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Fleisch: Themenzusammenfassung
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Fleisch: Themenzusammenfassung

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Fleisch (von ahd. fleisc) bezeichnet im Allgemeinen Weichteile von Menschund Tieren. Im Besonderen steht der Begriff für Teile von Säugetieren undVögeln, die zur Ernährung des Menschen genutzt werden. Dazu zählen nebenMuskelgewebe mit Fett- und Bindegewebe auch Sehnen sowie bestimmte innereOrgane. Im Weiteren wird Fleisch auch zur Bezeichnung für die alsNahrungsmittel genutzten Weichteile wechselwarmer Tiere wie Fische, Krebse,Muscheln und Schnecken verwendet;¹ verbreitet sind Wortzusammensetzungenwie Krebsfleisch oder Muschelfleisch.²Es wird unterschieden nach den Fleischsorten (Tierarten) und denFleischarten, den verschiedenen Teilen einer Fleischsorte.DefinitionenFür den Warenverkehr in der Europäischen Union und der Schweiz ist derFleischbegriff rechtlich definiert.Europarechtlich bezeichnet der Ausdruck Fleisch nach der Verordnung (EG)Nr. 853/2004 alle genießbaren Teile (einschließlich Blut) von Huftieren(Haustiere der Gattungen Rind, Schwein, Schaf und Ziege sowie als Haustieregehaltene Einhufer), Geflügel, Hasentieren und frei lebendem Wild.³Nach den Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse⁴ im DeutschenLebensmittelbuch bezeichnet Fleisch im allgemeinen Sinne alle Teile vongeschlachteten oder erlegten warmblütigen Tieren, die zum Genuss fürMenschen bestimmt sind. Nach dieser Definition fallen z. B. auch Innereienund Schwarten darunter. Im Besonderen steht der Begriff für Muskelfleisch,also nur Skelettmuskulatur mit anhaftendem oder eingelagertem Fett,Bindegewebe sowie eingelagerten kleineren tierischen Bestandteilen. ImBegriff Fleisch in der Deklaration der Zutaten von Wurst oder anderenFleischprodukten sind die Anteile von Fett und Bindegewebe prozentualbeschränkt.
LanguageDeutsch
PublisherTD Textdesign
Release dateJul 14, 2016
ISBN9783958499690
Fleisch: Themenzusammenfassung
Author

Thom Delißen

Thom Delißen Alter Holzgarten 1 85435 Erding Tel. 08122 18553 Mail: TDTextdesign@aol.com Jahrgang 63, geboren in Münster, aufgewachsen in Oberbayern. Der Autor verbrachte Jahre in Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, Brasilien, Indien. Seine Kurzgeschichten und Lyrik versuchen das Rätsel nach dem Sinn und Sein zu hinterfragen, wollen auf die letzten Ziele – die Liebe und die Heiterkeit hinweisen. Verleger und Chefredakteur der Literaturzeitschrift „Schrieb“. Veröffentlichungen in Tageszeitungen, Literaturzeitschriften (Wienzeile, Maskenball, Bohnenstange, Brücke, Federwelt, Kult u.v.m.) Krimi-Magazinen, Anthologien. Mitautor Chronik Erding, Ex-Chefredakteur der regionalen Literaturzeitschrift „GedankenSprung“. Organisator der Initiative „Worte und Taten“. Mitglied der internationalen Autorengruppe „ProLyKu“. “Question Authority“ Kurzgeschichtensammlung von Thom Delißen/ Lyrik und Prosa erschienen im FV-Verlag/Lübeck Hörspiel „Rhéethron“ Die Sätze. (u.v.m) „The Vanderbilt Berlin Wall Project“ Brockmann „Mordsapfel“ Sieben-Verlag „Criminalis“ Pushmann „Wir bei C&C“ (Hrsg. Metro 2008) „Der Teddybär“ 2008 TD Textdesign „Plattform Carpe Diem“ (Burger) „Spurenwelt“ (Website Verlag) „100 % Worte für Brot“ (FV-Verlag) CD „Gedankengischt“ (TD Textdesign) CD „Do sei“ Bayerische Texte CD Textsammlung „Fetzen“ (TD Textdesign) „Die ganze Welt gesehen“ (FV-Verlag) „10 X 10“ Lyrikprojekt (Edition Thaleia) „Jeder Friedensgedanke ein Gedicht“ Edition Octopus, Geest-Verlag Literamus (Trier) “Ene Mene Mu (Spendenedition TD Textdesign) und andere. Zahlreiche Veröffentlichungen im Internet Streitschriften, Kurzgeschichten, Lyrik. „Das oberste Ziel eines jeden freiheits- und verantwortungsbewussten Menschen kann immer nur sein, Manipulation zu unterlaufen, Informationen zu beschaffen und zu veröffentlichen ...“ Pages: www.t delissen.de www.tdtextdesign.org www.schrieb.com

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    Book preview

    Fleisch - Thom Delißen

    Thom Delißen

    Fleisch

    Themenzusammenfassung

    Herausgeber:Peaceway

    1. Auflage 06/2016

    Verlag TD Textdesign

    Inhalt

    1. Fleisch

    2. Intensivtierhaltung

    3. Tiermast

    4. Schlachtier

    5. Schlachtung

    6. Schlachttier- und Fleischuntersuchung

    7. Schächten

    8. Schlachthof

    9. Fleischerei

    10.Freibank

    11.Tierschutz

    12.Tierschutzrecht

    13.Totenstarre

    14.Fistulierung

    15.In-vitro Fleisch

    16.Fleischersatz

    17.Tierhaltung

    18.Freilandhaltung

    19.Neolithische Revolution

    20.Extensive Tierhaltung

    21.Artgerechte Haltung

    22.Tierethik

    23.Tierquälerei

    24.Human-Animal Studies

    25.Tierrechte

    26.Tierrechtsbewegung

    27.Betriebsgröße

    28.Kleinbauer

    29.Landwirtschaftliche Nutzfläche

    30.Industrialisierung

    31.Geschichte der Landwirtschaft

    32.Industrielle Landwirtschaft

    33.Neolithische Revolution

    34.Industrieller Strukrurwandel

    35.Bauernhof

    36.Lebensmittelwirtschaft

    37.Wiederkäuer

    38.Hausrind

    39.Rindfleisch

    40.Rinderproduktion

    41.Schweineproduktion

    42.Hausschwein

    43.Schweinefleisch

    44.Geflügel

    45.Geflügelproduktion

    46.Hühnerei

    47.Broiler

    48.Eintagsküken

    49.Sexen

    50.Lammfleisch

    51.Hausschaf

    52.Zehnfußkrebse

    53.Kopffüßer

    54.Hybride

    55.Pferdefleisch

    56.Kängurufleisch

    57.Wildbret

    58.Bushmeat

    59.Hundefleisch

    60.Entomophagie

    61.Merzvieh

    62.Feedlot

    63.Spaltenboden

    63.Flächenproduktivität

    64.Ballaststoff

    65.Futtermittel

    66.Futtermittelzusatz-stoff

    67.Futtermittelanalytik

    68.Protein

    69.Ölsaat

    70.Sojabohne

    71.Kleie

    72.Presskuchen

    73.Fischmehl

    74.Getreide

    75.Monogastrier

    76.Pflanzenzüchtung

    77.Bewässerung

    78.Dünger

    79.Konventionelle Landwirtschaft

    80.Ökologische Landwirtschaft

    81.Mechanisierung der Landwirtschaft

    82.Landtechnik

    83.Stall

    84.Laufstall

    85.Rasse

    86.Milchproduktion

    87.Milchsammelstelle

    88.Urbanisierung

    89.Biotechnologie

    90.Rote Biotechnologie

    91.Industrielle Biochemie

    92.Gentechnik

    93.Genetik

    94.Gentechnisch veränderter Organismus

    95.Tiere im Militär

    96.Automatisierung

    97.Gesundheitsmanagement

    98.Molekularbiologie

    99.Anabole Steoride

    100.Somatropin

    101.Künstliche Besamung

    102.Embryotransfer

    103.Klonen

    104.Monitoring

    105.Raumklima

    106.Gärsubstrat

    107.Biogas

    108.Nitrate

    109.Abfallentsorgung

    110.Mist

    111.Wald

    112.Biodiversität

    113.Globale Erwärmung

    114.Treibhausgas

    115.Methan

    116.Stickoxide

    117.Treibhauspotential

    118.Selektion

    119.Tierseuche

    120.Infektionskrankheit

    121.Epidemie

    122.Pandemie

    123.Veterinärmedizin

    124.Parasitismus

    125.Krankheitserreger

    126.Pathogenität

    127.Campylobacter

    128.Escheria coli

    129.Maul und Klauenseuche

    130.Mastitis

    131.Rhinitis atrophicans

    132.Salmonellen

    133.Enzootische Pneunomie

    134.Zehenhautentzündung

    135.Moderhinke

    136.Rinderpest

    137.VogelgrippeH5N1

    138.Influenza A/H5N1

    139.Verbreitung von H5N1

    140.BSE Bovine spongiforme Enzephalopathie

    141.Keulung

    142.Mortalität

    143.Prävalenz

    144.Salmonellose

    145.Antibiotikum

    146.Antibiotikaresistenz

    147.Multiresistenz

    148.Kreuzresistenz

    149.Wachstumsförderer

    150.Arzneimittelgesetz (Deutschland)

    151.Metaphylaxe

    152.Zoonose

    153.Chlamydien

    154.Methicillin

    155.Staphylococcus aureus

    156.Verordnung 470/1009

    157.Grüne Gentechnik

    158.Luftschadstoff

    159.Anbindestall

    160.Trauern

    161.Leerkauen

    162.Stangenbeißen

    163.Reiz

    164.Neuroethik

    165.Schmerzempfinden bei Tieren

    166.Zucht

    167.Kannibalismus

    168.Tierethik

    169.Deonthologische Ethik

    170.Praktische Ethik

    171.Psyche

    172.Bewusstsein

    173.Anthromorphismus

    174.Präferenzutilitarismus

    175.Speziesmus

    176.Peter Singer

    177.Tom Regan

    178.Moshe Zuckermann

    179.Manfred Zimmermann

    180.Veganismus

    181.Grundlagenforschung

    182.Forschungseinrichtung

    183.Pharmaunternehmen

    184.Hausmaus

    185,Farbmaus

    186.Wanderratte

    187.Goldhamster

    188.Meerschweinchen

    189.Kaninchen

    190.Vivisektion

    191.Lebensmittelsicherheit

    192.Animal Liberation

    Fleisch

    Fleisch (von ahd. fleisc) bezeichnet im Allgemeinen Weichteile von Mensch

    und Tieren. Im Besonderen steht der Begriff für Teile von Säugetieren und

    Vögeln, die zur Ernährung des Menschen genutzt werden. Dazu zählen neben

    Muskelgewebe mit Fett- und Bindegewebe auch Sehnen sowie bestimmte innere

    Organe. Im Weiteren wird Fleisch auch zur Bezeichnung für die als

    Nahrungsmittel genutzten Weichteile wechselwarmer Tiere wie Fische, Krebse,

    Muscheln und Schnecken verwendet;¹ verbreitet sind Wortzusammensetzungen

    wie Krebsfleisch oder Muschelfleisch.²

    Es wird unterschieden nach den Fleischsorten (Tierarten) und den

    Fleischarten, den verschiedenen Teilen einer Fleischsorte.

    Definitionen

    Für den Warenverkehr in der Europäischen Union und der Schweiz ist der

    Fleischbegriff rechtlich definiert.

    Europarechtlich bezeichnet der Ausdruck Fleisch nach der Verordnung (EG)

    Nr. 853/2004 alle genießbaren Teile (einschließlich Blut) von Huftieren

    (Haustiere der Gattungen Rind, Schwein, Schaf und Ziege sowie als Haustiere

    gehaltene Einhufer), Geflügel, Hasentieren und frei lebendem Wild.³

    Nach den Leitsätzen für Fleisch und Fleischerzeugnisse⁴ im Deutschen

    Lebensmittelbuch bezeichnet Fleisch im allgemeinen Sinne alle Teile von

    geschlachteten oder erlegten warmblütigen Tieren, die zum Genuss für

    Menschen bestimmt sind. Nach dieser Definition fallen z. B. auch Innereien

    und Schwarten darunter. Im Besonderen steht der Begriff für Muskelfleisch,

    also nur Skelettmuskulatur mit anhaftendem oder eingelagertem Fett,

    Bindegewebe sowie eingelagerten kleineren tierischen Bestandteilen. Im

    Begriff Fleisch in der Deklaration der Zutaten von Wurst oder anderen

    Fleischprodukten sind die Anteile von Fett und Bindegewebe prozentual

    beschränkt.

    Fleischsorten

    Die Kochkunst unterscheidet zwischen rotem und weißem Fleisch, allerdings

    gibt es keine verbindliche Einteilung. Der Farbunterschied ergibt sich

    vorwiegend aus einem unterschiedlichen Gehalt an Myoglobin. Dies ist für

    den Sauerstofftransport innerhalb des Muskels, vor allem zu den

    Muskelzellen (Myofibrillen), zuständig. Durch Hitze wird das Myoglobin zum

    so genannten Metmyoglobin denaturiert, wodurch gebratenes oder gekochtes

    Fleisch einen eher gräulichen bis graubraunen Farbton annimmt.

    Die Fasern des Fleisches können längs, quer oder gekreuzt verlaufen, wobei

    der „gekreuzte Verlauf" das Fleisch aufgrund der geringen Faserabstände am

    zartesten macht. Längsfasern hingegen machen das Fleisch zäh.

    Produktion, Schlachtung und Verzehr

    Zur Fleischproduktion wird Schlachtvieh erzeugt und gehalten. Durch die

    Tiermast soll bei den Tieren ein starker Fleischzuwachs in möglichst kurzer

    Zeit erreicht werden. Da Fläche einen Kostenfaktor darstellt, wird in der

    konventionellen Tierproduktion auf Intensivtierhaltung gesetzt, bei der die

    Tiere auf möglichst kleinem Raum mit hohem maschinellen Einsatz gehalten

    werden können. Die moderne industrialisierte Fleischproduktion findet in

    Großbetrieben statt, dabei wird die Tiermast platzsparend und mit großer

    Tieranzahl (Massentierhaltung) durchgeführt.

    In Deutschland wird fast ausschließlich in staatlich kontrollierten

    Schlachthöfen geschlachtet, sodass das Schlachtvieh in der Regel von der

    Maststätte dorthin transportiert werden muss. Man unterscheidet

    Warmschlachtung (das Fleisch des Tieres wird direkt nach dem Töten

    desselben verarbeitet, ohne es zuvor abkühlen zu lassen) und

    Kaltschlachtung.

    Nach der Schlachtung setzt die Muskelstarre ein, der pH-Wert im Muskel

    sinkt ab und die Muskelfasern verhärten sich. Während der Starre ist das

    Fleisch zäh und trocken und eignet sich nicht zur Zubereitung. Der Beginn

    und die Dauer der Muskelstarre sind von der Umgebungstemperatur abhängig.

    In der Regel ist die Starre nach etwa 24 Stunden beendet, der pH-Wert

    steigt wieder an und das Fleisch wird zart und saftig. Um einen hohen

    Genußwert zu erreichen sollte das Fleisch einige Tage abhängen. Durch die

    bei der Fleischreifung ablaufenden biochemischen, enzymatischen und

    mikrobiologischen Prozesse nimmt sowohl die Zartheit als auch das

    charakteristische Aroma im Fleisch weiter zu.

    Unverarbeitetes Fleisch hält sich bei Zimmertemperatur nur sehr begrenzt,

    weswegen vor allem in stark arbeitsteiligen Wirtschaften wie den

    Industrienationen eine lückenlose Kühlkette erforderlich ist, um

    bakteriellen Verderb zu vermeiden. Eine Haltbarkeit von mehreren Wochen bis

    Monaten bei Zimmertemperatur können jedoch Konservierungsmethoden wie

    Einkochen, Pökeln, Räuchern, Trocknen oder Fermentieren (Ahle Wurscht,

    Salami) des Fleisches erzielen, oder eine Kombination hiervon. Auch ist

    eine längere Konservierung durch verschiedene Verpackungsmethoden möglich,

    zum Beispiel durch Vakuumverpackungen.

    Konsum

    Der durchschnittliche weltweite Pro-Kopf-Konsum betrug im Jahr 2009 47,7

    kg.

    Vor der Neolithischen Revolution standen bei der Ernährung des Menschen

    tierische Nahrungsmittel wie Fleisch und Fisch im Vordergrund.⁶ Das

    Aufkommen der Landwirtschaft ermöglichte dem Menschen besseren Zugang zu

    Nahrungsmitteln pflanzlicher Herkunft. Die sesshafte Lebensweise sowie der

    Anstieg der Bevölkerungszahl begrenzte jedoch den Fleischkonsum auf

    gelegentlichen Verzehr von Haustieren und nur noch kleinen Mengen an

    Wildtieren.⁷ Erst die Ausrottung der Raubtiere aus den Siedlungsgebieten

    des Menschen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ermöglichte wieder einen

    zunehmenden Konsum von Fleisch von Wild- und Haustieren.⁸

    Der Fleischkonsum ist in den verschiedenen Staaten der Erde sehr

    unterschiedlich ausgeprägt. Dies ist unter anderem kulturell und religiös

    bedingt. Der Fleischkonsum steigt mit dem Bruttonationaleinkommen. Nach

    einer Hochrechnung der Welternährungsorganisation FAO lag der

    Pro-Kopf-Konsum weltweit im Mittel bei 42,5 Kilogramm pro Jahr Wann?.⁹ ¹⁰

    Eine Abkehr vom Fleischkonsum stellen Bewegungen wie der Vegetarismus oder

    Veganismus dar.

    Ein hoher Verzehr von Fleisch stellt Studien zufolge ein gesundheitliches

    Risiko dar.¹¹ ¹²

    Literatur

    - Das große Buch vom Fleisch. 1. Auflage 2004, 2. Auflage, Gräfe & Unzer,

    München 2006, ISBN 978-3-8338-0167-9.

    - Jonathan Safran Foer: Tiere essen. Fischer TB, Frankfurt am Main 2012,

    ISBN 978-3-596-18879-6.

    - Karen Duve: Anständig essen: Ein Selbstversuch. Galiani, Berlin 2010,

    ISBN 978-3-86971-028-0.

    Weblinks

    Commons: Fleisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

    Wiktionary: Fleisch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,

    Übersetzungen

    Wikibooks: Fleischgerichte – Lern- und Lehrmaterialien

    Wikiquote: Fleisch – Zitate

    - Publikation des „Fleischatlas – Daten und Fakten über Tiere als

    Nahrungsmittel" von Le Monde diplomatique, Böll-Stiftung und Bund für

    Umwelt und Naturschutz Deutschland direkt als pdf-Datei

    - Fleisch auf lebensmittellexikon.de

    - Fleisch auf was-wir-essen.de

    Einzelnachweise

    [1] Fleisch In: Brockhaus Enzyklopädie 2002 digital, Bibliographisches

    Institut & F.A. Brockhaus AG, 2002

    [2] Fleisch In: Brockhaus Kochkunst, 1. Auflage, Bibliographisches Institut

    & F.A. Brockhaus AG, 2008. ISBN 9783765332814.

    [3] Verordnung (EG) Nr. 853/2004 Begriffsbestimmungen für Fleisch siehe

    Anhang I

    [4] Leitsätze für Fleisch und Fleischerzeugnisse (PDF; 294 kB)

    [5] Food Supply quantity, FAOSTAT, Rom (kg/capita/yr), aufgerufen am 23.

    Januar 2014

    [6] Salim M. Ali, Fleisch: Aus der Perspektive der Welternährung, 2010,

    Books on Demand GmbH, ISBN 3-8391-8563-7, S. 14

    [7] Salim M. Ali, Fleisch: Aus der Perspektive der Welternährung, 2010,

    ISBN 3-8391-8563-7, S. 16

    [8] Salim M. Ali, Fleisch: Aus der Perspektive der Welternährung, 2010,

    ISBN 3-8391-8563-7 , S. 139

    [9] Fleischatlas 2013 (PDF; 5,1 MB) BUND. Archiviert vom Original am 21.

    Januar 2013. Abgerufen am 26. März 2013.

    [10] Der „Fleischatlas 2013" zeigt: Eine Wende in der Agrarpolitik ist

    überfällig! (PDF; 5,1 MB) BUND. Archiviert vom Original am 14. Januar

    2013. Abgerufen am 6. August 2013.

    [11] Quelle: International Agency for Research on Cancer Key results and

    current scientific activity (Memento vom 25. März 2013 im Internet

    Archive)

    [12] Quelle: International Agency for Research on Cancer Eat less meat,

    more fish!

    Intensivtierhaltung

    Intensivtierhaltung oder Massentierhaltung bezeichnet die technisierte

    Viehhaltung meist nur einer einzigen Tierart in ländlichen Großbetrieben

    mit nicht ausreichend verfügbaren landwirtschaftlichen Nutzflächen, um die

    benötigten Futtermittel selbst zu erzeugen. Das primäre Ziel ist dabei die

    größtmögliche Erhöhung des erwirtschafteten Ertrages. Der Begriff

    „Massentierhaltung" wurde in den 1970er Jahren vom Frankfurter Zoodirektor

    Bernhard Grzimek für die Käfighaltung von Legehennen als Synonym für eine

    schlechte Tierhaltung geprägt.² Die Bezeichnung der Haltungsform als

    „Massentierhaltung" wird vom Deutschen Bauernverband als „politische

    Kampfparole" eingestuft und abgelehnt.³

    Die intensive Tierhaltung unterscheidet sich von der extensiven und der

    artgerechten Haltung durch geringeren Flächenbedarf und stärkere Nutzung

    anderer Produktionsfaktoren. Systeme der Intensivtierhaltung sind

    insbesondere in Industrieländern verbreitet, verzeichnen jedoch hohe

    Wachstumsraten in einigen Entwicklungsländern. Mit der Intensivierung geht

    häufig eine Vergrößerung der durchschnittlichen Betriebsgröße einher.

    Herausforderungen für intensive Systeme bestehen insbesondere im Bereich

    von Tiergesundheit, Wasser- und Energieverbrauch und bei der Entsorgung der

    Tierausscheidungen, weil durch Gülleausbringung die Gefahr der Überdüngung

    und Grundwasserbelastung durch Nitrate besteht daneben auch eine

    Geruchsbelästigung.

    Der Tierschutz und die Problematik der Tiergesundheit, die

    Antibiotikaresistenzbildung und deren Einfluss auf die Humanmedizin sind

    seit langem Gegenstand von Diskussionen.

    Definition

    Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen

    (FAO) definiert intensive Tierhaltung als Systeme, in denen weniger als 10

    % der Futtertrockenmasse dem eigenen Betrieb entstammt und in denen die

    Besatzdichte 10 Großvieheinheiten pro Hektar betrieblicher

    landwirtschaftlicher Nutzfläche übersteigt.⁴

    Laut Richtlinie 85/337/EWG über die Umweltverträglichkeitsprüfung bei

    bestimmten öffentlichen und privaten Projekten unterliegen auch

    landwirtschaftliche Betriebe ab einer bestimmten Größenordnung besonderen

    emissionsschutzrechtlichen Überprüfungs- und Genehmigungsverfahren. Als

    Grenzwerte nennt das deutsche Gesetz, mit der die EU-Richtlinie in

    nationales Recht übernommen wurde bei Anlagen zur Intensivhaltung oder

    -aufzucht von Geflügel oder Schweinen mit 40000 Plätzen für Geflügel, mit

    3000 Plätzen für Mastschweine (über 30 kg), mit 900 Plätzen für Sauen und

    intensive Aquakultur bei einer Produktionskapazität von 1000 t Fisch oder

    Muscheln pro Jahr.⁵ .

    Geschichte

    Im Zuge der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert hat sich die

    Gesellschaft und Wirtschaft Europas grundlegend verändert. Auch in der

    Landwirtschaft gab es einen enormen Produktivitätsanstieg und deutlich

    weniger Erwerbstätige. Optimierungen in der Rinder- und Schweinezucht

    führten zu einer beträchtlichen Verbesserung der Versorgung der Bevölkerung

    mit Fleisch und Tierprodukten. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte die

    Hauptphase der industriellen Landwirtschaft in Europa ein, die in den USA

    schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu spüren war. Auf der

    einen Seite handelt es sich dabei um einen tiefgreifenden Strukturwandel

    durch konsequente Nutzung des agrartechnischen Fortschritts. Andererseits

    ist der Prozess mit einer Vielzahl von Folgeproblemen behaftet, der mit

    Begriffen wie Agrarfabrik, Agribusiness oder Agrarindustrie assoziiert

    wird.⁶

    Verbreitung

    Intensive Systeme sind für viele klimatische Verhältnisse geeignet. Sie

    sind besonders in den OECD-Staaten, aber auch mit steigender Tendenz in

    Asien verbreitet. In Getreideimportregionen wie den Niederlanden oder

    Norddeutschland befinden sich intensive Tierhaltungsbetriebe meist in der

    Nähe von Seehäfen. In Getreideexportländern wie den USA wird die intensive

    Viehhaltung häufig in den Getreideanbauregionen betrieben (z. B. Schweine

    in Iowa, Rinder in Texas). In Entwicklungsländern mit schlecht entwickelter

    Infrastruktur befinden sich die Betriebe in der Nähe urbaner Zentren, da

    tierische Produkte hohen Anforderungen beim Transport unterliegen

    (Kühlung). Intensive Haltungssysteme finden sich auch in den GUS-Staaten

    (Milchvieh) und Nordafrika (Schafe).⁴

    Im Durchschnitt der Jahre 2001 bis 2003 entstammen der Intensivtierhaltung

    nach Schätzung der FAO weltweit 6 % des produzierten Rindfleischs, 0,8 %

    des Schaffleischs, 55 % des Schweinefleischs, 72 % des Geflügelfleischs und

    60 % der Eier. 6 % der Rinder und Büffel und 0,5 % der Schafe und Ziegen

    werden in landlosen Systemen gehalten. In der Kategorie der

    Entwicklungsländer werden 8 % der Rinder und Büffel und 0,6 % der Schafe

    und Ziegen intensiv gehalten. 0,6 % des produzierten Rindfleischs, 1 % des

    Schaffleischs, 47 % des Schweinefleischs, 64 % des Geflügelfleischs und 54

    % der Eier kommen aus landlosen Produktionssystemen.⁷ "Die Nachfrage nach

    tierischen Erzeugnissen wird bis zum Jahr 2050 um 70 Prozent steigen" und

    "Die Viehwirtschaft verbessert die Lebensgrundlagen und schafft

    Wirtschaftswachstum und Einkommen in der ländlichen Wirtschaft", sind

    Aussagen von Helena Semedo, FAO Deputy Director-General, anlässlich der

    Grünen Woche 2014 in Berlin ⁸ Aufgrund der steigenden Nachfrage nach

    tierischen Produkten durch eine wachsende Weltbevölkerung müsse die

    Produktionsintensität weiter nachhaltig gesteigert werden, z. B. durch

    Nutzung alternativer Nebenprodukte.⁹

    Intensive Wiederkäuerproduktionssysteme sind in erster Linie ein

    nordamerikanisches Phänomen, wenngleich sie weniger verbreitet auch in

    Teilen Europas und des Nahen Ostens auftreten. In Nordamerika werden die

    Produktionsstätten auch Feedlots genannt.⁷

    Produktionstrends

    Starke Flächen- und Arbeitsproduktivitätszuwächse kennzeichnen die

    Entwicklung von intensiven Tierhaltungssystemen. Von 1961 bis 2000 ist die

    globale Fleischproduktion um mehr als 350 % und die Milchproduktion um

    knapp 175 % gestiegen, während sich die Weide- und Futterbauflächen nur um

    ca. 30 % bzw. 100 % ausgedehnt haben. In der EU-15 ist der Flächenverbrauch

    bei starkem Produktionsanstieg zurückgegangen.⁴ ¹⁰

    In den letzten Jahrzehnten wurden die traditionellen ballaststoff- und

    energiereichen Fütterungsweisen zugunsten von eiweißreichen verdrängt. 2004

    wurden weltweit 690 Millionen Tonnen Getreide (34 % der Welternte) und 18

    Millionen Tonnen Ölsaaten (hauptsächlich Soja) an Tiere verfüttert. Hinzu

    kommen 295 Millionen Tonnen eiweißreiche Verarbeitungsnebenprodukte wie

    Kleie, Ölkuchen und Fischmehl. Zusatzstoffe werden vermehrt verwendet, um

    höhere Futterverwertungsraten zu erreichen.⁷

    Zwischen 1990 und 2006 hat sich im Amazonasgebiet die Fläche für den

    Sojaanbau vervierfacht. Verstärkt wird mehr Fläche für den Getreideanbau

    gerodet. Obwohl die Landwirtschaft in Mato Grosso intensiviert wird,

    schreitet die Umwandlung von Waldfläche in Futtermittelanbaufläche voran.

    Hauptabnehmer für den Sojaexport aus Brasilien sind die EU und China, um

    heimisches Geflügel und Schweine mit Futter zu versorgen. Soziale und

    ökologische Schäden durch die Futtermittelproduktion führen zur Verarmung

    der unterentwickelten Erzeugerländer.¹¹

    Die Monogastrierproduktion wird durch die Intensivierung der Fütterung im

    Vergleich zur Wiederkäuerproduktion begünstigt, weil Schweine und Geflügel

    diese Futtermittel besser verwerten. Insbesondere in der Geflügelhaltung

    können hohe Wachstumsraten und die niedrigen Stückkosten, hauptsächlich

    aufgrund der effizienten Futterverwertung, erzielt werden. Der Einsatz von

    Getreide in der Wiederkäuerfütterung ist begrenzt auf Länder mit einem

    niedrigen Verhältnis von Getreide- zu Fleischpreisen. In vielen

    Entwicklungsländern mit Getreidedefiziten ist das nicht profitabel.⁷ Die

    FAO schätzt, dass sich die Monogastrierhaltung zukünftig stärker ausweiten

    wird als die Wiederkäuerhaltung.⁴

    Die Ursache für die Verschiebungen in der Fütterung liegen erstens in dem

    seit den 1950er Jahren zu beobachtenden stetigen Rückgang der

    Getreidepreise. Diese Entwicklung ist wiederum auf eine Intensivierung der

    Getreideproduktion zurückzuführen, vor allem im Bereich Pflanzenzüchtung,

    Bewässerungsanagement, Düngemittel und Mechanisierung.⁷

    Der Trend zur Intensivierung ist gegenwärtig am deutlichsten in Asien zu

    verzeichnen, wo Land knapp und Arbeit relativ billig ist. Dies begünstigte

    unter anderem kleinere Intensivbetriebe. Verbesserter Kapitalzugang

    ermöglicht Investitionen in Maschinen, Ställe und Produktionsfaktoren wie

    verbesserte Rassen, konzentrierte Futtermittel sowie Arzneimittel. In

    Subsahara-Afrika hat sich intensive Milchviehhaltung in Stadtnähe

    entwickelt. In Lateinamerika kam es im Zuge verstärkter Urbanisierung und

    wirtschaftlicher Erholung in den 1990er Jahren zur Intensivierung der

    Geflügelproduktion und Milchviehhaltung. Die Zahl großer und vertikal

    integrierter, intensiver Geflügel- und Schweinefleischbetriebe hat in

    Entwicklungsländern signifikant zugenommen, insbesondere in Ostasien und

    Lateinamerika.¹²

    Beschreibung

    Das System ist sehr wissens- und kapitalintensiv. Die intensive Tierhaltung

    setzt eine Vielzahl von modernen Techniken ein, um die Produktivität der

    Viehzucht zu erhöhen. Hierzu zählen Weiterentwicklungen auf den Gebieten

    der Genetik, Tierernährung, Automatisierung und des

    Gesundheitsmanagements.⁴ ¹³

    Heute werden fast ausschließlich hybride Tiere (Kreuzung mehrerer Rassen)

    genutzt. Molekularbiologie und Gentechnik spielen dabei eine zunehmend

    wichtigere Rolle, etwa in der Verbesserung der Ferkelvitalität,

    Krankheitsresistenz und Nutzungsdauer. Des Weiteren werden anabole Steroide

    und Somatropine eingesetzt, um das Wachstum zu beschleunigen. Diese sind in

    Europa verboten. Künstliche Besamung, Embryotransfer, Klonen,

    In-vitro-Fertilisation und Präimplantationsdiagnostik sind

    Reproduktionstechniken, die in der professionellen Tierhaltung - zumindest

    was die künstliche Besamung angeht - unabhängig von der Landbauform (Bio,

    Konventionell) genutzt werden. Die Deutsche Gesellschaft für Züchtungskunde

    hat zum Thema Klonen mehrere Stellungnahmen veröffentlicht.¹⁴ Zur

    Automatisierung gehören das elektronische Monitoring der Tierleistung sowie

    der Einsatz von Computern bei der Futterzubereitung und -rationierung und

    der Regulation des Raumklimas. Stallbaudesign, Impfmanagement und

    regelmäßige Bestandskontrollen durch vorgeschriebene Hoftierärzte und

    Tiergesundheitsdienste (Schweinegesundheitsdienst) sind Bestandteile eines

    Tiergesundheitsmanagements, mit dem Ziel den Arzneimitteleinsatz zu

    reduzieren.

    Die Tierprodukte sind fast ausschließlich für den städtischen Konsum

    bestimmt und zum effizienten Transport, Verarbeitung und Vermarktung

    standardisiert. Zu unterscheiden ist die Haltung von Monogastriern

    (Schweine und Geflügel) und Wiederkäuern (Rinder und Schafe).⁴

    Monogastrier (Schweine und Geflügel)

    Vorrangig werden Hybride, die positive Eigenschaften der Vater- und

    Mutterlinien verbinden, und Hochleistungsrassen eingesetzt. Der Austausch

    des genetischen Materials erfolgt hauptsächlich über Spermahandel, aber

    auch über Zuchtviehverkauf international. Das System ist meist so

    aufgebaut, dass sich unterschiedliche Betriebe jeweils auf die Züchtung,

    Aufzucht oder Mast der Tiere spezialisieren. Das Futter setzt sich zusammen

    aus zugekauften Futtermitteln und selbst produzierten Futtermitteln. Zur

    Fütterung werden energiedichte Futtermittel wie Getreide und Ölsaaten

    eingesetzt. Die Futterverwertungsraten betragen etwa 2,5-4 kg Futter/kg

    Schweinefleisch und 2-2,5 kg Futter/kg Geflügelfleisch. Die am weitesten

    verbreitete und am schnellsten wachsende Schweinerasse ist das englische

    Yorkshire-Schwein, mit Tageszunahmen von mehr als 750 g.⁴ ¹⁵

    Wiederkäuer

    Hauptsächlich werden spezialisierte Einnutzungsrassen (z. B.

    Hochleistungsrassen zur Milcherzeugung) eingesetzt, wobei diese nicht

    spezifisch für die Intensivhaltung gezüchtet werden. In der Milchproduktion

    ist das Holstein-Rind die weitverbreitetste Rasse. Das Futter wird je nach

    Art zugekauft oder auf den betriebseigenen Flächen produziert.

    Wiederkäuerfütterung muss neben energiedichten Futtermitteln wie Getreide

    auch faserreiche Grobfuttermittel enthalten. Die niedrigere Energiedichte

    dieser Futtermittel ist ein wesentlicher Grund für die niedrigen

    Futterverwertungsraten gegenüber Schweinen und Geflügel von 8-10 kg

    Futter/kg Zuwachs. Häufig werden Wiederkäuer jedoch wie Monogastrier

    ernährt.⁴

    Fische

    Dabei handelt es sich um die Aufzucht von Fischen und sonstiger

    Meerestiere, wie Muscheln, Schwämmen und Schalentieren in Aquakulturen oder

    Aquafarming. Darunter fallen auch die Teichwirtschaft sowie Netzgehege im

    offenen Meer und in Fließgewässern.

    Umweltverträglichkeit

    In Deutschland ist für Betriebe ab einer festgelegten Tierzahl eine

    Umweltverträglichkeitsprüfung vorgeschrieben, etwa für Betriebe mit mehr

    als 85.000 Masthähnchen oder 3.000 Mastschweinen.¹⁶

    Landverbrauch

    Weltweit werden 30 % der Landfläche oder 78 % der landwirtschaftlichen

    Nutzfläche für die Tierproduktion direkt (Weiden, 87 %) und indirekt

    (Futtermittelanbau, 13 %) genutzt.¹⁰

    Der britischen Ökobilanz zufolge liegt der Landverbrauch pro Ertragseinheit

    bei ökologischen Viehhaltungssystemen um 66 % (Milch) bis über 220 % (Eier,

    Geflügel- und Schaffleisch) höher als bei konventionellen Systemen.¹⁷

    Während intensive Tierhaltungssysteme und die Intensivierung des

    Futteranbaus den Flächenanspruch der Tierhaltung reduzieren, ist die

    Erschließung neuer Weideflächen für extensive Systeme ein wesentlicher

    Motor der Entwaldung, etwa in Lateinamerika, sowie der Desertifikation,

    etwa in Zentralasien.¹⁰ In den OECD-Staaten ist eine Rückwandlung von

    Ackerflächen in Naturgebiete zu beobachten, jedoch auf Kosten von

    Waldfläche von Latein- und Zentralamerika, wo eine Verschiebung von

    Weidefläche zu Ackerfläche für den globalen Futtermittelanbau zu beobachten

    ist. Indirekt fördert die intensive Tierhaltung die Abholzung des

    tropischen Regenwaldes für Sojaplantagen, wobei der Ausbau der

    Verkehrsinfrastruktur in Form des Schienen- und Autobahnnetzes einen

    schädlicheren Effekt auf das Ökosystem haben kann als die Plantagen an

    sich.¹¹

    Energieverbrauch

    Der Primärenergieverbrauch pro Ertragseinheit liegt in der britischen

    Ökobilanzierung bei konventionellen Viehhaltungssystemen zwischen 15 %

    (Schweinefleisch) und 62 % (Milch) über dem von ökologischen Systemen

    (Ausnahmen: Geflügelfleisch und Eier).¹⁷

    Intensive Systeme benötigen im Vergleich zur Weidehaltung hohe Mengen an

    energiedichten Futtermitteln, die wiederum unter hohem Einsatz von

    Düngemitteln, Pestiziden, Herbiziden, Wasser und fossilen Treibstoffen

    produziert werden. Die Herstellung von Stickstoffdünger und

    Pflanzenschutzmitteln ist energieintensiv und mit CO₂-Emissionen verbunden.

    Gleiches gilt für die Produktion von Tierarzneimitteln wie Antibiotika.¹¹

    Wasserverbrauch und Wasserverschmutzung

    Die FAO schätzt, dass die Tierproduktion für 8 % des globalen

    Wasserverbrauchs verantwortlich ist, dabei entfallen 7 % auf die Produktion

    des Futters. Wasserverschmutzung durch die Tierhaltung findet dabei durch

    Futterproduktion und damit verbundene Düngeranwendung sowie die hohe

    Flächennutzung extensiver Systeme statt. Die Verschmutzung durch intensive

    Systeme ist einfacher zu kontrollieren als die Verschmutzung durch

    extensive Systeme. Die Produktivität von Wasser in der Futterproduktion ist

    bei intensiven Systemen relativ hoch.¹⁰

    Da die bei der Intensivtierhaltung anfallenden Mengen von Gülle meist die

    für die Pflanzenernährung der zugehörigen Flächen sinnvollen bzw. nach der

    Düngeverordnung zulässigen Mengen überschreiten, entsteht ein

    Entsorgungsproblem. Insbesondere wenn es in einer Region viele große Ställe

    gibt, fällt mehr Gülle an, als auf die Felder gebracht werden darf. Die

    Gülle muss dann teilweise über hunderte von Kilometern transportiert und

    anderswo eingesetzt werden. Ein geringer Teil der Gülle wird als

    Gärsubstrat bei der Erzeugung von Biogas verwendet. Vielfach wird die Gülle

    jedoch in großen Mengen zunächst zum Anbau von Mais (in Monokulturen) auf

    die Felder aufgebracht und der Mais dann zur Gaserzeugung verwendet.¹⁸

    Ausscheidungen von Geflügel lassen sich theoretisch trocknen und

    transportieren, um dann als Dünger verwendet zu werden. Rinder und Schweine

    dagegen scheiden zu 90 % Wasser aus. 10.000 Schweine in der Mast

    verursachen die gleiche Abwassermenge wie eine Stadt mit 18.000 Einwohnern.

    Weltweit ist das Entsorgen landwirtschaftlicher Abfälle in Wasserläufe

    verboten. In den USA wird nur 34 % des Stickstoffes wieder in den Boden

    eingebracht. Der Rest landet aufgrund der fehlenden Adsorption der

    Nitrationen in Bächen, Flüssen sowie im Grundwasser.¹⁹

    Trotz technischer Fortschritte bei der Abfallentsorgung werden die

    Innovationen laut FAO noch zu selten umgesetzt. Wasserverschmutzungen

    treten vor allem durch ineffiziente Tierernährung und Mistkollektion,

    -lagerung und -verwertung auf.⁴ ¹⁰ So wird teilweise in Gebieten mit hohem

    Viehbesatz der deutsche Grenzwert für Nitratbelastung im Grundwasser (50

    mg/l²⁰ ) überschritten (der Grenzwert der Weltgesundheitsorganisation liegt

    bei 20 mg/l). Nitratbelastungen verursachen Eutrophierungen und

    Übersäuerungen von Nutzflächen. 1999 waren zudem auf 90 % der deutschen

    Waldfläche die kritischen Belastungsgrenzen für eutrophierende

    Stickstoffeinträge überschritten. Die besonders hohen Überschreitungen

    fanden sich in Gebieten mit Intensivtierhaltung.²¹

    Sowohl das Eutrophierungs- als auch das Versauerungspotential sind laut der

    britischen Ökobilanzierung für ökologische Tiererzeugnisse höher als für

    konventionelle (Ausnahme: Schweinefleisch), wenn man die Verschmutzung pro

    Ertragseinheit vergleicht.¹⁷

    Biodiversität

    Die Tierhaltung hat seit der Neolithischen Revolution, also lange vor dem

    Aufkommen intensiver Haltungssysteme, einen erheblichen Einfluss auf die

    Biodiversität ausgeübt. Laut FAO unterscheiden sich intensive und extensive

    Systeme anhand ihres Gefahrenpotentials für die Biodiversität in mehreren

    Faktoren. Untersucht wurde die Art des hervorgerufenen

    Biodiversitätsrückgangs, also ob Vielfalt innerhalb von Arten

    (Intraspezies), in der Vielfalt der Arten (Interspezies) oder in den

    Lebensräumen zurückgeht. Die Analyse erfolgte anhand verschiedener

    bekannter Mechanismen:¹⁰

    Globale Erwärmung

    Ein generelles Problem der Tierproduktion ist die hohe Emission an

    Treibhausgasen. 9 % des CO₂, 37 % des Methans (23 mal höheres

    Treibhauspotenzial als CO₂) und 65 % aller Stickoxide (296 mal höheres

    Treibhauspotenzial als CO₂) stammt aus der globalen Viehhaltung. Um dem

    entgegenzuwirken, muss die Effizienz der Tierproduktion und des

    Futtermittelanbaus gesteigert werden. Ziel der Optimierung von Tiernahrung

    sollte eine Reduktion der Darmfermentation sein. Gülle sollte in

    Biogasanlagen recycelt werden.²²

    Gemäß der FAO bietet die Intensivierung der Tierhaltung großes

    Klimaschutzpotenzial.²³ Die FAO schätzt, dass die extensive Tierhaltung

    global für deutlich mehr Emissionen von klimarelevanten Treibhausgasen

    verantwortlich ist als die intensive.¹⁰ Dies liegt wahrscheinlich daran,

    dass Wiederkäuer in der Weidehaltung deutlich mehr Treibhausgase

    produzieren als intensive Tierhaltungssysteme, in denen vermehrt

    Nichtwiederkäuer gehalten werden, die Futtermittel effizienter verwerten,

    weniger Methan ausstoßen und eine kürzere Haltungsdauer besitzen. Aufgrund

    des hohen Energiebedarfs für synthetische N-Dünger, Futtermitteltransporte

    und der Düngerausbringung (N₂O-Emission) werden jedoch auch in der

    intensiven Tierhaltung erhebliche Mengen Treibhausgase freigesetzt.¹¹ Die

    Frage, welches Haltungssystem mehr Emissionen pro Ertragseinheit

    verursacht, ist dabei nicht eindeutig geklärt.²⁴

    Emissionsreduktionen sind laut FAO eher bei intensiven Systemen zu

    erwarten. Das Anpassungspotenzial an die Folgen der globalen Erwärmung wird

    für extensive Systeme als geringer eingeschätzt als für intensive

    Systeme.¹⁰

    Die britische Ökobilanzierung errechnete für ökologische und konventionelle

    Tiererzeugnisse folgende Vergleichswerte für das Treibhauspotenzial pro

    Ertragseinheit:¹⁷

    Tiergesundheit

    Hohe Besatzdichten und große Tiergruppen führen beispielsweise bei

    Schweinen zu Lungenentzündung²⁵ und stärkerer Infektion mit Chlamydien.²⁶

    Intensive Tierhaltung führt zu Selektion von Parasiten und Pathogenen, die

    schneller wachsen, früher infizieren und schließlich virulenter sind.²⁷ In

    der Vergangenheit haben sich so bereits einige virulente Grippestämme

    gebildet. Epidemiologen empfehlen den Einsatz von Impfstoffen bei

    Tierhaltern in der Geflügel- und Schweineproduktion.²⁸ ²⁹ ³⁰

    Moderne Haltungssysteme mit ganzjähriger Bestallung in spezialisierten

    Gebäuden und vollständige Versorgung mit Futtermitteln ohne Nahrungssuche

    werden für die Entwicklung komplexer, multifaktorieller Erkrankungen

    mitverantwortlich gemacht. Dazu zählen Lungenentzündungen nach dem

    Tiertransport (shipping fever), Mastitis beim Rind, Rhinitis atrophicans

    und enzootische Pneumonie bei Schweinen sowie infektiöse Bronchitis bei

    Geflügel. Dazu zählt auch die chronisch obstruktive Lungenerkrankung bei

    Pferden, Zehenhautentzündung des Rindes bei Milchkühen und die Moderhinke

    bei Schafen. Ursachen sind neben den Erregern die Haltungsfaktoren wie

    schlechte Belüftung, staubiges Heu, verpilzte Einstreu, Überbelegung,

    niedrige Raumtemperaturen, hohe Luftfeuchte und Transportbelastung.

    Inspektionen durch Veterinärmediziner der Tierkörper in Schlachtbetrieben

    belegen, dass 30-50 % der Schlachtschweine Atemwegsveränderungen aufweisen,

    die auf akute oder länger zurückliegende Erkrankung hindeuten. Lediglich 30

    % der Tierkörper sind beanstandungslos. Es besteht noch Forschungsbedarf

    für belastungsarme und tierartgerechte Haltungssysteme, die ökonomisch

    betrieben werden können.³¹

    Tierseuchen

    Während Infektionskrankheiten und Parasiten in kleinen Wildtierpopulationen

    völlig normal sind und schnell wieder abklingen, so kommt es durch

    Konzentration von Tieren auf engem Raum zur Förderung von Epidemien mit

    katastrophalem Ausgang für Mensch und Tier. Historisch wichtig – auch für

    die Entwicklung der Veterinärmedizin – war die Erforschung und Ausrottung

    der Rinderpest.³² Weltweit für Aufruhr sorgten Erreger der so genannten

    Vogelgrippe H5N1. Das diese Seuche verursachende Influenza-A-Virus H5N1

    wurde 1997 erstmals in Hongkongs Geflügelproduktionsanlagen nachgewiesen.

    Es wurde für sechs verstorbene Menschen verantwortlich gemacht und führte

    zur Tötung von 1,2 Millionen Vögeln. In Großbritannien führte ein Ausbruch

    der Maul- und Klauenseuche zur Tötung von 440.000 Tieren. BSE (Rinderwahn)

    führte zur Massentötung (Keulung) von 11 Millionen Tieren im Jahr 1996.³³

    Nach Angaben der Weltbank sind Tierkrankheiten für außerordentlich hohe

    Kosten verantwortlich. Die BSE-Krise führte allein in Großbritannien zu

    einem Verlust von 6 Mrd. US $ und weltweit zu 20 Mrd. US $. Die Bekämpfung

    der Vogelgrippe H5N1 (des Influenza-A-Virus H5N1) kostete mehrere 10 Mrd.

    US $. Kosten für Gegenmaßnahmen zur Maul- und Klauenseuche belaufen sich

    innerhalb der EU auf etwa 90 Mrd. US $.¹¹

    Salmonellen bei Legehennen

    Eine durch die EU initiierte Studie (2007) kam zu dem Schluss, dass

    Salmonelleninfektionen im Vergleich mit Käfighaltung von Legehennen in

    Bodenhaltung, Freilandhaltung und ökologischer Haltung seltener auftauchen.

    Da die Käfighaltung deutlich höhere Bestandsgrößen aufweist als die anderen

    Systeme, ist unklar, ob das Haltungssystem oder die Bestandsgröße für die

    höhere Krankheitshäufigkeit verantwortlich ist.³⁴

    Bei einer Studie (2010) von 292 Legehennenbetrieben in Belgien,

    Deutschland, Griechenland, Italien und der Schweiz wurde die Käfighaltung

    als Risikofaktor für Salmonella Enteritidis oder Typhimurium

    identifiziert.³⁵

    Obwohl die Rückverfolgung von Verunreinigungen schwierig ist, sind mehrere

    Ausbrüche von Salmonellosen auf verunreinigte Futtermittel zurückzuführen.

    Verbesserungen in der Futtermittelsicherheit sollten laut Wissenschaftlern

    durch stärkere Überwachungssysteme erreicht werden.³⁶

    Geflügelmast

    Infolge der BSE- und MKS-Problematik kam es zum Anstieg des

    Geflügelfleischverzehrs als Rind- und Schweinefleischalternative. Jedoch

    kommt es auch bei der konventionellen Mast von Geflügel allgemein und Puten

    im Speziellen zu vielen zucht- und haltungsbedingten Erkrankungen. Bei fast

    allen Tieren kommt es zum Mastende zu einer Skelettverkrümmung und Schäden

    im Kniegelenksbereich, so dass keine normale Beinstellung mehr möglich ist.

    9 % der Tiere können nicht mehr stehen oder gehen. Die massive Vergrößerung

    der Brustmuskulatur drückt die Oberschenkel nach außen und führt zu einem

    Beinschwächesyndrom, das mit Schmerzen, Leiden, erhöhtem Federpicken,

    Wachstumsdepression sowie verminderter Schlachtkörperqualität und erhöhter

    Mortalität verbunden ist. Als Gegenmaßnahmen kommen die Förderung der

    Bewegungsaktivität und eine Verminderung der Besatzdichte in Betracht.

    Ebenfalls problematisch sind plötzliche Todesfälle durch eine Ruptur der

    Aorta, deren Ursache ebenfalls in der Besatzdichte und starken Unruhe im

    Stall gesehen wird. Atemwegserkrankungen führen ebenfalls zu erhöhter

    Mortalität, aber auch zu verminderter Gewichtszunahme, erhöhten

    Medikamentenkosten und Beanstandungen bei der Schlachttier- und

    Fleischuntersuchung, was erhebliche wirtschaftliche Verluste beinhaltet.

    Insbesondere die nicht-infektiösen Umweltprobleme (Staub, Schadgase,

    Luftqualität), die bei den Bedingungen einer Intensivmast in geschlossenen

    Stallsystemen kaum zu vermeiden sind, spielen eine Rolle.³⁷

    Antibiotikaresistenzen

    Ein wissenschaftlicher Lenkungsausschuss innerhalb der Europäischen Union

    kam zu dem Schluss, dass die Verwendung von Antibiotika in niedriger Dosis

    als Wachstumsförderer verboten werden sollte, da diese Wirkstoffe für die

    Human- oder Veterinärmedizin von Bedeutung sind und die Gefahr einer

    Kreuzresistenz gegenüber Medikamenten besteht, die zur Behandlung von

    bakteriellen Infekten eingesetzt werden. Auch in Zukunft soll keine

    Zulassung von Antibiotika als Futtermittelzusatzstoff erfolgen.³⁸

    In Deutschland dürfen nach Arzneimittelgesetz nur kranke Tiere behandelt

    werden. Der Einsatz zur Wachstumsförderung und zur Überdeckung von

    Haltungsmängeln ist untersagt. Tierarztpraxen und Tierhaltungsbetriebe

    werden von den Länderbehörden risikoorientiert kontrolliert.³⁹ Um einen

    Zusammenhang zwischen Diagnose und Behandlung zu gewährleisten, wurden

    Fristenregelungen eingeführt. In Europa gilt seit 1. Januar 2006 ein

    Verbot, Antibiotika als leistungsfördernde Futtermittelzusatzstoffe

    einzusetzen.⁴⁰ Der in Deutschland flächendeckende Antibiotikeinsatz in der

    Tiermast ist gängige Praxis. 92 % aller Masthähnchen in der

    Antibiotikastudie 2012 des Landesamt für Umwelt (LANUV) Nordrhein-Westfalen

    kamen mit im Durchschnitt über drei verschiedenen Antibiotika pro Mastgang

    in Berührung.⁴¹ Es ist unbestritten, dass der Antibiotikaeinsatz in der

    Tiermast die Entwicklung und Ausbreitung von antibiotikaresistenten Keimen

    fördert.⁴²

    Aufgrund der hohen Besatzdichten kommt es jedoch auch bei der legalen

    therapeutischen Verwendung zu Problemen. Falls ein einzelnes Tier an einer

    bakteriellen Infektion erkrankt ist, werden in einer veterinärmedizinischen

    Behandlung dem ganzen Bestand Antibiotika verabreicht. Diese Anwendung

    (Metaphylaxe) lässt nur die wenigen (durch natürliche Mutation

    normalerweise vorhandenen) resistenten Erreger überleben. Diese können

    einen resistenten Stamm bilden, wenn sie nicht als Restinfektion durch die

    Immunreaktion des Tieres oder Menschen abgetötet werden. Eine erneute

    Behandlung mit dem gleichen Antibiotikum kann später wirkungslos sein. Bei

    humanpathogenen Erregern sind hauptsächlich Arbeiter in Schweine- und

    Geflügelbetrieben betroffen.²⁸ Eine Übertragung multiresistenter Keime aus

    der Tierhaltung auf den Menschen kann aber auch innerhalb der

    Lebensmittelproduktion und -verarbeitung stattfinden und durch

    Gülleausbringung auf Grünflächen. Multiresistente Keime aus der Tierhaltung

    können Infektionen beim Menschen auslösen, die länger dauern und schwerer

    verlaufen können als herkömmliche Infektionen gleicher Art.⁴³ Folglich hat

    der systematische Antibiotikaeinsatz in der Massentierhaltung mittels

    Resistenzbildungen Einfluss auf die menschliche Gesundheit.

    Antibiotikaresistente Bakterien werden in großen Mengen über Gülle und

    Mistausbringung aus der Intensivtierhaltung direkt in der Umwelt

    freigesetzt. Daneben werden auch durch direkten Stoffeintrag Antibiotika

    selbst in die Umwelt eingetragen. Dort entfalten sie eine biologische

    Wirkung und könnten auch dort noch eine Zunahme antibiotikaresistenter

    Bakterien bewirken. Neuere Studien belegen einen starken Anstieg

    multiresistenter Bakterien in der Umwelt. Der Weg der resistenten Erreger

    zurück zum Menschen ist überall dort möglich, wo Kontakt zu fäkal

    verunreinigtem Wasser wie Badegewässer besteht.⁴⁴

    In den USA wird schätzungsweise mindestens dieselbe Menge Antibiotika an

    Tiere verabreicht wie an Menschen. Antibiotikaresistente und zoonotische

    Salmonella-, Campylobacter- und Escherichia coli-Stämme werden mit

    steigender Häufigkeit in großen Geflügel- und Rinderproduktionsbetrieben

    nachgewiesen.³³ Obwohl manche Antibiotika sowohl bei Tieren als auch bei

    Menschen eingesetzt werden, ist der Großteil des Resistenzproblems auf die

    Anwendung bei Menschen zurückzuführen. Resistenzen können sich in

    Nutztieren entwickeln, und resistente Bakterien können sich in tierischen

    Nahrungsmitteln befinden, werden jedoch durch Kochen zerstört. Selbst wenn

    resistente Pathogene den Menschen erreichen sollten, sind die klinischen

    Konsequenzen von Resistenzen gering.⁴⁵

    Eine Infektion mit Methicillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA)

    kann leicht bis schwer sein und verläuft in manchen Fällen tödlich. Die

    Abstammungslinie CC398 ist am häufigsten mit einer asymptomatischen

    Trägerschaft bei Tieren in Intensivhaltung verbunden, die zur

    Lebensmittelerzeugung verwendet werden. CC398 ist zwar selten, wird jedoch

    mit tief sitzenden Infektionen der Haut und Weichteile, Lungenentzündung

    und Septikämie beim Menschen in Verbindung gebracht. Für Landwirte,

    Tierärzte und deren Familien, die mit lebenden Tieren in Kontakt stehen,

    besteht ein höheres Risiko für eine Besiedelung und Infektion als für die

    allgemeine Bevölkerung. Kontaminierte Lebensmittel sind ein mögliches

    Übertragungsvehikel. Hauptreservoirs von CC398 sind Schweine, Kälber und

    Broiler-Geflügel. Tiertransporte und der Kontakt zwischen Tieren sind

    wahrscheinlich ein wichtiger Faktor für die Übertragung von MRSA.⁴⁶

    Durch Massentierhaltung verbreiten sich jedoch lediglich tierassoziierte

    Keimstämme (LA-MRSA von englisch livestock associated) und keine

    Krankenhauskeime vom Typ HA-MRSA (englisch hospital-acquired).⁴⁷ ⁴⁸ ⁴⁹

    Lebensmittelsicherheit

    Lebensmittelassoziierte Erkrankungen mit hoher Gesundheitsgefährdung wie

    Salmonellen, Campylobacter und Enterohämorrhagische Escherichia coli

    (O157:H7) gehen vor allem von tierischen Produkten aus und nehmen aufgrund

    des erhöhten Konsums, der Intensivierung der Landwirtschaft und steigender

    Temperaturen zu. Weltweit sterben 20 Mio. an Lebensmittelinfektionen.

    Volkswirtschaftlich betrachtet kommt es allein in den USA aufgrund von

    Krankheit, vorzeitigem Tod und Produktionsrückgängen zu einem Verlust von 8

    Mrd. US $ pro Jahr.¹¹

    Die veterinärmedizinische Behandlung der Nutztiere mit zugelassenen

    Antibiotika ist in Europa erlaubt, wobei der Gesetzgeber über die

    Rückstandshöchstmengen-Verordnung Grenzwerte im Endprodukt auch für

    Importwaren festgelegt hat, um Missbrauch zu vermeiden.⁵⁰

    Den eingesetzten Futtermitteln werden häufig Futtermittelzusatzstoffe wie

    beispielsweise Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt. Diese müssen in Europa

    zunächst durch die EFSA geprüft und vom Gesetzgeber zugelassen werden. Das

    Gleiche gilt für Futtermittel aus gentechnisch veränderten Pflanzen.⁵¹

    Geruch und andere Emissionen sowie Abfallentsorgung

    Aus Intensivtierhaltungsbetrieben und ihrer Abfallentsorgung können hohe

    Mengen umweltbelastender und teilweise sehr geruchsintensiver

    Luftschadstoffe entweichen, vor allem Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Methan

    und Lachgas. Darüber hinaus werden von Tierhaltungsanlagen erhebliche

    Mengen an Staub⁵² und Bioaerosolen⁵³ emittiert. Zusätzlich führen die

    Einträge in Oberflächen- und Grundwasser zur Überdüngung mit Nährstoffen

    (Stickstoff, Phosphor) und zu Umweltbelastungen durch Krankheitserreger

    sowie zur diffusen Verbreitung von Schwermetallen und Pestiziden.³³ ⁵⁴

    Luftemissionen von mehr als 10 Tonnen Ammoniak müssen im Europäischen

    Schadstoffemissionsregister gemeldet werden, in dem jeder Betrieb mit Name,

    Standort und Emissionen des letzten Berichtsjahres (2010) aufgeführt ist.⁵⁵

    Die Beseitung und Verwertung von Abfällen der industrialisierten

    Tierproduktion ist seuchenhygienisch nicht unproblematisch. Deutschland und

    andere Länder diskutierten daher eine Begrenzung der Bestandsgrößen.⁵⁶

    In Europa wird Umweltbelastungen dadurch entgegengewirkt, dass die

    Richtlinie 2008/1/EG (IVU-Richtlinie) bzw. die ab 7. Januar 2013 geltende

    Industrieemissionsrichtlinie (2010/75/EU) die beste verfügbare Technik bei

    allen Anlagen zur Intensivtierhaltung ab 40.000 Geflügelplätzen und ab 2000

    Mastschweineplätzen vorschreibt. Die europäischen Merkblätter zu besten

    verfügbaren Techniken (BVT) nennen Maßnahmen, mit denen Emissionen in Luft,

    Wasser und Boden sowie Abfälle vermieden oder gemindert, Ressourcen- und

    Energieeffizienz umgesetzt sowie Unfällen vorgebeugt werden kann.⁵⁷ Die

    Europäische Kommission organisiert derzeit eine Überarbeitung des

    BVT-Merkblattes unter Mitwirkung der Behörden der Mitgliedstaaten sowie der

    Industrie- und Umwelt-Verbändevertreter. Ein erster Entwurf ist seit März

    2011 in englischer Sprache verfügbar.⁵⁸ Die Industrieemissionsrichtlinie

    sieht vor, dass Genehmigungsauflagen überprüft und ggf. angepasst werden,

    sobald BVT-Schlussfolgerungen im EU-Amtsblatt veröffentlicht sind. Die

    betroffenen Betriebe müssen spätestens vier Jahre nach Veröffentlichung der

    BVT-Schlussfolgerungen die mit besten verfügbaren Techniken verbundenen

    Emissionswerte einhalten.

    Tierschutz

    Haltungsbedingungen

    In intensiven Haltungssystemen sind Tiere in ihrer Mobilität

    eingeschränkter als in extensiven Systemen. Häufig werden Jungtiere bereits

    wenige Stunden nach der Geburt von der Mutter getrennt, durch Maschinen

    ernährt und an ihren sozialen Interaktionen gehindert.

    Der Deutsche Tierschutzbund kritisiert, dass Aspekte des Tierwohls in den

    Genehmigungsverfahren für Tierhaltungsanlagen nicht berücksichtigt und

    keine artgerechte Haltung betrieben wird. So wird das Töten von

    Eintagsküken, das Fehlen von Einstreu bei Spaltenböden sowie betäubungslose

    Ferkelkastration in der Schweineproduktion als problematisch angesehen.⁵⁹

    Das Fehlen von Tageslicht und der Bewegungsmangel führen häufig zu

    Aggressionen unter den Tieren. Um Verletzungen durch Artgenossen bei engen

    Haltungsbedingungen zu verhindern, werden Schwänze, Zähne und/oder Hörner

    von Schweinen und Rindern sowie Schnäbel von Geflügel oft kupiert.⁶⁰

    Außerdem wird von Fruchtbarkeitsproblemen bei Zuchtsauen berichtet.⁶¹ Bei

    Nicht-Nutztieren sind einige vergleichbare Eingriffe in Deutschland

    verboten. Entsprechende Ausnahmen finden sich im deutschen Tierschutzgesetz

    § 6. Nach § 5 ist für diese Eingriffe bei Jungtieren keine schmerzstillende

    Betäubung erforderlich.

    Intensiv gehaltene Kühe und Schweine in Anbindeställen oder Kasten zeigen

    abnormales Verhalten wie Trauern, Leerkauen und Beißen in Eisenstangen.

    Daher wird in der modernen Tierhaltung die Haltung in Boxenlaufställen u.

    a. mit der Möglichkeit eines Auslaufs in Laufhöfen und Zugang zu Weiden

    empfohlen. Der Einsatz von Melkrobotern sichert dabei den Kühen jederzeit

    den Zugang zum Melken und steigert den Kuhkomfort. Extensiv gehaltene

    Milchkühe zeigen dagegen normales Sozialverhalten, selbstständige

    Fellpflege und Neugierde.⁶²

    Eine britische Studie verglich die Wirtschaftlichkeit von Minimalstandards

    der EU-Richtlinie 91/630/EEC zur Schweinehaltung mit der eines Systems der

    Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals („Freedom Food")

    sowie mit der von konventioneller und ökologischer Freilandhaltung. Dabei

    kam man zu dem Schluss, dass „Freedom Food" und konventionelle

    Freilandhaltung 4-8 % und ökologische Haltung 31 % höhere Kosten

    verursachen. Mit Ausnahme der konventionellen Freilandhaltung sei jedoch

    bei allen Systemen durch den Preisaufschlag beim Endverbraucher ein Profit

    sichergestellt.⁶³

    Die konventionelle Käfighaltung bei Legehennen wurde in Europa mittlerweile

    verboten. Die weiterentwickelte Form der Käfighaltung ist die

    Kleingruppenhaltung. Bei der Kleingruppenhaltung leben Hennen in einer

    kleinen Gruppe in einem strukturierten Abteil mit Liegebereich und größerer

    Grundfläche als bei der früheren Käfighaltung.⁶⁴

    Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat Risiken für

    schlechtes Tierwohl bei Kälbern in Intensivhaltungssystemen klassifiziert.

    Ein hohes Risiko geht einher mit unzureichender Belüftung ohne angemessene

    Luftzirkulation, Luftgeschwindigkeit, Temperatur, einer ständigen

    Aufstockung der Tierbestände sowie einer Exposition gegenüber

    Krankheitserregern, die Erkrankungen der Atemwege und des

    Magen-Darm-Traktes verursachen. Ebenfalls ein Risiko ist ein unzureichender

    Zugang zu Wasser, hohe Feuchtigkeit, Zugluft im Innenraum, schlechte

    Luftqualität (Ammoniak, Bioaerosole und Staub), schlechte Bodenverhältnisse

    (zu breite Spalten, nicht rutschfest, nasse Liegeflächen, keine Einstreu),

    unzureichendes Licht für die Reaktion auf visuelle Stimuli, Trennung vom

    Muttertier und mangelhafte Reaktion von Tierhaltern auf

    Gesundheitsprobleme.⁶⁵

    Den Problemen wird auf verschiedene Weisen zu begegnen versucht:

    Verbesserung der Haltungsbedingungen, Therapie mit Arzneimitteln und

    Fütterung und genetische Veränderung. Beispielsweise wird mit Zufütterung

    von Tryptophan das Aggressionspotential von Broilern verringert. Durch

    Zuchtwahl wird die genetische Veranlagung für Federpicken und Kannibalismus

    reduziert. Auch wurden in der Schweinehaltung Spielzeuge eingeführt, um

    dem natürlichen Spieltrieb gerecht zu werden.⁶⁶

    In Zukunft könnten gentechnische Methoden dazu verwendet werden, das

    Schmerzempfinden und andere Emotionen von Nutztieren zu eliminieren oder

    zumindest signifikant zu reduzieren. Diese Methoden wurden bereits in

    Experimenten getestet und werden in der Neuroethik diskutiert.⁶⁷

    Transporte

    Tiere zeigen beim Transport erhöhte Stresssymptome. Dabei hängt die

    entwickelte Stressmenge von mehreren Faktoren ab, wie Erbanlagen und

    Erfahrung. So wurden bei Tieren aus intensiven Systemen geringere

    Stresslevel festgestellt als bei Tieren aus extensiver Haltung, da letztere

    nicht so sehr an Zusammenpferchung und Gerätschaften gewöhnt sind.⁶⁸

    In der EU sind bei Tiertransporten eine regelmäßige Wasser- und

    Nährstoffversorgung sowie bestimmte Ruhezeiten vorgeschrieben. Unter

    Verwendung geeigneter Transportfahrzeuge dürfen Schweine und Einhufer 24

    Stunden transportiert werden. Für Kälber, Lämmer, Zickel, Fohlen sowie noch

    nicht abgesetzte Ferkel gilt eine verkürzte Transportdauer von 9 Stunden,

    bevor eine einstündige Pause eingelegt werden muss. Danach darf der

    Transport für weitere 9 Stunden fortgesetzt werden. Für andere Tierarten

    gelten 14 Stunden als maximale Transportdauer.⁶⁹

    Ethische Bewertungsversuche

    Trotz der Schwierigkeiten, die mit dem Verständnis der Psyche anderer

    Spezies verbunden sind, besteht weitgehend Konsens, dass diese einfache

    Gefühle und Schmerzempfinden besitzen und intelligente Denkweisen zeigen.

    Die Wahl des Umgangs mit nichtmenschlichen Spezies ist häufig von unserem

    Verständnis vom Bewusstsein anderer Lebewesen beeinflusst. In der Ethik

    diskutiert man die Frage, inwiefern man bei Tieren von einem Wohlbefinden

    im anthromorphen Sinn sprechen kann.⁷⁰ Tierisches Wohlbefinden wird dabei

    definiert als größtmögliche biologische Funktion, Freiheit von Leid im

    Sinne von anhaltender Angst oder Schmerz sowie positive Erlebnisse wie

    Komfort und Zufriedenheit. Wissenschaftliche Erkenntnisse stehen aufgrund

    des noch rudimentären Verstehens tierischer Emotionen sowie der weit

    verbreiteten Zusprechung menschlicher Eigenschaften auf Tiere

    (Anthropomorphismus), insbesondere Säugetiere, häufig nicht im Vordergrund

    der ethischen Bewertung. Stattdessen können ästhetische Faktoren eine Rolle

    spielen. Es konnte nachgewiesen werden, dass mehr Menschen anhand von Fotos

    von Freilandhaltung und Käfighaltung die erstere spontan bevorzugen.⁶⁶

    Es gibt von verschiedenen philosophischen Standpunkten aus den Versuch,

    Tierrechte zu begründen.

    Peter Singer argumentiert etwa von einer präferenzutilitaristischen

    Position aus, dass es keinen Grund gibt, Leid anderer Wesen nicht in die

    ethische Betrachtung und Bewertung einzubeziehen. In seinem Buch Animal

    Liberation kritisiert er die industrielle Tierhaltung in dem Punkt, dass

    deren oberstes Ziel Gewinnmaximierung und nicht Leidvermeidung ist. So wird

    eine gewisse Sterberate aufgrund der Haltungsbedingungen aus Kostengründen

    in Kauf genommen. Des Weiteren kritisiert er unnatürliche

    Lebensbedingungen, die Nutztieren nicht ausreichend Bewegung erlauben in

    Kombination mit schmerzhaften Amputationen, um stressbedingten

    Verhaltensstörungen entgegenzuwirken. So argumentiert er, dass es

    speziesistisch ist, in Tierschutzgesetzen nur Haustiere zu berücksichtigen

    und Ausnahmen für Nutztiere zu machen.⁷¹

    Tom Regans Position zeichnet sich dadurch aus, dass er moralische

    Grundsätze und Einsichten, die für Menschen als gültig betrachtet werden,

    ebenfalls für Tiere praktisch anwendet. Er versucht von einer

    deontologisch-nomologischen Position aus, viele Tiere wegen ihrer Fähigkeit

    zu einer inneren Perspektive als Subjekte eines Lebens wahrzunehmen und zu

    behandeln. Nicht als Mittel zum Zweck für andere zu dienen, wird für ihn

    als Grundrecht aller Wesen angesehen. Als Schlussfolgerung aus dieser

    Position müssten kommerzielle Jagd sowie Tierhaltung generell oder

    zumindest wesentlich weitreichender ausgeschlossen werden. Für ihn selbst

    bedeutet dies eine ethisch begründete vegane Lebensweise.⁷²

    Öffentliche Meinung

    Während in den 1960er Jahren der Fokus der öffentlichen Diskussion noch

    hauptsächlich auf dem Tierschutz lag, kamen in den folgenden Jahrzehnten

    verschiedene Elemente hinzu. Laut der „Neuen Wahrnehmung" (David Fraser)

    schadet die moderne Tierproduktion dem Tierschutz, wird kontrolliert von

    Geschäftsinteressen und dominiert von Profitstreben, erhöht den Welthunger,

    produziert ungesunde Lebensmittel und ist umweltschädlich.

    Branchenvertreter der Intensivtierhaltung haben darauf mit einem

    „neotraditionellen Porträt" reagiert, demzufolge die moderne Tierproduktion

    das Tierwohl erhöht, hauptsächlich durch Familienbetriebe kontrolliert

    wird, durch das traditionelle Hüten von Tieren motiviert ist, die

    Welternährung verbessert, sichere und nahrhafte Lebensmittel produziert und

    häufig umweltfreundlich ist.⁷³

    Dem Verbraucher sei es bei verarbeiteten tierischen Produkten (wie z. B.

    Schweinefleisch) praktisch nicht möglich, auf die Haltungsverfahren zu

    schließen. Lediglich eine Differenzierung zwischen Öko und

    konventionell ist möglich. Statt durch ein Kaufverhalten Signale an

    Hersteller und Landwirte zu senden, sehen diese sich wiederum einem stärker

    werdenden Preis- und Wettbewerbsdruck ausgesetzt. Den Medien kommt

    mittlerweile eine besondere Verantwortung zu, insbesondere da der

    Verbraucher einer wachsenden Gefahr einer Fehleinschätzung ausgeliefert

    wird.⁷⁴ TV-Produktionen wie Ware Tier beteiligen sich an öffentlicher

    Meinungsbildung ebenso wie Tierrechtsorganisationen (z. B. Albert

    Schweitzer Stiftung, PETA⁷⁵ ).

    In Deutschland finden jedes Jahr Demonstrationen unter dem Motto Wir haben

    es satt! mit teils mehreren zehntausend Teilnehmern gegen die

    Massentierhaltung statt.

    Europa

    Im Rahmen der Nationalen Verzehrsstudie II in Deutschland gaben 69,8 % an,

    dass artgerechte Tierhaltung für sie beim Einkauf wichtig ist.⁷⁶

    Zwei im Rahmen des 6. EU-Forschungsrahmenprogramms durchgeführte Studien

    (2010) in Frankreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Spanien, Griechenland

    und Polen bezüglich Einstellungen zu Rind- und Schweinefleisch ergaben,

    dass Konsumenten die Entwicklung von Technologien befürworten, welche die

    Gesundheitseigenschaften und Lebensmittelsicherheit von Fleischprodukten

    verbessern, aber gleichzeitig eine negative Sicht auf ihrer Meinung nach

    exzessive Manipulation und Mangel an Natürlichkeit haben.⁷⁷ Einer Befragung

    (2009) von knapp 2.000 Menschen in Belgien, Dänemark, Polen und Deutschland

    zufolge sind Tier- und Umweltschutz die wichtigsten Kriterien, anhand derer

    zwischen „guten und „schlechten Schweineproduktionssystemen unterschieden

    werden könne. So werden Schweinehaltungssysteme mit geringen

    Umweltschutzanstrengungen und Spaltenböden als besonders negativ

    betrachtet.⁷⁸ Der Zusammenhang zwischen diesen Auffassungen und dem

    tatsächlichen Konsumverhalten ist jedoch schwach.⁷⁹

    Eine Befragung (2007) von 1.500 Menschen in Großbritannien, Italien und

    Schweden ergab, dass viele Menschen unterschiedlichen Produktionssystemen

    unterschiedliche Grade an Tierschutz beimessen: 71 % der Briten, 65 % der

    Schweden und 47 % der Italiener gaben an, Eier aus Freilandhaltung

    gegenüber anderen Eiern zu bevorzugen. Diese hohen Anteile widersprechen

    jedoch den nationalen Konsumstatistiken. 77 % (79 %) der Italiener, 64 %

    (69 %) der Briten und 59 % (71 %) der Schweden gaben an, dass ihnen die

    Behandlung der Tiere wichtig sei. 78 % der Italiener, 57 % der Briten und

    47 % der Schweden sagten, dass es wichtig sei, Tiere während eines Jahres

    teilweise in Freilandhaltung zu halten. Auf die Frage nach der Qualität des

    Tierschutzes im eigenen Land für Hühner, Milchkühe und Schweine waren sich

    die Befragten insofern einig, dass die Haltungsbedingungen bei Legehennen

    die schlechtesten seien. Schwedische Befragte schätzten die

    Haltungsbedingungen von Legehennen dabei deutlich besser ein als britische.

    Italiener hielten die Qualität der Haltungsbedingungen für Milchkühe und

    Schweine häufiger für schlechter als Briten und Schweden.⁸⁰

    Laut einer repräsentativen Eurobarometer-Umfrage (2005) schätzte eine

    Mehrheit der Europäer die Lebensbedingungen für Legehennen als schlecht,

    für Schweine als mittelmäßig und für Milchkühe als gut ein. Der Tierschutz

    sollte nach Meinung der Befragten für Geflügel besonders gestärkt werden.

    52 % der Befragten gaben an, dass sie beim Fleischkaufen selten oder nie an

    den Tierschutz denken. Innerhalb der EU-25 bestanden starke Unterschiede;

    in den neuen Mitgliedsstaaten waren die Anteile an Befragten, die beim

    Fleischkauf nicht auf das Tierwohl achten, am höchsten. Arbeitslose,

    Studenten, Männer und Menschen, die einen Bauernhof besucht haben, gaben

    seltener an, dass sie beim Kauf von Fleischprodukten an das Tierwohl

    denken. Als schwierig wird die Identifizierung von tierfreundlichen

    Produkten im Einzelhandel bezeichnet. Drei Viertel der Europäer sind indes

    der Meinung, dass Kaufentscheidungen das Tierwohl positiv beeinflussen

    können. Über die Hälfte hält die europäische Gesetzgebung im Bereich

    Tierwohl/Tierschutz für unzureichend, schätzt jedoch mehrheitlich den

    Schutz als besser oder gleichauf mit dem Rest der Welt ein.⁸¹

    Umfragen Ende der 1990er Jahre ergaben, dass die Besorgnis um den

    Tierschutz EU-15-weit vergleichbare Niveaus annimmt und dass Besorgnis um

    den Tierschutz (von etwa 80 % der Befragten) von Besorgnissen um

    Chemikalien, Rückstände und Hormone (90 %) übertroffen wird. Besorgnisse

    beziehen sich primär auf intensive Produktionsmethoden (Beispiel

    Käfighaltung), wobei Konsumenten Tierschutz durch Anthropomorphismus zu

    beurteilen scheinen. Häufig wird Bezug auf die Konzepte „natürlich" oder

    „human" genommen. Konsumenten könnten einige Elemente der

    Intensivtierhaltung somit als inakzeptabel betrachten, während

    Wissenschaftler diese nicht als problematisch empfinden.⁸²

    Nordamerika

    Eine unabhängige, nationale, randomisierte Umfrage unter Erwachsenen in den

    USA ergab, dass 57 % der Befragten den Begriff „factory farming" schon

    gehört haben und mit der Aufzucht von Nutztieren in Verbindung brachten.

    Zudem hat der Terminus einen negativen Eindruck bei der Viehhaltung

    hinterlassen. Es konnte eine Bildungs- und Einkommensabhängigkeit ermittelt

    werden: unter den Bürgern mit einem Einkommen >$50,000 war der Begriff bei

    64 % der Befragten bekannt, bei College-Absolventen kannten ihn 68 %. Auf

    die Frage nach betroffenen Tierarten nannten 74 % Hühner und 51 % Rinder.

    32 % der Befragten assoziierten Gefangenschaft, Probleme mit der

    Tiergesundheit und die Verwendung von Chemikalien/Steroiden, Gesundheits-

    und Krankheitsproblematiken. 26 % hatten Bedenken bei der Sauberkeit. 21 %

    bemängelten fehlenden Tierschutz sowie unmenschliche Praktiken,

    Misshandlungen und die Behandlung von Tieren, als wären sie Maschinen auf

    einem Fließband. 15 % assoziierten Effizienz, Ökonomie und

    Massenproduktion. Nur 8 % sahen einen Zusammenhang mit hohen Tierzahlen und

    die Eigentümerschaft durch große Firmen. 54 % der Befragten glaubten, dass

    Fleisch aus dem Supermarkt aus Intensivtierhaltung stammt, und von diesen

    hatten 40 % Bedenken bei der Lebensmittelsicherheit.⁸³

    Südamerika

    Eine Conjoint-Analyse auf Basis einer Befragung (2009) von 475 Brasilianern

    zur Schweinehaltung ergab drei Cluster: Durchschnitts-, umweltbewusste

    sowie traditions- und tierschutzbezogene Bürger. Die meisten Konsumenten

    (Durchschnittscluster) bevorzugen (72 %) kleine Betriebe mit Einstreu, in

    denen etwas Wert auf Umweltschutz und auf eine Fütterung mit dem Ziel der

    Produktion gesunder Fette gelegt wird. Diese Präferenzen seien schwer

    untereinander und mit der derzeitigen Praxis der brasilianischen

    Schweineproduktion vereinbar. Die Studie zeigt zudem, dass eine schwache

    Verbindung zwischen den geäußerten Präferenzen und dem tatsächlichen

    Kaufverhalten besteht.⁸⁴

    Literatur

    - Carlos Seré, Henning Steinfeld, Jan Groenewold: World livestock

    production systems: current status, issues, and trends, FAO, Rom, 1996,

    ISBN 92-5-103812-0

    - Henning Steinfeld, Pierre Gerber, T. D. Wassenaar, Vincent Castel, Cees

    de Haan: Livestock's long shadow. environmental issues and options FAO,

    2006, ISBN 9789251055717

    - Martin Schlatzer: Tierproduktion und Klimawandel. Ein wissenschaftlicher

    Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und Klima, LIT Verlag,

    Münster, 2010, ISBN 978-3-643-50146-2.

    Weblinks

    Commons: Intensivtierhaltung – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

    - Impressionen aus der Intensivtierhaltung (Video The Samsara Food Sequence

    aus der Produktion Samsara (2011), unkommentiert⁸⁵ )

    Einzelnachweise

    [1] Heinrich-Böll-Stiftung mit BUND und Le Monde Diplomatique: Fleischatlas

    - Daten und Fakten über Tiere als Nahrungsmittel, 7. Januar 2013, Berlin

    [2] Thomas Richter und Thomas Steidl: Tierschutz voranbringen. In:

    Deutsches Tierärzteblatt 62 (2014), S. 638.

    [3] Silvia Liebrich, Süddeutsche Zeitung, Agrarindustrie auf der Grünen

    Woche - Kampfparolen und Misstrauen, 17. Januar 2014

    [4] FAO: World Livestock Production Systems. Current status, issues and

    trends. FAO Animal Production and Health Paper 127. (1995)

    [5] Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung in der Fassung der

    Bekanntmachung vom 24. Februar 2010 (BGBl. I S. 94), das durch Artikel 10

    des Gesetzes vom 25. Juli 2013 (BGBl. I S. 2749) geändert worden ist

    [6] Werner Rösener: Die Bauern in der europäischen Geschichte, C.H.Beck,

    1993, ISBN 9783406376528

    [7] Steinfeld, G., Wassenaar, T., Jutzi, S. (2006): Livestock production

    systems in developing countries: status, drivers, trends. Rev. sci. tech.

    Off. int. Epiz. Vol 25, Nr. 2, S. 505–516. (PDF; 155 kB).

    [8] Healthy and sustainable food systems are crucial to fight hunger and

    malnutrition.

    [9] FAO: BIOFUEL CO-PRODUCTS AS LIVESTOCK FEED(pdf).

    [10] FAO (2006): Livestock's long shadow. Environmental issues and options,

    Rome.

    [11] Martin Schlatzer: Tierproduktion und Klimawandel. Ein

    wissenschaftlicher Diskurs zum Einfluss der Ernährung auf Umwelt und

    Klima LIT Verlag Münster, 2010, ISBN 9783643501462

    [12] Henning Steinfeld (2003): Economic Constraints on Production and

    Consumption of Animal Source Foods for Nutrition in Developing Countries.

    Journal of Nutrition. Vol. 133, S. 4054S-4061S.-

    [13] Simpson, J. R., Cheng, X., Miyazaki, A. (1994): China's livestock and

    related agriculture: projections to 2025. Cabi Publishing.

    [14] Stellungnahmen der DGfZ zum Klonen

    [15] Kyriazakis, I. & Whittemore, C. (Hrsg.) (2006): Whittemore's science

    and practice of pig production. Wiley-Blackwell

    [16] Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung: Anlage 1 Liste

      „UVP-pflichtige Vorhaben"

    [17] Williams, A., Audsley, E. and Sandars, D. Determining the

    environmental burdens and resource use in the production of agricultural

    and horticultural commodities (Memento vom 4. Februar 2009 im Internet

    Archive) Defra Research Project IS0205. Bedford: Cranfield University and

    Defra. (2006)

    [18] Die Zeit, Millionen mit dem Mist, 30. Mai 2013

    [19] Colin R. Townsend, Michael Begon, John L. Harper, Thomas S.

    Hoffmeister, Johannes L. M. Steidle und Frank Thomas: Ökologie, 2009,

    Springer, doi:10.1007/978-3-540-95897-0_13

    [20] laut dt. TrinkwV 2001, Anlage 2 Teil I, lfd. Nr. 4

    [21] Hans-Peter Blume, Gerhard W. Brümmer, Rainer Horn, Ellen Kandeler,

    Ingrid Kögel-Knabner, Ruben Kretzschmar, Karl Stahr, Berndt-Michael

    Wilke, Sören Thiele-Bruhn und Gerhard Welp: Gefährdung der

    Bodenfunktionen, Springer, 2010, doi:10.1007/978-3-8274-2251-4_10

    [22] FAO Newsroom, 29. November 2006, Livestock a major threat to

    environment

    [23] Maurice E. Pitesky, Kimberly R. Stackhouse, and Frank M. Mitloehner,

    Clearing the Air: Livestock's Contribution to Climate Change. In Donald

    Sparks, editor: Advances in Agronomy, Vol. 103, Burlington: Academic

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    [24] McMichael, A., Powles, J., Butler, C., Uauy, R.(2007): Livestock

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    [25] A. M. Pointon, P. Heap, P. McCloud: Enzootic pneumonia of pigs in

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    [27] Adèle Mennerat, Frank Nilsen, Dieter Ebert und Arne Skorping:

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    [28] Gilchrist, M., Greko, C., Wallinga, D., Beran, G., Riley, D., Thorne,

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    [29] Gray, G. & Kayali, G. (2009): Facing pandemic influenza threats: The

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    [30] Saenz, R., Hethcote, H., Gray, G. (2006): Confined Animal Feeding

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    Diseases, Vol. 6, No. 4.

    [31] Prof. Dr. med. vet. Jörg Hartung, Nutztierhaltung und Gesundheit –

    neue Chancen für die Landwirtschaft: Intensivtierhaltung und

    Tiergesundheit, Kassel University Press GmbH, 2007, Google Books

    [32] P. Roeder und K. Rich: The Global Effort to Eradicate Rinderpest.

    International Food Policy Research Institute, 2009

    [33] David Tilman, Kenneth G. Cassman, Pamela A. Matson, Rosamond Naylor &

    Stephen Polasky: Agricultural sustainability and intensive production

    practices, Nature 418, 671-677 (8. August 2002), doi:10.1038/nature01014

    [34] Report of the Task Force on Zoonoses Data Collection on the Analysis

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    laying hen flocks of Gallus gallus. EFSA, 2007.

    [35] A. Riccie, G. Theodoropoulos, E. Xylouri, J. De Vylder, R. Ducatelle,

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    [36] John A. Crump, Patricia M. Griffin, Frederick J. Angulo (2002):

    Bacterial Contamination of Animal Feed and Its Relationship to Human

    Foodborne Illness. Clinical Infectious Diseases, Vol. 35, S. 859–65.

    (PDF; 108 kB)

    [37] Dr. Siegfried Platz , cand. Dr. Johann Berger, Prof. Dr. Michael

    Erhard: Gesundheit, Leistung und Verhalten konventioneller

    Mastputenhybriden unter den Bedingungen ökologischer

    Haltungsanforderungen Band 17 der Schriftenreihe der landwirtschaftlichen

    Rentenbank (PDF; 1,4 MB)

    [38] EU-Verordnung Nr. 1831/2003

    [39] BMELV Pressemitteilung Nr. 01 vom 10. Januar 2012: Maßnahmenpaket

    gegen Antibiotika-Resistenzen

    [40] BMELV Antibiotika-Einsatz in der Landwirtschaft (Memento vom 30.

    Januar 2012 im Internet Archive)

    [41] Überarbeiteter Abschlussbericht der Antibiotika-Studie 2012 des

    Umweltamtes NRW

    [42]

    http://www.bfr.bund.de/cm/343/fragen-und-antworten-zu-den-auswirkungen-des-antibiotika-einsatzes-in-der-tierproduktion.pdf

    Version 11. November 2013, Seite 1

    [43] http://www.bfr.bund.de/de/a-z_index/antibiotikaresistenz-61681.html

    [44] I. Feuerpfeil, J. López-Pila, R. Schmidt, E. Schneider und R. Szewzyk:

    Antibiotikaresistente Bakterien und Antibiotika in der Umwelt. In:

    Bundesgesundheitsblatt. Band 42, Nr. 1, 199, S. 37–50,

    doi:10.1007/s001030050057.

    [45] Ian Phillips, Mark Casewell, Tony Cox, Brad De Groot, Christian Friis,

    Ron Jones, Charles Nightingale, Rodney Preston, John Waddell

    (200Antibiotika2): Does the use of antibiotics in food animals pose a

    risk to human health? A critical review of published data. Journal of

    Antimicrobial Chemotherapy, Vol. 53, S. 28–52.

    [46] EFSA Scientific Opinion: Bewertung der Bedeutung von

    Meticillin-resistentem Staphylococcus aureus (MRSA) in Tieren und

    Lebensmitteln für die öffentliche Gesundheit

    [47] Gerd Schade: Debatte um multiresistente Keime. MRSA-Wette: Landwirte

    im Emsland melden Sieg. In: Osnabrücker Zeitung. 11. Juni 2015, abgerufen

    am 22. Juni 2015.

    [48] Purdue University: MRSA and Livestock Production

    [49] RKI: Livestock-assoziierte Methicillin-resistente Staphylococcus

    aureus (LA-MRSA)

    [50] BMELV: Tierarzneimittelrückstände

    [51] EFSA Topic: Futtermittel

    [52] VDI 3894 Blatt 1:2011-09 Emissionen und Immissionen aus

    Tierhaltungsanlagen - Haltungsverfahren und Emissionen - Schweine,

    Rinder, Geflügel, Pferde (Emissions and immissions from animal husbandry

    - Housing systems and emissions - Pigs, cattle, poultry, horses). Berlin:

    Beuth Verlag. S. 36.

    [53] VDI 4250 Blatt 1:2014-08 Bioaerosole und biologische Agenzien -

    Umweltmedizinische Bewertung von Bioaerosol-Immissionen - Wirkungen

    mikrobieller Luftverunreinigungen auf den Menschen (Bioaerosols and

    biological agents - Risk assessment of source-related ambient air

    measurements in the scope of environmental health - Effects of bioaerosol

    pollution on human health). Berlin: Beuth Verlag. S. 8.

    [54] BVT-Merkblatt "Beste verfügbare Techniken der Intensivhaltung von

    Geflügel und Schweinen" mit ausgewählten Kapiteln in deutscher

    Übersetzung (PDF; 6,8 MB), Umweltbundesamt/Europäische Kommission, Juli

    2003

    [55] Deutsches Schadstoffemissionsregister (PRTR), Umweltbundesamt, Dessau

    [56] D. Strauch, Stand und Tendenzen hygienischer Beurteilung der

    Aufbereitung und landwirtschaftlichen Verwertung von Reststoffen aus der

    tierischen Produktion und dem kommunalen Bereich, Zentralblatt für

    Veterinärmedizin Reihe B, Volume 29, Issue 10, pages 733–763, December

    1982, doi:10.1111/j.1439-0450.1982.tb01194.x

    [57] Umweltbundesamt: Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie: Beste

    verfügbare Technik in der Intensivtierhaltung (Schweine- und

    Geflügelhaltung), Letzte Änderung: 22. August 2012

    [58] Entwürfe und Merkblätter zu besten verfügbaren Techniken (Memento vom

    15. Juli 2012 im Internet Archive), Europäische Kommission, Joint

    Research Centre, Sevilla

    [59] Deutscher Tierschutzbund e.V. Tierfabriken oder Bauernhöfe?

    [60] Deutscher Tierschutzbund e.V. Tiere in der Landwirtschaft - nur

    'Nutztiere'?

    [61]

    http://www.sueddeutsche.de/wissen/tierhaltung-im-schweine-system-1.1787409

    [62] C.C. Krohn: Behaviour of dairy cows kept in extensive (loose

    housing/pasture) or intensive (tie stall) environments. III. Grooming,

    exploration and abnormal behaviour. In: Applied Animal Behaviour Science.

    Band 42, Nr. 2, 1994, S. 73–86 (abstract).

    [63] H. L. I. Bornett, J. H. Guy, P.J. Cain: Impact of Animal Welfare on

    Costs and Viability of Pig Production in the UK in Journal of

    Agricultural and Environmental Ethics, 2003, doi:10.1023/A:1022994131594

    [64] BMELV: 86 Prozent aller Legehennen in Boden-, Freiland- und

    Öko-Haltung

    [65] Gutachten des Wissenschaftlichen Gremiums für Tiergesundheit und

    Tierschutz auf Ersuchen der Kommission betreffend die Risiken für

    schlechtes Wohlbefinden von Kälbern in Intensivhaltungssystemen,

    doi:10.2903/j.efsa.2006.366

    [66] Swanson, J. (1995): Farm animal well-being and intensive production

    systems. In: Journal of Animal Sciences, Bd. 73, S. 2744–2751.

    [67] Shriver, A. (2009): Knocking Out Pain in Livestock: Can Technology

    Succeed Where Morality has Stalled? Neuroethics. Vol. 2, pp. 115–124.

    doi:10.1007/s12152-009-9048-6

    [68] Grandin, T. (1997): Assessment of stress during handling and

    transport. Journal of Animal Science, Vol. 75, Issue 1, pp. 249-257.

    [69] Richtlinie 95/29/EG (PDF) des Rates vom 29. Juni 1995 zur Änderung der

    Richtlinie 91/628/EWG über den Schutz von Tieren beim Transport.

    [70] The Journal of Ethics Number 3 / September, 2007, Special issue on

    Animal Minds

    vgl. auch D. R. Griffin Animal Minds – Beyond Cognition to Consciousness,

    (2001) University of Chicago Press ISBN 0-226-30865-0

    [71] P. Singer, Animal Liberation (Harper Collins Publishers 2002,

    Englisch), deutsch: Die Befreiung der Tiere, Hirthammer, München 1976

    [72] T. Regan The Case for Animal Rights 1983 University of California

    Press.

    [73] Fraser, D. (2001): The New Perception of animal agriculture: Legless

    cows, featherless chickens, and a need for genuine analysis. Journal of

    Animal Science, Vol. 79, S. 634–641.

    [74] Ökonomische, ethische und medizinische Relevanz zur Beurteilung

    ausgewählter Tierhaltungsverfahren und -systeme auf der Basis der

    Conjoint-Analyse von Dr. Monika Müller und Prof. Dr. P. Michael Schmitz

    Schriftenreihe Landwirtschaftliche Rentenbank Band 17 (PDF; 1,4 MB)

    [75] Massentierhaltung: Mechanisierter Wahnsinn Stand: 7. November 2007

    [76] BMELV: Nationale Verzehrsstudie II - Ergebnisbericht Teil 1

    [77] Verbeke W, et al. (2010): European citizen and consumer attitudes and

    preferences regarding beef and pork. Meat Science, Vol. 84, Nr. 2, S.

    284–292. doi:10.1016/j.meatsci.2009.05.001.

    [78] Wim Verbeke (2009):European citizen and consumer attitudes and

    preferences regarding beef and pork. (Memento vom 10. März 2014 im

    Internet Archive) ICoMST2009. Kopenhagen, 16.–21. August 2009. (PDF; 1,3

    MB)

    [79] Athanasios Krystallis, Marcia Dutra de Barcellosa, Jens Oliver Kügler,

    Wim Verbeke, Klaus G. Grunert (2009): Attitudes of European citizens

    towards pig production systems. Livestock Science, Vol. 126, Nr. 1, S.

    46–56., doi:10.1016/j.livsci.2009.05.016

    [80] L. E. Mayfield, R. M. Bennett, R. B. Trater, M. J. Wooldridge (2007):

    Consumption of Welfare-Friendly Food Products in Great Britain, Italy and

    Sweden, and How it May be Influenced by Consumer Attitudes to, and

    Behavior towards, Animal Welfare Attributes. International Journal of

    Sociology of Food and Agriculture, Vol. 15, Nr. 3, S. 59–73. (PDF; 424

    kB), ISSN 0798-1759

    [81] Europäische Kommission: Attitudes of consumers towards the welfare of

    farmed animals (PDF; 696 kB)

    [82] David Blandford, Jean-Christophe Bureau, Linda Fulponi, Spencer Henson

    (2002): Potential Implications of Animal Welfare Concerns and Public

    Policies in Industrialized Countries for International Trade. In (Mary

    Bohman, Julie Caswell, Barry Krissoff): Global Food Trade and Consumer

    Demand for Quality, ISBN 978-0-306-46754-7

    [83] Rick McCarty (Executive Director, Issues Management – NCBA): Consumers

    aware of factory farming; term creates negative impression (Memento vom

    30. Dezember 2013 im Internet Archive) (PDF; 369 kB)

    [84] Marcia Dutra de Barcellos, Jens Oliver Kügler, Maria Stella Melo Saab,

    Athanasios Krystallis, Klaus G. Grunert (2009): Attitudes of Brazilian

    Citizens towards Pig Production Systems: A Comparison with European

    Realities. VII International PENSA Conference. 26.-28. November, 2009.

    Sao Paulo, Brasilien.

    [85] Zeit, The Samsara Food Sequence, 15. Oktober 2013

    Tiermast

    Tiermast ist ein Produktionsverfahren in der Viehhaltung. Ziel ist, Tiere

    zur Fleischproduktion zu erzeugen, um deren Fleisch nach Schlachtung für

    die menschliche Ernährung verwerten zu können. Dieses Ziel wird durch eine

    abgestimmte Fütterung der Tiere erreicht, die zu einem stärkeren

    Fleischzuwachs führt. Zu unterscheiden sind:

    - Rindermast

    - Schweinemast

    - Geflügelmast

    - Schafmast

    Die Tiermast erfolgt selten im Freien, sondern meist in Mastanlagen oder

    Großmastanlagen. Betriebe, die überwiegend oder ausschließlich Tiere

    mästen, heißen 'Mastbetrieb' bzw. 'Großmastbetrieb'. Sie betreiben

    Intensivtierhaltung (auch Intensive Tierhaltung, Massentierhaltung oder

    landlose Tierproduktion genannt), also eine technisierte Viehhaltung meist

    nur einer Tierart zur Gewinnung möglichst vieler tierischer Produkte.

    Sie stehen wegen der mit ihnen verbundenen Umweltbelastungen (z.B. multipel

    antibiotikaresistente Keime und Gerüche) in der öffentlichen Kritik; manche

    müssen mit Filteranlagen ausgerüstet werden.¹ ²

    Weblinks

    -

    Wiktionary: Mastbetrieb – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme,

    Übersetzungen

    Quellen

    [1] Rheinische Post vom 17. Juli 2010, Seite A4: Das will der grüne

    Umweltminister (Johannes Remmel)

    [2] www.bezreg-muenster.nrw.de Zitat: Seit Jahresbeginn 2008 wurden in den

    Kreisen des Münsterlandes insbesondere in Coesfeld und Steinfurt eine

    Vielzahl von Anträgen auf Errichtung von Tierhaltungsanlagen gezählt

    (...). In den betroffenen Kommunen hat sich seitens der Bürgerschaft und

    auch in den Gemeinderäten erheblicher Widerstand gegen diese gewerblichen

    Tierhaltungsbetriebe formiert.

    Schlachtier

    Als Schlachttier (auch Schlachtvieh) wird ein zur Schlachtung und für die

    menschliche Ernährung bestimmtes Haustier bezeichnet.

    Laut deutschem Recht zählen hierzu Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen und

    andere Paarhufer, Pferde und andere Einhufer sowie Kaninchen, die als

    Haustiere gehalten werden. Ebenso zählt hierzu Haarwild, das auf andere

    Weise als durch Erlegen getötet wird (z.B. Gatterwild).¹ Bis 1986 wurde

    auch Hund nach dem Fleischbeschaugesetz als Schlachttier definiert.²

    Seitdem ist die Gewinnung von Fleisch von Hunden und Hundeartigen (Caniden)

    verboten.

    International werden auch Rinderartige wie Büffel, Bisons und Yaks, Kamele

    wie Lama und Alpaka sowie Rentiere dazu gezählt. Geflügel und Fische

    gehören nicht zu den Schlachttieren.

    Die Methoden der Tötung von Schlachttieren sind kulturell verschieden. In

    westlichen, christlich geprägten Staaten, werden Tiere mit Bolzenschuss

    oder Elektrobetäubung betäubt, bevor die eigentliche Tötung durch

    Blutentzug erfolgt. Die religiösen Vorschriften von Islam und Judentum

    verlangen eine andere Tötungsmethode, das Schächten. Dabei werden große

    Blutgefäße am Hals des Tieres ohne vorherige Betäubung durchschnitten.

    Anzahl geschlachteter Tiere in Deutschland

    Nach dem Fleischatlas der Böll-Stiftung wurden in Deutschland im Jahr 2012

    folgende Tiere geschlachtet: 627.941.000 Hühner, 37.000.000 Puten,

    25.460.000 Enten, und 58.350.000 Schweine. Das sind mehr als in jedem

    anderen EU-Land. Allerdings werden nicht alle Tiere in Deutschland

    verzehrt. Ein großer Teil davon geht in den Export.³

    Quellen

    [1] Deutsches Fleischhygienegesetz

    [2] Änderung des Fleischbeschaugesetzes vom 13. April 1986.

    [3] Pinzler, P. (2014) Ein deutsches Tierleben. Die Zeit 15. Mai 2014, S.36

    Weblinks

    - Schlachttier bei Fleischwirtschaft.de

    - Lebensmittellexikon.de

    Schlachtung

    Unter einer Schlachtung versteht man das Töten von Nutztieren unter

    Blutentzug, um deren Fleisch für den menschlichen Verzehr zu gewinnen¹

    sowie die Nebenprodukte wie Knochen, Horn und Haut einer weiteren

    Verarbeitung zuzuführen.

    Die Schlachtung darf in den meisten westlichen Staaten ausschließlich durch

    ausgebildete Fleischer (regional auch Schlachter, Metzger oder Fleischhauer

    genannt) durchgeführt werden und wird im Rahmen der Schlachttier- und

    Fleischuntersuchung amtlich überwacht.

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