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Learn German: By Reading Dystopian SCI-FI: Lesend Englisch Lernen : mit einem dystopischen Science-Fiction-Roman, #1
Learn German: By Reading Dystopian SCI-FI: Lesend Englisch Lernen : mit einem dystopischen Science-Fiction-Roman, #1
Learn German: By Reading Dystopian SCI-FI: Lesend Englisch Lernen : mit einem dystopischen Science-Fiction-Roman, #1
Ebook575 pages12 hours

Learn German: By Reading Dystopian SCI-FI: Lesend Englisch Lernen : mit einem dystopischen Science-Fiction-Roman, #1

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About this ebook

From a New York Times and USA Today bestselling author comes a new kind of textbook...

Do you want to master German? Do you like science fiction? What about dystopian worlds? Are you tired of reading boring textbooks in order to learn German? 

If you answered yes to one or more of these questions, this is a book you should consider. We introduce a one-of-a-kind learning tool that will enhance your reading comprehension, improve your German vocabulary and grammar, and let you enjoy reading a dystopian sci-fi novel from a New York Times and USA Today bestselling author in the process.

Note: This book contains some strong language. We felt it was important for the censorship theme of the novel. If such words offend you, you might not enjoy this book. Our other title, Learn German: By Reading Fantasy is based on a novel that has no strong language.

LanguageEnglish
Release dateMar 23, 2017
ISBN9781631422096
Learn German: By Reading Dystopian SCI-FI: Lesend Englisch Lernen : mit einem dystopischen Science-Fiction-Roman, #1
Author

Anna Zaires

Anna Zaires is a New York Times, USA Today, and international bestselling author of contemporary dark erotic romance and sci-fi romance. She fell in love with books at the age of five, when her grandmother taught her to read. Since then, she has always lived partially in a fantasy world, where the only limits were those of her imagination. Currently residing in Florida, she is happily married to Dima Zales (a science-fiction and fantasy author) and closely collaborates with him on all their works.

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    Book preview

    Learn German - Anna Zaires

    Kapitel 1

    Ficken. Vagina. Scheiße.

    Ich konzentriere mich auf diese verbotenen Worte, aber mein neuronaler Scan zeigt nichts anderes an, als wenn ich an phonetisch ähnliche Worte wie Kicken, Angina oder Neiße denke. Ich kann keinen Hinweis darauf erkennen, dass mein Gehirn beeinflusst wird, aber vielleicht ist es auch einfach schon so kaputt, dass es nicht schlimmer werden kann. Vielleicht brauche ich ein anderes Testobjekt – einen anderen »leicht zu beeindruckenden« Dreiundzwanzigjährigen wie mich.

    Schließlich könnte ich geisteskrank sein.

    »Ach Theo. Nicht schon wieder«, sagt eine überfreundliche, hohe, weibliche Stimme. »Außerdem haben diese Worte eine Wirkung auf dein Gehirn. Der Teil deines Gehirns, der für Ekel verantwortlich ist, leuchtet zwar auf, wenn du an ›Scheiße‹ denkst, aber nicht bei ›Neiße‹.«

    Es ist Phoe, die gerade zu mir spricht. Dieses Mal ist sie aber keine Stimme in meinem Kopf; stattdessen scheint sie sich in den dichten Büschen hinter mir zu befinden, auch wenn sie das nicht tut.

    Ich bin die einzige Person auf dieser Rasenfläche.

    Niemand anderes kommt hierher, weil sich der Rand etwa einen Meter von hier entfernt befindet. Nur wenige Einwohner von Oasis mögen es, sich die trostlose Barriere anzuschauen, an der unsere bewohnbare Welt endet und das Ödland des Goo beginnt. Ich habe kein Problem damit.

    Allerdings könnte ich wie gesagt auch verrückt sein – und Phoe wäre der Grund dafür. Ich meine, ich denke nicht, dass Phoe real ist. Meiner Meinung nach ist sie meine imaginäre Freundin. Und ihr Name wird übrigens »Fi« ausgesprochen, auch wenn er »P-h-o-e« geschrieben wird.

    Ja, so spezifisch ist meine Wahnvorstellung.

    »Jetzt kommst du von einem durchgekauten Thema direkt zu einem anderen.« Phoe schnaubt. »Meine sogenannte Echtheit.«

    »Genau«, erwidere ich. Obwohl wir allein sind, antworte ich, ohne meine Lippen zu bewegen. »Weil du nur meine Wahnvorstellung bist.«

    Sie schnaubt erneut, und ich schüttele meinen Kopf. Ja, ich habe gerade für meine Wahnvorstellung meinen Kopf geschüttelt. Ich fühle mich auch gezwungen, ihr zu antworten.

    »Nebenbei gesagt«, meine ich, »ich bin mir sicher, dass das Wort ›Scheiße‹ eine genauso starke Reaktion in dem Teil meines Gehirns auslöst, der für Ekel verantwortlich ist, wie seine akzeptableren Cousins, also zum Beispiel Fäkalien. Was ich damit sagen will, ist, dass das Wort meinem Gehirn weder schadet noch es beeinflusst. Diese Worte sind nichts Besonderes.«

    »Ja, ja.« Diesmal ist Phoe in meinem Kopf und hört sich spöttisch an. »Als Nächstes wirst du mir erzählen, dass einige der verbotenen Wörter damals einfach nur Tierbezeichnungen waren und dass es Wörter aus den toten Sprachen gibt, die eigentlich tabu waren, aber es jetzt nicht mehr sind, weil sie ihre ursprüngliche Stärke verloren haben. Danach wirst du dich wahrscheinlich darüber beschweren, dass die Gehirne beider Geschlechter nahezu identisch sind, aber es nur Männern nicht erlaubt ist, Worte wie ›Vagina‹ zu sagen.«

    Mir fällt auf, dass ich genau diese Dinge gerade ansprechen wollte, was bedeutet, dass Phoe und ich schon häufiger darüber gesprochen haben müssen. Das passiert bei engen Freunden: sie wiederholen Unterhaltungen. Und ich nehme an, mit imaginären Freunden noch öfter. Allerdings glaube ich, dass ich in Oasis der Einzige bin, der einen hat.

    Jetzt, da ich gerade darüber nachdenke: Zählen Gespräche mit imaginären Freunden überhaupt? Schließlich spricht man in diesem Fall ja eigentlich mit sich selbst.

    »Das ist mein Stichwort, dich daran zu erinnern, dass ich real bin, Theo.« Phoe spricht das absichtlich laut aus.

    Ich bemerke, dass ihre Stimme von rechts kam, so als sei sie einfach ein Freund, der neben mir im Gras sitzt – ein Freund, der zufällig unsichtbar ist.

    »Nur weil ich unsichtbar bin, heißt das nicht, dass ich nicht real bin«, kommentiert Phoe meinen Gedanken. »Zumindest bin ich davon überzeugt, dass ich real bin. Ich wäre verrückt, wenn ich das nicht denken würde. Außerdem deuten eine Menge Punkte genau darauf hin, und das weißt du auch.«

    »Aber müsste ein imaginärer Freund nicht darauf bestehen, real zu sein?« Ich kann nicht widerstehen, diese Worte laut auszusprechen. »Wäre das nicht Teil dieser Wahnvorstellung?«

    »Sprich nicht laut mit mir«, erinnert sie mich mit besorgter Stimme. »Manchmal bewegst du auch leicht deine Halsmuskeln oder sogar deine Lippen, wenn du in Gedanken zu mir sprichst. Alle diese Dinge sind zu riskant. Du solltest einfach zu mir denken. Deine innere Stimme benutzen. Das ist sicherer, besonders in der Gegenwart anderer Jugendlicher.«

    »Mit Sicherheit, aber dabei fühle ich mich noch verrückter«, entgegne ich, aber denke meine Worte und konzentriere mich darauf, meine Lippen und Nackenmuskeln so wenig wie möglich zu bewegen. Danach denke ich, als Test: »In meinem Kopf mit dir zu reden unterstreicht die Tatsache, dass du unmöglich real sein kannst, und ich fühle mich, als hätte ich noch mehr Schrauben locker.«

    »Das solltest du nicht.« Ihre Stimme ist jetzt in meinem Kopf, aber hört sich immer noch hoch an. »Ich kann mir vorstellen, dass selbst damals, als es nicht verboten war, nervenkrank zu sein, ein lautes Gespräch mit deinem imaginären Freund die Menschen um dich herum nervös gemacht hätte.« Sie lacht kurz auf, aber ihre Stimme klingt eher besorgt als belustigt. »Ich weiß nicht, was passieren würde, sollte jemand denken, dass du verrückt bist; aber ich habe ein schlechtes Gefühl dabei, also tue es bitte nicht, okay?«

    »In Ordnung«, denke ich und ziehe an meinem linken Ohrläppchen. »Auch wenn es etwas zu viel verlangt ist, selbst hier nicht normal mit dir zu reden. Schließlich sind wir allein.«

    »Ja, aber die Nanobots, von denen ich dir erzählt habe, diese Dinger, die alles durchdringen können – angefangen von deinem Kopf bis hin zum Utility Fog – können theoretisch auch dazu benutzt werden, diesen Ort zu überwachen.«

    »Okay. Außer natürlich, diese praktischerweise unsichtbare Technologie, von der du mir immer erzählst, ist genauso ein Produkt meiner Einbildung wie du«, denke ich zu ihr. »Da aber niemand etwas von dieser Technologie zu wissen scheint, wie kann sie dann dazu benutzt werden, um uns auszuspionieren?«

    »Falsch: Keiner der Jugendlichen weiß etwas davon, aber den anderen könnte sie bekannt sein«, verbessert mich Phoe geduldig. »Wir wissen viel zu wenig über die Erwachsenen und noch viel weniger über die Betagten.«

    »Aber wenn sie mit den Nanozyten Zugriff auf meinen Kopf haben, würde das Gleiche dann nicht auch auf meine Gedanken zutreffen?«, denke ich und unterdrücke einen Schauer. Wenn das so wäre, hätte ich ein Problem.

    »Die Tatsache, dass du für deine häufig missratenen Gedanken noch keine Konsequenzen tragen musstest, ist der Beweis dafür, dass sie nicht generell überwacht werden – zumindest nicht deine«, antwortet sie, und das, was sie sagt, beruhigt mich. »Deshalb denke ich, dass die computergestützte Überwachung von Gedanken entweder verboten ist oder aber gegen eine der Milliarden Richtlinien für den richtigen Umgang mit Technologie verstößt. Ich muss zugeben, dass ich mir diese ganzen Regeln kaum merken kann.«

    »Und was ist, wenn eine Technik, die in mich hineinhören kann, generell ein Tabu ist?«, entgegne ich, auch wenn sie anfängt, mich zu überzeugen.

    »Das kann sein, aber ich habe Dinge gesehen, die man am besten damit erklären kann, dass die Erwachsenen spioniert haben.« Ihre Stimme in meinem Kopf hört sich jetzt gedämpft an. »Denk doch einfach nur an das eine Mal, als Liam und du Pläne gemacht habt, Physik zu schwänzen. Woher konnten sie das wissen?«

    Ich erinnere mich an die epische Stille, die unsere Bestrafung war, und daran, dass wir uns beide damals geschworen haben, niemandem davon erzählt zu haben. Daraufhin sind wir zu dem gleichen Ergebnis gekommen: unsere Gespräche sind nicht sicher. Das ist der Grund dafür, dass Liam, Markwart – für Freunde Mark – und ich oft verschlüsselt miteinander reden.

    »Es könnte aber auch eine andere Erklärung dafür geben«, denke ich zu Phoe. »Diese Unterhaltung haben wir während einer Vorlesung geführt, also könnte uns jemand gehört haben. Und selbst wenn nicht – nur weil sie uns während des Unterrichts überwachen, bedeutet das nicht, dass sie das Gleiche auch an diesem abgelegenen Ort tun.«

    »Auch wenn sie diesen Ort oder generell alles außerhalb des Instituts nicht überwachen sollten, möchte ich trotzdem, dass du dir angewöhnst, dich richtig zu verhalten.«

    »Was wäre, wenn ich in Geheimsprache spreche?«, schlage ich vor. »Du weißt schon, in der gleichen, die ich auch mit meinen nicht-imaginären Freunden benutze.«

    »Für meinen Geschmack redest du sowieso schon zu langsam«, denkt sie mit offensichtlicher Verzweiflung. »Wenn du diese Geheimsprache sprichst, hörst du dich lächerlich an und erhöhst die Anzahl der Silben extrem. Falls du allerdings bereit wärst, eine der toten Sprachen zu lernen …«

    »Okay. Ich werde denken, wenn ich dir etwas zu sagen habe«, erwidere ich in Gedanken. Dann sage ich ihr lautlos, allerdings nicht, ohne meine Lippen zu bewegen: »Aber ich werde dabei meinen Mund bewegen.«

    »Wenn es sein muss.« Sie seufzt laut. »Aber es wäre besser, wenn du es einfach so machen würdest wie eben: ohne deine Gesichtsmuskeln zu bewegen.«

    Statt ihr zu antworten schaue ich wieder auf den Rand, die Barriere, an der das frische Grün unter der Kuppel auf den abstoßenden Ozean aus trostlosem Goo trifft – dieser parasitären Technik, die sich pausenlos vermehrt und jegliche Substanz verschlingt. Das Goo ist das Einzige, was von der Welt außerhalb der Kuppel noch übrig geblieben ist, und sollte diese Hülle jemals zerstört werden, würde das Goo uns umgehend vernichten. Natürlich ruft dieser Anblick alle möglichen schlechten Gefühle hervor, und die Tatsache, dass ich freiwillig dorthin schaue, muss ein weiteres Zeichen dafür sein, dass mein Geisteszustand labil ist.

    »Das Zeug ist definitiv widerlich«, denkt Phoe, die wie immer versucht, mich aufzuheitern. »Es sieht aus, als habe jemand versucht, aus Kotze und menschlichen Exkrementen einen Wackelpudding zu kreieren.« Dann fügt sie mit einem gedachten Lachen hinzu: »Entschuldigung, ich hätte ›Kotze und Scheiße‹ sagen sollen.«

    »Ich habe keine Ahnung, was Wackelpudding ist«, denke ich zurück und bewege dabei meine Lippen. »Aber was auch immer es ist, du hast wahrscheinlich recht, was die Zutaten betrifft.«

    »Wackelpudding war etwas, was unsere Vorfahren aßen, bevor es die Nahrung gab«, erklärt Phoe. »Ich werde herausfinden, wo du etwas darüber anschauen oder lesen kannst; wenn du Glück hast, gibt es vielleicht bald etwas davon auf dem anstehenden Jahrmarkt der Geburtsfeiern.«

    »Das hoffe ich. Es ist schwer, aus Filmen oder Büchern etwas über Essen zu lernen«, beschwere ich mich. »Das habe ich schon versucht.«

    »In diesem Fall würde es vielleicht sogar funktionieren«, widerspricht Phoe. »Das Entscheidende an Wackelpudding war die Beschaffenheit, nicht der Geschmack. Er hatte die Konsistenz von Quallen.«

    »Die Menschen haben damals wirklich diese schleimigen Dinger gegessen?«, denke ich angewidert. Ich kann mich nicht daran erinnern, das jemals in einem der Filme gesehen zu haben. Mit einer Handbewegung in Richtung des Goos sage ich: »Kein Wunder, dass so etwas aus der Welt geworden ist.«

    »In den meisten Teilen der Welt haben sie keine Quallen gegessen«, erwidert Phoe, und ihre Stimme nimmt einen belehrenden Ton an. »Und Wackelpudding wurde genau genommen aus teilweise zersetzten Proteinen aus der Haut, den Hufen, den Knochen und dem Bindegewebe von Kühen und Schweinen hergestellt.«

    »Jetzt willst du doch nur erreichen, dass ich mich ekele«, denke ich.

    »Und das kommt ausgerechnet von Ihnen, Herr Scheiße.« Sie lacht. »Wie dem auch sei, du musst diesen Ort verlassen.«

    »Muss ich das?«

    »Du hast in einer halben Stunde Unterricht, aber viel wichtiger ist, dass Mark dich sucht«, sagt sie, und ihre Stimme vermittelt mir den Eindruck, als sitze sie bereits nicht mehr auf dem Rasen.

    Ich stehe auf und beginne, mir den Weg durch die hohen Sträucher zu bahnen, die den Blick der restlichen Jugendlichen von Oasis auf das Goo versperren.

    »Und nebenbei bemerkt –«, Phoes Stimme kommt aus einiger Entfernung; sie tut also so, als würde sie vor mir gehen – »wenn du herausfindest, dass Mark wirklich nach dir sucht, dann versuche doch mal eine Erklärung dafür zu finden, wie ein imaginärer Freund wie ich so etwas wissen könnte … etwas, was du selbst nicht wusstest.«

    Chapter 1

    Fuck. Vagina. Shit.

    I pointedly think these forbidden words, but my neural scan shows nothing out of the ordinary compared to when I think phonetically similar words, such as shuck, angina, or fit. I don’t see any evidence of my brain being corrupted, though maybe it’s already so damaged that things can’t get any worse. Maybe I need another test subject—another ‘impressionable’ twenty-three-year-old Youth such as myself.

    After all, I might be mentally ill.

    Oh, Theo. Not this again, says an overly friendly, high-pitched female voice. Besides, the words do have an effect on your brain. For instance, the part of your brain responsible for disgust lights up at the mention of ‘shit,’ yet doesn’t for ‘fit.’

    This is Phoe speaking. This time, she’s not a voice inside my head; instead, it’s as though she’s in the thick bushes behind me, except there’s no one there.

    I’m the only person on this strip of grass.

    Nobody else comes here because the Edge is only a couple of feet away. Few residents of Oasis like looking at the dreary line dividing where our habitable world ends and the deserted wasteland of the Goo begins. I don’t mind it, though.

    Then again, I may be crazy—and Phoe would be the reason for that. You see, I don’t think Phoe is real. She is, as far as my best guess goes, my imaginary friend. And her name, by the way, is pronounced ‘Fee,’ but is spelled ‘P-h-o-e.’

    Yes, that’s how specific my delusion is.

    So you go from one overused topic straight into another. Phoe snorts. My so-called realness.

    Right, I say. Though we’re alone, I still answer without moving my lips. "Because I am imagining you."

    She snorts again, and I shake my head. Yes, I just shook my head for the benefit of my delusion. I also feel compelled to respond to her.

    For the record, I say, I’m sure the taboo word ‘shit’ affects the parts of my brain that deal with disgust just as much as its more acceptable cousins, such as ‘fecal matter,’ do. The point I was trying to make is that the word doesn’t hurt or corrupt my brain. There’s nothing special about these words.

    Yeah, yeah. This time, Phoe is inside my head, and she sounds mocking. Next you’ll tell me how back in the day, some of the forbidden words merely referred to things like female dogs, and how there are words in the dead languages that used to be just as taboo, yet they are not currently forbidden because they have lost their power. Then you’re likely to complain that, though the brains of both genders are nearly identical, only males are not allowed to say ‘vagina,’ et cetera.

    I realize I was about to counter with those exact thoughts, which means Phoe and I have talked about this quite a bit. This is what happens between close friends: they repeat conversations. Doubly so with imaginary friends, I figure. Though, of course, I’m probably the only person in Oasis who actually has one.

    Come to think of it, wouldn’t every conversation with your imaginary friend be redundant since you’re basically talking to yourself?

    This is my cue to remind you that I’m real, Theo. Phoe purposefully states this out loud.

    I can’t help but notice that her voice came slightly from my right, as if she’s just a friend sitting on the grass next to me—a friend who happens to be invisible.

    Just because I’m invisible doesn’t mean I’m not real, Phoe responds to my thought. "At least I’m convinced that I’m real. I would be the crazy one if I didn’t think I was real. Besides, a lot of evidence points to that conclusion, and you know it."

    "But wouldn’t an imaginary friend have to insist she’s real? I can’t resist saying the words out loud. Wouldn’t this be part of the delusion?"

    Don’t talk to me out loud, she reminds me, her tone worried. Even when you subvocalize, sometimes you imperceptibly move your neck muscles or even your lips. All those things are too risky. You should just think your thoughts at me. Use your inner voice. It’s safer that way, especially when we’re around other Youths.

    Sure, but for the record, that makes me feel even nuttier, I reply, but I subvocalize my words, trying my best not to move my lips or neck muscles. Then, as an experiment, I think, Talking to you inside my head just highlights the impossibility of you and thus makes me feel like I’m missing even more screws.

    Well, it shouldn’t. Her voice is inside my head now, yet it still sounds high-pitched. Back in the day, when it was not forbidden to be mentally ill, I imagine it made people around you uncomfortable if you spoke to your imaginary friends out loud. She chuckles, but there’s more worry than humor in her voice. I have no idea what would happen if someone thought you were crazy, but I have a bad feeling about it, so please don’t do it, okay?

    Fine, I think and pull at my left earlobe. Though it’s overkill to do it here. No one’s around.

    "Yes, but the nanobots I told you about, the ones that permeate everything from your head to the utility fog, can be used to monitor this place, at least in theory."

    Right. Unless all this conveniently invisible technology you keep telling me about is as much of a figment of my imagination as you are, I think at her. In any case, since no one seems to know about this tech, how can they use it to spy on me?

    Correction: no Youth knows, but the others might, Phoe counters patiently. There’s too much we still don’t know about Adults, not to mention the Elderly.

    But if they can access the nanocytes in my mind, wouldn’t they have access to my thoughts too? I think, suppressing a shudder. If this is true, I’m utterly screwed.

    The fact that you haven’t faced any consequences for your frequently wayward thoughts is evidence that no one monitors them in general, or at least, they’re not bothering with yours specifically, she responds, her words easing my dread. Therefore, I think monitoring thoughts is either computationally prohibitive or breaks one of the bazillion taboos on the proper use of technology—rules I have a very hard time keeping track of, by the way.

    Well, what if using tech to listen in on me is also taboo? I retort, though she’s beginning to convince me.

    It may be, but I’ve seen evidence that can best be explained as the Adults spying. Her voice in my head takes on a hushed tone. Just think of the time you and Liam made plans to skip your Physics Lecture. How did they know about that?

    I think of the epic Quietude session we were sentenced to and how we both swore we hadn’t betrayed each other. We reached the same conclusion: our speech is not secure. That’s why Liam, Mason, and I now often speak in code.

    There could be other explanations, I think at Phoe. That conversation happened during Lectures, and someone could’ve overheard us. But even if they hadn’t, just because they monitor us during class doesn’t mean they would bother monitoring this forsaken spot.

    "Even if they don’t monitor this place or anywhere outside of the Institute, I still want you to acquire the right habit."

    What if I speak in code? I suggest. You know, the one I use with my non-imaginary friends.

    You already speak too slowly for my liking, she thinks at me with clear exasperation. When you speak in that code, you sound ridiculous and drastically increase the number of syllables you say. Now if you were willing to learn one of the dead languages…

    Fine. I will ‘think’ when I have to speak to you, I think. Then I subvocalize, But I will also subvocalize.

    If you must. She sighs out loud. Just do it the way you did a second ago, without any voice musculature moving.

    Instead of replying, I look at the Edge again, the place where the serene greenery under the Dome meets the repulsive ocean of the desolate Goo—the ever-replicating parasitic technology that converts matter into itself. The Goo is what’s left of the world outside the Dome barrier, and if the barrier were to ever come down, the Goo would destroy us in short order. Naturally, this view evokes all sorts of unpleasant feelings, and the fact that I’m voluntarily gazing at it must be yet another sign of my shaky mental state.

    "The thing is decidedly gross, Phoe reflects, trying to cheer me up, as usual. It looks like someone tried to make Jell-O out of vomit and human excrement. Then, with a mental snicker, she adds, Sorry, I should’ve said ‘vomit and shit.’"

    I have no idea what Jell-O is, I subvocalize. But whatever it is, you’re probably spot on regarding the ingredients.

    Jell-O was something the ancients ate in the pre-Food days, Phoe explains. I’ll find something for you to watch or read about it, or if you’re lucky, they might serve it at the upcoming Birth Day fair.

    I hope they do. It’s hard to learn about food from books or movies, I complain. I tried.

    In this case, you might, Phoe counters. Jell-O was more about texture than taste. It had the consistency of jellyfish.

    People actually ate those slimy things back then? I think in disgust. I can’t recall seeing that in any of the movies. Waving toward the Goo, I say, No wonder the world turned to this.

    They didn’t eat it in most parts of the world, Phoe says, her voice taking on a pedantic tone. And Jell-O was actually made out of partially decomposed proteins extracted from cow and pig hides, hooves, bones, and connective tissue.

    Now you’re just trying to gross me out, I think.

    That’s rich, coming from you, Mr. Shit. She chuckles. Anyway, you have to leave this place.

    I do?

    You have Lectures in half an hour, but more importantly, Mason is looking for you, she says, and her voice gives me the impression she’s already gotten up from the grass.

    I get up and start walking through the tall shrubbery that hides the Goo from the view of the rest of Oasis Youths.

    By the way—Phoe’s voice comes from the distance; she’s simulating walking ahead of me—"once you verify that Mason is looking for you, do try to explain how an imaginary friend like me could possibly know something like that… something you yourself didn’t know."

    Kapitel 2

    Der Campus kann umwerfend aussehen, wenn die Sonne untergeht. Das ist eines der seltenen Male, dass die Farbe Rot auf dem Universitätsgelände auftaucht. Normalerweise ist Grün der dominierende Ton in dieser Umgebung – das Grün des Rasens, das Grün der Bäume und das Grün des Efeus, der die Gebäude bedeckt. Wenn das Efeu seinen Willen durchsetzen könnte, wäre alles grün, aber einige widerstandsfähigere Teile des Universitätsgebäudes sind immer noch silberfarben oder aus Glas.

    Ich gehe an dem dreieckigen Prisma vorbei, das die Schlafzimmer der mittleren Jahrgänge beherbergt, und sehe, dass die Kinder draußen sind; ihr Unterricht endet viel früher als unserer.

    »Mark ist auf der nordöstlichen Seite des Campus«, erklärt mir Phoe.

    »Danke«, flüstere ich zurück und drehe mich zu dem quaderförmigen Gebäude um, in dem die Vorlesungen abgehalten werden. »Kannst du jetzt bitte ruhig sein und mir zehn Minuten lang das Gefühl geben, nicht verrückt zu sein?«

    Phoe antwortet demonstrativ nicht. Wenn sie denkt, dass sie mich mit ihrem Schweigen bestrafen kann, nachdem ich sie gebeten habe, ruhig zu sein, dann kennt sie mich aber schlecht – besonders dafür, dass sie meine eigene Wahnvorstellung ist.

    Während ich gehe, versuche ich mich darauf zu konzentrieren, wie sehr ich die Stille genieße. Das liegt zu einem Teil daran, dass ich es wirklich tue, hauptsächlich aber daran, dass ich Phoe ärgern möchte.

    Die Stille ist nicht von langer Dauer. Als ich mich dem grünen Erholungsfeld nähere, höre ich die aufgeregten Stimmen von Jugendlichen, die Frisbee spielen. Als ich näherkomme, erkenne ich, dass die meisten von ihnen dreißig Jahre oder älter sind und nur wenige so wie ich in ihren Zwanzigern.

    In einiger Entfernung sehe ich eine Gruppe von Teenagern, die tief in ihre Meditation versunken sind. Ich betrachte neidisch ihre gelassenen Gesichter. Meine eigenen Bestrebungen, zu meditieren, sind in letzter Zeit recht erfolglos. Jedes Mal, wenn ich versuche, mich zu entspannen, schwirren mir alle möglichen Dinge durch den Kopf und ich kann meinen Mittelpunkt nicht finden.

    Mein Magen knurrt, und reißt mich damit aus meinen Gedanken.

    Ich strecke meine Handfläche aus, und im nächsten Augenblick erscheint ein warmer Riegel auf ihr. Hungrig beiße ich ab, und meine Geschmacksnerven explodieren. Jeder Riegel ist eine einzigartige Kombination aus salzig, sauer, süß, bitter und umami, und dieser spezielle Riegel ist besonders gut. Ich genieße den Geschmack. Essen ist eines der wenigen Dinge, die ich trotz meines Geisteszustands genießen kann – zumindest noch.

    »Essen hat definitiv etwas Lustvolles«, meint Phoe, die offensichtlich vergessen hat, dass sie mir böse ist, »aber das ist auch fast das einzig Positive daran.«

    Ich esse weiter und versuche, an nichts zu denken. Ich habe das Gefühl, dass Phoe noch mehr sagen möchte. Sie mag es, mich zu schockieren, so wie als sie mir erzählt hat, dass das Essen von kleinen Maschinen je nach meiner Stimmung zusammengefügt wird.

    »Maschinen in Nanogröße«, verbessert sie mich. »Und ja, das Essen wird zusammengefügt, genauso wie die meisten greifbaren Objekte in Oasis.«

    »Also, was ist denn nicht zusammengefügt?«, frage ich, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich ihr glaube.

    »Na ja, ich denke, dass die Gebäude es nicht sind, aber ich bin mir nicht sicher«, antwortet Phoe. »Mit Sicherheit ist das ganze Zeug der erweiterten Realität, wie dein Screen und die Hälfte der hübsch aussehenden Bäume auf dem Campus, nicht zusammengefügt, da man es nicht anfassen kann. Und die Lebewesen sind auch nicht zusammengefügt. Wobei ich, wäre ich pedantisch, jetzt anmerken könnte, dass diese lediglich von einer anderen Art Nanomaschinen betrieben werden.« Ihre Stimme hört sich jetzt aufgeregt an, so wie Liams, wenn er einen Streich plant.

    Ich ignoriere ihr Geschwätz und danke demonstrativ den Vorfahren für das Essen.

    »Hast du das gemacht, um mich zu ärgern?«, will Phoe wissen. »Hast du gerade diesen Dummköpfen, die Angst vor Technologie haben, dafür gedankt, diese unnötige Wahl für dich getroffen zu haben? Ich habe dir doch schon gesagt, dass dein Körper derart verändert werden könnte, dass deine inneren Nanobots Essen und Verdauung komplett überflüssig machen würden.«

    »Aber das würde mein sowieso schon langweiliges Leben noch langweiliger machen.« Ich lecke die Reste des Riegels von meinen Fingern.

    »Darüber können wir später sprechen«, meint Phoe und lässt das Thema zum Glück fallen. »Mark ist im Steingarten – und du bist gerade daran vorbeigegangen.«

    »Danke«, denke ich zu ihr und ändere meinen Weg.

    Als ich den Steingarten betrete, sehe ich am anderen Ende neben dem silbernen Dodekaeder jemanden auf dem Rasen sitzen. Ich kann nicht genau sagen, wer es ist, da derjenige mir seinen Rücken zugedreht hat, aber es könnte Mark sein.

    Ich gehe leise zu ihm, da ich den Jugendlichen nicht stören möchte, falls er sich gerade in einer meditativen Trance befindet.

    Das scheint allerdings nicht der Fall zu sein, da er mich trotz meiner leisen Schritte hört und sich umdreht. Sein Gesicht hat Ähnlichkeiten mit I-Aah, einem Esel aus einem der alten Cartoons.

    »Hi«, begrüße ich ihn und versuche, mir meinen Ärger über Phoe nicht anmerken zu lassen. Es ist Mark, und er befindet sich genau dort, wo sie es vorausgesagt hatte. Und ich habe in der Tat keine Erklärung dafür, wie ein imaginärer Freund das wissen könnte.

    Eigentlich habe ich generell für viele Dinge, die Phoe tun kann, keine gute Erklärung, wie zum Beispiel dafür, dass ich nicht mehr Teil der Einheit bin.

    »Theo«, sagt Mark und sieht leicht überrascht aus. »Was machst du hier? Ich wollte gerade nach dir und Liam suchen.«

    »Ich habe es dir ja gesagt«, flüstert Phoe in meinem Kopf.

    »Warum?«, frage ich Mark. Und zu Phoe sage ich lautlos, aber nicht, ohne meine Lippen zu bewegen: »Und du bist ruhig. Und ja, ich antworte dir auf diese Art, weil ich dir dadurch leichter zeigen kann, dass ich verärgert bin. Ich weiß nicht, ob ich ärgerlich denken kann.«

    »Glaub mir, das kannst du«, erwidert Phoe und gibt sich nicht die Mühe, leise zu sprechen. »Deine Gedanken können sehr unangenehm sein.«

    Mark kann sie natürlich nicht hören, aber ich bemerke, dass er zögert, bevor er mir antwortet. Er schaut sich verstohlen um, und als er sich davon überzeugt hat, dass wir allein sind, flüstert er: »Irwen üssenmen edenren.«

    »Das bedeutet: ›Wir müssen reden‹«, denke ich zu Phoe.

    »Ich weiß, was es bedeutet. Ich war diejenige, die für dich aus den alten Archiven den Artikel über Schweine-Latein hervorgekramt hat«, fügt sie weniger aufgebracht und leiser hinzu.

    »Lass uns reden, während wir gehen«, antworte ich Mark in Schweine-Latein. »Wir sind schon spät dran für die Vorlesung.«

    »Nien Rdnungoen«, erwidert er und erhebt sich vom Rasen. Als er aufgestanden ist, fällt mir auf, wie sehr er seinen Rücken krümmt, so als sei sein Kopf zu schwer für seinen Körper.

    »Es heißt ›inen Ordnungen‹«, verbessere ich ihn, als wir beginnen, auf das tetraederförmige Gebäude zuzugehen, in dem sich der Kindergarten befindet.

    »In Ordnung«, sagt Mark unverschlüsselt, während er neben mir schlurft.

    Ich will gerade etwas Sarkastisches sagen, als er mich dadurch überrascht, dass er etwas in Geheimsprache sagt: »Ich bin gerade zu nervös, um das richtig hinzubekommen.«

    Ich schaue ihn verständnislos an, aber er fährt fort: »Nein, nicht nur nervös.« Seine Stimme verliert mehr und mehr an Lebhaftigkeit. Er bleibt stehen und schaut mich düster an. »Ich bin deprimiert, Theo.«

    Ich bleibe entsetzt stehen. »Du bist was?«, frage ich und vergesse mein Schweine-Latein.

    »Ja, das verbotene Wort.« Er krümmt seine Finger und entspannt sie wieder. »Ich bin verdammt nochmal deprimiert.«

    Ich schaue auf sein Gesicht, um zu sehen, ob er Witze macht, auch wenn das nicht gerade ein geeignetes Thema dafür ist – aber das scheint nicht der Fall zu sein. Sein Gesicht ist ernst, genauso wie sein Geständnis.

    »Mark …« Ich schlucke. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll.«

    Ich bin froh, dass er in der Geheimsprache gesprochen hat. Trotzdem schaue ich mich um, um sicherzugehen, dass wir immer noch allein sind.

    Es gibt zwei Probleme mit dem, was er gerade gesagt hat. Das erste ist eher ein kleineres: er hat das Wort »verdammt« laut ausgesprochen. Das kann einen Tag Stille für ihn und einigen Ärger für mich bedeuten, falls ich ihn nicht wegen seiner vulgären Ausdrucksweise verpetze (was ich selbstverständlich niemals tun würde). Was unendlich schlimmer ist, ist, dass er gesagt hat, er sei »deprimiert« – und ich rede nicht einmal davon, dass er es auch wirklich gemeint hat. Dieses Wort steht für ein so unvorstellbares Konzept, dass ich nicht weiß, wie die Bestrafung dafür aussähe. Es ist keines dieser überflüssigen Verbote wie: »Iss deine Freunde nicht auf.« Diese Regel existiert wahrscheinlich auch, aber da in der ganzen Geschichte Oasis’ niemand jemals einen anderen gegessen hat, weiß ich nicht, was die Erwachsenen in jenem Fall tun würden.

    »Wie auch immer die Konsequenzen aussehen, auf jeden Fall werden sie schwerwiegend sein«, denkt Phoe. »Für beides: Kannibalismus und Unglücklichsein.«

    »Dann haben wir beide ein Problem«, bewege ich meinen Mund, »weil ich auch nicht glücklich bin.«

    »Du bist aber nicht deprimiert«, erwidert sie. »Und jetzt schnell, er wartet immer noch darauf, dass du etwas Hilfreicheres von dir gibst als: ›Ich weiß nicht, was ich sagen soll‹. Also bitte sei so nett und sage etwas wie: ›Wie kann ich dir helfen?‹« Dann fügt sie besorgt hinzu: »So etwas wie seinen neuronalen Scan habe ich noch nie gesehen.«

    »Iewen annken irden elfenhen?«, frage ich Mark, genau wie Phoe es mir geraten hat.

    Er hebt seine Hände an, um damit sein Gesicht zu bedecken, aber ich erhasche einen Blick auf seine nassen Augen. Er hält sein Gesicht fest, so als könne es schmelzen, wenn er es losließe, und ich starre ihn genauso regungslos an wie den ersten und einzigen Horrorstreifen, den mir Phoe jemals gezeigt hat.

    Da mich mein Einfallsreichtum im Stich lässt, mache ich eine kleine Bewegung mit meiner Hand, um vor mir einen privaten Bildschirm in der Luft erscheinen zu lassen. Phoe nimmt das als Aufforderung, Marks neuronalen Scan darauf zu projizieren.

    Ich schaue mir die Abbildung einen Moment lang an und denke zu Phoe: »Ich habe so etwas auch noch nie gesehen. Er ist völlig durcheinander.«

    »Ich denke, der Grund dafür, dass du noch nie so etwas gesehen hast, ist der, dass du bis jetzt noch nie jemanden getroffen hast, der wirklich deprimiert ist.«

    »Also ist er wirklich deprimiert?« Ich bewege meine Lippen und kann mich gerade noch davon abhalten, laut zu sprechen. »Was soll ich jetzt tun, Phoe?«

    »Alte Schriften schlagen vor, dem anderen die Hand auf die Schulter zu legen. Tu das und sage nichts«, meint Phoe. »Das sollte ihn beruhigen, denke ich.«

    Ich folge ihrem Vorschlag. Zuerst bebt seine Schulter eigenartig unter meiner Handfläche, aber dann lassen seine Hände langsam sein Gesicht los. Seine Mimik ist mir nicht ganz fremd – ich habe sie schon bei den kleinen Kindern gesehen, die noch nicht gelernt haben, sich zivilisiert zu verhalten und richtig glücklich auszusehen.

    Mark atmet tief ein und aus, bevor er mit zitternder Stimme sagt: »Ich habe Grace gesagt, was ich für sie empfinde, und sie hat mich einen verrückten Widerling genannt.«

    Geschockt lasse ich seine Schulter los und trete zurück.

    »Mist«, sagt Phoe und spricht damit genau das aus, was ich denke. »Das ist übel.«

    Chapter 2

    Campus can look gorgeous when the sun is about to set. It’s one of the few times the color red enters the Institute’s premises. Green is usually the predominant hue around these parts—green from the grass, green from the trees, and green from the ivy covering all the structures. It would all be green if the ivy had its way, but some of the more resistant parts of the Institute’s buildings are still silver and glass.

    I pass the triangular prism shape of the Middle-Grade Dormitory and see the children out and about; their Lectures end much earlier than ours.

    Mason is by the northeast side of the campus, Phoe directs me.

    Thanks, I whisper back and turn toward the cuboid shape of the Lectures Building in the distance. Now can you please shut up and give me ten minutes of feeling like I’m not insane?

    Phoe pointedly doesn’t reply. If she thinks that giving me the silent treatment when I ask her to shut up is going to annoy me, then she knows me far too poorly, especially for a figment of my imagination.

    As I walk, I attempt to focus on how much I’m enjoying the silence, in part because I am, but mostly because I want to irritate Phoe.

    The silence doesn’t last long. As I approach the green expanse of the Recreation Field, I hear the excited voices of Youths playing Frisbee. When I get closer, I see that most of them are aged thirty and up, though a few of the Youths are in their twenties, like me.

    A little farther, I notice a couple of teenaged Youths deep in meditation. I observe their serene faces with envy. My own meditation practice has recently gone down the drain. Every time I try to do anything soothing, my mind buzzes and I’m unable to find my center.

    My stomach grumbles, yanking me out of my thoughts.

    I put my palm out, and in an instant, a warm bar of Food appears in my hand. I take a hungry bite, and my taste buds explode with sensations. Every bar of Food has a unique ratio of saltiness, sourness, sweetness, bitterness, and umami, and this specific bar is particularly savory. I enjoy the taste. Eating is one of the few pleasures that insanity hasn’t ruined for me—at least not yet.

    Well, Food does have its hedonistic value, Phoe says, grudge apparently forgotten, if not much else.

    I keep eating while trying to make my mind blank. I have a feeling Phoe is itching to say something else. She likes to shock me, like when she explained that Food is assembled by tiny machines at my whim.

    Nano-sized machines, she corrects. And yes, Food is assembled, just like most tangible objects in Oasis.

    So what isn’t assembled? I ask, though I’m not sure I believe her.

    Well, I don’t think the buildings are, though I’m not sure, Phoe says. Certainly the Augmented Reality stuff, like your Screen and half of the prettier-looking trees on this campus, are not assembled, since they’re not tangible in any way. And living things aren’t assembled either. Although, if I were a stickler, I’d argue that living things in general are powered by nanomachines, just of a different kind. Her voice is as excited as Liam’s gets when he’s planning a prank.

    Ignoring her prattle, I take another bite and pointedly thank the Forebears for Food.

    Did you do that to annoy me? Phoe asks. Did you just thank those technology-fearing simpletons for making this gratuitous choice on your behalf? I told you, your body could be tuned so that your internal nanobots would make eating and waste management completely unnecessary.

    But that would make my already-boring life noticeably more boring. I lick what’s left of the Food bar off my fingers.

    We can debate this later, Phoe says, thankfully leaving the topic alone. Mason is in the rock garden—and you’ve passed it.

    Thanks, I think at her and retrace my steps.

    When I enter the rock garden, I see a guy sitting on the grass at the far end, near the silver dodecahedron statuette. His back is to me, so I can’t tell who it is, but he does look like Mason.

    I approach quietly, not wanting to startle the Youth in case he’s in a meditative trance.

    He must not have been, because even though I’m walking softly, the Youth hears me and turns around. His face resembles that of Eeyore, the donkey from an ancient cartoon.

    Hey, dude, I say, trying my best to hide my annoyance at Phoe. This is Mason, and he’s exactly where she told me he’d be, and I indeed don’t have a good explanation for how an imaginary friend would know this.

    In fact, I don’t have a good explanation for many things Phoe can do, such as make me exempt from Oneness—

    Theo, Mason says, looking slightly surprised. You’re here. I was about to go looking for you or Liam.

    I told you so, Phoe whispers in my mind.

    What did you want? I say to Mason. To Phoe, I subvocalize, And you, be quiet. And yes, I’m choosing this way of responding to you because it’s easier to show my irritation. I don’t know if I can think irritatingly.

    Oh, trust me, you can, Phoe says, not bothering to whisper. "Your thoughts can be very irritating."

    Mason doesn’t hear her, of course, but I notice how hesitant he is to continue speaking. He looks around furtively, and when he’s satisfied that we’re alone, he whispers, Eway eednay otay alktay.

    That’s, ‘We need to talk,’ I think at Phoe.

    I know what that means, Phoe says so loudly that I picture my ears popping. I was the one who dug up that article about Pig Latin from the ancient archives for you, she adds with less outrage and at a lower decibel level.

    Let’s walk as we talk, I reply to Mason in Pig Latin. We’re late for Lectures.

    Whateveray, Mason replies and gets up from the grass. As he stands, I see that his shoulders are noticeably hunched, as though his head is too heavy for his body.

    It’s ‘ateverwhay,’ I correct him as we begin walking toward the tetrahedron Kindergarten Building.

    Whatever, Mason says without code, shuffling beside me.

    I’m about to say something sarcastic, but Mason startles me by saying in code, I’m too upset to get this stuff right.

    I look at him in confusion, but he continues, No, not just upset. His voice is losing vitality by the second. Stopping, Mason gives me a morose look. I’m depressed, Theo.

    I halt in shock. You’re what? I say, forgetting Pig Latin.

    "Yes. Yes, the taboo word. He flexes his fingers, then lets them droop. I’m fucking depressed."

    I look at his face for signs that he’s joking, even though this isn’t a joke-conducive topic, but I see none. His expression is gloomy, consistent with his revelation.

    Mason… I swallow. I don’t know what to say.

    I’m glad he said his revelation in code. Even so, I look around to make sure we’re still walking alone.

    There are two problems with what he just said. The first one is minor: he said the word ‘fucking’ out loud.

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