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Das verstummte Hurra: Hürtgenwald 1944/45
Das verstummte Hurra: Hürtgenwald 1944/45
Das verstummte Hurra: Hürtgenwald 1944/45
Ebook382 pages4 hours

Das verstummte Hurra: Hürtgenwald 1944/45

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About this ebook

Dies ist die Geschichte zweier Einheiten, einer deutschen und einer amerikanischen, die durch die Hölle des Hürtgenwaldes gingen – gleichzeitig ist es die Geschichte eines Waldes, in dem das kampfermutigende "Hurra" verstummte.
Die Handlung dieses Buches geht auf die Kämpfe und das Erleben in der Nordeifel, Oktober 1944 bis Februar 1945, zurück. Auf eine Wiedergabe von Ereignissen unter Anlegen präziser kriegshistorischer, strategischer und/oder taktischer Maßstäbe wurde zugunsten der Handlung und der verschiedenen Einzelschicksale verzichtet.

Hürtgenwald, ein Name den amerikanische Soldaten einem sich über 140 Quadratkilometer hinziehenden Waldgebiet, südlich von Aachen, gaben. Die Forste Merode, Wenau, Hürtgen und Roetgen mit dichten, schwer zu durchdringenden Wäldern, unbewaldeten Hügeln, tiefen Taleinschnitten und dünner Besiedlung waren Charakteristika dieses Landstrichs. Sein natürlicher Verteidigungswert
wurde durch den 1938/39 errichteten Westwall mit einer Vielzahl von Befestigungen nur noch erhöht. Ausgerechnet dieses für motorisierte Truppen völlig ungeeignete Terrain wählten die Amerikaner im Herbst 1944 für ihren Angriff auf das Reichsgebiet – für die Deutschen eine unerwartete und nicht erklärbare Operation. Waren es anfangs erst drei US-Divisionen, die im September 1944 dort angriffen, so kamen im Hürtgenwald bis zum Abschluss der Kämpfe im Februar 1945 acht weitere amerikanische Divisionen zum Einsatz. Die Verbündeten der Deutschen waren ihr Verteidungswille, das Terrain, die Befestigungen und klimatischen Einfl üsse, vor allem der äußerst harte Winter 1944/1945. Beim Einsatz von 120.000 amerikanischen Soldaten im Hürtgenwald betrugen die Verluste an Gefallenen, Verwundeten, Vermissten und in Gefangenschaft geratenen GIs amerikanischen Angaben zufolge 24.000 Mann. Weitere 9.000 Ausfälle wurden Erfrierungen und anderen Erkrankungen sowie Unfällen zugeschrieben. Deutscherseits kamen etwa 80.000 Soldaten zum Einsatz.
LanguageDeutsch
PublisherHelios Verlag
Release dateNov 15, 2016
ISBN9783869331683
Das verstummte Hurra: Hürtgenwald 1944/45

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    Book preview

    Das verstummte Hurra - Kurt Kaeres

    vorbehalten.

    Und auf einmal merkst du äußerlich:

    Wie viel Kummer zu dir kam, Wie

    viel Freundschaft leise von dir wich,

    Alles Lachen von dir nahm.

    (Joachim Ringelnatz,

    Und auf einmal steht es neben dir)

    Prolog – 1984

    Flughafen Düsseldorf. Ankunft der Lufthansamaschine aus München. Die Passagiere verlassen das Flugzeug, begeben sich zu den Ausgängen.

    Ansage: „Gepäck, Lufthansaflug 934 aus München, auf Band 2!"

    Walter Morras, 57 Jahre, Geschäftsführer einer kleineren Maschinenfabrik in Süddeutschland, ortet seinen Koffer auf dem Transportband und strebt dem Schalter einer Mietwagenfirma zu. Ein paar Formalitäten, dann übernimmt er den Wagen, steuert ihn durch die Düsseldorfer Innenstadt auf den südlichen Zubringer, über die Leverkusener Autobahn nach Köln.

    Für seine Familie, Freunde, und Bekannten zählt Morras zu den Leuten, deren Terminkalender kaum noch Lücken aufweisen.

    Bei den Fluggesellschaften, auf den Routen in die USA, nach Australien, dem Fernen Osten oder den Staatshandelsländern, ist er als Stammfluggast gern gesehen. Seine deutschen und ausländischen Kunden halten ihn für einen Geschäftsmann internationalen Zuschnitts, der sich überall in der Welt zurechtfindet, ja überall zu Haus sein könnte. Etwas zu ernst und unpersönlich vielleicht, meinen sie, aber kompetent und unbedingt zuverlässig. Nur selten sitzt Morras am Schreibtisch im Werk. Termine in Stuttgart lösen Verhandlungen in Frankfurt, Düsseldorf oder Köln ab. Anschließend Besprechungen in Dortmund, Hannover, Hamburg oder eine Auslandsreise. Für die Familie bleibt wenig Zeit. – Noch weniger Raum bleibt, um sich der eigenen Person, dem Menschen Walter Morras, zu widmen.

    Gespräch mit einem Zulieferanten in Köln. Zurück auf die Autobahn, nach Aachen.

    Dunkelgrau, nur durch das grüne Band des bepflanzten Mittelstreifens unterbrochen, durchzieht die Europastraße 5 das Grenzgebiet zwischen Rhein, Rur und Maas, von Köln in Richtung Aachen.

    Flaches Gelände, Äcker, Wiesen und Waldgebiete, noch im frischen Grün des späten Frühlings.

    In der Ferne, zur Linken, heben sich verschwommen, allmählich deutlicher werdend, erst in blassem, kaum wahrzunehmendem Grau, das in Hellblau überwechselt und jetzt in kräftiger Blauzeichnung die Konturen der Nordeifel gegen den klaren blauen Himmel ab.

    Die Leitlinienmarkierung weist den Weg nach vorn, geradewegs zum Horizont. In frischerstandenem Weiß, den Gesetzen der Perspektive gehorchend, verengen sich die Markierungsstriche mit zunehmender Entfernung; sind schließlich nur noch als dünne Linie wahrnehmbar. Blaue Tafeln zeigen in weißer Schrift die einzelnen Abfahrten und die in dieser Richtung liegenden Orte an.

    Noch zwanzig Kilometer bis Aachen.

    Wäre ich doch besser mit der Bahn gefahren, denkt Morras. Hätte eigentlich auch andere Dinge erledigen können. Die Verhandlungen in Köln und Aachen sind zwar wichtig, aber wiederum nicht so wichtig, als dass sie nicht auch einer meiner leitenden Herren hätte führen können.

    Jetzt fahre ich hier durch die Gegend, lasse die Landschaft an mir vorbeigleiten, ganz gegen meine sonstige Gewohnheit. Normalerweise benutze ich das Auto nur auf Kurzstrecken oder Urlaubsfahrten.

    Die Nordeifel, da drüben! – Dort, wo der Fernsehturm, zu sehen ist, da vor dem Abhang müsste Gey liegen. Dahinter Großhau, Kleinhau, Hürtgen, Vossenack, die Kallschlucht. Zu deren anderer Seite der Buhlert, Kommerscheidt und Schmidt.

    Ausgerechnet diese Namen musste ich mir merken – warum eigentlich? Erinnerungen an Ereignisse, die lange, vierzig Jahre etwa, zurückliegen, aber nicht verdrängt wurden. Im Gegenteil, die immer wieder lebendig werden.

    Schatten der Vergangenheit, die plötzlich größer werden, länger und dunkler. Die mich einfangen, mich umgeben wie die Mauer eines alten Turms oder Brunnens.

    Filme, die sich, bin ich mit meinen Gedanken und Träumen allein, automatisch abspulen, ohne dass ich es verhindern könnte.

    Szenen aus jenen grausigen Tagen werden erneut vor dem geistigen Auge projiziert: Der Tod der Kameraden. – Der Panzerschütze. – Der abgeschossene amerikanische Pilot. – Tiefschürfende Gespräche mit Schmolke. – Die Nässe, der Matsch, der Winter, die bittere, beißende Kälte. Meist werde ich aus der Zuschauerrolle herausgerissen, werde in die Handlung miteinbezogen, sehe, erlebe mich selbst – schreie manchmal entsetzt auf.

    Die anderen Mitwirkenden in diesen Filmen?

    Da waren zunächst die eigenen Kameraden. Sie existieren nur noch auf einigen abgegriffenen vergilbten Fotos oder als Namen auf einem der Soldatenfriedhöfe hier in der Eifel oder drüben in Belgien, aber auch das ist recht ungewiss.

    Die Akteure auf der anderen, der gegnerischen Seite – die Feinde? Seltsam, ihre Plätze werden durch Amerikaner, die er in der Kriegsgefangenschaft oder später als Geschäftsmann kennenlernte, eingenommen. Entweder langjährige Bekannte oder gar Freunde oder aber Menschen, denen er drüben nur kurz begegnete, mit denen er kaum ein paar Worte wechselte.

    Zur ersten Kategorie zählte der bullige Henry, Henry C. Walsh, von der First National. Er schlüpfte in die Rolle eines Obersten, Kommandeur eines amerikanischen Infanterieregiments in der Nordeifel. Aber auch sein Anwalt in New York, Howard B. Williams, der als Major ein Bataillon in eben demselben Regiment kommandierte. Der freche Corporal polnischer Abstammung im Kriegsgefangenencamp. Der Sohn des Farmers, dem er als Kriegsgefangener, als Piodabbeljuh, zugeteilt war – oder der arrogante, einsilbige New Yorker Taxifahrer in der Rolle eines Militärpolizisten. Der fiel zweifelsohne unter die zweite Kategorie.

    Oder George S. Philipps.

    Auf der letzten Reise nach Vietnam. Wann war das noch, 65 oder 66? – Richtig, Frühjahr 66. Das kleine schäbige, schummerige Hotel L‘Admiral auf Saigons Rue Catinat. – Herberge für Kurzurlauber, Geschäftsreisende, für Armeen von Kakerlaken aller Größen, von den kleinen, etwa einen halben Zentimeter messenden gierigen, die im Laufe einer Nacht – einen Stapel Wäsche durchlöchern, bis zu den großen, etwa vier Zentimeter langen, die wohl. vornehmlich darauf bedacht sind, neue Armeen von unersättlichen Fressern zu zeugen.

    Hotel L‘Admiral, Absteige für kurz verweilende Gäste mit ihren Liebschaften, für ein paar Stunden oder eine Nacht, und für diejenigen, die nicht in den großen Hotels Caravelle und Continental unterkommen konnten.

    Morras gelingt es, einen Tisch in der Halle zu ergattern, zwischen angetrunkenen amerikanischen Soldaten und den herausfordernden Blicken aus mandelförmigen Augen lokaler Schönheiten.

    Ein mürrisch einherschlurfender Kellner nimmt seine Bestellung auf. Eine Flasche Bier, in Cholon gebraut, ein noch tropfendes Glas werden auf die schwarze Kunststoffplatte des kleinen Tisches gestellt, als der Oberst zusammen mit einem anderen amerikanischen Offizier die von Alkoholdunst, Zigarettenrauch und menschlicher Ausdünstung geschwängerte Hotelhalle betritt.

    Er sieht ihn heute noch vor sich, wie vor fast zwanzig Jahren. Langaufgeschossen, das auch ihm wohl bekannte Abzeichen einer amerikanischen Infanteriedivision am Ärmel. Ein kleines, beinahe scheues, wohl entschuldigendes Lächeln zu ihm herüber, das sich wahrscheinlich mehr auf den Tisch bezieht, den einzigen in der Halle, an dem noch zwei Plätze frei zu sein scheinen.

    Die beiden nehmen Platz.

    Unauffällige, musternde Blicke aus den Augenwinkeln.

    Morras registrierte – ein Mittvierziger, schmales von Sommersprossen übersätes, zerfurchtes Gesicht, ein rötlicher Haarschopf. Das eine Auge, das linke, ist aus Glas, gut gemacht, aber auf kürzere Distanz doch nicht zu übersehen und irgendwie irritierend.

    Mit Amerikanern kommt man schneller ins Gespräch als mit den eigenen Landsleuten.

    Fragen werden gestellt, nach dem Woher und Warum in Vietnam. Gemeinsame Berührungspunkte werden aufgedeckt – die Stationierung in Süddeutschland, Orte, Sehenswürdigkeiten, Hotels, Restaurants, Golfplätze.

    Austausch von Familienfotos.

    Einschätzen des Alters.

    Dann die Frage des Obersts:

    „Waren Sie auch im Krieg?" – Korea und Vietnam schien der Oberst nicht als Krieg zu werten. –

    „Im letzten Krieg?"

    „Ja, schon. Morras‘ Blick gleitet über das Divisionsabzeichen des Obersten. „An der Front, zwar nur von Herbst 1944 bis Februar 1945. Aber auch das hat gereicht – damals, in der Nordeifel.

    Der Oberst blickt Morras forschend an.

    „… Hürtgenwald – oder?"

    „Genau, dort, Sir."

    „Da lag ich auch, als junger Captain.

    Übrigens … , die schmale, nervige Hand des Obersts streckt sich Morras entgegen, „ich heiße George.

    „Walter."

    Zwei Hände umfassen sich für einen Augenblick, kehren zu den Gläsern zurück.

    „Cheers oder prost – das bleibt sich gleich!"

    Und wieder die bekannten Namen: Schmidt, Vossenack, Hürtgen, Germeter, das Kalltal, der Rennweg, Schevenhütte, Großhau, Kleinhau … Die Schilderung persönlicher Erlebnisse. Die Erwähnung bestimmter Truppenteile und was gewesen wäre, wenn … Gläser füllen sich, immer wieder von neuem. Leere Bierflaschen in Reihenformation.

    Ungeniert greift der Oberst an die linke Augenhöhle, entfernt das Glasauge, poliert es an seiner Hemdtasche, benetzt es mit einer Flüssigkeit, fügt es wieder in die Augenhöhle ein.

    „Ein persönliches Andenken an Korea, Walter – ein winziger kleiner Splitter."

    Der bisher schweigsame und nachdenkliche Begleitoffizier mischt sich ein. „Das tut der Oberst immer, wenn Emotionen ihn überkommen oder … wenn die Vergangenheit in ihm wach wird", kommentiert er lächelnd das ungewöhnliche Verhalten seines Vorgesetzten.

    „Ich war damals viel zu jung für die Front und kann vieles nicht beurteilen, was im Zweiten Weltkrieg geschah. Aber irgendwie, meine ich, hat der letzte Krieg den Menschen anders geformt, als Korea das tat oder als das hier in Vietnam der Fall ist. Warum, die Frage vermag ich nicht zu beantworten." – Der Oberst erinnert sich:

    „Wissen Sie, Walter, damals in Schnee und Matsch, in der Kälte, dem Durcheinander in eurem finsteren Grimmschen Märchenwald und auf den nackten Hügeln, die uns Divisionen kosteten, da war‘s auf einmal aus mit dem Donner und Gloria. Da versagten die Börsenmanager und Verkaufsleiter, die man zu Kommandeuren ernannt hatte. Da verstummte das Hurra auf beiden Seiten, meine ich, und – wenn ich je darüber schreiben müsste – würde ich meinen Bericht mit ‘Das verstummte Hurra’ betiteln, zur Erinnerung an Plätze und Ereignisse, die in Vergessenheit geraten sind oder, präziser ausgedrückt, unliebsame Erinnerungen wecken."

    „Vielleicht sollte man wirklich darüber schreiben, George, den Titel kaufe ich Ihnen ab, ich finde ihn gut. Nur, wer sollte den Bericht lesen?"

    „Ich glaube schon, dass ein Interesse besteht an Schilderungen, nicht von Heldentum, nein, von Situationen, in denen sozusagen das Menschliche vom Menschen abblättert, in denen der Mensch zur Kreatur wird, still sein Leid erträgt, aber doch nicht bereit ist, aufzugeben und sein letztes bisschen Leben bis zum Äußersten verteidigt."

    Zwei weißbemützte Militärpolizisten schauen herein: „Sperrstunde, in fünfzehn Minuten! – Sehen Sie zu, dass Sie in Ihre Quartiere kommen, falls Sie nicht im Hotel untergebracht sind!"

    Die Runde verabschiedet sich voneinander.

    Sie blieben miteinander in Verbindung. Vor einigen Jahren besuchte er den inzwischen pensionierten Oberst in Florida. Ein wenig gebeugt und schief stand er da, unsoldatisch in Zivil.

    „Das verstummte Hurra." Immer wieder fiel ihm dieser Titel ein.

    Wie alt war ich damals? – Gerade erst achtzehn. Achtzehn, wie mein Ältester, der in diesem Jahr ins Abitur geht und doch noch ein großes Kind ist, mit etwas wirren Ansichten, mit dem Drang, dem Leben die beste Seite abzugewinnen und … der Lebensangst. Warum bin ich nun hierhergekommen, lasse mir morgen den ganzen Tag Zeit, um herumzufahren, mir das eine oder andere anzusehen? Möglicherweise, um festzustellen, dass dies nicht mehr der Schauplatz des Geschehens von damals ist. Dass die Spuren getilgt wurden. Vielleicht gelingt es, die Filme hier ins Archiv zu geben, auf Nimmerwiedersehen, oder sie zu löschen, wie ein Videoband, durch gleichzeitiges Drücken auf die Rekordertasten „Aufnahme und „Wiedergabe.

    Autobahnkreuz Aachen.

    Verhandlungen mit belgischen Kunden – den ganzen Tag über. Abendessen im Steigenberger Parkhotel Quellenhof. Anschließend an der Hotelbar.

    Zwanglose Plauderei mit unbekannten Gästen des Hauses über Politik, die Wirtschaft im allgemeinen und besonderen, die Steuern. Zu irgendeinem Zeitpunkt, schon recht spät, die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, die noch immer nicht bewältigt wurde. Und dann unweigerlich die Schilderung von Ereignissen und Erlebnissen aus jenen Tagen.

    Morras blendet sich aus, verabschiedet sich von der Runde, zieht sich auf sein Zimmer zurück.

    Wie sagte doch der Gast aus Freiburg? „Vielleicht ist es möglich, Phasen der Vergangenheit zu bewältigen, wenn man versucht, den Weg vom Endpunkt der Entwicklung zurückzugehen bis zu dem Punkt, an dem alles begonnen hatte, dem Start also. Dann sollte man sich vorstellen, wie es hätte verlaufen können."

    Quatsch – wie hätte es denn anders verlaufen können?

    Aber wann und wie hatte es denn begonnen? Eigentlich damals, als wir im Zug saßen, an jenem kalten Oktobertag 1944.

    Die Ereignisse 1944/45

    1

    Ende Oktober 1944 – sechstes Kriegsjahr. Der Zug rattert und faucht auf ausgeleierten Schienen nach Westen.

    Es ist Nacht.

    Nur ein Schimmer der Lokomotivbeleuchtung durchdringt die Dunkelheit und wird schwach von den Schienen reflektiert.

    Für diese Jahreszeit ist es schon recht kalt. Die Reisenden frösteln in den nur mäßig beheizten Abteilen und Gängen. Ab und zu hält der Zug, sind Städte und kleinere Orte zu erkennen. Überall Narben des Krieges. – Nicht zu übersehen. Zerbombte Häuser mit nackten Fensterhöhlen oder nur noch Fassaden, die sich in bizarren Formen vom dunklen, wolkenverhangenen Nachthimmel abheben.

    Es ist ratsam, bei Dunkelheit zu reisen.

    Am Tag machen schießwütige Thunderbolts, Mustangs und Lightnings auf alles Jagd, was da kreucht und fleucht. Eisenbahnzüge sind für sie besonders beliebte Ziele, Lokomotiven die ideale Schießscheibe. Den nach Tieffliegern Ausschau haltenden „Luki-Lukis" gelingt es zwar meist noch, den Lokomotivführer rechtzeitig vor einem Angriff zu einer Vollbremsung zu veranlassen. Fluchtartig klettern die Reisenden aus dem Zug, um rechts und links des Bahndamms Deckung zu suchen. Nur in besonderen Fällen wird der Zug von einem mit einer Zwillings- oder gar Vierlingsflak bestücktem Wagen begleitet.

    Das Leben im Großdeutschen Reich wird immer gefährlicher im Herbst 1944. – Die Heimat wurde zur Front. Der Himmel gehört den fliegenden Festungen, den Liberators, Lancasters und Feindjägern. Nur selten ist ein Flugzeug mit dem Balkenkreuz zu erblicken.

    Bei den schweren Flakbatterien haben Stahl- die Messingkartuschen ersetzt. – Feuererlaubnis wird nur noch bei erkanntem Anflug von über dreißig Feindflugzeugen auf das eigene Schutzobjekt erteilt. Der Feind hat die Reichsgrenze im Osten und Westen überschritten. Aachen, die alte Kaiserstadt, wurde vor etwa zwei Wochen von den Amerikanern erobert.

    Das Zweite-Klasse-Abteil ist nur schummerig beleuchtet, das Fenster mit einem Rollo verdunkelt.

    Munge, Leutnant seit dem 20. April 1944, mustert die Mitreisenden, einen Oberstfeldmeister vom Reichsarbeitsdienst und einige ihm unbekannte Dienstgrade von der Organisation Todt. Ein Gespräch kommt, abgesehen vom Austausch einiger Höflichkeitsfloskeln, nicht zustande, aus Müdigkeit oder Resignation oder aus Angst vor der eigenen Mitteilsamkeit. Der Leutnant ist auf dem Weg zu einer neuaufgestellten Einheit, einem Grenadierregiment mit vierstelliger in einer Volksgrenadierdivision mit dreistelliger Nummer. Seine Gedanken kehren zurück zum Heimatlazarett, in dem er eine heimtückische Typhuserkrankung auskurierte, die er sich an der Ostfront zugezogen hatte. – Mit einem Lächeln gesteht sich der Leutnant, dass er im Lazarett wohl einer der wenigen Patienten war, die nicht das Verwundetenabzeichen erhielten.

    Wer Munge begegnet, hält ihn für den Inbegriff des jungen deutschen Offiziers, groß, gertenschlank, blond und blauäugig. Ein begehrtes Objekt für den Waffen-SS-Werber, der sich bei ihm eine freundliche Abfuhr holte. Munge äußerte ihm gegenüber die Absicht, in ein preußisches Traditionsregiment einzutreten, wie sein Vater und Großvater.

    Befremden muss den Betrachter nur, dass der so schmucke Leutnant bisher offensichtlich im Abseits des großdeutschen Ordenssegens gestanden hatte. Denn kein buntes Ordensband oder Stück Metall ziert seine Feldbluse. – Wohl noch keine Fronterfahrung, denkt der Oberstfeldmeister. Sein Blick gleitet an der linken Seite der eigenen Uniformjacke hinunter zum Kriegsverdienstkreuz Erster Klasse ohne Schwerter. Munge entgeht dies nicht, ein kaum wahrnehmbares Lächeln huscht über sein Gesicht. Der Gedanke an Orden und sonstige Auszeichnungen schert ihn herzlich wenig. Er ist sicher, Orden werden weiter produziert und verliehen, der eine oder andere wird auch für ihn reserviert sein.

    In der dritten Wagenklasse reisen zwölf Soldaten, alle unter Zwanzig, von einem Unteroffizier begleitet. Alle frisch eingekleidet, in Feldgrau – keine dunkelgrünen Kragen mehr, keine Knobelbecher. Die Uniformen sind unauffälliger geworden. Spiegel und Hoheitsadler heben sich von der Feldbluse kaum noch ab, die Hose im selben Farbton wie die Feldbluse, die Schnürstiefel mit den Segeltuchgamaschen. Selbst die Tressen des Unteroffiziers glitzern nicht mehr achtunggebietend oder warnend, sie wurden durch schlichte hellgraue Baumwolltressen ersetzt.

    Dicke feldgraue Mäntel, fußlang, mit überbreiten, hochstellbaren Kragen, liegen zusammen mit dem Marschgepäck in den Gepäcknetzen. Zigarettenrauch hat sich im Wagen ausgebreitet.

    Es riecht nach billigem Orienttabak, eingefettetem Lederzeug, Malzkaffee und nach Mensch. Gesprächsstoff liefert wie so häufig das Thema Nummer eins: die Beziehungen zum anderen Geschlecht. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Bei der Schilderung amouröser Abenteuer ist jeder bemüht, den Vorredner zu übertreffen, an Effekten und der sorgsamen Wahl von Ausdrücken der Landsersprache.

    Unglaublich, diese jungen Burschen und die Vielfalt ihrer Erlebnisse. Doders, Schmolke und Morras sind diese übertriebenen, meist wohl erdichteten oder von anderen übernommenen Darstellungen zuwider. Sie finden sich in einer anderen Ecke der reservierten Wagenhälfte zusammen.

    Schmolke, ein langer, schmaler Blondschopf, zückt seine Mundharmonika und beginnt kaum hörbar, dann etwas lauter werdend, die tragische Weise vom nassen Seemannsgrab zu spielen, auf dem keine Rosen blühen.

    Doders, klein, untersetzt und trotzdem flink, hasst dieses Lied wie all die schmalzigen Weisen von Mamatschi und dem Pferdchen oder der Frau, die unbedingt Kameradin sein will und was da sonst die Front mit der Heimat verbindet, jeden Sonntag von vier bis sechs, im Wunschkonzert des Großdeutschen Rundfunks.

    Ein Blick von Doders. Eine abfällige Bemerkung über den sentimentalen Blödsinn. Schmolke vergeht die Lust am Harmonikaspiel.

    Morras beobachtet amüsiert die kurze Szene. Schade, der Streit wurde bereits im Keim erstickt. Sein Blick bleibt am Glutkringel seiner Zigarette haften – schon wieder mal zu hastig gezogen. Der Begleitunteroffizier nutzt die Zeit nach altbewährter Landserart. Er schläft, Kopf und Oberkörper hinter seinem Mantel verborgen.

    In einem anderen Abteil der dritten Wagenklasse sitzen drei Unteroffiziersdienstgrade. Sie sind auf dem Weg zu ihrer Einheit, einem Luftwaffenfeldbataillon. Ihre Uniformen sind fliegerblau, doch ohne die gelben, roten oder braunen Spiegel. Die Dienstgradschwingen sind auf den nackten Kragen montiert.

    Feldwebel Weiß, die Unteroffiziere Weber und Köhl saßen noch vor drei Monaten am Steuerknüppel eines Kampfflugzeugs vom Typ Heinkel He 111. Der Verband wurde wegen der immer kritischer werdenden Spritversorgung aufgelöst. Besatzungsmitglieder und Bodenpersonal wurden zu Luftwaffenfeldverbänden abkommandiert.

    Weiß, Weber und Köhl erhielten eine zweite infanteristische Ausbildung. Unmittelbar anschließend durchliefen sie an einer Heeresunteroffiziersschule einen Gruppenführerlehrgang. Von den Ausbildern als Schlipssoldaten gehänselt, legten sie ihre Frontflugspangen und Flugzeugführerabzeichen ab. Nichts weist mehr darauf hin, dass sie noch vor kurzer Zeit zum fliegenden Personal gehörten. Dass sie sich im Kampf bewährt hatten, dafür spricht das EK I an ihren Monturen.

    Zwei junge Frauen auf der gegenüberliegenden Sitzbank werfen den Männern verheißende Blicke zu. Die Schuhspitzen der einen, einer mittelblonden Schönheit um die Dreißig, arbeiten sich langsam in die Richtung Stiefel von Feldwebel Weiß vor. Kurz vor dem Ziel teilen sie sich. Die Füße gleiten aus den Schuhen. Seidenbestrumpfte Zehen beginnen das linke Bein des Feldwebels zu massieren, anfangs ganz sacht, dann heftiger und schneller.

    Den beiden Unteroffizieren fällt dies in dem stark abgedunkelten Abteil nicht auf. Sie dösen vor sich hin, befinden sich mehr oder weniger schon im Halbschlummer. Der Feldwebel wechselt den Platz, setzt sich neben die Blondine, legt seinen Mantel über ihren und seinen Schoß.

    Die andere rückt bereitwillig zur Seite, starrt auf das Verdunkelungsrollo.

    Hände, dann Finger suchen und finden ihren Weg. Männer sind rar geworden in der Heimat. Die daheim blieben, haben um so größere Auswahl und Chancen bei manchen Frauen und Mädchen, die auf ihre Männer warten oder das Warten aufgeben mussten.

    Der Zug endet in einer rheinischen Kleinstadt, etwa fünfzig Kilometer von der Reichsgrenze im Westen entfernt.

    Langsam kommt die Lokomotive zum Stillstand. Ihr Fauchen wird leiser und leiser, bis nur noch ein leises, stoßweises Zischen zu vernehmen ist. Weißer Qualm strömt in dünnen Schwaden über den Bahnsteig. Passagiere quellen aus den Abteilen.

    Feldgendarmerie, zwei Kettenhunde sorgen dafür, dass alle Wehrmachtsangehörigen sich bei der Bahnhofskommandantur sammeln.

    Marschpapiere und Soldbücher werden kontrolliert.

    Fronturlauber, auch die gibt es noch vereinzelt im Herbst 1944, werden weitergeleitet.

    Alle Wehrmachtsangehörigen mit Marschbefehlen werden die erste Nacht in der Hindenburgkaserne untergebracht.

    Wegen der Tiefflieger wird die Kaserne tagsüber geräumt. Im nahen Wald wurde daher ein Barackenlager errichtet. Dort sollen die Einheiten zusammengestellt, sollen Waffen und Munition ausgegeben werden.

    Etwa sechzig Mann setzen sich auf Kommando in Richtung Kaserne in Bewegung. Ein Kettenhund weist ihnen den Weg.

    Genagelte Stiefel poltern über das Kopfsteinpflaster. Ein unterdrückter Fluch, als einer auf die Hacken seines Vordermannes tritt.

    Die Stadt ist menschenleer.

    Marschkolonnen sind hier etwas Alltägliches – auch Verwundetentransporte aus der entgegengesetzten Richtung, vom etwa dreißig Kilometer entfernten Frontgeschehen.

    Irgendwo brummt ein einzelnes Flugzeug, bestimmt kein deutsches. Zwei Scheinwerfer blitzen auf. Ihre Strahlen werden von der niedrig hängenden Wolkendecke aufgesogen.

    2

    Graugrün gespritzte 2,5-Tonnen-Lkw. Die Kühlerhaube als Fliegererkennungszeichen mit einem großen weißen Stern versehen. Links und rechts davon an den Kühlerhaubenseitenkanten, ebenfalls in weißer Farbe, die Buchstaben U.S.A., gefolgt von einer siebenstelligen Registriernummer.

    Die Straße ist in schlechtem Zustand, die Decke stark beschädigt, auch der Untergrund schon arg mitgenommen.

    Die Lkw holpern über die Straße nach Südosten.

    Dazwischen Jeeps und ¾-Tonnen-Fahrzeuge.

    Die C-Kompanie, Charlie Company, des Regiments wird aus Belgien herangeführt. Sie soll eine andere Einheit ablösen.

    Rechts und links der Straße dichter, dunkler, nichts Gutes verheißender Nadelwald, da und dort durch Beschuss schon stark gelichtet.

    Eine Straßensperre.

    Militärpolizei stoppt den Konvoi.

    Der Befehl zum Absteigen und Sammeln!

    Amerikanische Soldaten, GI’s, in olivfarbenen Monturen klettern aus den Fahrzeugen und sammeln sich am Straßenrand.

    Leichter, aber steter Nieselregen. Kleine Wasserrinnsale auf graugrünen Gummimänteln.

    Die Mündungen der Gewehre und Karabiner M1, der Thompson-Maschinenpistolen zeigen nach unten.

    Kampfverpflegung, K-Rationen werden ausgegeben.

    Maschinengewehre, leichte Granatwerfer und Munitionskästen aufgenommen.

    Beidseits der Straße formieren sich Marschkolonnen. Auf Befehl des Kompaniechefs, Captain Howard B. Williams, setzen sich die Soldaten in Schützenreihe in Marsch.

    Die Transportfahrzeuge wenden und warten auf die abgelöste Kompanie.

    Die Charlie Company besteht etwa zur Hälfte aus kampferprobten Infanteristen, die bei der Invasion in der Normandie mit der zweiten Welle landeten; der andere Teil der erst kürzlich in Belgien aufgefrischten Kompanie, Ersatz aus den Staaten und nach dem Ausdünnen von Nachschubeinheiten zur Kampftruppe abkommandierte GI’s.

    Bis zu den Stellungen sind es etwa drei Kilometer. Neben der Straße ein beinahe unübersehbares Feld von Granat- und Minentrichtern, heller, braungrauer, zäher Schlamm zwischen zerschossenen Bäumen. Leere zerbeulte Konservendosen, zertrümmerte Verpflegungskartons, entschärfte Minen, von Geschossen und Splittern durchlöcherte Helme, mit Wasser vollgesogene Kleidungsstücke liegen herum.

    Da und dort im minenverseuchten Feld ein nasses Bündel, das einmal ein Mensch oder ein Teil von ihm war.

    Es ist ziemlich ruhig an der Front.

    Das Wetter hat sich verschlechtert. Leichter Nebel ist aufgekommen. Mit Unterstützung durch die Thunderbolts, Mustangs und Lightnings ist nicht zu rechnen an einem solchen Tag.

    Vereinzelt Störfeuer, eigenes oder feindliches? Es ist zu weit weg, um es voneinander unterscheiden zu können.

    Dann plötzlich, ebenfalls weit entfernt, das schnelle Rattern eines deutschen MGs und Gewehrfeuer.

    Jetzt ist es wieder verstummt.

    Die Kompanie erreicht die Stellung, eine Ansammlung von Erdbefestigungen und Kampfständen.

    Der Kompaniechef haust in einem eroberten Westwallbunker.

    Neugierig mustern die Neuankömmlinge ihre Kameraden, von der anderen Kompanie, einer Einheit, die bereits in Tunesien und Italien gekämpft hatte, bei der Landung in der Normandie und beim Durchbruch bei Avranches dabei war.

    Was sie zu sehen bekommen, ist nicht gerade ermutigend. Bleiche, unrasierte Gesichter, von Übermüdung gerötete Augen, verdreckte Uniformen, schlammbedeckte Gummiüberschuhe. Einsilbig sind die Kameraden aus der anderen Kompanie. Auf Fragen antworten sie entweder nur mit einem „Ihr werdet schon noch selbst erleben, was das hier für eine gottverdammte Mistsituation ist" oder winken anstelle einer Antwort einfach ab.

    „Überreif für eine ausgedehnte Erholungspause", meint Oberleutnant George S. Philipps, der Führer des zweiten Zuges der C-Kompanie.

    Die anderen räumen die Stellung.

    Müde und schwerfällig bewegt sich die Kolonne auf die Transportfahrzuge zu. Erst jetzt, als sie die Kolonne an sich vorbeziehen sehen, bemerken die Männer der C-Kompanie, welche Verluste die anderen hinnehmen mussten, weit über die Hälfte ihrer Leute.

    Die vier Zugführer werden zum Kompaniechef beordert. Etwa eine halbe Stunde später kehren sie zurück.

    Die Stellung wird bezogen.

    Maschinengewehre und Granatwerfer werden in Schussposition gebracht, Unterstände gesäubert, das lockere Erdreich aus den Deckungslöchern entfernt.

    Man macht es sich so bequem wie eben möglich, sucht unter Zeltbahnen und Wolldecken Schutz vor Nässe und Kälte.

    Soweit das Blickfeld reicht, zerschossene Bäume. Vorn links die Ruine eines Bauernhofs, dahinter eine dunkle Wand dichten Hochwalds.

    Was dieser Wald, die Hochebenen und tiefen Schluchten, als Schicksal für die GIs der C-Kompanie bereithält, lässt sich nicht voraussagen.

    Vier Monate sind vergangen, seit die Amerikaner in der Normandie gelandet sind. Drei Monate brauchten sie von der Küste bis zur Reichsgrenze. Etwa vier Monate werden sie in diesem Wald kämpfen, werden sie brauchen, um diesen Wald, die Nässe, die Kälte und die Menschen, die sich ihnen entgegenstellen, zu bezwingen.

    Hürtgenwald lautet der Name dieses dichtbewaldeten unübersichtlichen Kampfgebietes. Auf etwa 70 000 Soldaten wird sich der Zoll, den dieser Wald fordert, belaufen.

    3

    Das Ritterkreuz zum Eisernen Kreuz zwischen den Kragenspiegeln des kleinen, untersetzten Offiziers ist kein Paradestück mehr. Die mattschwarze Farbe ist an einigen Stellen abgeblättert, die silberne Umrandung schwarz angelaufen, blind geworden.

    Der Regimentskommandeur – Oberstleutnant Derhaus.

    Das Offizierskorps des neuaufgestellten Regiments ist im Kantinenraum des Barackenlagers versammelt.

    Der Kommandeur wirkt ruhig und ausgeglichen. Kein Scharfmacher, denkt Leutnant Munge, und offensichtlich ein verdienter Truppenführer. Das kann wichtig sein für das Überleben der Offiziere und Mannschaften gleichermaßen.

    „Ich bitte um Ruhe, meine Herren, Hauptmann Sänger, Kommandeur des zweiten Bataillons und NS-Führungsoffizier des Regiments, wird jetzt zu Ihnen sprechen."

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