Emil Lux: Das Kriegstagebuch des Remscheider Werkzeuggroßhändlers und OBI-Mitgründers
By Peter Jäger
()
About this ebook
Dieses Buch über den Remscheider Werkzeuggroßhändler und Mitbegründer der OBI-Baumarktkette entstand, nachdem erst im Jahr 2016 das in Stenografie verfasste Kriegstagebuch in Klartext umgesetzt wurde.
Nachdem der Weg von Emil Lux im frühen 2. Weltkrieg nun als spannendes Manuskript nacherlebbar war, kam schnell die Idee auf, den Inhalt auch Familie und Freunden als Andenken an den berühmten Remscheider zugänglich zu machen.
Peter Jäger
Peter Jäger, Jahrgang 1959: Nach dem Gymnasium und einer Ausbildung zum Radio-Fernsehtechniker erfolgte der Einstieg in die professionelle Metrologie mit einer etwa 4 jährigen Ausbildung zum Kalibriertechniker. Der größte Teil dieser Ausbildung erfolgte bei der US-Airforce in Denver / Colorado. Nach Tätigkeiten im Kalibrierlabor als Kalibriertechniker, unter anderem für Oszilloskope, Multimeter und Messsender erfolgte eine Ausbildung zum staatl. geprüften Techniker. Ab 1991 war er Leiter eines mobilen Kalibrierlabors; später einige Jahre Leiter eines Kalibrierlabors für physikalische Messgrößen mit Erreichen einer Akkreditierung für die Messgröße Temperatur und Mitglied im entsprechenden Fachausschuss des DKD. Nach einer anschließenden etwa zweijähriger Tätigkeit als Projektbearbeiter für Kalibrierprojekte, zu denen auch die Erstellung von Kalibriervorschriften und -abläufen zählte, erfolgte eine Veränderung in die Nutzungsleitung für Mess- und Prüfgeräte einer großen Behörde. Von dort aus absolvierte er erfolgreich die Ausbildung zum DGQ-Qualitätsmanager und war dann schwerpunktmäßig mit der Entwicklung, Aufbau und dem Betrieb eines effektiven und normkonformen Qualitätsmanagementsystems betraut. Während dieser Zeit hielt er regelmäßig Fachvorträge zum Themengebiet Kalibrierung / Metrologie / Messmittelmanagement auf Fachkonferenzen wie der Measurement Science Conference MSC oder National Conference Of Standard Laboratories (international) NCSLi in den USA und veröffentlichte Fachbeiträge z.B. im weltweit erscheinenden Magazin "Metrologist". Später folgten Projektarbeiten "Optimierung Kalibrierung" und "Messmittelmanagement in SAP". Derzeit ist er bei einem führenden Weltunternehmen für Messtechnik als Leiter eines akkreditierten Kalibrierlabors und Schulungsleiter für Messtechnikseminare tätig.
Read more from Peter Jäger
Kompendium Kalibrierung: Edition 2020 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMessmittelmanagement und Kalibrierung: Edition 2020 Rating: 5 out of 5 stars5/5Anwenderwissen Drehmomentschlüssel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMetrologie Fun und Facts: Spaß an Messtechnik Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFeldposten 27848: Das Tagebuch des Obergefreiten Paul Velte aus Remscheid Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAnwenderwissen Kalibrierschein und Kalibriermarke: Edition 2020 Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Related to Emil Lux
Related ebooks
Kriegserlebnisse an der Ostfront: Das Tagebuch von Wilhelm Schweizer (01.06.1941 - 05.02.1942) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnterm Edelweiß Kriegstagebuch eines Funkers der 1. Gebirgsdivision Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsVB-Feldpost - Im Angriff und im Biwak: Soldaten erzählen Soldatengeschichten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMit der 60. Infanteriedivision von Danzig nach Stalingrad: Arthur Krüger: Kindheit und Soldatenzeit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDas Ende vor Augen: Soldaten erzählen aus dem Zweiten Weltkrieg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsErinnerungen an Jugend- und Kriegsjahre Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKriegsende in Weilheim: Eine Darstellung der militärischen Ereignisse in Weilheim/Oberbayern im April 1945 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsZwischen Kairo und Tunis: Deutsche Soldaten in Afrika Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBriefe aus dem Krieg: Die Feldpost als Quelle von 1914 bis 1918 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAgenten unter Wasser: Schiffsziele im Visier deutscher Kampfschwimmer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Stalinbahn-Trilogie: Auf Spurensuche am Polarkreis Rating: 5 out of 5 stars5/5Kriegsende in München: Die Hauptstadt der (Widerstands-)Bewegung. Ein Überblick bis zum Ende im April 1945. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Breitband Fernkabel des Deutschen Reiches 1930 - 1945: Band III Das Breitband Fernkabel FK504 (Berlin-Frankfurt/Main) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsTut-ench-Amun - Ein ägyptisches Königsgrab: Band I Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRekrut am Rande eines Völkermords: Als deutscher Soldat im türkischen Heer im ersten Weltkrieg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Rennsteigfestung: Kriegsende 1945 in Schmiedefeld und Frauenwald Rating: 0 out of 5 stars0 ratings'Sprutz'. In den Fängen der NVA. Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsUnd über uns die Ewigkeit: Deutsche Kampfflieger in England Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsKriegsende in Murnau: Fanatischer Kampf und Widerstand rund um Murnau während der letzten Kriegswochen im Frühjahr 1945 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Abenteuer des Musketiers Albert Krentel: Ein deutsches Schicksal im Weltkrieg 1914-1918 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMit Rössern in den Untergang: Bespannte Artillerie im Ostfeldzug Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStalingrad - Die stillen Helden: Das Schicksal der Sanitätseinheiten im Kessel Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNachtjäger: Aus dem Tagebuch von Kurt Schellenberger Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer verratene Himmel: BsB_Fliegerroman aus dem Zweiten Weltkrieg Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsMordgeschichten: Die blutige Seite des Harzes Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsBrigade der Verdammten: Warschauer Aufstand 1944 Rating: 0 out of 5 stars0 ratings"Es gab nie einen schöneren März": 1938. Dreißig Tage bis zum Untergang Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer vergessene Bunker: Überlebenskampf in Karelien Rating: 0 out of 5 stars0 ratings
Political Biographies For You
Pep Guardiola: So geht moderner Fußball Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHitlers Rache: Das Stauffenberg-Attentat und seine Folgen für die Familien der Verschwörer Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHarry – Ein Leben zwischen Liebe und Verlust: Biografie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsFranz Josef Strauß - Größe und Grenzen: Ein SPIEGEL E-Book Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsJournalistische Schriften von Joseph Roth: Die Weltberühmte berichte (1919-1939) Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEin Kaktus zum Valentinstag: Ein Autist und die Liebe Rating: 4 out of 5 stars4/5Hitler - prägende Jahre: Kindheit und Jugend 1889-1914 Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWjatscheslaw Molotow: Realpolitik und Exzess Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Entführungsfall Natascha Kampusch: Die ganze beschämende Wahrheit Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsStalin: Triumph und Tragödie Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWalter Ulbricht Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLudwig von Mises: Leben und Werk für Einsteiger Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsRichard von Weizsäcker - Der stille Revolutionär: Ein SPIEGEL E-Book Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer falsche Rocker: Die unglaubliche Geschichte eines deutschen V-Manns Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsLenin: Utopie und Terror Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsGedanken und Erinnerungen: Die Autobiografie von Otto von Bismarck Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsOlaf Scholz. Der Weg zur Macht: Das Porträt Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsEntmenschlicht: Warum wir Prostitution abschaffen müssen Rating: 5 out of 5 stars5/5Tim Cook: Das Genie, das Apples Erfolgsstory fortschreibt Rating: 2 out of 5 stars2/5Alptraum: Kriegserinnerungen - Aufzeichnungen eines einfachen Soldaten Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDer Mann, bei dem Honecker wohnte Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNur in der Hölle kann man den Himmel sehen: Der Weg einer jungen Mutter aus der Heroinsucht Rating: 4 out of 5 stars4/5Rotlichtkrieg: Auf Leben und Tod gegen die Hells Angels Rating: 5 out of 5 stars5/5Michael Bakunin und die Anarchie: Der Weg eines Revolutionärs Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsDie Red Bull Story: Der unglaubliche Erfolg des Dietrich Mateschitz Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsHans-Dietrich Genscher - Diplomat der Einheit: Ein SPIEGEL E-Book Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsAngela Merkel - Porträts und Interviews aus dem SPIEGEL: Ein SPIEGEL E-Book Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsNelson Mandela (1918-2013): Ein SPIEGEL E-Book Rating: 0 out of 5 stars0 ratingsWilly Brandt (1913-1992): Ein SPIEGEL E-Book Rating: 2 out of 5 stars2/5
Reviews for Emil Lux
0 ratings0 reviews
Book preview
Emil Lux - Peter Jäger
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Anmerkungen
Tagebuch
Emil Lux
Abkürzungen und Begriffe
Danksagung
Vorwort
Auf Grund der Grauen des 2. Weltkriegs ist es nicht verwunderlich, dass über den Krieg in vielen deutschen Familien nicht gesprochen wurde. So war es auch in unserer Familie. Wir wussten nur, dass unser Vater und Schwiegervater Emil Lux den Russlandfeldzug mitgemacht und dabei seinen rechten Arm verloren hatte. Ein wenig offener wurde Emil Lux als er Kontakt mit einem amerikanischen Studenten bekam, der seine Promotionsarbeit über Halbjuden im Krieg schrieb und unseren Vater und Schwiegervater, der ja Halbjude war, interviewte. Das Erscheinen der Arbeit in Buchform wurde Anlass auch im Hause Lux über den Krieg zu sprechen. Am 1. September 1939 wurde Emil Lux zur Wehrmacht eingezogen. Am 1. Januar 1941 begann für ihn der Russlandfeldzug. Seine Aufgabe war es, als Melder alle Befehle und Berichte weiterzugeben. Am 1. August wurde er zum Unteroffizier ernannt.
Der mörderische Russlandfeldzug endete für ihn am 4. März 1942 bevor er Stalingrad erreicht hatte. Im Kampf verlor er bei Nikolaijevka seinen rechten Arm. So entging er der verlustreichen Schlacht um Stalingrad. Er wurde nach Deutschland transportiert und im Militärlazarett von Würzburg gesund gepflegt. Als Auszeichnung erhielt er das Eiserne Kreuz.
Aber viel mehr erfuhren wir erst nach dem Tod unserer Eltern und Schwiegereltern. Wir entdeckten Unterlagen, Fotos und, was uns besonders faszinierte, ein handgeschriebenes Kriegstagebuch.
Zwar enthielt dieses Tagebuch nicht nur Text, sondern auch Zeichnungen und Fotografien, die einen spannenden Inhalt versprachen – jedoch wurde es in Stenografie geschrieben und war zunächst für uns nicht lesbar. Der Zufall half – eine pensionierte Lehrerin aus Wermelskirchen konnte Stenografie lesen und nahm sich des Tagebuchs an. Fein säuberlich wurde Seite um Seite entziffert und lesbar handschriftlich mit Tinte niedergeschrieben.
Nachdem der Weg von Emil Lux im frühen 2. Weltkrieg nun als spannendes Manuskript nacherlebbar war, kam schnell die Idee auf, den Inhalt auch Familie und Freunden als Andenken an den berühmten Remscheider Unternehmer zugänglich zu machen. Die Idee dazu hatte Angela Lux, die im Januar 2016 in der Zeitung einen Artikel über ein Kriegstagebuch eines Soldaten aus Remscheid las, das als Buch veröffentlicht worden war. Und so entstand dieses Buch.
Anmerkungen
Die Nummerierung der Seitenzahlen oben entsprechen der Nummerierung des Tagebuchs.
Stilelemente wie unterstrichene Texte o.ä. wurden übernommen und sind auch im Original nicht immer konsequent eingesetzt worden.
Freie Seiten wurden wie im Tagebuch belassen. Freie Tagebuchseiten sind an der fortlaufenden Seitennummerierung oben zu erkennen.
Worte, die nicht entziffert werden konnten, werden im Text mit ... markiert.
Die im Original verwendete stenographische Kurzschrift erlaubte Emil Lux, mehr auf eine Seite zu schreiben, als es im Druck möglich ist. Daher werden einige Seiten auf einer Folgeseite fortgesetzt. Damit die dadurch entstehende Seitenlage (rechts ist immer eine Seite mit ungerader Seitenzahl) wieder korrigiert wird, wurden weitere freie Seiten (ohne Seitennummerierung oben) eingefügt.
Fotos wurden wie im Tagebuch vorhanden eingefügt.
Tagebuch
Tagebuch
des
Emil Lux
Erlebnisreiches 1941
Tagebuch, Aufzeichnungen und Skizzen mit Bildern aus dem Südosten und aus Russland.
Begonnen auf einem Marsch durch Rumänien und Bulgarien.
- Winter in Liebenberg -
(als Schütze)
- Start zur Meldefahrt -
Liebenberg in Masuren
- Gefangenenlager –
- Dorfstraße -
Die Reise zum Balkan
Abfahrt am 09. März 1941 um ½ 8 Uhr.
Güterwagen mit Bänken und Stroh, in jedem Wagen 35 Mann. Es ist kalt.
24 Uhr Warschau
12.03.1941
Weiter über Budapest. Überall auf den Bahnhöfen herzlicher Empfang durch die Volksdeutschen, der uns noch lange in Erinnerung bleiben wird. Immer wieder schneit und regnet es und so wir sind froh, als wir am 19.03.1941 gegen Mittag in Bukarest landen.
Anschließend ausladen und dann ein 50 km-Marsch bis zum Dorf Potlogi, wo wir in Quartiere gestopft werden.
10 Tage Potlogi
Ich bin weiter als Gruppenführer eingeteilt- Es wird harter Dienst geschoben. Für geringfügige Sachen gibt es einen Übungsmarsch. Zum ersten Male Unterführerausbildung mit viel Dampf. Die Schreibstube funktioniert sehr schlecht. Nach ein paar Tagen bekomme ich ein fabelhaftes Quartier mit 2 anderen Kameraden. Flocker heißt der dienstbare Geist, der uns für wenige Lei alle Herrlichkeiten, hauptsächlich Eier, in Windeseile beschafft.
Die Sonne brennt, die Nächte sind kühl. Kein Mensch ahnt etwas. Am 28.03. Übungsmarsch mit mittlerem Sturmgewehr in glühender Sonne. Kragen darf nicht geöffnet, Mütze nicht abgesetzt werden. Nach 3 Stunden Marsch fallen die ersten um. 10 Mann der Kompanie fallen aus, bis endlich der Befehl kommt: Kragen auf! Alles ist froh, als man um 2 Uhr wieder zu Hause ist
Alles freut sich auf die schöne Nachtruhe, da gibt es abends „Alarm". Das war eine Überraschung!
Zuerst sollte um 22 Uhr abmarschiert werden, dann wird es auf den nächsten Morgen 7 Uhr verschoben.
„Ungarn"
- Budapest -
- Zigeunerin -
Ein Marsch durch den Balkan
1. Tag
29.3.41
Potlogi – Popesti 58 km
Antreten um 5 Uhr. Gott sei Dank ist leichtes Sturmgewehr befohlen. 50 km sind zu marschieren. Viele