Zartbittere Verführung: Eine Geschichte mit Schokoladenkuchen
By Tamara Labas
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Das ist die bewegende Geschichte von Veronika, die glaubt die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Hier ist auch Jans Schokoladenkuchenrezept, das verführerisch nach Liebe und Glück schmeckt.
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Book preview
Zartbittere Verführung - Tamara Labas
978-3-95771-054-3
1 Der Mann reichte mir die Bücher, die er vom Boden aufgesammelt hatte. Sie waren mir aus den Händen gefallen, als wir versehentlich auf der Straße zusammenstießen. Seinen rechten Mundwinkel zog er nun leicht nach oben, zu einem zaghaften Lächeln, dann hob er seine Augenbrauen – die kräftig und struppig waren und so gar nicht in das Gesicht mit den weichen Zügen passen wollten – um anschließend, wie in einem Stummfilm, eine theatralische Pose einzunehmen und übertrieben eine Miene aufzusetzen, so als hätte er die Rolle eines Sünders zu spielen, der sich eben seiner Schuld bewusst wurde.
»Das hätte nicht passieren dürfen«, sagte er jetzt grinsend, und als sich der Blick seiner ungewöhnlich hellen Augen mit dem meinigen traf, loderte in diesen Begehren auf. »Vielleicht darf ich mich mit einem Kaffee bei Ihnen entschuldigen?«
Die kleine Zeitspanne zwischen seiner Frage und meiner Antwort nutzte er, um auf einen der Buchdeckel zu schauen – vielleicht aus Ungeduld, vielleicht aber erhoffte er sich, anhand meines Leseinteresses etwas über mich erfahren zu können.
»Sie mögen Razni?«, fragte der Fremde. Ich nickte nur und griff endlich zu den Büchern. »Mir ist er zu langatmig. Er bewegt sich im Schneckentempo. Das macht ihn schwer zu lesen. Und seine Liebesgeschichten enden immer befremdend«, fuhr er fort.
»Oh, mir gefällt gerade die Langsamkeit seiner Geschichten außerordentlich gut! Ich bewundere seinen Wortschatz, sein Sprachvermögen, verblüffend! Und finden Sie nicht, dass es auch im wahren Leben bizarre Liebesgeschichten gibt?«, gab ich zurück und begegnete seinem Blick entgegenkommend.
Genaugenommen konnte ich ihm geradezu nicht widerstehen – so wie es manchmal geschieht, wenn zwei fremde Menschen wie im Rausch nur danach streben, das Fremdsein so schnell wie möglich abzulegen, um sich einander hinzugeben. Ich fühlte außerdem, dass diese Begegnung eine war, die etwas Schicksalhaftes hatte, dem man nicht entrinnen konnte – ohne dass ich genau sagen könnte, woran ich das festgemacht hätte.
»Also, wie wär’s? Nehmen Sie meine Einladung an?«
Ich nickte. »Gerne. Darf es auch ein Latte Macchiato sein?«
Er lachte nun breit wie einer, der seine Trophäe endlich in den Händen hielt.
2 Ich tröpfelte etwas Kaffee vom Stiellöffel über den Milchschaum, während er kräftig in seinem Espresso rührte. Wir saßen draußen im lauschigen Garten eines Cafés, unweit von meinem Auto, aus dem ich