Projektmanagement: - lernen, lehren und für die Praxis
By Helmut Zell
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Das Buch wendet sich an Studierende, an Hochschulen wie Teilnehmer von Fortbildungskursen. Es eignet sich ebenso für Mitarbeiter in Unternehmen, die Projektkenntnisse für ihre berufliche Praxis erwerben oder auffrischen wollen. Projektleiter werden in die Lage versetzt, Projekte eigenständig zu planen, zu leiten und durchzuführen. Projektmitarbeitern hilft das Buch, ihre Aufgaben in Projekten kompetenter und effizienter zu erledigen. Zur Vertiefung des Lernstoffs bietet der Autor auf seiner Website weitere Materialien an.
Das Buch eignet sich hervorragend für Trainer und Dozenten zur Durchführung von Kursen und Seminaren. Ein gleich gegliederter Foliensatz kann als elektronisches Dokument beim Autor angefordert werden.
Helmut Zell
Helmut Zell, 1952, Engineer, Ph.D. in Economics, first stay in Tanzania as volunteer end of the 70th, research for his dissertation in 80th. Before retirement he worked as Senior Expert in the project Private Sector Participation for President's Office, Public Service Management in Dar es Salam. He lives in Remagen, Germany.
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Book preview
Projektmanagement - Helmut Zell
Inhaltsverzeichnis
Einführung: Projekte und Projektmanagement
1.1 Die Aktualität von Projektmanagement
1.2 Projekte und ihre Eigenschaften
1.3 Projektmanagement. Definition und Aufgabe
Der Projektstart
2.1 Der Projektstart legt das Fundament
2.2 Projektziele klären
2.3 Projektphasen festlegen. Die Grobplanung
2.4 Projektorganisation
2.5 Projektleiter und Team
2.6 Umfeld- / Stakeholder-Analyse
2.7 Risikomanagement
2.8 Projektkommunikation
2.9 Der Projektstart-Workshop (PSW)
2.10 Das Kickoff-Meeting: Der offizielle Start
Projektplanung
3.1 Projektstrukturplan (PSP) und Arbeitspakete
3.2 Ablaufplanung
3.3 Zeit- und Terminplanung
3.4 Ressourcenplanung
3.5 Kostenplanung
3.6 Finanz- und Budgetplanung
3.7 Schätzmethoden
Durchführung und Projektcontrolling
4.1 Aufgaben in der Durchführungsphase
4.2 Projektcontrolling vorbereiten
4.3 Projektsteuerungszyklus
4.4 Terminkontrolle
4.5 Kostenkontrolle
4.6 Leistungskontrolle
4.7 Ursachenanalyse
4.8 Steuerungsmaßnahmen
4.9 Revision der Planung
4.10 Projektdokumentation
4.11 Projektberichte
Der Projektabschluss
5.1 Der Projektabschluss wird oft vernachlässigt
5.2 Aufgaben für den Projektabschluss
5.3 Projektabschlusssitzung
5.4 Abschlussfeier
Literatur und Links
Multiple-Choice-Aufgaben
Aufgaben zu Lektion 1. Einführung
Aufgaben zu Lektion 2. Der Projektstart
Aufgaben zu Lektion 3: Projektplanung
Aufgaben zu Lektion 4: Durchführung und Steuerung
Aufgaben zu Lektion 5: Projektabschluss
Lösungen zu den Multiple-Choice-Aufgaben
Einleitung
Dieses Buch stellt die Grundlagen des Projektmanagements in kompakter Weise umfassend dar. Es eignet sich sowohl zum Selbstlernen als auch zur Lernergänzung für Teilnehmer an Fortbildungskursen und Studierende. Mitarbeiter von Unternehmen werden durch das Buch in die Lage versetzt, Projekte eigenständig zu planen und durchzuführen. Das Buch beruht auf den Praxiserfahrungen des Autors als Ingenieur sowie auf seinen Lehrerfahrungen als Fachhochschuldozent und Trainer. Im Untertitel finden Sie die drei Begriffe „Lernen, „Lehren
und „für die Praxis".
„Lernen", weil Sie es als individuell Lernender nutzen können, um sich Kenntnisse in Projektmanagement anzueignen. Sie erfahren alles über die grundlegenden Konzepte, Methoden und Instrumente des Projektmanagements. In Ergänzung zu diesem Buch gibt es ein eLearning-Programm, das über die gleiche Gliederungsstruktur verfügt und somit kompatibel mit diesem Buch ist. Zu diesem eLearning-Angebot bekommen Sie Zugang über www.copendia.de/.
„Lehren", weil Sie es als Dozent oder Trainer für Ihre Vorlesungen oder Ihre Seminare nutzen können. Zu diesem Zweck steht Ihnen ein Foliensatz mit rund 200 Folien zur Verfügung, der kostenlos auf der Website des Autors www.ibim.de sowie www.pm-lernen.de zum Download bereitsteht. Dort finden Sie auch ergänzende Lehr- und Lernmaterialien.
„Für die Praxis", weil das Buch für die konkrete Aufgabenstellung in der Praxis konzipiert wurde. Es werden die Dinge dargestellt, die Ihnen in der Projektpraxis häufig begegnen werden. Dafür werden Ihnen bewährte Methoden und Instrumente vermittelt.
Das Buch besteht aus 5 Lektionen:
Lektion 1 gibt eine Einführung in Projekte und Projektmanagement, erläutert die Vorteile eines systematischen Projektmanagements und grundlegende Definitionen.
Lektion 2 behandelt den Projektstart als die Phase, in der das Projekt vorbereitet wird. Dazu gehören 9 einzelne Aufgaben – von der Zielbestimmung bis zum Kickoff-Meeting.
Lektion 3 Projektplanung
ist gegliedert in die Schritte Projektstrukturplan, Ablaufplan, Terminplan, Ressourcen- und Kostenplan sowie die Finanz- und Budgetplanung.
In Lektion 4 Durchführung und Projektcontrolling
lernen Sie alles über die Aufgaben, die notwendig sind, um das Projekt umzusetzen.
Lektion 5 stellt dar, wie ein Projekt ordnungsgemäß abgeschlossen wird.
Am Ende des Buches stehen – aufgeschlüsselt nach Lektionen – Übungsaufgaben, mit denen Sie Ihren Lernerfolg überprüfen und das Gelernte vertiefen können.
1 Einführung: Projekte und Projektmanagement
Abb. 1-1: Überblick Lektion 1
Diese Einführungslektion gibt Ihnen in drei Abschnitten einen Überblick über den Themenbereich „Projekte und Projektmanagement". Sie erfahren, warum Projektmanagement wichtig ist, und warum es auch in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen wird. Sie lernen kennen, was die besonderen Eigenschaften von Projekten sind und was sie von anderen Vorhaben unterscheiden. Und Sie erfahren, was eigentlich Projektmanagement ist und welche Vorteile Sie haben, wenn Sie die zur Verfügung stehenden Methoden und Instrumente des Projektmanagements anwenden.
1.1 Die Aktualität von Projektmanagement
Projektmanagement hat eine lange Geschichte. Schon der Bau der Pyramiden, des Suezkanals und des Kölner Doms waren komplexe Aufgaben, die ein hohes Maß an Planung und Organisation erforderten. Die direkten Ursprünge des heutigen Projektmanagements liegen im 2. Weltkrieg, in dem US-Militärs Methoden zur Steuerung des massenhaften Einsatzes von Menschen und Material entwickelten. Das größte militärische Forschungsprojekt dieser Art war das Manhattanprojekt, in dem die USA die Atombombe bauten. Diese Planungs- und Managementmethoden wurden vom Militär und der Raumfahrt (z.B. beim Apollo-Programm der NASA) weiterentwickelt. In den 60er Jahren wurden sie schließlich auf die Industrie übertragen und finden inzwischen auf breiter Ebene auch in kleinen und mittleren Unternehmen Anwendung. Viele Aufgaben in den Unternehmen werden immer häufiger als Projekte geplant und realisiert.
Projekte sind also nichts Neues. Sie wurden schon früher durchgeführt, ohne dass allerdings dieser Begriff verwendet worden wäre. Doch damals musste man sich bei den organisatorischen und planerischen Aufgaben auf den gesunden Menschenverstand und handgestrickte Methoden verlassen. Heute stellt jedoch das Projektmanagement dafür ein umfangreiches Repertoire an ausgereiften Methoden und Instrumenten zur Verfügung, die die Projektarbeit wesentlich erleichtern und bessere Projektergebnisse ermöglichen.
Projektmanagement gewinnt an Bedeutung
Doch warum hat heute Projektmanagement diese enorme Bedeutung? Die tieferen Ursachen liegen in den veränderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen:
Abb. 1-2: Steigende Bedeutung von Projektmanagement
Wettbewerbsfähigkeit setzt heutzutage für ein Unternehmen die Fähigkeit voraus, innovative Produkte und kundennahe Dienstleistungen in möglichst kurzen Zeitabständen auf den Markt zu bringen. F+E-Projekte und Produktentwicklungen werden dabei immer wichtiger und zahlreicher. Früher hieß der Werbespruch bei VW: „Er läuft und läuft und läuft." Gemeint war der VW-Käfer, der über mehrere Jahrzehnte hinweg in nahezu unveränderter Form vom Band lief. Und heute? Jedes Jahr ein neues Modell, unzählige Varianten. Und das ist nicht nur bei Autos so, noch kürzer sind die Produktlebenszyklen bei Computern und Handys. Und wie werden die konzipiert und gebaut? Natürlich im Rahmen von Projekten. Viele IT-Maßnahmen sowohl im Bereich der Hardware als auch der Software wurden und werden im Rahmen von Projekten durchgeführt. In den Unternehmen wurden Computer eingeführt, das musste geplant werden, Mitarbeiter mussten geschult werden, etc.
Im April 2007 hatte die Deutsche Bank Research die ziemlich spektakuläre Prognose gewagt, dass die Projektwirtschaft im Jahre 2020 15 Prozent der Wertschöpfung in Deutschland liefern wird (in 2007 waren es noch 2 Prozent). Eine zu Beginn 2010 vorgelegte Studie des Instituts für Beschäftigung und Employability an der FH Ludwigshafen bestätigt diesen Trend. Danach ist die betriebliche Projektwirtschaft als Organisationsform, bei der bestimmte Gruppen von Mitarbeitern, entweder ganz oder teilweise - in Projekten tätig sind, in der breiten Mehrheit der Unternehmen (74 Prozent) bereits fest etabliert. Im Durchschnitt hat sie bereits einen Anteil von 37 Prozent an den gesamten Arbeitsabläufen. [Harvard Business Manager, Februar 2010]
Vorteile eines systematischen Projektmanagements
Die Einführung eines systematischen Projektmanagements ist erst einmal mit Aufwand verbunden. Insbesondere müssen die Mitarbeiter geschult werden. Angesichts dieses Aufwands stellt sich die Frage: Welche Vorteile sind damit verbunden? Untersuchungen zum Nutzen von Projektmanagement kommen zu dem übereinstimmenden Ergebnis, dass die Vorteile den eventuellen zusätzlichen Aufwand weit überkompensieren [PM-Fachmann, S. 46ff.]. Als Vorteile werden genannt:
Hohe Qualität von Produkten und Leistungen und dadurch Zufriedenheit des Auftraggebers
Rasche Realisierung und hohe Plantreue (Qualität, Termine, Ressourcen, Kosten)
Kostenoptimierung
Sicherung der Akzeptanz der Lösung durch Teamarbeit und gezieltes Projektmarketing
Höhere Mitarbeiterzufriedenheit
Klare Zuständigkeiten
Individuelles und organisatorisches Lernen
Transparenz und Nachvollziehbarkeit durch Projektdokumentation
Im Grunde gibt es keine Alternative: Man kann komplexe Vorhaben nicht Handstricken oder nur mit dem gesunden Menschenverstand angehen. Es wäre Verschwendung, die bewährten Projektmanagement-Methoden nicht zu nutzen. Alle Erfahrungen zeigen, dass mit ihrer Hilfe Vorhaben besser, schneller, zielgenauer und fehlerfreier durchgeführt werden können.
1.2 Projekte und ihre Eigenschaften
Obwohl für jeden klar zu sein scheint, was ein Projekt ist, lohnt es sich trotzdem, dazu einige Überlegungen anzustellen. Was also ist ein Projekt? Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat dafür eine Begriffsdefinition formuliert.
Projekt: Vorhaben, das im Wesentlichen durch Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z.B. Zielvorgabe; zeitliche, finanzielle, personelle oder andere Begrenzungen; Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben; projektspezifische Organisation.
(DIN 69901)
Der Vorteil solcher Begriffsdefinitionen besteht darin, dass die Begriffsinhalte in Theorie und Praxis vereinheitlicht werden. Denn wenn jeder Autor seine eigene Definition verwendet, leidet die Verständlichkeit.
Zentrale Merkmale von Projekten sind in der DIN-Definition genannt: Zielvorgabe, die zeitliche Befristung und die eigene Organisation, die von den anderen Organisationseinheiten im Unternehmen abgegrenzt ist.
Wann ist ein Vorhaben ein Projekt?
Nicht jedes x-beliebige Vorhaben sollte als Projekt bezeichnet werden. Manchmal wird der Begriff leider zu inflationär verwendet; für dieses Phänomen spricht man schon mal scherzhaft von „Projektitis". Über die von DIN genannten Charakteristiken von Projekten hinaus lassen sich weitere, für Projekte typische Merkmale ausmachen. Je mehr dieser Merkmale für ein Vorhaben zutreffen, umso stärker ist sein Projektcharakter und umso mehr lohnt es sich, die Methoden und Instrumente des Projektmanagements einzusetzen.
Charakteristische Unterschiede zwischen Serienfertigung- und Projektarbeit
In der produzierenden Industrie und in der Landwirtschaft werden Güter fast ausschließlich in Form von Routineprozessen hergestellt. In Projekten fehlt diese Routine. Projektarbeit unterscheidet sich ganz erheblich von der sonst üblichen Arbeit in den Abteilungen, die in weit stärkerem Maß von Routineabläufen geprägt ist [vgl. Litke, 2004, S. 19]. Doch auch in anderer Hinsicht unterscheidet sich Projektarbeit von der Serienfertigung.
Projekttypen und -arten
Projekte sind sehr unterschiedlich. So gibt es große und kleine Projekte; manchmal hat man ähnliche Projekte schon früher einmal durchgeführt, manchmal ist das Projekt völlig neuartig. Daher lassen sich unterschiedliche Projekttypen oder Projektarten identifizieren [Patzak / Rattay, 2004, S. 19ff.], die entsprechend ihren Eigenschaften auch besondere Anforderungen an das