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Heimatkinder 37 – Heimatroman: Mit dir an meiner Seite
Heimatkinder 37 – Heimatroman: Mit dir an meiner Seite
Heimatkinder 37 – Heimatroman: Mit dir an meiner Seite
Ebook107 pages1 hour

Heimatkinder 37 – Heimatroman: Mit dir an meiner Seite

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About this ebook

Die Heimatkinder verkörpern einen neuen Romantypus, der seinesgleichen sucht. Zugleich Liebesroman, Heimatroman, Familienroman – geschildert auf eine bezaubernde, herzerfrischende Weise, wie wir alle sie schon immer ersehnt haben.

Auf dem Weißenberg-Hof war wieder Ruhe eingekehrt. Die Handwerker waren abgezogen, der Besuch von Tante Alexa lag einige Wochen zurück und das üppige Hochzeitsfest in der Brauerei, an dem Marie mit Stefan und den Kindern teilgenommen hatte, war auch glücklich überstanden.
Marie stand am Fenster des Schlafzimmers, genoss die Ruhe im Haus, sah dabei in die letzten Sonnenstrahlen hinaus und wusste doch, dass der Frühling noch weit war. Das milde Wetter heute war trügerisch. So schnell gab der Winter nicht auf.
Ihren Kindern machte das nichts aus. Sie tobten im Hof herum, als stünde bereits der Hochsommer bevor. Reserl hatte das Sprungseil um den Stamm des jungen Apfelbaums geschlungen, sodass Jossi hopsen konnte. Und weil sie ihre Mütze abgesetzt hatte, flogen ihre Haare bei jedem Sprung in die milde Luft. Um die beiden flitzte der dreijährige Dany auf dem Dreirad herum. Plötzlich hielt er an, schnappte sich die Katze Luschi und versuchte, sie auf den winzigen Sattel zu setzen. Das gefiel Luschi nicht. Mit empört ge­steiftem Schwanz flüchtete sie vor dem Übeltäter.
Marie lachte auf. Auf dem Hof hörte das ja keiner. Dann sah sie zur Uhr. Sie musste sich beeilen, wenn sie rechtzeitig bei Irmi Osterloh zum Tee erscheinen wollte. Aber vorher musste sie die Festgarderoben wieder an ihren Platz hängen.
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateOct 18, 2016
ISBN9783740909673
Heimatkinder 37 – Heimatroman: Mit dir an meiner Seite

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    Heimatkinder 37 – Heimatroman - Isabell Rohde

    Heimatkinder 37 – Mit dir an meiner Seite

    Heimatkinder –37–

    Mit dir an meiner Seite

    Roman von Isabell Rohde

    Auf dem Weißenberg-Hof war wieder Ruhe eingekehrt. Die Handwerker waren abgezogen, der Besuch von Tante Alexa lag einige Wochen zurück und das üppige Hochzeitsfest in der Brauerei, an dem Marie mit Stefan und den Kindern teilgenommen hatte, war auch glücklich überstanden.

    Marie stand am Fenster des Schlafzimmers, genoss die Ruhe im Haus, sah dabei in die letzten Sonnenstrahlen hinaus und wusste doch, dass der Frühling noch weit war. Das milde Wetter heute war trügerisch. So schnell gab der Winter nicht auf.

    Ihren Kindern machte das nichts aus. Sie tobten im Hof herum, als stünde bereits der Hochsommer bevor. Reserl hatte das Sprungseil um den Stamm des jungen Apfelbaums geschlungen, sodass Jossi hopsen konnte. Und weil sie ihre Mütze abgesetzt hatte, flogen ihre Haare bei jedem Sprung in die milde Luft. Um die beiden flitzte der dreijährige Dany auf dem Dreirad herum. Plötzlich hielt er an, schnappte sich die Katze Luschi und versuchte, sie auf den winzigen Sattel zu setzen. Das gefiel Luschi nicht. Mit empört ge­steiftem Schwanz flüchtete sie vor dem Übeltäter.

    Marie lachte auf. Auf dem Hof hörte das ja keiner. Dann sah sie zur Uhr. Sie musste sich beeilen, wenn sie rechtzeitig bei Irmi Osterloh zum Tee erscheinen wollte. Aber vorher musste sie die Festgarderoben wieder an ihren Platz hängen.

    Ihr Abendkleid, Stefans Smoking und die beiden Seidenkleidchen, die Reserl und Jossi auf der Hochzeit von Irmi Osterlohs Tochter Camilla getragen hatten, waren gerade von der Reinigung gebracht worden. Und tatsächlich waren alle Spuren des Hochzeitsfests entfernt worden.

    Schmunzelnd strich sie über den goldgelben Rock ihrer Gala-Robe. Stefan und sie hatten getanzt wie lange nicht mehr. Dabei war ein Rotweinglas zu Bruch gegangen! Stefans Smoking hatte nur einige Spritzer abbekommen, aber ihr war ein Flecken auf der Hüfte geblieben. Der war nun weg, und sogar die Spuren von verschiedenen Cremes auf den Mädchenkleidern waren herausgegangen.

    Marie konnte zufrieden sein. Sie brachte alles in den Schränken unter und nahm eine ihrer Winterjacken hinaus. Als sie hineinschlüpfte, verharrte sie plötzlich mitten in der Bewegung. Wie angenehm still es doch wieder war! Nur die Stimmen ihrer Kinder drangen vom Hof hoch.

    Ob sie ihre schöne Tante Alexa immer noch vermissten? Das Auf und Ab von Alexas Liebesglück und ihre Gefühlskrisen hatten für viel Aufregung gesorgt. Während Marie ihre Jacke zuknöpfte, warf sie unwillkürlich einen Blick auf das Telefon neben ihrem Ehebett. Wahrscheinlich würde es bald mitten in der Nacht klingeln, und dann lag es wieder an Stefan, seine geliebte, bildhübsche aber chaotische Schwester vor einer nächsten Beziehungsdummheit zu bewahren. Aber noch hatte Alexa nichts von sich hören lassen. Ihr Liebesglück in Italien hielt wohl an.

    Bevor sie das Haus verließ, schaute Marie noch in die große Küche. Wilma, die treue Seele und Herrscherin über den Weißenberg-Haushalt, saß mit einer Handarbeit am Herd. Immer, wenn sie einige Minuten Pause machte, häkelte sie außergewöhnlich zarte Spitzenbänder, die dann auf dem nächsten Gemeindebazar angeboten wurden und Geld für die Mission einbrachten. Heute blieb Marie keine Zeit, das neue Kunstwerk zu bewundern.

    Wilma hob das Kinn und deutete auf den großen Tisch, wo ein Körbchen mit liebevoll angeordneten Wintersalaten vom Weißenberg-Hof stand.

    »Hat Sepp ihn schon gebracht?! Das ist nett von ihm!«, freute Marie sich über das bereitgestellte Mitbringsel für Irmi Osterloh. »Wie schön er das wieder dekoriert hat! Jeder seiner Körbe ist dekorativer als der andere.« Sie beugte sich schnuppernd über Chicorré, Radicchio, Fenchel und Feldsalat und schloss genießerisch die Augen.

    »Sagen Sie das nicht zu häufig, Baronin! Das steigt dem Sepp nur zu Kopfe, wenn Sie ihn loben!«

    Als ältester Mitarbeiter auf dem Hof galt Sepp als Fachmann für alles Mögliche. Das gefiel Wilma nicht immer. Mit einem Lächeln in ihren olivgrünen Augen sah Marie sie an. »Ich kenne ihn seit meinem dritten Lebensjahr, Wilma. Sepp steigt so schnell nichts zu Kopf!«

    »Nächstes Mal erzählen Sie mir noch, er war als Hebamme bei Ihrer Geburt dabei oder sogar Ihre Amme, Baronin! Sie nehmen ihn immer in Schutz! Dass er Sie mit dem Vornamen ansprechen darf, ist ihm schon lange zu Kopfe gestiegen!«

    »Er war der einzige Knecht meiner Eltern und hat ihnen treu gedient! So wie Sie jetzt uns, Wilma!«, verteidigte Marie ihn.

    Da erhob Wilma sich und legte ihre Häkelarbeit weg. »Er hat mir heute seine löchrigen Socken angebracht! Die soll ich ihm stopfen! Der alte Depp spinnt doch, Baronin!«, empörte sie sich.

    »Zum Instandhalten seiner Klamotten hat er eine Nichte!«, klärte Marie die Situation schnell, denn nie hätte sie gewagt, sich mit Wilma auf einen Konflikt einzulassen. Wenn Wilma eine Laus über die Leber laufen wollte, waren Vorsicht und Einfühlungsvermögen angesagt. Darum schnappte Marie sich den Korb mit einem versöhnlichen Lächeln und eilte zu ihrem Auto hinaus.

    Eine viertelstunde Fahrt über Landstraßen und die ferne Alpenkette vor Augen und sie erreichte den Hof der Brauerei Osterloh. In der Anordnung glich die Anlage des Familienunternehmens dem Weißenberg-Hof. Nur an den Gebäuden erinnerte kaum etwas an die Tradition altbayerischer Baukunst. Am Ende des Hofes hatten die Osterlohs sich vor Jahren ein repräsentatives Privatheim errichten lassen. Die Villa wies auf die gut gefüllte Kasse des Unternehmens hin und verbreitete zeitgemäßen Schick.

    Auf der Wiese dahinter, die hochtrabend Park genannt wurde, stand schon seit Monaten ein windschnittiger Bungalow, der Camilla und ihrem frisch angetrauten Mann zum Eheheim und Familiennest werden sollte. Marie kannte die um einige Jahre jüngere Camilla seit Jahren. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die sich in irgendeinem kuschligen Nest der Welt wohlfühlte. Aber wer weiß? Eine große Liebe konnte Wunder bewirken.

    Irimi Osterloh hatte Marie schon erwartet. Sie öffnete die Tür und schlug beim Anblick des Salatkörbchens erfreut in die Hände.

    »Marie, du bist ein Schatz!«, begrüßte sie sie. Irmi war eine zierliche, ältere Dame, die elegante Kleidung liebte, ihr Haar in einem Rotton gefärbt trug und sich gern mit ihren Juwelen schmückte. Sie wollte einfach nicht wie eine Frau vom Land aussehen! Dabei waren ihr Gemüt und Herz von einer liebenswerten Schlichtheit. Aufrichtig begeistert über die Salate trug sie das Körbchen in die Küche. Dort goss das Hausmädchen gerade den Tee für die beiden Damen auf.

    »Bevor wir beim Tee die Fotos von Camillas Hochzeit betrachten, musst du mich aber schnell ins Büro begleiten, Marie. Dort habe ich eine Überraschung für Camilla vorbereitet. Die wird Augen machen, wenn sie von der Hochzeitsreise zurückkehrt. Das musst du dir anschauen! Ich gebe sehr viel auf dein Urteil.«

    Natürlich folgte Marie ihr gern. Dabei lag der Anflug eines spöttischen Lächelns auf ihren sanften Zügen. Denn vor vielen Jahren, als sie hier als Haustochter arbeitete, hatte sich keiner für ihr Urteil interessiert. Ihr hatte auch keiner zur Seite gestanden, wenn Camilla, die damals noch zur Schule ging, ihr mit ständigen Gemeinheiten das Leben schwer machte.

    Denn die Ansichten und Wünsche der Tochter Osterloh galten ihren Eltern schon immer als Gesetz. Und als sich der Osterloh-Sohn Peter entschied, statt im Brauereigeschäft lieber in einer Münchner Bank zu arbeiten, hatten sie Camilla als Juniorchefin bestimmt und sie erst recht auf einen Thron erhoben. Seitdem konnte die sich wirklich alles leisten! Ob das besser wurde, nachdem sie geheiratet hatte?

    Nur wenige Schritte über den Hof und in die Büroräume, und Irmi Osterloh stellte Marie eine neue Bürokraft vor.

    »Das ist Barbara Stockmaier, Camillas zukünftige Chefsekretärin.«

    »Aha!«, schaffte Marie es gerade noch. Denn die junge Sekretärin war ungewöhnlich, ja, auffallend hübsch. Sie hatte große blaue Kinderaugen und ein unschuldig mädchenhaftes Gesicht mit vollen geschwungenen Lippen. Ihr leicht gewelltes Haar fiel in sanftem Honigblond bis fast auf die Schultern, sodass Marie sich an einen Engel erinnert fühlte.

    Der hübsche Engel

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