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Die bekanntesten Sagen aus dem Ostharz: und ihre geheime Bedeutung
Die bekanntesten Sagen aus dem Ostharz: und ihre geheime Bedeutung
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Ebook174 pages1 hour

Die bekanntesten Sagen aus dem Ostharz: und ihre geheime Bedeutung

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About this ebook

Im Buch "Die bekanntesten Sagen aus dem Ostharz" werden 21 weit verbreitete Geschichten aus Ballenstedt, Gernrode, Quedlinburg, Thale, Blankenburg, Halberstadt & Wernigerode dargestellt und auf ihren Sinngehalt hin untersucht.
Das in den Sagen zutage tretende Wissen unserer Ahnen, mystische Kraftplätze, magische Zeiten & die Weisheit ihrer Rituale betreffend, erstaunt zutiefst.
Die Herangehensweise, eine Sage aus den im Buch vorgestellten Betrachtungswinkeln (Sachinformation, Ahnung, Gefühl & der spirituellen Essenz) zu untersuchen, ist bisher einmalig und auch auf alle Regionen außerhalb des Harzes einfach übertragbar.
LanguageDeutsch
Release dateMar 6, 2017
ISBN9783743125681
Die bekanntesten Sagen aus dem Ostharz: und ihre geheime Bedeutung
Author

Carsten Kiehne

Carsten Kiehne gehört seit vielen Jahren zu den renommiertesten Kennern der Harzer Sagenwelt. Als Autor und Herausgeber vieler Bücher wie KRÄUTERSAGEN AUS DEM HARZ, SAGENHAFTES GLÜCK, ZAUBERPFLANZEN - HEILIG & HEILSAM sowie BÄUME - HEILIG & HEILSAM sowie TV-Auftritten im ZDF & MDR ist er überregional bekannt. Als Initiator der Interessensinitiative Sagenhafter Harz gibt er Workshops und Führungen zum Thema im gesamten Harz und bildet seit Jahren Sagen- & Märchenerzähler aus. (Carsten Kiehne: Dipl.SozPäd., Psychotherapeut HP, Reikimeister, Meditationslehrer, Sagen- & Märchenerzähler)

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    Book preview

    Die bekanntesten Sagen aus dem Ostharz - Carsten Kiehne

    Inhaltsverzeichnis

    Das Gastmahl des Gero

    Der Heilige Teich

    Der Mägdesprung

    Die Sage der Rosstrappe

    Die Walpurgisnacht

    Hexe Watelinde

    Der Siebenbrüderfelsen

    Quedel, das Hündchen

    Recht steht über Adelstiteln

    Der Neinstedter Schicksalsstein

    Der Halberstädter Lügenstein

    Die Teufelsmühle

    Die blaue Blume

    Von der Schäfereiche Suderodes

    Vom Auszug der Zwerge

    Die Zwerge vom Meiseberg

    Die Schicksalsbecher vom Falkenstein

    Von der Teufelsmauer

    Am Gegenstein

    Der Kuhstall an den Drei Zinnen

    Die entführte Jungfer vom Regenstein

    Einführung

    „Weshalb noch ein Harzer Sagenbuch?", fragt sich manch ein Leser vielleicht. Tatsächlich habe ich selbst lange Zeit als Sagen-Fan und Harz-Liebender davon Abstand genommen, ein Büchlein zu den bekanntesten Sagen zu veröffentlichen. Dennoch halten Sie dieses Buch in den Händen und sind nun sicherlich interessiert, inwieweit es sich von anderen Veröffentlichungen abhebt?

    Nun, mir genügt es nicht die Geschichten zu erzählen – nein! Mich begeistert es, ihre Hintergründe zu erforschen: Was genau will uns eine Sage berichten? Was ist ihr wahrer Kern bzw. ihr tieferer Sinn?

    Um diese Arbeit systematisch anzugehen, entwickelte ich ein Raster (siehe unten), das uns behilflich sein kann, einer Überlieferung auf den Grund zu gehen.

    Eine Sage kann demnach aus unterschiedlichsten Blickwinkeln betrachtet werden, wobei gesagt werden muss, dass sich die wenigsten Menschen Mühe geben, eine Sache wirklich durchschauen zu wollen. So oft hörte ich z.B. Touristen an der Rosstrappe sagen: „Von wo ist die Prinzessin gleich gesprungen? – Von dort drüben? – Ach das ist doch viel zu weit, solche Sagen sind doch Unsinn!"

    Das Wissen, dass sie auf einem vorchristlichen Kultplatz unserer Ahnen stehen, der tausende Jahre lang als heilig galt, entgeht ihnen leider. Auch das erhabene Gefühl, auf einer Anlage (Winzenburg, Homburg und die Bodetal-Wälle) zu stehen, die eine der größten und bedeutsamsten ihrer Art in Europa war, bleibt ihnen verschlossen. Mir scheint es fast so, als würden wir trotz allem uns zur Verfügung stehenden Wissen, trotz der angehäuften Güter, trotz der vielen, faden Bekanntschaften und Beziehungen und der prächtig gefeierten Geburtstags- und Weihnachtsfeste, blind, leer und unerfüllt bleiben. In eben dieser Sinnleere, können uns Sagen als „Hohe Lehrgeschichten" helfen, unseren Alltag mit Substanz zu füllen und ein erfülltes Leben zu führen. Die Prinzessin Brunhilde vom Rosstrapp gab Zeugnis dafür, aber später mehr davon! ;-)

    Wir waren dabei, dass uns Sagen berühren können, wenn wir sie aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln auf uns wirken lassen: Die „normale" SACHINFO liegt oft auf der Hand, ist in jedem touristisch-geschichtlichem Reiseführer der Region abgedruckt, weshalb ich sie in diesem, speziellen Buch vernachlässige. Die AHNUNG, also die moralische Botschaft, welche die Ahnen gläsern in einer Geschichte verpackten, die oft auf leisen Sohlen daherkommt, ist für mich schon interessanter. Und genau hier wird es spannend: Manche Geschichte berührt mich nicht nur, sie packt mich, zieht mich magisch an und auch der sagenhafte Ort hüllt mich in einen sonderlichen Bann.

    Hier werden GEFÜHLE in mir wach, Erinnerungen steigen in mir auf und ich ahne; dieser Ort hat etwas mit mir und meiner Lebensgeschichte zu tun. Wenn ich es schaffe, mich dem nicht zu verschließen und mich all dem hinzugeben, was geschehen möchte, dann werde ich oft überrascht werden. Vielleicht wallt Angst in mir auf, oder ich fühle mich wie Hape Kerkeling auf seinem Jakobsweg, der schreibt: „Ich habe gehört, jeder weint mindestens einmal auf seinem Weg, … doch aber bitte nicht schon am ersten Tag!" - Natürlich ist Traurigkeit nicht das Maß aller Dinge, aber wie wertvoll war ein Tag, wenn er uns nicht berührt hat? Herausragend finde ich die Erkenntnis darum, dass die meisten Sagen eine spirituelle ESSENZ beinhalten. Sie erzählen also davon, wie es mir gelingt, Gott nah zu kommen. Diese vier „Betrachtungswinkel" ermöglichen es mir, in der Sage mehr zu sehen als eine belanglose Erzählung.

    Damit wir nicht aneinander vorbeireden oder -denken, möchte ich betonen, dass immer wieder (wie eben) von Gott oder vom Teufel die Rede sein wird. Hier sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ich diese Begrifflichkeiten vielschichtig verwende. Mir geht es also nicht nur um den „Herrn im Himmel, den das Christentum propagiert. Manch ein Leser betet zu einem anderen, höchsten Prinzip. Vielleicht heißt ihr Gott Allah, Krishna, Buddha oder schlichtweg „Liebe?! Wenn ich von Gott spreche, meine ich das höchste Prinzip, das in uns und um uns ist, dem wir uns zuwenden können und, dass nach Vollkommenheit strebt.

    Wichtig zu verstehen ist, dass meine Ideen zum Sinn einer Sage auch wirklich nur Ideen, also Vorschläge sind. Vielleicht entblättern sich die Sagen vor Ihnen noch auf ganz andere Art und Weise mit größerer Tiefe – es gibt hier kein entweder-oder, kein richtig oder falsch. In dieser Sinn- und Bedeutungssuche kann das Gegenteil der Wahrheit auch wahr sein! Alles, was in diesem Büchlein geschrieben steht, ist also lediglich ein Versuch, dem Sinn der Sagen auf die Schliche zu kommen.

    Ich freue mich von Herzen, dass sie mich bei diesem Abenteuer – einen Funken Wahrheit einer Sage ans Tageslicht zu bringen – ein paar Berge und Täler durch unseren Harz begleiten wollen! Und vielleicht finden Sie, liebe Leserin, lieber Leser beim Erarbeiten dieses kleinen Werkes noch einen ganz anderen Zugang zu den Geschichten unserer Ahnen. Dann bitte, lassen Sie mich daran teilhaben – ich freue mich und verbleibe gleichsam als Lehrender und Lernender mit harz‘lichen Grüßen!

    Ihr

    1. Das Gastmahl des Gero

    Blutrot ging die Sonne an jenem Abend unter, als der Slawenfürst Tugimar mit seinem gerade heimgekehrten Sohn auf dem höchsten Turme der hölzernen Wallburg zu Stecklenberg stand, um ihm zu eröffnen, welch wichtiges Ereignis dieser Nacht bevorstehen würde: „Mein Sohn, ein ganzes Jahr ist es her, dass wir uns zuletzt in den Armen gehalten und so ist heute gleich doppelter Grund zur Freude! Wir ziehen noch diese Nacht zu Geros Burg, aber stell‘ dir vor, nicht zum Kampfe, zum Gastmahl! „Ein Gastmahl bei Gero? Weiser Vater, Gero war uns niemals wohl gesonnen! Erschlugst du nicht seinen Bruder in der Schlacht? Mein Blut gefriert, allein beim Gedanken daran, ungeschützt auf seiner Feste zu sein. „Schutz ist nicht mehr vonnöten, wenn der Bund des Brüder-Friedens im Harzer Gau bald liegt! 29 Fürsten werden mit uns reiten, feiern und lachen. Mein Sohn mach dich bereit! „Mein Vater, bedenke ...! „Still Sohn,

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