Der träumende Kaiser
By Ronald Smith
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About this ebook
A fascinating trip into a world beyond our imagination. The story of the young Billy Smith and his compagnions who all live in a dream of their Emporer whom they want to rescue.
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Book preview
Der träumende Kaiser - Ronald Smith
Ronald Smith
Der
Träumende
Kaiser
Table of Contents
Title Page
I
II
III
IV
V
VI
I
––––––––
Ein gleißend silbernes Passagierschiff setzte auf dem Landefeld von Obolé auf.
Unter den Fluggästen war Billy Smith.
Der sechzehnstündige Flug hatte den schmächtigen 18jährigen direkt von seinem Heimatplaneten Aravas hierher geführt.
Dort hatte es für ihn nicht viel zu tun gegeben. Niemand in der aravischen Raumflotte schien die Dienste eines frisch ausgebildeten Funkspezialisten zu benötigen. Nicht verwunderlich: Auf der Heimat hatte man jeden Tag mit einem Angriff der Hornkröten gerechnet, und da wollte man auch in der Defensivposition lieber alte Hasen an den Transmittern haben. Auch diese Invasionshysterie war gut verständlich, waren doch inzwischen schon zwei Drittel des, 8200 Welten umfassenden PLANETENREICHS von den grausamen Aliens erobert worden.
Auch Billy und seine Familie waren von diesem Fieber ergriffen worden.
So hatte sich sein Vater, Tres Smith, einen Generator für einen Stufe 5-Hausdeflektor und einen Strahlenkarabiner gekauft, obwohl er wusste, damit im Ernstfall nichts gegen diese skrupellosen Aliens ausrichten zu können. Es war ihm sicherlich auch klar gewesen, dass er damit ebenso wenig die Moral seiner Frau und drei Söhne konnte, wusste er doch, dass diese auch nicht dumm waren. Doch er hatte sich wahrscheinlich gedacht, solche Vorbe-reitungen seien wenigstens besser als gar nichts zu tun.
Genau dies hatte Billy getan. Zumindest fast nichts: Jeden Tag hatte er stundenlang beinahe katatonisch an seinem Schreibtisch gesessen und über den dortigen Holoprojektor die Interplanetaren Nachrichten verfolgt.
Dann, irgendwann nachmittags vor fünf Galaktischen Tagen, hatte er über das Interplan-
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netz DIE Nachricht bekommen: Ein gewisser Captain McCoy habe Billies Dienstakte gelesen und würde ihn gerne für eine in Kürze geplante Mission anwerben.
Diese Meldung versetzte den jungen Mann in deratige Freude, dass er sich erst weder wunderte, noch Fragen stellte. Erst später erschien es ihm höchst merkwürdig, dass ein Kommandant ausgerechnet von seiner Akte angesprochen worden sein sollte, und er begann sich zu fragen, wohin die Reise gehen würde. Zur zweiten Frage entdeckte er in der Mitteilung, als er sie nochmal las, dass McCoy diese Information bis auf weiteres geheimhalten wolle. Erst dann entdeckte er auch noch etwas anderes Interessantes: Der Captain wolle ihm für den Job 5000 Planetos zahlen!
Fast das doppelte von dem, was der Leiter einer herkömmlichen Tiefraumexpedition erhielt.
Zwar war ihm sofort klar, dass diese Summe auf eine sehr gefährliche Aufgabe hindeutete, doch verlockend klang sie trotzdem. Vielmehr reizte ihn jedoch die Aussicht, diesem furchtbaren Krieg durch eine Forschungsreise in die Tiefe des Alls zu entkommen. Sollte man ihn doch Feigling nennen! Im übrigen: Als ob die Risiken auf einem Forschungsschiff viel geringer als auf einem Kriegsraumer seien. Dennoch würden sie ihn hier auf Aravas alle verspotten. Allen voran seine beiden älteren Brüder An und Pa, Absolventen der militärischen Raumfahrerschule, die übermorgen als Steuermann bzw. Kanonier auf einem der Zerstörer im Orbit des roten Planeten anheuern würden.
Tres war Proteinfabrikant und wurde am Boden dringender gebraucht als im All, in das jedoch nicht wenige Nahrungsmitteltechniker versetzt worden waren.
Und tatsählich: Sein Vater, An und Pa beschimpften ihn aufs wüsteste, als er ihnen von seinem Entschluss erzählte. Seine Mutter schwieg wie üblich. Dennoch hatte er noch am selben Tag seine nötigsten Sachen gepackt und das Haus in Richtung Raumhafen verlas-sen, der nur zwei Kilometer entfernt lag.
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Kaum hatte er das rundungenreiche Heim aus braunem Lehm hinter sich gebracht, ohne sich zu ihm umzudrehen,waren Billy beim Gedanken, die scharlachroten Hügel und Krater des Planeten vielleicht nie wieder zu sehen, die Tränen die Wangen hinabgeströmt.
Doch nun, wo er hier in der Fremde, auf Obolé stand, war von Trauer kaum noch etwas zu spüren. Statt dessen war er jetzt ganz vom Geist der weiten Welt und einer kindlichen Abenteuerlust erfüllt. Bisher war er nur auf einem einzigen anderen Planeten gewesen, Leveret, der gelben Nachbarwelt von Aravas.
In einem Strom der ungewöhnlichsten Menschen und anderen Zweibeiner war er staunend die Rampe auf das oboleische Landfeld hinab gestiegen. Er war sofort umgeben gewesen von Menschen mit Atemmaken, Spezialbrillen, kybernetischen Prothesen, angepflanzten Tentakeln oder zusätzlichen Armen, gefärbter oder gar fluorisierender Haut oder struppi-gen, farbenfrohen Perücken, aber auch von grünhäutigen Kunonen und affengesichtigen Haunen gewesen.
Doch kaum waren seine Latexstiefel auf dem dunkelblauen Boden aufgesetzt, widmete er seine Aufmerksamkeit fast nur noch der ihn umgebenen Landschaft und den darin einge-lassenen fremdartigen Dingen.
Das gesamte Landefeld schien aus dem berühmten Edobogestein gefertigt zu sein, welches sowohl widerstandsfähig, als auch leicht zu bearbeiten war. Es war ganz eben geschliffen, poliert und mit weißen Markierungen versehen. Auch die an das Gelände angrenzenden Bauten schienen direkt aus dem angetroffenen Felsen gehauen. Die meisten erinnerten auch in ihrer Form an Krater, stark gewellte und gezackte Krater, die mit Kuppeln verschlossen
waren.
Aber auch klassischere Architekturstile wie Kastenbauten, Pyramiden und Kugeln waren
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unter diesem faszinierend rosavioletten Himmel zu sehen. Allerdings fiel Smith sofort auf, dass keines der Gebäude mehr als vier Stockwerke besaß.
Wie auf Aravas,dachte er. Darin schwang nicht die geringste Nostalgie mit, trotzdem fand er niedrige Bauten viel angenehmer, da nicht so bedrohlich, als Hochhäuser.
Fast hätte er vor lauter Staunen den Grund seines Besuchs vergessen. Als ihm dieser dann wieder einfiel, suchten seine lindgrünen Augen sofort nach einem öffentlichen Chrono-meter. Seine Armbanduhr hatte er nämlich im Gepäck versteckt, weil er zuhause furchtbare Geschichten über Diebstahl auf anderen Planeten gehört hatte. Er fand bald eines in einem Plastikquader. Dort las er, dass es jetzt 12:Uhr 52 Galaktischer Zeit am vierten Tag des Zweiten Monats des Jahres 2.345.608 nach Traumbeginn sei.
Um zu seiner Verabredung zu kommen, blieb ihm also noch genug Zeit, um sich zuvor noch ein wenig den Rest des Raumhafens anzusehen.
Als erstes schritt er auf die filigrane Empfangshalle aus glitzernd silbernem Metall zu, um sein Gepäck abzuholen. Statt von Türen wurde der Eingang von einem Kraftfeld ver-schlossen. Erst blieb Smith kurz unschlüssig vor der mattgrauen Energiemembran stehen. Als er dann jedoch sah, wie um ihn herum unaufhörlich Humanoide das Feld von beiden Seiten durchschritten, verstand er, dass es -zumindest momentan- auf eine Stufe eingestellt war, die schon der normalen kinetischen Energie entspannt schreitender Beine nicht standhalten konnte. Es diente jetzt wohl lediglich dem Zweck, Wind und Schmutz abzuhalten.
So schob nun auch er sich durch dieses Barriere. Obwohl er dabei körperlich nicht das
Geringste spürte, empfand er diese neue Erfahrung doch als sehr faszinierend und amüsant.
Auf Aravas hatten die meisten Türen sogar noch Klinken gehabt.
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Im Innern der Halle herrschte eine ähnliche Wärme wie draußen. Auch das gefiel Billy. In seinem Heimatort hatten fast ganzjährlich tropische Temperaturen geherrscht. Zielstrebig ging er zum Gepäckförderband hinüber, das sehr leicht zu finden war.
Die Bezeichnung „Förderband" war in diesem Zusammenhang etwas irreführend. Das hier anzu-treffende Gepäckbeförderungsmittel bestand nämlich aus einem transparenten, leicht milchig glühenden Energieband. Es reichte auf gebogener Bahn vom Gepäckraum des Kreuzers hierher in die Empfangshalle. Dieser Energiestrahl hielt die zahlreichen Gepäckstücke der Passagiere knapp anderthalb Meter über dem Boden und ließ sie durch den