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Gefangen in der Unterwelt
Gefangen in der Unterwelt
Gefangen in der Unterwelt
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Gefangen in der Unterwelt

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About this ebook

Seit undenklichen Zeiten sind die Götter, der über den Wolken liegenden Kristallwelt von Jhardischtan und den Höhlen unter den Vulkanfeldern von Jhinnischtan zerstritten. Doch wissen beide Göttergemeinschaften, dass ihre Machtkristalle ihnen gleiche Stärke verleihen, und haben deshalb noch keine gewaltsame Konfrontation herausgefordert.
Doch nun hat Wokat, der Gott des Verrats, einen schlauen Plan. Es gelingt ihm, mit seiner List Dhaytor, den Vater aller Drachen, unter seinen tückischen Einfluss zu bekommen. Durch ihn, der allen Drachen Befehle erteilen kann, werden die Herren der Lüfte zu Gefangenen der dunklen Götter und müssen in den schaurigen Gelassen als Sklaven dienen.
Nur Samy, dem kleinen Drachen, gelingt es, mit einem Trick aus der Unterwelt des Jhardischtan zu entkommen. In Salassar sind Samys Freunde Sina, die Katze von Salassar, Ferrol, der Abenteurer und Prinz von Mohairedsch und Churasis mit seinem Schrat Wulo sofort zu dem Wagnis bereit, in die geheime Festung der dunklen Götter unter den Vulkanfeldern einzudringen und die Drachen zu befreien.
Doch zur gleichen Zeit fliegt Rasako, der Drachenlord, an der Spitze der Armada seiner Drachen einen offenen Angriff auf den Jahrdischtan. Dadurch kommt es zu einer Tragödie, die das Schicksal der Welt Chrysalitas völlig verändern kann.
Der dritte Band, der aus Träumen des Weltenvaters geborenen Adamanten-Welt Chrysalitas besteht, führt zum Kernpunkt dieser Fantasy-Saga – dem Krieg der Götter von Jhardischtan und Jhinnischtan um die alleinige Macht.
LanguageDeutsch
Release dateAug 19, 2016
ISBN9783960680437
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    Gefangen in der Unterwelt - Rolf Michael

    Drei Schwerter für Salassar

    Gefangen in der Unterwelt

    Band 3

    von

    Rolf Michael

    Fantasy

    Mondschein Corona – Verlag

    Bei uns fühlen sich alle Genres zu Hause.

    Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

    1. Auflage

    Neuauflage August 2016

    © 2016 für die Ausgabe Mondschein Corona

    Verlag, Plochingen

    Alle Rechte vorbehalten

    Autor: Rolf Michael

    Lektorat/Korrektorat: Mia Koch und Jasmin Kreuz

    Grafikdesigner: Finisia Moschiano

    Buchgestaltung: Finisia Moschiano

    Umschlaggestaltung: Finisia Moschiano

    ISBN: 978-3-96068-043-7

    © Die Rechte des Textes liegen beim

    Autor und Verlag

    Mondschein Corona Verlag

    Finisia Moschiano und Michael Kruschina GbR

    Teckstraße 26

    73207 Plochingen

    www.mondschein-corona.de

    Ein mächtiger Schatten zog über die Welt und verdunkelte unter sich die Erde. Alles, was unter diesen Schatten fiel, wurde für den Augenblick eines Herzschlages in graue Düsternis gehüllt.

    Menschen, die den Himmelsschatten am Firmament erblickten, wurden bleich und begannen zu frösteln. Lippen bebten, Augen wurden glasig, und zitternde Hände streckten sich empor nach dem ungeheuren Wesen, das dort oben zwischen Erde und Wolken seine Bahn zog.

    Der Himmelsgigant mit den gewaltigen, ledrigen Flügeln flog höher, als selbst der erste Bogenschütze des Mardonios von Cabachas seinen Pfeil hinauf zur Sonne schießen konnte. Von unten her schien es, als wollte die mächtige Erscheinung geradewegs in den glühenden Feuerball hineinfliegen.

    Obwohl das Wesen sich mit mächtigen Flügelschlägen mit der Geschwindigkeit eines sirrenden Pfeils bewegte, schien es den ehrfürchtig zum Himmel starrenden Menschen von Cabachas doch so, als zöge dieses gigantische Flügelwesen in majestätischer Anmut langsam seine Bahn.

    »Ich hörte in Legenden singen, dass es sie gibt!«, hauchte einer der Männer, die am Fluss Cu-Longa ihren kärglichen Lebensunterhalt mit etwas Landwirtschaft und gelegentlichem Fischfang bestritten. »Immer wieder erzählten die Sänger in Liedern von ihnen. Doch nie hätte ich geglaubt, dass es meinen Augen jemals vergönnt sein sollte, ein Wesen vom Volk der Lüfte zu erblicken!«

    »Sag, Ohm Crago«, fragte neben ihm im Boot der noch knabenhafte Jüngling, während sich seine Finger um das halb herausgezogene Fischernetz krallten. »Was ist das für ein Wesen, das dort oben fliegt? Einen Vogel in dieser Größe habe ich noch nie gesehen!«

    »Es ist kein Vogel!«, sagte der Angesprochene und strich sich den langen, mit grauen Strähnen durchfurchten Bart. »Nein, bei Dhasor, dem Weltenvater, das ist kein Vogel!«

    »Doch was ist es dann?«, fragte der Junge wissbegierig. »Ich habe Märchen gehört von jenem Wald im Norden, wo seltsame Wesen hausen sollen, die auch fliegen können. Greifen soll es da geben und den gewaltigen Vogel Rock!«

    »Nördlich des Wunderwaldes, an der Grenze des Eismeeres, ragt auf steilem Felsen eine vieltürmige Burg auf!«, sagte Ohm Crago mit feierlicher Stimme. »Nur wenige Menschen können sich rühmen, dass sie die hochragende Burg auch nur aus der Ferne im Licht der Sonne schimmern sahen.

    Hast du denn niemals von Coriella, dem hochgetürmten Drachenschloss gehört?«

    »Doch, Ohm Crago. Aber ich hielt das alles für ein Märchen«, stieß der Junge aufgeregt hervor. »Ist das, was dort oben fliegt - ist das etwa ...?«

    Er stockte im Satz und blickte fasziniert dem mächtigen Wesen nach, das mit gleichmäßigen Flügelschlägen in Richtung Nordwesten seine Bahn zog.

    »Ja, Sano!«, nickte der alte Mann. »Sieh ihn dir noch einmal gut an. Ich bin alt und sah einen seiner Art zum ersten Mal. Du bist jung und wirst vielleicht nie wieder einen seiner Rasse sehen. Das ist einer der legendären Drachen.«

    »Ein Drache. Ein richtiger Drache«, flüsterte Sano ehrfürchtig.

    »In früheren Jahren, als diese Welt noch jung war, beherrschten sie die Erde«, erzählte der alte Crago. »Doch als Dhasor die Menschen erdachte und seine Gedanken sich auf unserer Welt ausbreiteten, zogen sich die Drachen zurück nach Coriella. Der Vater meines Vaters erzählte mir, dass dort oben ein machtvolles Wesen regiert, das über die Drachen gebietet und ihnen verwehrt, die Welt mit ihrem Feueratem zu versengen oder mit ihren gewaltigen Leibern und mächtigen Pranken die Städte und Siedlungen der Menschen zu zerstören!

    Den Drachenlord nennt man dieses Wesen, dessen Gesicht noch kein Mensch gesehen hat, weil nur Drachen den Anblick ertragen. Ja, und jetzt erinnere ich mich.

    Rasako ist sein Name! Rasako, der hohe Drachenlord!«

    »Und das ist alles wahr?«, wollte Sano wissen.

    »Es wird so erzählt seit den Tagen der Alten«, nickte der Fischer.

    »Was weißt du noch, Ohm Crago?«, wollte Sano fasziniert wissen.

    »Nichts weiter weiß ich, als was in alten Liedern geraunt wird!«, sagte der alte Mann. »Es heißt, dass dieses Machtwesen in eine herrliche Rüstung aus purem Gold gehüllt ist und niemand, der lebt, sein Gesicht gesehen hat. Nur seinen Namen trug ein Hauch über die Mauern von Coriella. Denn nie darf ein Mensch, der die Mauern der Burg überstiegen oder die Schwelle des Tores übertreten hat, wieder zurück in die Welt, aus der er gekommen ist. Jedenfalls nicht mit einem Körper, in dem Leben ist.

    Wer Coriellas Herrlichkeit mit eigenen Augen erblickt, der ist dazu verdammt, den Rest seines Lebens in der Burg zu verbringen.

    Zwar ist es den Menschen nicht verboten, das Drachenschloss zu betreten. Doch niemand, der die Schätze und Herrlichkeiten im Inneren bestaunt hat, darf zurück in die Welt, um davon Kunde zu geben und sich des Anblicks zu rühmen. Niemand verlässt Coriella lebendig - es sei denn, er ist ein Drache!«

    »Und wer hat einen solchen grausamen Befehl gegeben?«, wollte Sano wissen. »Der Herrscher von Coriella. Rasako, der hohe Drachenlord. Er ist ...!«

    Weiter kam der alte Mann nicht. Von irgendwo rauschte es heran, umfing sie und zerrte sie mit sich. Es war, als würde eine unheimliche Riesenfaust das Boot ergreifen, auf dem sich der Ohm und Sano verzweifelt festklammerten. Ihre Angstschreie gingen in einem ohrenbetäubenden Sausen unter. Die Weidenbäume an den Ufern des Cu-Longa bogen sich mit ihren Wipfeln fast zur Erde, die Wasser wurden aufgewühlt und auf ihren gischtigen Schaumkronen wurde das kleine Fischerboot von der Gewalt des heranrasenden Sturmes aufs Ufer zu geschleudert.

    Durch sprühende Wassernebel sah der alte Crago, wie der schon weit am Horizont entfernte Drache in den Lüften taumelte und wild mit den Flügeln schlug. Unheimliche Kräfte schienen das gewaltige Wesen vorwärts zu reißen. Obwohl zu erkennen war, dass sich der Drache gegen den heranfauchenden Wind stemmte, wurde er von den entfesselten Elementen mit sich gerissen.

    Ein Wind, der selbst hier auf der Erde eine verheerende Wirkung hatte. Wie stark mussten die Naturgewalten erst dort oben zuschlagen, wo der gewaltige Drache in der Luft mit der Macht der Elemente kämpfte?

    Krachend splitterten die Planken und Spanten des kleinen Fischerbootes, als es von der Wucht des Windes auf die groben Steine am Ufer geschleudert wurde. Während der alte Mann durch den Aufprall zurück ins Wasser fiel, landete Sano im hochgewachsenen Klee der Uferböschung.

    Als sich Crago schnaufend und prustend an die Wasseroberfläche emporgearbeitet hatte, sah er, wie in der Ferne die Gestalt des Drachen in der Sonne zu verglühen schien.

    Schlagartig hörte der Sturmwind auf. Die Weidenbäume wuchsen ächzend wieder empor und die Wasser des Flusses glätteten sich.

    Keuchend zog sich Crago die Uferböschung empor. Das Boot war ein Gewirr von zerborstenen Planken, die man nur noch als Brennholz verwenden konnte. Das Fischernetz mit dem Fang des Tages war auf den Grund des Cu-Longa gesunken. Sicherlich befreiten sich die Fische bereits wieder aus den dünnen Maschen, die ihren kleinen, aber scharfen Zähnen auf die Dauer nichts entgegenzusetzen hatten.

    Auf Sano gestützt, erreichte der alte Mann die Fischersiedlung.

    Er erblickte ein Bild der Verwüstung. Die kleinen Katen der Menschen waren vom plötzlich heranrasenden Sturmwind in arge Mitleidenschaft gezogen worden. Keines der Schilfdächer war mehr ganz. Manche der älteren Häuser waren unter der Wucht des Sturms völlig in sich zusammengesunken.

    »Es war der Drache! Das Unglück! Der Drache hat das Unglück heraufbeschworen!«, hörte Crago wehklagende Stimmen. »Fluch über die Drachen. Wann wird uns Dhasor von dieser Plage endlich erlösen?«

    Crago kümmerte sich nicht um das Heulen der Frauen und die zornigen Stimmen der Männer. Er war der Grebe des Dorfes und durfte sich nicht gehen lassen. Mit einem kurzen Rundblick stellte er fest, dass es zwar viele leichte Verwundungen und Prellungen gegeben hatte, dass jedoch niemand in der Siedlung durch die Einwirkung des Unwetters ernsthaft verletzt oder gar getötet worden war. Mochte Medon, der Gott der Heilkunst, den Verletzten die Gesundheit wiedergeben. Es galt, die allgemeine Panik zu beruhigen.

    »Es war nicht der Drache, der dies alles bewirkt hat!«, rief er mit lauter Stimme. »Ich habe es genau gesehen. Der Sturmwind, der uns nur gestreift hat, trug diesen Drachen wie einen Gefangenen davon.«

    Ein Drache ein Gefangener? Die Menschen des Dorfes sahen sich an. Langsam erstarben die Rufe und das Geheul.

    »Wenn der Drache unsere Vernichtung gewollt hätte, dann hätte das Schlagen seiner Flügel genügt, um unsere Hütten und alles andere zu feinem Pulver werden zu lassen. Was wisst ihr von den unheimlichen Kräften, über die ein Drache verfügt?«

    »Nicht nur die Kräfte des Körpers - auch Zauberkräfte!«, kreischte eine Weiberstimme. »Ich habe vom Drachenzauber gehört ...!«

    »Für unsere kleine Siedlung mit den erbärmlichen Hütten benötigt ein Drache keinen Zauber, wenn er sie zerstören will!«, grollte die Stimme Cragos. »Wenn sein Feueratem einmal darüber hinweg gefegt ist, wird hier nie wieder eine Pflanze grünen. Doch ich selbst habe gesehen, dass der Drache auch in den Strudel der Elemente geriet. Vielleicht waren es Mächte, die es auf den Drachen abgesehen hatten!«

    »Und wer hat solche Macht? Wer kann einen solchen Sturm heraufbeschwören?«, krähte eine Stimme aus der Menge.

    »Und wer kann es wagen, einen Drachen anzugreifen?«, setzte Sano hinzu.

    »Nur eine Macht kenne ich, die dies vermag und dazu in der Lage ist!«, sagte der alte Mann mit grabestiefer Stimme. »Es sind die dunklen Mächte, die in den Tiefen von Cabachas ihre Wohnung haben. Die finsteren Götter des Jhardischtan ...!«

    »Du kannst uns nicht entkommen, Vater der Drachen!«, hörte Dhaytor eck Akaro die Stimme in seinem Inneren. »Du kennst mich und meine Macht. Ich vermag es, dich in einem leichten Lüftchen sanft schweben zu lassen. Doch es ist mir auch gegeben, die Winde zu erregen, dass sie dich zu mir treiben!«

    »Ich weiß, wer du bist, Herr der Winde und Stürme!«, rief Dhaytor in seinen Gedanken. Der mächtige Drachenvater, den Crago und Hano auf seinem Flug über das Land Cabachas gesehen hatten, spürte, dass er nicht gegen das unsichtbare Element ankämpfen konnte. Die gewaltig rasenden Sturmwinde waren zu stark.

    »Dann weißt du auch, dass du nicht entkommen kannst! Niemand ist so kräftig und so schnell wie Zardoz, der Herr der Stürme!«, jaulte es aus dem Nichts. »Doch heute habe ich mich zudem mit Cromos verbunden!«

    »Daher also war aller Widerstand vergebens!«, fauchte Dhaytor.

    »Cromos, der Gott, der unüberwindliche Stärke verleiht. Da kämpft auch ein Drache vergebens. Doch was treibt die Herren von Jhardischtan in ein solches Bündnis?«

    »Der Narr erkennt unsere Macht und wagt es Fragen zu stellen!«, heulte der unsichtbare Sturmgott. Das Lachen des Cromos klang wie grollender Donner. »Doch da du in Kürze zu uns gehören wirst, wollen wir dir unser kleines Geheimnis offenbaren, Vater des Drachengeschlechts.«

    »Redet! Ich höre!«, fauchte der alte Drache und Feuerlanzen schossen vor Erregung aus seinen Nüstern.

    »Kräfte, von denen weder du noch sonst ein Wesen in Chrysalitas etwas ahnen, haben einen Teil der Götter des Jhardischtan zu einem Zweckbündnis geeinigt«, pfiff der Sturmgott mit hohlem Heulen. »Denn die Zeiten sind im Wandel. Eine neue Seite des Buches ist aufgeschlagen. Der große Krieg dämmert herauf. Ein Krieg gegen unsere Brüder und Schwestern in der Kristallwelt von Jhinnischtan.«

    »Der Götterkrieg, von dem der halb wahnsinnige Prophet Arcibaras geredet hat«, stieß der Drachenvater schnaufend hervor. »Der Tag, an dem die Sternsteine verglühen werden.«

    »Nur jene Sternsteine, welche unterliegen«, mischte sich Cromos ein. »Was besiegt wird, das muss sterben.«

    »Ihr werdet Dhasors Schöpfung vernichten, wenn Jhardischtan und Jhinnischtan die Khoralia-Kristalle der Hochgrade gegeneinander einsetzen«, fauchte Dhaytor.

    »Nicht nur die Steine, die wir Götter jeder einzeln beherrschen.« Die Stimme des Zardoz klang jetzt fast wie das sanfte Säuseln des Frühlingswindes. »In der Gemeinschaft sind wir

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