Die Uhr tickt.: Wenn nicht jetzt, wann dann?
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Werner Leippold
Werner Leippold wurde 1951 in Böblingen geboren. Seine Kindheit ist geprägt von einem fürsorglichen Elternhaus und wenig Spaß am Lernen in der Schule. Er zieht früh nach draußen, studiert in Tübingen und Regensburg Volkswirtschaft und Psychologie, um dann in Hessen Geld zu verdienen. 1987 ist es im Geist seines Vorbildes Friedrich Schiller so weit: Er wird sein eigener Herr und gründet die Arbeitsgemeinschaft Personalentwicklung. Seine drei eigenen Kinder bringen ihm Geduld und Demut bei, eine gute Schule für den vorwärts Drängenden, der Grenzen sprengen will und dabei eigene erfährt. Das Leben meint es bis heute gut mit dem unruhigen Geist, der sehr früh schon tat, was er bis heute noch liebt: sich und andere zu entwickeln für eine liebenswertere Welt.
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Book preview
Die Uhr tickt. - Werner Leippold
Inhaltsverzeichnis
L.E.B.EN mit Vitalisten
Vitalisten Übersicht
Kapitel A: Das Loslassen
A.1 Entscheiden
A.2 Entschleunigen
A.3 Entspannen
A.4 Lachen
A.5 Relaxen
A.6 Entrümpeln
A.7 Sich erinnern
A.8 Beobachten
A.9 Entkalken
A.10 Entrosten
A.11 Entgiften / Fasten
A.12 Lösen / Trennen
A.13 Vergeben
A.14 Träumen
A.15 Lernen
A.16 Entwickeln
A.17 Wachsen
Kapitel B: Energie tanken
B.1 Stoffwechsel
B.2 Atmen
B.3 Trinken
B.4 Essen
B.5 Kohlehydrate
B.6 Fett
B.7 Eiweiß
B.8 Aminosäuren
B.9 Vitamine
B. 10 Vitamin A
B.11 Vitamin B
B.12 Vitamin C
B.13 Vitamin D
B.14 Vitamin E
B.15 Vitamin K
B.16 Vitalstoffe
Kapitel C: Das Bewegen
C.1 Laufen / Joggen
C.2 Heben / Muskeln
C.3 Beugen / Beweglichkeit
C.4 Schwitzen / Saunieren
Kapitel D: Eigenverantwortung
Literaturverzeichnis
L.E.B.EN mit Vitalisten
Heute ist der erste Tag vom Rest deines Lebens. Was fängst du damit an?" Diese Frage darf immer wieder jeder für sich selbst beantworten. Dabei lassen sich aus meiner Sicht drei grundsätzliche Einstellungen unterscheiden:
Die Nihilisten, die positive Lebenseinstellungen aus Prinzip ablehnen. Durch die gedankliche Orientierung am Nichts folgt der Nihilist ausschließlich seinen Trieben und Neigungen. Ihm ist demzufolge alles erlaubt. Nichts macht Sinn. Also wozu sich Gedanken machen über das Morgen. Die Uhr stellt eh mal das Ticken ein.
Die Gezeichneten, die überzeugt sind, dass mehr oder weniger alles in übergeordneter Hand liegt, sie daher wenig Einfluss auf die Gestaltung ihrer letzten Jahre, die Restlaufzeit haben. Und ein Blick auf ihre Wehwehchen bzw. die üblichen Zivilisationskrankheiten Rückenleiden, Diabetes, Krebs, Demenz genügt ihnen für die Bestätigung der Richtigkeit ihrer Einstellung. Die Gene sind es. Oder um es anders auszudrücken: Meine Probleme sind doch ziemlich normal, da es Vielen ähnlich oder gar noch schlimmer geht.
Die Vitalisten, die überzeugt sind, dass es für LEBEN nie zu spät ist. Und nie zu früh, um damit zu beginnen. Allerdings: Je früher ich starte, desto größer sind meine Chancen, auch im hohen Alter vital zu sein und das Leben in vollen Zügen genießen zu können. L.E.B. ist ein Akronym, das für die Handlungsstrategien ‚Loslassen’, Energietanken’ und „Bewegen’ steht. Mit bemerkenswerten Eigenschaften: Rezeptfrei, klimaneutral, nachhaltig. Und EN steht für Energie. Also: L.E.B.EN.
DER SPIEGEL berichtete am 14.07.2016 in seiner Ausgabe Nr. 24 auf Seite 114ff über die Douglas-Babys, eine Studie, die kurz nach dem 2. Weltkrieg von einem Arzt begonnen wurde. Es wurden damals alle Kinder erfasst, die zwischen dem 3. und 9. März 1946 geboren wurden. Das waren exakt 13.687. Die wurden alle 3 Jahre interviewt, beziehungsweise deren Eltern. Die Ergebnisse wurden 2016 veröffentlicht und können Mut machen, falls man nicht zu der Gruppe der Nihilisten zählt:
„Die Herausforderungen des Lebens mögen uns auf eine bestimmte Bahn setzen, aber es obliegt uns, die Richtung zu ändern". So die Autorin Helen Pearson in „The Life Project". Allen Lane, London; 412 Seiten. Wir haben es demzufolge mit unserem Lebensstil selbst in der Hand: Gesundheit, Krankheit, Steifigkeit, Beweglichkeit, Lebensdauer, Zufriedenheit und Glück. Das ist die zentrale Aussage der Epigenetik. Der französische Genomforscher Daniel Cohen meint: „Das Angeborene zählt 100 Prozent; das Erworbene zählt ebenfalls 100 Prozent." Und der deutsche Epigenetiker Professor Joachim Bauer sagt: „Das Geheimnis liegt nicht im Text der Gene, sondern in der Regelung ihrer Aktivität. Oder in anderen Worten: „An jedem Gen sitzen Genschalter, die entscheiden, ob das Gen aktiv, nur gedrosselt aktiv oder komplett ausgeschaltet ist. Abhängig von Umwelteinflüssen – also vom Lebensstil.
Dr. Ulrich Strunz, Der Schlüssel zur Gesundheit, München 2016, S. 23.
Die Uhr tickt. Natürlich auch bei mir. Rückblickend auf die ersten sechs Jahrzehnte sehe ich, dass Mutter Natur uns immer wieder Möglichkeiten bietet, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Dafür stehen uns Vitalisten im Sinne ungeschliffener Diamanten, Nuggets oder Perlen zur Verfügung. Diese kann ich allerdings nur dann nutzen, wenn ausreichend Energie da ist, beziehungsweise ich dafür sorge. Ohne diese habe ich dauerhaft weniger Chancen. Fehlt der innere Antrieb, verharre ich immer mehr im Gefängnis meiner Gewohnheiten. Ich verliere peu a peu meine Vitalität, meine Unabhängigkeit, meine Selbstbestimmung.
Übrigens, in Vitalität steckt ‚Vita’, kommt aus dem Lateinischen und bedeutet ‚LEBEN’, einschließlich einer Art Gebrauchsanleitung:
Daraus habe ich meine Vitalisten abgeleitet, LOSLASSEN mit Entspannung, Entlastung und Entwicklung, ERNÄHREN mit Atmen, Trinken, Essen, Glauben, BEWEGEN mit Ausdauer, Beweglichkeit und Kraft. Dies sind für mich Lebensstrategien, quasi Epigene, also die Schalter, die ich blockieren, halb oder auch ganz umlegen kann. Als ich das verstanden hatte, fehlte nur noch zu wissen, wie und was ich an meinen Energieschrauben drehen kann. Und dann könnte es sinngemäß so aussehen, wie es Udo Jürgens besungen hat in „Mit 66 Jahren, da ... ":
„Ihr werdet Euch noch wundern, wenn ich erst Rentner bin. Sobald der Stress vorbei ist, dann lang ich nämlich hin. Da föhn' ich äußerst lässig, das Haar, das mir noch blieb. Ich ziehe meinen Bauch ein, und mach auf heißer Typ. Und sehen mich die Leute, entrüstet an und streng, dann sag ich meine Lieben, ihr seht das viel zu eng.
Ich kauf' mir ein Motorrad und einen Lederdress, und fege durch die Gegend, mit 110 PS. Ich sing im Stadtpark Lieder, dass jeder nur so staunt und spiel' dazu Gitarre, mit einem irren Sound. Und mit den and'ren Kumpels vom Pensionärsverein, da mach ich eine