt die Öffentlichkeit heute nicht mehr hin. Denn längst wird ein moderner Partnerschafts- und Familienbegriff gewünscht – und gelebt.

    Selbst in der erzkonservativen katholischen Kirche ist die Botschaft angekommen. Papst Franziskus, ein Freund des Telefonats, rief kürzlich aus heiterem Himmel die 38-jährige Römerin Anna Rosa Marino an. Er versicherte der frisch geschiedenen Mutter, er bewundere ihren Mut zur Trennung und freue sich, dass sie nun endlich den Mann heiraten könne, den sie liebe.

    Deutlichere Zeichen kann es kaum geben: Unsere Gesellschaft ist im Umbruch, auch und gerade das Familienleben betreffend. Die Statistik belegt den Trend. So ist die klassische Familie – die Ehe mit Kind – zwar immer noch die häufigste Familienform und macht gut über 50 Prozent der 8,1 Millionen deutschen Familien mit Kindern aus. Dennoch ist sie ein Auslaufmodell. Allein in den letzten zehn Jahren ist ihre Zahl um über zehn Prozent gesunken. Dagegen wächst die Anzahl von Single-Eltern, Patchwork-und Regenbogenfamilien stetig.

    Der Traum von der großen Liebe

    Wieso? Zwar träumen fast alle Bundesbürger von der großen und ewigen Liebe (mehr als 90 Prozent aller Deutschen sehen ihr höchstes Lebensziel in einer erfüllten Partnerschaft), tatsächlich aber zerbricht in Deutschland jede zweite Ehe; rund 150 000 minderjährige Kinder sind jedes Jahr davon betroffen. Nicht aufgeführt sind hier die Zahlen von frisch getrennten Beziehungen ohne Trauschein. Immerhin werden inzwischen 34 Prozent aller Kinder in Partnerschaften geboren, in denen die Eltern nicht miteinander verheiratet sind.

    Einer der Gründe für den Trennungsboom: Finanzielle Argumente ziehen in Zeiten der Emanzipation kaum noch, wenn ein Elternpaar nicht mehr glücklich ist. So werden heute deutlich mehr als die Hälfte der Scheidungen von Frauen eingereicht.

    Die bunte Vielfalt des Familienlebens

    In der Folge bilden nun bei uns etwa zwei Millionen Alleinerziehende gemeinsam mit ihren Kindern schon eine Bevölkerungsgruppe von mehr als fünf Millionen Menschen. Jede fünfte Familie, so neueste Daten, lebt als Ein-Eltern-Familie. Und der Trend geht klar zur Zweit-Familie: Fast jede sechste Familie in Deutschland ist inzwischen eine bunt zusammengesetzte Patchwork- oder Stieffamilie; das ergibt, laut dem Bundesamt für Statistik, gut 12 Millionen Haushalte. Mindestens 18 000 Kinder wachsen außerdem in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung auf, ein Tabu ist diese Familienform nicht mehr. Und das ist nur die offizielle Zahl der Kinder bei Eltern mit „eingetragener Lebensgemeinschaft. Tendenz steigend, so oder so, denn das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare soll bald erleichtert werden. Eine weitere Variante der Vielfalt des Familienlebens heute: Rund 30 Prozent der offiziell allein lebenden Singles sind tatsächlich glücklich in einer so genannten LAT-Beziehung. Die Abkürzung steht für „living apart together; die Liebenden wohnen nicht zusammen, sondern führen zwei Haushalte – oft auch mit Kindern. Und selbst bei ganz klassisch verheirateten Paaren ändert sich das Bild: Immer häufiger bekommen sie in fortgeschrittenem Alter ein Kind; dank der – bei uns zum Teil verbotenen – Methoden der Reproduktionsmedizin im In- oder Ausland. Statistische Daten zeigen: Die Geburtenzahl bei Frauen ab 40 steigt seit Jahren an. Heute führen eben viele Wege ins Familienglück.

    Nur selten äußern sich Mütter frei darüber, dass sie erst nach einer Eizellenspende in England, Belgien, Tschechien oder Polen schwanger nach Hause zurückkehrten. Unter anderem deshalb, weil der in Deutschland eng gesteckte rechtliche Rahmen für die Reproduktionsmedizin diese Methode verbietet. Die Folge der Verschwiegenheit: Betroffene Familien kämpfen auf sich allein gestellt mit völlig neuen Situationen und Anforderungen. Um nur eine zu nennen: Immerhin ist die Mutter mit dem Baby, das sie geboren hat, genetisch nicht verwandt... Kann das die Beziehung stören?

    Prominente zeigen uns Gefühle

    Einen unbefangenen Umgang mit der Thematik neuer Familienstrukturen leisten

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