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Zwergenmärchen: erstes Buch
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Zwergenmärchen: erstes Buch

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Zwerge sind umgangssprachlich kleine Wesen,die vom Aussehen den Menschen ähneln. Sie werden als mythologische Wesen bezeichnet, die ihre Anwesenheit auf der Erde den Göttern verdanken. Ihren Ursprung finden wir in der nordischen Mythologie, wo sie neben den Göttern und Riesen ihr eigenes Reich besitzen. In den Texten der Edda und der altnordischen Isländersagas werden die Zwerge erwähnt. Geboren aus dem Blut des Riesen Brimirs und den Gebeinen Blainns entstanden Modsognir, der mächtigste aller Zwerge sowie die Gründer der Horden Durin und Dvalin. Beide stehen vielen Zwergen als Anführer vor. An anderer Stelle berichtet Snorri, die Zwerge seien als Maden aus dem Fleisch des Urriesen Ymir entstanden. Ihr Wohnort wird dort in den Bergen und unter Felsen angegeben. Allerdings werden auch andere Orte angegeben, die geheimnisvoller und unwirklicher sind. So wird erwähnt, dass die Zwerge aus dem Geschlecht Sindris in einem goldenen Saal in Nidawellir leben.
LanguageDeutsch
Release dateMay 27, 2017
ISBN9783943948752
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    Book preview

    Zwergenmärchen - Verlag Saphir im Stahl

    Ein e-book aus

    dem Verlag

    Saphir im Stahl

    e-book 034

    Zwerge Märchen und Sagen

    Erste Auflage 01.05.2017

    © Saphir im Stahl

    Verlag Erik Schreiber

    An der Laut 14

    64404 Bickenbach

    www.saphir-im-stahl.de

    Titelbild und Zeichnungen: Manfred Huss

    Vertrieb: bookwire

    eISBN: 978-3-943948-75-2

    Herausgeber Erik Schreiber

    Zwerge

    Märchen und Sagen

    1

    Vorwort

    Die Zwerge in Märchen und Sagen

    Zwerge sind umgangssprachlich kleine Wesen, die vom Aussehen den Menschen ähneln. Sie werden als mythologische Wesen bezeichnet, die ihre Anwesenheit auf der Erde den Göttern verdanken. Ihren Ursprung finden wir in der nordischen Mythologie, wo sie neben den Göttern und Riesen ihr eigenes Reich besitzen. In den Texten der Edda und der altnordischen Isländersagas werden die Zwerge erwähnt. Geboren aus dem Blut des Riesen Brimirs und den Gebeinen Blainns entstanden Modsognir, der mächtigste aller Zwerge sowie die Gründer der Horden Durin und Dvalin. Beide stehen vielen Zwergen als Anführer vor. An anderer Stelle berichtet Snorri, die Zwerge seien als Maden aus dem Fleisch des Urriesen Ymir entstanden.

    Ihr Wohnort wird dort in den Bergen und unter Felsen angegeben. Allerdings werden auch andere Orte angegeben, die geheimnisvoller und unwirklicher sind. So wird erwähnt, dass die Zwerge aus dem Geschlecht Sindris in einem goldenen Saal in Nidawellir leben. Sie gelten im Volksglauben als geizig und listig, tückisch und hinterhältig. Andererseits sind sie aber auch schlau, zauberkundig und hilfreich. Ihr Aussehen wird seit ein paar hundert Jahren mit Zipfelmütze und Bart beschrieben. Gerade Letztere ist es, womit man einen Zwerg besiegen kann. So konnte Siegfried den Zwerg Alberich am Bart packen und dessen Hort und Tarnkappe erringen. Oder andernorts wird ein Zwerg mit eingeklemmten Bart (wie bei Schneeweißchen und Rosenrot) gesehen, der sich nicht mehr selbst befreien kann. Mit dem Abschneiden des Bartes verliert er dabei viel seiner Kraft und Ansehen.

    Der Beruf der Zwerge wird hauptsächlich als Schmied und Kunstschmied / Goldschmied angegeben. So wird immer wieder von ihrer Goldschmiedekunst und ihren großen Schätzen gesprochen. Ihr hauptsächliches Material ist jede Art Erz und deren Verarbeitung. Als Schmiede bauten sie die benötigten Erze selbst ab und verhütteten sie. Aus diesem Grund galten sie nicht nur als tüchtige Bergleute und Metallurgen, sondern verlegten die Erzähler den Wohnsitz der Zwerge oft unter die Erde. Diese unterirdischen Wohnungen und der sagenhafte goldene Saal werden mit jeder weiteren Erzählung zu unterirdischen Palästen voller Schätze und Wunderdinge. Bereits in der Edda und den Islandsagas findet sich das Motiv der Zwerge als Schatzhüter. Im Laufe der Zeit erlernten die Zwerge ganz normale Gewerke wie Bäcker, Tischler und Schuster etc. Zwerge leben in der Regel in größeren Gesellschaften, die sich mit den sozialen Begebenheiten änderten. Früher waren es Sippen und kleinere Familienverbände, es folgten aristokratische Gesellschaften mit Königen und Herzögen. Die Zwerge fanden sich auch zu Gilden und Ständen zusammen, den menschlichen Städtern gleich. Die Kunstfertigkeit der Zwerge übersteigt zudem die der Menschen. Ihr Vorteil sind die ihnen eigenen Zauberkräfte. Mit diesen gelingt es, aus einem einfachen Gewerk etwas weitaus mächtigeres herzustellen. Etwa den Speer Gungnir für den Gott Wotan, den Hammer Mjölnir für Donar oder einfach Tarnkappen wie bei den Zwergen Laurin und Alberich.

    Die Zwerge spielen hauptsächlich in alten Sagen eine Rolle, wenn es darum geht, Abenteuer in den Bergen zu beschreiben. Die bekannteste Sammlung mit Märchen haben die Gebrüder Grimm angelegt in ihren Kinder- und Hausmärchen. Später kamen die sogenannten Kunstmärchen hinzu, die seit ein paar Jahrzehnten als Fantasy-Literatur ihre Erweiterung fanden.

    Gerade in dieser neuen Literaturgattung änderten sich die Zwerge von den kleinen kaum kindergroßen Lebewesen zu Kriegern und Kämpfern. Die Größe variiert in den Erzählungen. Manchmal daumendick (ca. 2 cm) und Handbreit (ca. 10 cm) hoch, dann wieder groß wie eine Spanne (ca. 20 cm), ein Schuh (ca. 40 cm) oder Elle (ca. 50 cm), dann wieder reichen sie den Helden bis ans Knie oder an den Gürtel. Ihre Pferde sind nie größer als Rehe oder Ziegenböcke. Neben ihrem hervorragenden Merkmal des Bartes, zuweilen werden die wenigen Zwergenfrauen auch mit Bart beschrieben, besitzen sie, je nach Ausprägung gut oder böse, große leuchtende Augen, manchmal klein und lichtempfindlich. Oft werden missgestaltete Füße erwähnt, die sie zu verdecken suchen. Dann sind es Gänseoder Vogelfüße, erkennbar an den Spuren, die sie hinterlassen, oder nach rückwärts verdrehten Füßen.

    Hauptsächlich stellten Sie Waffen für Götter und Menschen her, die im Kampf gegen die Riesen von Vorteil waren. Zwar immer noch kleiner als Menschen, dafür aber kompakter und stärker und vor allem größer als die Zwerge der Sagen wurden aus ihnen bald Krieger. In dieser Hinsicht war gerade J. R. R. Tolkien mit seinen Zwergen aus dem Herrn der Ringe prägend und fanden in Markus Heitz, Michael Peinkofer und T. S. Orgel ihre neueren Entsprechungen und Weiterentwicklungen. In der heutigen Zeit sind Zwerge eher dem Vorbild Tolkiens angenähert und für die anderen Sagen-Zwerge wird wieder mehr die regionale Bezeichnung genannt. Bergmännchen, Erdmännchen, Moosweibchen, Unterirdische und andere Namen mehr.

    Bickenbach 10.012017

    Inhaltsverzeichnis

    Eine deutsche Sage

    Der Schmied und die Zwerge von Müngsten

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Der Zug der Zwerge über den Berg

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Der Zwerg und die Wunderblume

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Die Füße der Zwerge

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Die Heilingszwerge

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Die Osenberger Zwerge

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Die Zwerge auf dem Baum

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Die Zwerge auf dem Felsstein

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Die Zwerge bei Dardesheim

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Die Zwerglöcher

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Steinverwandelte Zwerge

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Zwerge ausgetrieben

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Zwerge leihen Brot

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Die Abfahrt der Zwerge aus den Hüttemer Bergen

    Eine deutsche Sage

    Die Zwergenschmiede im Hüggel bei Osnabrück

    Eine deutsche Sage

    Der einkehrende Zwerg

    Eine deutsche Sage

    Der böse Zwerg und die Fliege

    Ludwig Bechstein

    Zwergenmützchen

    Wilhelm Hauff

    Der kleine Muck

    Eine deutsche Sage

    Der starke Zwerg auf dem Kyffhäuser

    Eine deutsche Sage

    Der Zwerg von Volkringhausen und das Hirtenmädchen

    Eine spanische Sage

    Der Zwerg

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Schneeweißchen und Rosenrot

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Die sieben Raben

    Ein slawisches Märchen

    Der Zwerg und das Fass Bier

    Eine deutsche Sage aus Hannover Mündlich in Ettenbüttel, Gilde und Leiferde

    Die Zwerge im Schalks- und im Wohldenberge

    Eine deutsche Sage aus dem Spessart

    Die Zwerge im Joßgrund

    Kinder- und Hausmärchen in den Alpenländern

    Der Hirt und die Zwerge

    Eine deutsche Sage aus dem Harz

    Zwerge in der Mühle

    Eine deutsche Sage aus Niedersachsen

    Die Zwerge von Hitzacker

    Eine schweizer Sage aus St. Gallen

    Die guten Zwerge

    Eine irische Sage

    Der Zwergenprinz

    Eine deutsche Sage

    Der Zwerg und der Schuhmacher

    Ludwig Bechstein

    Das stille Volk zu Plesse

    Ernst Moritz Arndt

    Der leichte Pflug

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Der Scherfenberger und der Zwerg

    Eine deutsche Sage aus Greifswald

    Die Erdgeister in Greifswald

    Eine deutsche Sage von der Ostsee

    Die Unterirdischen bei Bernstein

    Eine deutsche Sage

    Zwerge bei der Hochzeit in Molden

    Eine deutsche Sage vom Lüningsberg

    Goldkegel von Aerzen

    Eine deutsche Sage

    Die Sage vom Fährmann

    Ein indisches Märchen

    Der große Teich

    Ein kurdisches Märchen

    Na ar Ogli

    Ein syrisches Märchen

    Zwerge

    Eine Sage aus Estland

    Der Zwerge Streit

    Eine deutsche Sage

    Der Schmied und die Zwerge von Müngsten

    Bei Müngsten im Wuppertal wohnten Zwerge in steilen Felsen auf dem rechten Ufer des Flusses. Einmal kam um Mitternacht ein Hammerschmied vom Wirtshaus des Weges daher. Als er in die Gegend der Zwerglöcher gelangte, blieb er verwundert stehen; er hörte ganz deutlich helles Lachen und Jauchzen. Und da sah der Schmied auch schon im Mondschein die kleinen Kerlchen zwischen den Bäumen und Felsen herumspringen; manche warfen vor Vergnügen ihre Mützen in die Luft und fingen sie wieder auf, andere tanzten lustig das Flussufer entlang. Auf einmal gab's ein lautes Jammern. Einem der kleinen Schelme war die Mütze in die Wupper gefallen, alle rannten hin und sahen entsetzt, wie das Käppchen fortschwamm. Was sollte der Arme machen? Ohne seine Mütze war er ja kein richtiger Zwerg mehr! Das tat nun dem guten Hammerschmied leid; er stieg ins Wasser, fischte die Mütze heraus und gab sie dem Zwerg, der sich sehr darüber freute.

    Der Schmied ging nun nach Hause, stellte sich noch Roheisen an den Amboss zurecht, weil er früh an die Arbeit gehen musste, und legte sich dann zu Bett. Als er aber am andern Morgen die Schmiede betrat, fand er statt des Roheisens den schönsten Stahl vor. Und das ging nun so fort, Nacht für Nacht; bald war er der wohlhabendste Mann in ganz Remscheid. Aber die Neugierde, wie das mit dem Eisen zuging, ließ den Mann nicht ruhen.

    Eines Abends versteckte sich der Schmied hinter dem Blasebalg; bald hörte er auch ein feines Geräusch, und herein kam der Zwerg, dem er damals geholfen hatte, mit einem Schurzfell angetan, eine silberne Lampe in der Hand. Der Schmied musste sich bemühen still zu sein, um nicht loszuplatzen, so spaßig sah der kleine Mann aus. Nun holte der Zwerg sein Hämmerchen aus dem Schurzfell und fing an zu hämmern. Die Schläge hörte man kaum, aber das Eisen dehnte sich wie Wachs, und in wenigen Stunden lag der Stahl fertig da.

    Nun wollte sich der Hammerschmied auch nicht lumpen lassen; er bestellte bei dem besten Schneider ein goldgesticktes Wämschen für seinen kleinen Gesellen und legte es ihm am Abend, fein verpackt, hin. Das Männchen kam, öffnete vorsichtig das Paketchen und lachte übers ganze Gesicht vor Freude. Schnell hatte es sein graues Röckchen aus- und das neue angezogen, besah sich von oben bis unten und rief: „Wat brukt en Jonker te schlipen, de en ruaden Rock anhett?", und ließ sich seitdem nicht mehr sehen.

    Einstens sind Zwerge öfters bei Schmieden und anderen Arbeitern eingekehrt und haben ihnen geholfen. Leider sind diese Zeiten verklungen!

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Der Zug der Zwerge über den Berg

    Auch auf der Nordseite des Harzes wohnten einst viel tausend Zwerge oder Kröpel in den Felsklüften und den noch vorhandenen Zwerglöchern. Bei Seehausen, einem magdeburgischen Städtchen, zeigt man ebenfalls solche Kröpellöcher. Aber nur selten erschienen sie den Landesbewohnern in sichtbarer Gestalt, gewöhnlich wandelten sie, durch ihre Nebelkappen geschützt, ungesehen und ganz unbemerkt unter ihnen umher. Manche dieser Zwerge waren gutartig und den Landesbewohnern unter gewissen Umständen sehr behilflich; bei Hochzeiten und Kindtaufen borgten sie mancherlei Tischgeräte aus den Höhlen der Zwerge. Nur durfte sie niemand zum Zorn reizen, sonst wurden sie tückisch und bösartig und taten dem, der sie beleidigte, allen möglichen Schaden an. In dem Tal zwischen Blankenburg und Quedlinburg bemerkte einmal ein Bäcker, dass ihm immer einige der gebackenen Brote fehlten, und doch war der Dieb nicht zu entdecken. Dieser beständig fortdauernde geheime Diebstahl machte, dass der Mann allmählich verarmte. Endlich kam er auf den Verdacht, die Zwerge könnten an seinem Unheil schuld sein. Er schlug also mit einem Geflechte von schwanken Reisern so lange um sich her, bis er die Nebelkappen einiger Zwerge traf, die sich nun nicht mehr verbergen konnten. Es wurde Lärm. Man ertappte bald noch mehrere Zwerge auf Diebereien und nötigte endlich den ganzen Überrest des Zwergvolks auszuwandern. Um aber die Landeseinwohner einigermaßen für das Gestohlene zu entschädigen und zugleich die Zahl der Auswandernden überrechnen zu können, wurde auf dem jetzt sogenannten Kirchberg bei dem Dorfe Thale, wo sonst Wendhausen lag, ein groß Gefäß hingestellt, worin jeder Zwerg ein Stück Geld werfen musste. Dieses Faß fand sich nach dem Abzuge der Zwerge ganz mit alten Münzen angefüllt. So groß war ihre Zahl. Das Zwergvolk zog über Warnstedt (unweit Quedlinburg) immer nach Morgen zu. Seit dieser Zeit sind die Zwerge aus der Gegend verschwunden. Selten ließ sich seitdem hier und da ein Einzelner sehen.

    Jakob und Wilhelm Grimm

    Der Zwerg und die Wunderblume

    Ein junger, armer Schäfer aus Sittendorf an der südlichen Seite des Harzes in der Goldenen Aue gelegen, trieb einst am Fuß des Kyffhäusers und stieg immer trauriger den Berg hinan. Auf der Höhe fand er eine wunderschöne Blume, dergleichen er noch nicht gesehen, pflückte und steckte sie an den Hut, seiner Braut ein Geschenk damit zu machen. Wie er

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