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Ich will Dich immer wieder: BsB_Roman
Ich will Dich immer wieder: BsB_Roman
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Ebook134 pages1 hour

Ich will Dich immer wieder: BsB_Roman

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About this ebook

Jack und Lucky verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Doch beide haben große Angst vor der Liebe. Dass Jack der neue Eigentümer der Werbeagentur ist, in der Lucky arbeitet, macht die Sache nicht unbedingt leichter.
LanguageDeutsch
Release dateOct 7, 2014
ISBN9783864662775
Ich will Dich immer wieder: BsB_Roman
Author

Marie Cordonnier

Schreiben und Reisen sind Marie Cordonniers Leidenschaft. Immer wenn sie unterwegs ist, bekommt ihre Phantasie Flügel. In den Ruinen einer mittelalterlichen Burg hört sie das Knistern der Gewänder, riecht Pechfackeln und hört längst verstummte Lautenklänge. Was haben die Menschen dort gefühlt, was erlitten? Zu Hause am Schreibtisch lässt sie ihrer Phantasie freien Lauf. Der Name Marie Cordonnier steht für romantische Liebesromane mit historischem Flair. Marie Cordonniers bürgerlicher Name ist Gaby Schuster. Sie schreibt auch unter den Pseudonymen Valerie Lord und Marie Cristen. Mehr über sie gibt es auf www.marie-cordonnier.de zu lesen.

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    Ich will Dich immer wieder - Marie Cordonnier

    Marie Cordonnier

    Ich will Dich immer wieder

    BsB

    BestSelectBook_Digital Publishers

    © 2014 by BsB_Digital Publishers

    Digitalisierung DokuFactory Groß-Umstadt

    ISBN 978-3-86466-277-5

    »Verdammt...« Laura Manthey fluchte laut und herzhaft, aber der Lastwagen vor ihr dachte trotzdem nicht daran, ein wenig Platz zu machen, damit sie ihn überholen konnte. Seufzend nahm sie den Fuß vom Gas. Was hatte es auch schon für einen Sinn, ein Strafmandat zu riskieren? Zudem landete sie, wenn sie so raste, vermutlich eher im Straßengraben als in Spring Valley.

    Spring Valley! Sie musste den Verstand verloren haben, sich eine solche Wahnsinnsfahrt aus New York heraus in die Provinz anzutun. An einem Samstag wie diesem hatte man im Bett zu frühstücken, ein wenig in den neuesten Illustrierten zu schmökern und den Tag sehr, sehr langsam angehen zu lassen. Und was tat sie statt dessen? Sie war zwischen Dunkelheit und Tagesbeginn aufgestanden, hatte sich schick gemacht und war dann losgefahren, um ein Landei in Spring Valley davon zu überzeugen, dass es keine idealere Geschäftsführerin für Brant Spots gab als Laura Manthey, die von ihren Freunden Lucky genannt wurde.

    »Irre bist du, Herzchen! Absolut irre!«, murmelte sie vor sich hin.

    Kein Wunder, dass Walter Hopmann, der Firmenanwalt, von ihrer Idee so begeistert gewesen war. Vermutlich hatte er gefürchtet, selbst diese Weltreise unternehmen zu müssen. Laura konnte ihren Entschluss nur auf den Schock schieben, den ihr seine Informationen versetzt hatten.

    Sie hatte sich während der langen Krankheit von Alexander Brant so sehr daran gewöhnt, als kommissarische Geschäftsführerin der Werbeagentur selbstständig zu arbeiten, dass der bloße Gedanke, sich einem neuen Chef unterordnen zu müssen, sie mehr als nur erschreckte. Und noch dazu einem Boss wie diesem!

    »Es handelt sich um den einzigen Verwandten des Verstorbenen«, hatte der Rechtsanwalt ihr erklärt. »Ein gewisser Jack Cooper. Er wohnt auf einer kleinen Farm in Spring Valley und hat wohl kein sehr inniges Verhältnis zu Mr. Brant gehabt.«

    Letzteres wunderte Lucky nicht im Geringsten. Schon vor seiner Krankheit war Brant ein schwieriger, wenn nicht gar cholerischer Vorgesetzter gewesen. Es bedurfte jeder Menge Diplomatie und weiblicher Geschicklichkeit, mit ihm umzugehen, aber in den vergangenen sechs Jahren hatte sie es darin geradezu zur Meisterschaft gebracht. So wunderte sich auch niemand darüber, dass er ihr die Führung der Werbeagentur anvertraut hatte, als er in die Klinik musste. Im Gegenteil, selten war bei Brant Spots mit so viel Energie, Schwung und guter Laune gearbeitet worden wie in dieser Zeit, und der Erfolg hatte ihnen Recht gegeben. Sollte das jetzt alles plötzlich vorbei sein?

    Sie versuchte, sich ein Bild von Jack Cooper zu machen. Sie schätzte, dass er so zwischen Anfang zwanzig und Mitte dreißig war. Jemand, der in diesem Alter auf einer Farm in Spring Valley lebte, zeichnete sich vermutlich nicht gerade durch große Geistesgaben aus.

    Ein Bauer, ein Cowboy oder wie immer man den Beruf nannte, den er dort draußen ausübte. Nicht unbedingt die nötige Qualifikation, um eine zwar kleine, aber höchst pfiffige und aufstrebende Werbeagentur weiter nach vorn zu bringen.

    Aber warum war sie so pessimistisch? Möglicherweise war dieser Cooper ja auch damit zufrieden, jeden Monat einen

    Scheck zu kassieren und sonst keine weitere Mühe mit Brant Spots zu haben. Vielleicht hatte man in Spring Valley auch gar keine Ahnung davon, wie gewinnbringend es sein konnte, eine solche Agentur an die Konkurrenz zu verkaufen. Sollte sich das jemals bis in diese Einöde am Hudson River herumsprechen, hätte das Team von Brant Spots schneller seinen Job verloren, als sie im Chor bis drei zählen konnten.

    Veräußert wurden in einem solchen Fall meist ausschließlich der Name und die guten Aufträge. Wenn es hoch ging, vielleicht noch ein, zwei besonders begabte Mitarbeiter. Der Rest stand, je nach Vertrag, mit einer kleinen Abfindung auf der Straße. Kein Wunder, dass sie alle gespannt auf den Ausgang von Luckys Reise warteten.

    Sie war so in Gedanken versunken, dass sie erst im letzten Augenblick das verwitterte Schild entdeckte, das sie vom Highway hinunter in Richtung Spring Valley schickte. Unter anderen Umständen hätte sie die Landschaft, die sich neben der Straße erstreckte, vermutlich bezaubernd gefunden. Aber heute hatte sie keinen Blick für das frühlingshafte Grün der sanft gewellten Wiesen und der Bäume und für die vereinzelten roten Dächer, die zwischen all diesen Grüntönen hervorschauten. Auch der klare blaue Himmel, über den ein paar zarte weiße Wolken wie kleine Schiffchen segelten, die ab und zu einen Schattenfleck auf die Straße warfen, erboste sie nur. Sturm und Dauerregen hätten viel besser zu ihrer Laune gepasst.

    Sie griff noch einmal nach dem Notizzettel, auf dem sie Coopers Adresse notiert hatte. Laut Karte musste sie dann an der nächsten Linkskurve in eine Privatstraße abbiegen, die zu der Farm führte. Erleichtert fand sie diese Angaben bestätigt und nahm es als gutes Omen für den bevorstehenden Besuch.

    Ihr Optimismus reichte genau bis zu dem Augenblick, als sie die ersten Gebäude sah, die sich schmucklos und einfach vor die Kulisse eines kleinen Mischwaldes duckten. Die ungeteerte Straße sorgte dafür, dass sie mit ihrem Wagen eine Staubwolke hinter sich herzog, die man vermutlich noch bis nach Manhattan sah.

    Fünf Holzhäuser gruppierten sich um eine Art Hof, der mit Gras bewachsen war. Vor dem größten Gebäude, das, oh Wunder, sogar über ein zweites Stockwerk und eine überdachte Veranda verfügte, stand ein zerbeulter Jeep. Lucky wurde den Eindruck nicht los, dass die ehrwürdige Kiste mindestens den letzten Weltkrieg überlebt haben musste.

    Die übrigen Häuser waren ebenerdig. Offensichtlich Ställe, Garagen oder ähnliches. Sie erkannte einen Pferdestall, dann entdeckte sie die herumlaufenden Hühner und einen riesigen Hund, der im Schatten des Jeeps seinen Mittagsschlaf hielt. Als sie ihren Wagen daneben abbremste, blinzelte er kurz und wandte sich dann verächtlich ab.

    »Eine tolle Begrüßung!«, wandte sich Lucky mangels der Anwesenheit menschlicher Lebewesen an ihn.»Deine Begeisterung rührt mich zu Tränen, Alter! Vermutlich ist es zu viel von dir verlangt, dass du mir sagst, wo sich dein Besitzer und Ernährer herumtreibt, was?«

    Dieses Mal verzichtete das Fellbündel sogar darauf zu blinzeln. Lucky warf die Autotür lautstark ins Schloss, aber außer dass zwei Hühner kreischend davonflatterten, passierte nichts. Stille umgab sie. Das hieß, zumindest fehlten die Geräusche, die ihr als New Yorkerin in Fleisch und Blut übergegangen waren. Verkehrslärm, Stimmen, Musik, das Brausen der Großstadt. Nachdem sich die hysterischen Hühner wieder beruhigt hatten, war hier nur Vogelgezwitscher zu hören, die Laute irgendeines Vierbeiners, wobei Lucky nicht genau sagen konnte, ob es sich um ein Schaf oder eine Kuh handelte, und schließlich fernes Lachen.

    Das ist der Beweis! Die Einöde ist bewohnt, dachte sie spöttisch und wagte den ersten Schritt in Richtung Haus. Nicht sehr erfolgreich, denn sie versank prompt mit ihren hohen Absätzen im weichen Boden. Die italienischen Pumps, die so vollendet zu ihrem tiefroten Leinenkostüm passten und ihre langen, schlanken Beine betonten, waren nicht das Richtige für diese Landpartie.

    Da sie jedoch nicht daran dachte, wankend wie eine angeschwipste Ballerina zu Jack Cooper zu schaukeln, blieb sie wieder stehen, und während sie nachdachte, gönnte sie dem schlafenden Hund einen Seufzer.

    »Wenn du wenigstens ein Pferd wärest, dann könntest du mich tragen...«

    Was auch wieder Blödsinn war, wie sie in zynischer Selbsterkenntnis feststellte, denn ihr enger Rock hätte ein solches Unterfangen von vornherein ausgeschlossen. Irgendwie hatte sie plötzlich das deutliche Gefühl, dass dieser Besuch unter keinem guten Stern stand.

    »Tag, Miss... Kann ich was für Sie tun?«

    Nur eiserne Selbstbeherrschung verhinderte, dass Lucky vor Schreck einen halben Meter in die Höhe hüpfte, als sie so plötzlich von hinten angesprochen wurde. Sie fuhr herum und fand sich einem älteren Mann gegenüber, der einen blauen Arbeitsoverall trug und einen speckigen Hut, der die obere Hälfte seines zerfurchten Gesichtes in Schatten hüllte.

    »Oh...« Sie fasste sich. »Guten Tag, mein Name ist Laura Manthey. Sind Sie Mister Cooper?«

    Der andere tippte noch einmal höflich an die Hutkrempe, schüttelte aber den Kopf.

    »Nein, Miss, ich bin Joe Benson. Jack ist dort hinten auf der Pferdekoppel. Wenn Sie um die Hausecke gehen, können Sie’s nicht verfehlen!«

    »Danke...«

    Das bedeutete, es blieb ihr nichts anderes übrig, als wirklich ihre teuren Schuhe zu ruinieren. Auch mit regelmäßigem Aerobic und einmal die Woche Jazz-Gymnastik war es nicht leicht, mit Zehn-Zentimeter-Absätzen eine Wiese zu überqueren, die zwar harmlos aussah, aber vom letzten Regen offensichtlich tagelang unter Wasser gesetzt worden war.

    Das Gefühl, dass dieser Benson ihren so wenig graziösen Abzug mit einem breiten Grinsen beobachtete, trug nicht eben dazu bei, ihre Laune zu heben. Ginge es nicht um Brant Spots, sie säße garantiert schon wieder in ihrem Auto und wäre unterwegs in Richtung New York.

    Sie umrundete die Hausecke und blieb dann verblüfft stehen. Als Großstädterin, die noch nie auf dem Land gelebt hatte, war diese Farm sowieso fremdes Terrain für sie, aber sie ahnte, dass eine Szene von so stiller Schönheit auch in Spring Valley nur selten zu finden war.

    Die Pferdekoppel war eine blühende Frühlingswiese, auf der zwei Stuten, ein Hengst und zwei kleine Fohlen grasten.

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