Die Schöne und der Abenteurer: Der kleine Fürst 134 – Adelsroman
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"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.
Seit wann liest du denn Illustrierte?«, erkundigte sich Laura Behrend verwundert bei ihrer Freundin und Kollegin Marina von Ahringen, als sie mit einem Becher Kaffee in der Hand den Aufenthaltsraum betrat. Die beiden jungen Frauen waren Krankenschwestern in einer Kinderklinik im süddeutschen Raum, in der Nähe von Stuttgart. Eine halbe Stunde Pause lag vor ihnen.
Marina von Ahringen hob den Blick. »Nie«, antwortete sie mit flüchtigem Lächeln. »Und ich würde es auch jetzt nicht tun, wenn diese hier nicht aufgeschlagen auf dem Tisch gelegen hätte. Ich bin an den Fotos hängen geblieben.«
Sie sah sehr zart und zerbrechlich aus mit ihren feinen hellblonden Haaren, den großen Augen und dem schönen Mund, aber wer sie näher kannte, wusste, dass sich hinter ihrem zarten Äußeren ein starker Wille verbarg. Marina war eine ausgezeichnete Krankenschwester, und niemandem gelang es so gut wie ihr, unglückliche Kinder zu trösten. Es gab nicht wenige Männer in der Klinik, die sich ihr gern genähert hätten, es jedoch nicht wagten. Marina konnte, wenn sie es darauf anlegte, sehr unnahbar wirken, und das hatte bis jetzt noch jeden entmutigt. Sie war erst vor Kurzem wieder an die Klinik zurückgekehrt, nachdem sie zwei Jahre in Afrika gearbeitet hatte.
Laura war ganz anders als ihre Freundin: eine attraktive Brünette, die gern flirtete und es liebte, wenn Männer sich um sie bemühten. Aber es blieb beim Flirten. Bisher hatte sie noch jeden Arzt oder Pfleger abblitzen lassen, der mehr von ihr gewollt hatte. »Eine Beziehung mit einem Kollegen? Niemals!«, sagte sie immer.
Beliebt waren sie beide,
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Book preview
Die Schöne und der Abenteurer - Viola Maybach
Der kleine Fürst –134–
Die Schöne und der Abenteurer
Doch erwidert Christoph Marinas Liebe wirklich?
Roman von Viola Maybach
Seit wann liest du denn Illustrierte?«, erkundigte sich Laura Behrend verwundert bei ihrer Freundin und Kollegin Marina von Ahringen, als sie mit einem Becher Kaffee in der Hand den Aufenthaltsraum betrat. Die beiden jungen Frauen waren Krankenschwestern in einer Kinderklinik im süddeutschen Raum, in der Nähe von Stuttgart. Eine halbe Stunde Pause lag vor ihnen.
Marina von Ahringen hob den Blick. »Nie«, antwortete sie mit flüchtigem Lächeln. »Und ich würde es auch jetzt nicht tun, wenn diese hier nicht aufgeschlagen auf dem Tisch gelegen hätte. Ich bin an den Fotos hängen geblieben.«
Sie sah sehr zart und zerbrechlich aus mit ihren feinen hellblonden Haaren, den großen Augen und dem schönen Mund, aber wer sie näher kannte, wusste, dass sich hinter ihrem zarten Äußeren ein starker Wille verbarg. Marina war eine ausgezeichnete Krankenschwester, und niemandem gelang es so gut wie ihr, unglückliche Kinder zu trösten. Es gab nicht wenige Männer in der Klinik, die sich ihr gern genähert hätten, es jedoch nicht wagten. Marina konnte, wenn sie es darauf anlegte, sehr unnahbar wirken, und das hatte bis jetzt noch jeden entmutigt. Sie war erst vor Kurzem wieder an die Klinik zurückgekehrt, nachdem sie zwei Jahre in Afrika gearbeitet hatte.
Laura war ganz anders als ihre Freundin: eine attraktive Brünette, die gern flirtete und es liebte, wenn Männer sich um sie bemühten. Aber es blieb beim Flirten. Bisher hatte sie noch jeden Arzt oder Pfleger abblitzen lassen, der mehr von ihr gewollt hatte. »Eine Beziehung mit einem Kollegen? Niemals!«, sagte sie immer.
Beliebt waren sie beide, so unterschiedlich sie waren. Laura wurde wegen ihrer unerschütterlich guten Laune und ihres zupackenden Wesens geschätzt, zu Marina hatten alle Vertrauen, sie wurde oft um Rat gefragt oder um Hilfe gebeten. Beides verweigerte sie nie. Sie waren schon früher Freundinnen gewesen, Marinas Aufenthalt in Afrika hatte daran nichts geändert. Laura hatte sie zweimal dort besucht.
Sie ließ sich neben ihrer Freundin in einen Sessel fallen. »Zeig her!«, verlangte sie.
Marina hielt ihr die Illustrierte hin.
»Ach, DIE Geschichte!«, rief Laura. »Na ja, du als Adelige interessierst dich natürlich dafür. Ich muss sagen, dass ich finde, die sollten allmählich mal zugeben, dass der verstorbene Fürst von Sternberg eine Affäre mit einer anderen Frau und mit ihr einen unehelichen Sohn hatte, und dann hat die liebe Seele Ruh. Was ist so schlimm daran? Ich verstehe die ganze Aufregung nicht.« Sie unterbrach sich. »Kennst du die Sternberger?«
Marina schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe mir die Fotos auch nicht angesehen, weil ich mich für diese angebliche Affäre des Fürsten interessiere.« Sie tippte auf einige der Fotos. »Es geht mir mehr um diese Bilder hier.«
Laura beugte sich vor, um besser sehen zu können. »Das ist die Frau, die angeblich die Affäre mit Fürst Leopold hatte«, sagte sie. »Corinna Roeder. Und das da ist ihr Sohn, Sebastian Roeder. Und das …« Sie kniff die Augen zusammen, als sie las, was unter dem Foto stand. »Das sind sie zusammen mit dem Fürsten. Meine Güte, wie viele Beweise brauchen sie denn noch, um endlich zuzugeben, dass der verehrte Fürst auch nur ein normaler Mensch mit Schwächen und Fehlern war?«
Jetzt war es Marina, die auf eins der Bilder zeigte. »Sieh mal, hier.«
»Noch mal der uneheliche Sohn?«, fragte Laura.
Marina schüttelte den Kopf. »Das ist der Fürst, als er so alt war, wie dieser Sebastian Roeder heute ist.«
Laura fing an zu lachen. »Der sieht ja genauso aus wie der Fürst! Und sie leugnen immer noch? Das ist doch wirklich zu albern.«
Marina erwiderte nichts, ihr Blick hing noch immer an den Fotos.
»Was fasziniert dich denn so?«, fragte Laura mit einem Anflug von Ungeduld.
»Ich weiß nicht genau.« Marina klappte die Illustrierte zu und nippte an ihrem Kaffee. »Es ist ja offenbar eine Geschichte, die die Leute sehr beschäftigt.«
»Mich nicht«, erklärte Laura. »Ich meine, es tut mir leid um Prinz Christian von Sternberg, das muss ich sagen. Der hat letztes Jahr seine Eltern bei diesem grässlichen Hubschrauberabsturz verloren, und jetzt kommt eine Frau und behauptet, vor achtzehn oder zwanzig Jahren eine Affäre mit seinem Vater gehabt und von diesem einen Sohn bekommen zu haben. Das ist für einen Fünfzehnjährigen garantiert schwer zu verkraften. Aber so ist das Leben nun mal: Die Menschen sind keine Engel, sie lügen und betrügen, und man muss sie deshalb nicht gleich verdammen, finde ich.«
»So großzügig wie du bist, sind die meisten nicht«, erwiderte Marina. »Fürst Leopold war offenbar für viele ein Vorbild, sie haben ihn verehrt als einen ganz besonderen Menschen, der ja wohl auch viel Gutes getan hat. Wenn so jemand vom Sockel gestürzt wird …«
»Aber das ist es doch gerade!«, rief Laura. »Warum muss man ihn denn überhaupt erst auf einen Sockel stellen? Da fängt das ganze Unglück doch schon an!«
»Schimpf nicht mit mir, ich habe ja mit der ganzen Sache überhaupt nichts zu tun«, sagte Marina.
»Ich schimpfe nicht mit dir, ich rege mich darüber auf, dass sie diese Geschichte nicht beenden.«
»Wer ›sie‹?«, erkundigte sich Marina. »Die Sternberger, meinst du?«
»Wer denn sonst? Diese Corinna Roeder hat alle möglichen Beweise vorgelegt, dass sie wirklich ein Verhältnis mit dem Fürsten hatte, die sollen sie endlich anerkennen.«
»So einfach ist das vielleicht nicht«, widersprach Marina nachdenklich. »Prinz Christian lebt jetzt in der Familie seiner Tante, habe ich gerade gelesen.«
»Ja, aber immer noch auf Schloss Sternberg. Sofia von Kant ist eine Schwester seiner Mutter. Sie ist mit ihrer Familie schon vor vielen Jahren ins Schloss gezogen, damit Prinz Christian nicht als Einzelkind aufwachsen musste. Die beiden Schwestern haben sich sehr gut verstanden, und Sofia von Kant hat ja zwei Kinder, Anna und Konrad. Anna ist jünger als Christian, Konrad ein Jahr älter.«
»Du bist ziemlich gut informiert, dafür, dass dich die Geschichte doch eigentlich überhaupt nicht interessiert«, bemerkte Marina mit einem kleinen amüsierten Lächeln.
»Hey, mach dich bitte nicht über mich lustig, ja?«, rief Laura. »Es nervt mich, dass sie es nicht schaffen, einen Schlussstrich unter diese Affäre zu ziehen, aber zum Beispiel interessiert mich das Schicksal von Prinz Christian durchaus. Als seine Eltern verunglückt sind, gab es niemandem, der nicht mit ihm gefühlt hat, glaube ich.«
»Da war ich ja in Afrika, das habe ich nur aus der Ferne mitbekommen, und ich muss sagen, wir hatten wirklich mit so vielen Problemen zu kämpfen, dass ich mich gar nicht richtig damit beschäftigt habe.«
»Ist ja verständlich, wenn man so weit weg ist und täglich mit dem Tod zu tun hat«, murmelte Laura. »Und wenn man die Leute außerdem überhaupt nicht kennt.« Sie leerte ihren Becher und stand auf. »Ich kaufe mir noch ein paar Kekse, sonst stehe ich den Nachmittag nicht durch. Soll