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Seewölfe - Piraten der Weltmeere 285: Hugenottenrache
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 285: Hugenottenrache
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 285: Hugenottenrache
Ebook118 pages1 hour

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 285: Hugenottenrache

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About this ebook

Hasard sah die kleinen weißen Pulverdampfwolken, die am Bug der ersten Schaluppe aufstiegen, und dann hörte er schon das Jaulen der Kugel, die hoch über ihm die Großbramstenge knickte. Die Rah löste sich, und mit einer Nock voran sauste sie in die Tiefe. Das Großbramsegel ging in Fetzen und wirbelte die Rah herum, die auf das Großstag prallte. Hasards Warnschrei ging im Donnern der Kanonen unter. Mit ohrenbetäubendem Krachen schlug die Spiere an Deck und schien sich in ihre Einzelteile aufzulösen. Batuti hatte das Unheil im letzten Augenblick bemerkt. Er zerrte den schwankenden Stenmark, dessen Gesicht von Pulverdampf geschwärzt war, zur Seite, und nur einen Sekunkenbruchteil später schlug die Spiere an dieser Stelle ein...
LanguageDeutsch
PublisherPabel eBooks
Release dateFeb 24, 2017
ISBN9783954396825
Seewölfe - Piraten der Weltmeere 285: Hugenottenrache

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    Seewölfe - Piraten der Weltmeere 285 - John Roscoe Craig

    12

    1.

    Bill fielen fast die Augen zu. Zu lange hatte er nach Westen in die Dunkelheit gestarrt, ob die Piraten mit ihren beiden Schiffen, die das Gefecht überstanden hatten, einen zweiten Angriff wagten.

    Bill wußte, daß Ben Brighton beunruhigt war. Der Seewolf und Easton Terry, die am gestrigen Morgen an Land gegangen waren, hatten immer noch nichts von sich hören lassen. Vergeblich hatten sie den ganzen Tag über auf Kampflärm gelauscht, aber da Westwind geherrscht hatte, war nicht das geringste Geräusch bis zu den Schiffen vorgedrungen.

    In der Nacht hatte der Wind gedreht.

    Wenigstens etwas, hatte Ben Brighton gemeint, denn nun würden sie bei einem Angriff der Piraten leicht die offene See gewinnen können.

    Bill rieb sich über die Augen und gähnte. Der konturenlose Schatten der „Fidelity", bewegte sich leicht in den Morgennebeln, die wie weiße Tücher über dem Wasser schwebten. Ein Blick zurück zur Küste zeigte ihm, daß es nicht mehr weit bis zur Dämmerung war. Ein schwacher grauer Streifen kündigte den Beginn des neuen Tages an.

    Bill erhob sich. Er hatte auf der untersten Stufe des Aufgangs zum Achterdeck gesessen. Langsam schlenderte er am Backbordschanzkleid entlang. Er blieb stehen, als er ein leises, schabendes Geräusch außenbords hörte. Mißtrauisch beugte er sich über das Schanzkleid und zuckte sofort zurück. Er hatte die Schatten der Boote gesehen, die sich unbemerkt von der Landseite der „Hornet" genähert hatten!

    Mit einem Satz war Bill bei der Nagelbank, an die er seine Muskete gelehnt hatte, riß sie an sich, spannte den Hahn und hetzte zurück.

    Er sah, wie einer der Männer im vordersten Boot die Hände nach den Berghölzern der „Hornet ausstreckte, und während er schoß, brüllte er. „Alarm! Die Piraten greifen in Booten an!

    Er sah, wie einer der Männer in dem ersten Boot die Arme hochwarf und ins Wasser stürzte.

    Jemand schrie auf Französisch: „Greift an, Männer! Entert das Schiff! Zeigt, was ein französischer Korsar ist! Tötet alles, was sich euch in den Weg stellt!"

    Bill war zurückgewichen und zerrte seine Pistole hervor. In diesem Augenblick donnerte die Drehbasse auf dem Achterdeck. Hastig beugte sich Bill vor und sah, wie die Ladung aus Eisen ein Boot voll traf.

    Männer schrien, Holz splitterte. Das Wasser gurgelte laut, als das Boot von einer Sekunde zur anderen versank.

    Bill schoß auf das zweite Boot, das sich neben das erste gelegt hatte. Er traf einen Mann, der zwischen den Duchten zusammensackte. Dann hörte er eine Stimme etwas auf Französisch rufen, und er verstand, daß die Piraten abhauen sollten. Sie dachten offensichtlich, daß man sie erwartet hatte.

    Die Drehbasse auf dem Achterdeck brüllte erneut auf und jagte ihre Ladung mitten in ein weiteres Boot. Schreiende Männer gingen zu Boden. Riemen splitterten und wurden ihnen aus den Händen gefegt. Trotz der Dunkelheit konnte Bill sehen, daß niemand in dem Boot mehr auf den Beinen stand.

    Neben Bill tauchten plötzlich mehrere Männer auf. Bill erkannte Batuti, Smoky, Pete Ballie und Gary Andrews. Sie zerrten eine der Culverinen zurück, luden sie hastig und rissen die Stückpforte hoch.

    Luke Morgan, Sam Roskill und Bob Grey hatten sich mit Musketen bewaffnet und schossen auf die Angreifer.

    Aus den Augenwinkeln sah Bill, daß jetzt auch die Drehbasse auf der Back besetzt war. Old Donegal Daniel O’Flynn und Will Thorne hatten die drehbare Kanone geladen und hielten auf die Boote, die sich inzwischen gegenseitig behinderten. Die einen, die schon was abgekriegt hatten, wollten fliehen, während die anderen noch auf die „Hornet" zupullten.

    Das Boot, das Bill zuerst gesehen hatte, wurde nach Westen aufs Meer hinausgepullt. Bill sah, wie eine Ladung aus der Achterdeckdrehbasse, die wahrscheinlich von Al Conroy bedient wurde, dicht neben dem fliehenden Boot einschlug. Ein Mann sackte zusammen- und auch die beiden anderen, die im Heck des Bootes gestanden hatten, duckten sich. Dann wurde das Boot von der Dunkelheit verschluckt.

    Die Culverine war feuerbereit, und Smoky drückte die Lunte ins Zündpulver. Das Geschütz donnerte auf. Smoky fluchte leise, als er sah, wie das Geschoß neben dem fliehenden Boot einschlug, aber Bill wußte, daß es bei diesen Lichtverhältnissen fast unmöglich war, einen Treffer zu erzielen.

    Ein weiteres Boot ging auf Tiefe. Die Piraten sprangen ins Wasser. Während einige versuchten, wegzuschwimmen, gelang es anderen, an der Bordwand der „Hornet" hochzuklettern.

    Drei von ihnen schwangen sich schreiend über das Schanzkleid und griffen sofort mit ihren Entermessern an. Bill hatte Mühe, einem wilden Hieb zu entgehen, und wenn Batui dem Kerl nicht einen Stoß versetzt hätte, der ihn ins Wasser zurückbeförderte, wäre Bill wahrscheinlich von dem nächsten Hieb entleibt worden.

    Die beiden anderen starben unter den Pistolenschüssen der Seewölfe und wurden sofort über Bord geworfen.

    Niemand griff mehr an.

    Smoky jagte noch eine Kugel aus seiner neu geladenen Culverine hinter dem fliehenden Boot her, aber auch diesmal traf er nicht. Dann schrie Old Dan von der Back.

    „Schaut mal zur Küste, Männer! Wenn mich nicht alles täuscht, ist das der Seewolf! Jetzt geht es den verfluchten Franzosen an den Kragen!"

    Bill starrte zur Küste hinüber, wo sich der graue Streifen schnell verbreitert hatte. Immer mehr Nebelschwaden zogen über das Wasser, und aus einem von ihnen tauchten zwei Boote auf, die mit großer Geschwindigkeit durchs Wasser gepeitscht wurden.

    In diesem Augenblick traf eine Ladung der Achterdeckdrehbasse ein weiteres Boot und schlug es leck. Es sackte sofort zur Seite weg, und sämtliche Insassen, die meisten von ihnen schwer verletzt von der Eisenladung, mußten ins Wasser.

    Bill starrte zu den beiden heranschießenden Booten hinüber. Sie hielten auf die Piraten zu, die mit zweien ihrer Jollen versuchten, die Küste zu erreichen.

    Die ersten Schüsse peitschten zu ihnen herüber. Eine Nebelbank schob sich wieder davor, und Bill, der wußte, daß der Kampf um die „Hornet" entschieden war, hoffte, daß es nicht noch einen Mann in Hasards oder Easton Terrys Boot erwischte.

    Neben Bill tauchten die beiden Zwillinge auf. Auch sie hielten Entermesser in ihren Händen und ihre jungen Gesichter glühten noch von der Aufregung des Kampfes. Aber keiner der beiden sagte ein Wort. Auch sie starrten den herannahenden Booten entgegen.

    Ausgelaugt hatten sie den schmalen Sandstreifen erreicht, an dem sie ihre Boote am gestrigen Morgen zurückgelassen hatten. Der Seewolf hatte darum gebetet, daß die Boote nicht entdeckt und gestohlen worden waren, aber zum erstenmal, seit sie den französischen Boden am gestrigen Morgen betreten hatten, waren sie nicht vom Pech verfolgt gewesen.

    Die Boote hatten unversehrt am Strand gelegen.

    Dan O’Flynn hatte mit seinen scharfen Augen die beiden Galeonen draußen in der Bucht erkennen können, und dann hatte er ein paar dunkle Punkte entdeckt, die sich den Schiffen näherten. In diesem Augenblick war auch schon der Schuß gefallen, der wie ein leises, dumpfes Pochen an ihr Ohr gedrungen war.

    Hasard hatte die Männer zur Eile angetrieben, denn er wußte, was dort bei der „Hornet und der „Fidelity geschah.

    Die Piraten waren schneller gewesen als sie, und sie hatten nur soviel Zeit verloren, weil sie die englischen Galeonen umgangen hatten. Offensichtlich hatten sie von der Landseite aus keine Entdeckung befürchtet.

    Während der Seewolf und Easton Terry ihre Leute anfeuerten, noch einmal die letzten Kräfte zu mobilisieren, brach bei der „Hornet" die Hölle los.

    Hasard sah die Mündungsfeuer der Drehbassen, das leise Krachen drang erst später an seine Ohren, da der Wind gedreht hatte und nun von Land wehte.

    Nebelschwaden wuchsen aus dem Wasser und hüllten den Seewolf immer wieder ein. Über eine längere Zeit konnten sie nichts sehen, aber als die Nebelbank dann endlich wieder aufbrach und ihnen den Blick auf die „Hornet freigab, erkannte er, daß der Kampf zugunsten der Seewölfe entschieden war. Zwei Boote versuchten, auf die offene See zu entkommen, zwei andere wurden ihnen entgegen auf die Küste zugepullt. Dicht neben der „Hornet kenterte gerade ein fünftes Boot. Von den beiden anderen war nichts zu sehen.

    „Achtung, Männer! schrie er. „Die beiden Boote schnappen wir uns! Er drehte sich zu Terrys Boot um, das etwas zurückgeblieben war, weil ihm ein Mann fehlte und er deshalb auch nicht den siebten Rudergast einsetzen konnte.

    Auch Terry hatte seine Männer schon vorbereitet. Er selbst und der siebte

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