Zeuss
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Er wird einen Mann treffen, der sieben Jahre Haft abgesessen hat, weil er bei einer wilden Silvesterparty im Suff seine Frau erschlagen haben soll.
Sein Name: Zeuss. Sein Problem: Er kann sich nicht an die Tat erinnern.
De Winter soll herausfinden, woran niemand zweifelt: ob Zeuss zu Recht hinter Gittern saß – oder ob möglicherweise doch seine kriminellen Geschäftspartner dahinterstecken.
Aber noch bevor die eigenwillige Ermittlung richtig in Gang kommt, wird auf Zeuss ein Anschlag verübt ...
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Book preview
Zeuss - Alfred Hellmann
(Ratgeber)
1. Kapite l
Es war einer dieser Tage, an denen man mit dem falschen Fuß auf einen richtigen Nagel tritt; einer dieser gemeinen, bleichgesichtigen Tage, die einem schon beim ersten Schluck Kaffee mit bösem Wispern versprechen, dass die gute alte Sonne niemals wieder scheinen wird; einer dieser Tage, an denen man die Tapete mit den Fingernägeln von den Wänden kratzen könnte oder – am besten noch in Unterwäsche – auf die Straße rennen möchte, um sich jemanden zu suchen, dem man endlich »Du Arschloch!« ins Gesicht brüllen kann.
Es war einer dieser quälend schrägen Tage, die ganz ohne Farbe auskommen.
Hendrik de Winter saß im Bademantel an seinem Schreibtisch und bewegte sich nicht. Mit der tief in die Stirn gezogenen Frotteekapuze sah er aus wie ein depressiver Mönch.
Noch vor einer Minute hatte er auf die Tastatur eingehämmert wie ein vollgekokster Pianist – mit wildem Blick und wehenden Ärmeln –, aber dann war er hochgezuckt, hatte eine unkontrollierte seitliche Bewegung gemacht und war erstarrt.
Seine Hände schwebten über der Tastatur, sein Blick wanderte nach links und fixierte den inneren Saum der Bademantelkapuze. Er hob die rechte Hand, nestelte an dem dicken Stoff herum und zog schließlich, ganz langsam, ein außergewöhnlich langes blondes Haar aus dem Gewebe. Mit spitzen Fingern hielt er es von sich weg und betrachtete es mit einem Maß an Ekel, das einem Schweinebandwurm eher angemessen gewesen wäre.
Auf dem Schreibtisch klingelte das Telefon. Ohne das Haar aus den Augen zu lassen, nahm de Winter mit der linken Hand den Hörer auf.
»Was?«
»Guten Tag«, sagte eine etwas heisere Männerstimme, »die Firma Dr. Messing & Partner hier, mein Name ist Carl Messing – mit wem spreche ich bitte?«
»Du weißt genau, mit wem du sprichst, du Arschloch, was willst du?«
»Ich habe eine Überraschung für dich, de Winter.«
»Und zwar?«
»Du fährst morgen nach Holland.«
»Tue ich das?«
»Ja, das tust du.«
»Und warum tue ich das?«
»Du tust das, weil du ein ganz armer Willi bist, der sich freut wie ein Slumbewohner, wenn er sein lächerliches Einkommen, das er aus einer ebenso lächerlichen Tätigkeit bezieht, ein wenig aufbessern kann. Kurzum, du tust es aus dem besten Motiv der Welt: für Geld.«
Hendrik starrte weiter auf das Haar und fragte sich, wem es, juristisch betrachtet, jetzt gehörte. Damit kam er allerdings nicht weit, denn er war kein Jurist. Messing war Jurist, aber ihn wollte er nicht fragen.
Fest stand: Dieses Haar war ein ehemaliger Bestandteil seiner ehemaligen Freundin. Fest stand außerdem: Der Bademantel musste in die Reinigung. Und natürlich – auch das stand leider außer Frage – hatte Messing recht: Seine aktuelle berufliche Tätigkeit war ein Witz.
Hendrik arbeitete als etwas, das mit außerordentlichem Wohlwollen, und weil die Berufsbezeichnung nicht geschützt war, als Journalist bezeichnet werden könnte. Er schrieb für die deutsche Printausgabe der international verbreiteten Zeitschrift Wahre Geheimnisse. Sie bot »Menschen wie du und ich« die Chance, ihre persönlichen Erlebnisse zu veröffentlichen. »Wahre Geschichten – vom Leben geschrieben«, lautete der Untertitel.
Vermutlich wusste Messing, dass Hendrik das komplette Rahmenprogramm schrieb – nicht nur »Mein Horoskop«, »Reise und Kultur«, »Spaß und Wellness« und »Mein Tier und ich«, sondern auch Seiten wie »Fashion und Lifestyle«, »Beauty Tipps und Trends« bis hin zu »Hallo, hier spricht der Pflanzendoktor«.
Was Messing hoffentlich nicht wusste, war, dass Hendrik auch sämtliche Wahren Geschichten verfasste. Tatsächlich schrieb Hendrik ganz allein, Monat für Monat, die komplette Zeitschrift.
Der Verlag lieferte die Rohvorlagen für die Rubriken, irgendein Kellersklave erledigte das Layout, und fertig war das Machwerk. Im Großen und Ganzen konnte Hendrik schreiben, was er wollte, und das tat er ohne Skrupel – immer entsprechend seiner jeweiligen Gefühlslage. Und dass die seit einiger Zeit miserabel war, bekam die leidgeprüfte Leserschaft zu spüren.
Vermutlich würde sich die Zeitschrift ohnehin nicht mehr lange halten, und Hendrik würde sich wieder einen anderen Job suchen müssen. Von den Aufträgen von Dr. Messing & Partner konnte er jedenfalls nicht leben. Aber ablehnen konnte er sie auch nicht.
»Worum geht’s?«, fragte er und starrte auf das Haar.
»Du wirst einen Mann treffen. Du wirst ihm zuhören. Du wirst ihm zustimmen. Du wirst ihn bestätigen, und, falls nötig, wirst du sein Händchen halten bis er fertig ist. Also genau dein Kompetenzprofil.«
»Vielleicht solltest du einfach einen ambulanten Pflegedienst beauftragen? Worum geht es?«
»Um einen Mord, beziehungsweise einen Totschlag. Aber vor allem geht es darum, dass dem Mann jemand zuhört, was freiwillig so schnell niemand tun wird, denn dieser Typ ist das, was man als Polyphrasiker bezeichnet.«
»Um dir den Gefallen zu tun: Was ist ein Polyphrasiker?«
»Ein Sprechzwängler, ein Verbal-Diarrhötiker; so jemanden fragst du nach der Uhrzeit, und er legt los wie ein gedopter MP3-Player und erzählt dir sein ganzes Leben.«
»Schön, also jemand, der viel und schnell redet. Und dieser Mord? Was ist damit? Wann ist der ist der passiert?«
Messing zögerte.
»Vor sieben Jahren und neun Monaten.«
»Vergiss es.«
»Warte, lass mich doch erst mal …«
»Nein! Du weißt ganz genau, dass man solche alten Geschichte nicht aufklären kann.«
»Darum geht es ja auch gar nicht.«
»Darum geht es nicht? Was soll das heißen? Worum geht’s denn dann?«
»Na ja, diese Geschichte ist eigentlich längst abgeschlossen, verstehst du, auch juristisch.«
»Welche Geschichte, sag mir endlich, worum es geht, verdammt.«
»Es geht um den Tod seiner Frau«
»Aha. Die ist also vor fast acht Jahren getötet worden.«
»Genau.«
»Und jetzt …«
»… will der Mann wissen, was wirklich passiert ist.«
»Gut, dass kann ich verstehen. Es gab also einen Täter, aber der Auftraggeber ist sich nicht sicher, ob der es wirklich war? Und er will den wirklichen Mörder nicht entkommen lassen.«
»So in etwa könnte man das sagen, ja.«
»Und gibt es irgendwelche neue Fakten? Neue Beweise? Verdächtige?«
»Nein. Das heißt: doch – einen Verdächtigen gibt es schon, nur keinen wirklich neuen.«
»Wen hat er denn im Verdacht, der Mann?«
»Sich selbst.«
»Wie bitte?«
»Sich selbst.«
»Moment, nur damit ich das richtig verstehe: Dein Auftraggeber will, dass wir gegen ihn selbst ermitteln?«
»Ja.«
»Aha! Das dürfte die Sache wesentlich erleichtern. Spielt er mit dem Gedanken freiwillig zu gestehen, oder möchte er es aus sich rausprügeln lassen? Das lässt sich arrangieren.«
»Er weiß es nicht.«
»Er weiß was nicht?«
»Ob er seine Frau erschlagen hat.«
»Scheint aber ein ziemlich schlechtes Gedächtnis zu haben, der Mann.«
»Genau das ist das Problem. Der hat früher gesoffen wie ein Stier. Eines Tages erwacht er im Knast und ist ein Mörder. So kann’s gehen. Jetzt ist er wieder draußen und will herausfinden, ob er wirklich einer ist.«
»Und wozu? Ich meine, was ist sein Ziel? Eine Wiederaufnahme?«
»Ich glaube nicht.«
»Was dann?«
»Keine Ahnung.«
»Und das ist dir auch egal.«
»Ja, vollkommen egal.«
»Er hat nämlich Geld. Und auch du handelst aus dem besten Motiv der Welt.«
»So ist es. Und deswegen wirst du der netteste, aufmerksamste und interessierteste Zuhörer sein, den dieser Spinner jemals getroffen hat.«
»Und was bei der Geschichte herauskommt, ist wurscht.«
»Ja, aber von mir aus kannst du ihn auch überführen. Egal.«
Hendrik dachte nach. Seine »Wahren Geschichten« hatte er fertig, und mit den meisten Rubriken war er auch schon ganz zufrieden: Die Horoskope gaben keinem Sternzeichen die geringste Chance, den Monat zu überstehen, ohne von Lebensgefährten verlassen, finanziell ruiniert oder Hauptdarsteller eines tödlichen Unfalls zu werden.
Und die Inhalte von »Mein Tier und ich« und von »Hallo, hier spricht der Pflanzendoktor« hatte er größtenteils vertauscht. Bei konsequenter Befolgung seiner Ratschläge, würde so einiges von dem, was sonst miaute oder zwitscherte, plötzlich anfangen zu kreuchen und zu fleuchen oder sich gezwungen sehen, photosynthetisch aktiv zu werden; und so manche Zimmerpflanze würde sich auf einmal pudelwohl fühlen und mit etwas gutem Willen anfangen zu bellen.
Gegen einen kleinen Urlaub war nichts einzuwenden.
»Okay.«
»Gut, morgen früh um sieben Uhr in der Zentrale: Auto, Papiere, Geld, Karten, Dossier und so weiter. Um spätestens fünfzehn Uhr bist du in der Provinz Zeeland, die liegt im Südwesten der Niederlande. Du fährst nach Domburg … »
»Ach, du Scheiße.«
»Was ist los? Kennst du das Kaff?«
»Ja«, stöhnte Hendrik.
»Eine deiner unglücklichen Frauengeschichten? Und jetzt weiß ich auch wie du das hinkriegst. Du nimmst die Tanten mit an den Strand und langweilst sie so lange, bis sie dich abservieren. So kommst du in die richtige Stimmung für deine so genannte Arbeit. Und dann geht’s los: »Tränen im Sand«, »Ein Meer aus Schmerzen«, »Sie ging und kehrte nicht zurück«, »Ohne dich kann ich nicht atmen« und so weiter und so weiter. Kriegt man von diesem Scheiß nicht irgendwann Migräne?«
»Du verstehst gar nichts«, murmelte Hendrik und wunderte sich darüber, dass Messing die Titel seiner Wahren Geschichten vom letzten Monat kannte.
Seine Hand, in der er noch immer das sanft schwingende Haar hielt, wurde allmählich taub. Er ließ es in den Papierkorb segeln.
In Hendriks Leben gab es keine Frauengeschichten. Es gab nur eine einzige Geschichte, und die war nicht einfach unglücklich, sondern ein nicht enden wollendes, nervenzerfetzendes Desaster, ein dröhnender Alptraum aus Schmerz und Lächerlichkeit.
»Wieso mit dem Auto, gibt es da keinen Flughafen?«, fragte Hendrik, um abzulenken. Eigentlich mochte er lange Autofahrten.
»Doch, aber du müsstest da ja dort einen Wagen mieten, und das ist umständlicher und teuerer, als einen von uns zu nehmen. Also, du setzt dich auf der Seeseite vor das Hotel Badpaviljoen. Das …«
»… kenne ich.«
»Gut. Dann weißt du, dass es auf der Düne eine freistehende Glas-Terrasse gibt, die in kleine Gevierte unterteilt ist, die die Namen holländischer Städte oder Provinzen tragen. Du setzt dich in den Glaskasten mit dem Namen »Vlissingen«…«
»… und werfe mit Steinen.«
»… und wartest. Unser Klient heißt Zeuss.«
»Zeus? Im Ernst? Wie Gott? Herr über Donner und Blitz?«
»Ja, ja – so ähnlich. Schreibt sich aber mit zwei s. Und bitte sei wenigstens dieses eine Mal ein bisschen zurückhaltend, denn der Typ scheint tatsächlich jähzornig zu sein.«
»Kein Problem, ich nehme Rosa mit – als Blitzableiter, hihi.«
Messing schwieg einen Moment. Er räusperte sich und sagte leise: »Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist, de Winter.«
»Das ist sogar eine hervorragende Idee! Dann kann sie die Wahrheit aus ihm herausprügeln. Den Anfang mache ich: höre zu, halte Händchen und fordere ihn nachdrücklich, aber unfassbar sensibel dazu auf, die endlich Wahrheit preiszugeben. Idealerweise bricht er sofort zusammen und fängt er an zu reden. Bleibt er bockig, kommt Rosa und prügelt ihm die Scheiße aus dem Leib, bis er gesteht.«
»Im Ernst, de Winter, diese Frau ist gemeingefährlich. Diese Frau gehört in eine Anstalt und zwar mit lebenslänglicher Sicherheitsverwahrung.«
»Möchtest du ihr das vielleicht selbst sagen?«
»Oh, ist sie da? Nein, nein, lass nur, ich muss los, ich habe ein Besprechung, tschüss.« Messing legte auf.
Hendrik zog die Kapuze vom Kopf und blickte auf den Bildschirm:
Top: Der Schönheitstipp des Monats
Titel: Bio-Haarpflegemittel selbst gemacht
Text: Haarpflegemittel selbst herzustellen, ist gar nicht so schwierig wie Sie vielleicht denken. Alles, was Sie dafür brauchen, finden Sie in Ihrer Küche. Probieren Sie es aus!
Foto 1: Dunkles Haar bekommt einen zarten Glanz durch eine Spülung mit Salbei und Rosmarin und einem halben Pfund Gelierzucker. Bei Haarausfall fügen Sie fünf gemörserte Aspirin-Tabletten und drei Löffel Humussubstrat hinzu.
Foto 2: Blondes Haar wird glänzend und geschmeidig durch einen Sud von Salbei, Kamille und den Blüten der Schafgarbe.
Hendrik kniff die Augen zusammen und schrieb es um:
Blondes Haar wird glänzend und geschmeidig durch einen Sud von Salbei, Kamille und den Blüten der Schafgarbe, fünf Teelöffeln Akazienblütenhonig, drei Esslöffeln Sonnenblumenöl und einem viertel Pfund Erdnussbutter .(crunchy). Massieren Sie diese Mischung kräftig ein und lassen Sie sie zwei Stunden einwirken. Das Ergebnis wird Sie überraschen!
Er nickte düster und schickte das Ganze an den Verlag.
2. Kapite l
Dr. Messing & Partner residierte in einem halb verwaisten Gewerbegebiet am Rande Tempelhofs. Das helle, dreistöckige Bürogebäude war dezent, aber umfassend gesichert mit Infrarot-Kameras, Körperschallmeldern und sonstigen mehr oder weniger augenfälligen Maßnahmen.
Auf ihrer Website bezeichnete sich die Firma als Presse- und Informationsdienst, was nicht ganz gelogen war, denn sie beschäftigte sich tatsächlich mit der Beschaffung von Informationen und mit dem Handel von Nachrichten.
Nur ging es hier keineswegs um die Befriedigung eines herausragenden öffentlichen Interesses oder gar um die Meinungs- oder Pressefreiheit, sondern ausschließlich darum, Einfluss auf politische und wirtschaftliche Entscheidungen zu nehmen.
Dementsprechend kamen die Kunden überwiegend aus der Wirtschaft, den Medien und – wenn auch eher verschämt und in Gestalt von Stellvertretern – der Politik.
Gelegentlich bot Messing von sich aus etwas an: ein so genanntes SCARE-Paket.
Dabei konnte es sich um die Analyse einer Steuerhinterziehung oder eines Subventionsbetrugs handeln, um Beweise für Korruption oder organisierte Unterschlagung, den Mitschnitt eines Telefongesprächs zweier Politiker, die eine Ausschreibung umgehen wollten, oder einfach um ein paar Fotos vom Urlaub eines brünstigen Managers im thailändischen Pattaya.
Und es gab immer eine interessierte Seite, die diese SCARE-Pakete kaufte – sei es, um damit zu einem geeigneten Zeitpunkt bei einer Entscheidung behilflich zu sein – sei es, um genau diese Art von Hilfestellung zu unterbinden.
Hendrik schätzte, dass etwa vierzig Leute für Messing arbeiteten. Messing dagegen behauptete, über hundert Angestellte unter sich zu haben, darunter Juristen, Steuerberater, Bilanzprüfer, ehemalige Polizisten und einige IT-Spezialisten, die sich lieber mit fremden Daten beschäftigten, als mit den eigenen.
Besonders stolz war Messing darauf, dass er – mit Geld und Gebrüll – sogar die Nerds dazu zu gebracht hatte, seine Kleidervorschriften zu befolgen. Nur das Tragen der äußerst schicken Ermenegildo-Krawatten verweigerten sie noch.
Während Messing seinen großen, massigen Körper in wohlwollend maßgeschneiderten Anzügen präsentierte, die gelegentlich etwas farbenfroh ausfielen, wollte er an seinen Leuten weiße Hemden mit Kentkragen sehen sowie schmal geschnittene Anzüge oder Kostüme in Hellgrau.
Hendrik vermutete, dass Messing ein Bild vor Augen schwebte, das, ins nächste Jahrtausend gespiegelt, etwa dem des FBI der 1960er Jahre entsprach: coole, perfekt gekleidete Profis, die in einer Welt agierten, die Normalsterbliche nie verstehen würden – was in Hendriks Fall schon mal ganz gut funktionierte.
Wenigstens unterlag er diesen Zwängen nicht. Hendrik kam nur selten in die Firma, musste dann allerdings mit einem Besucher-Ausweis herumlaufen, mit dem er nicht mal ungefragt aufs Klo kam.
Er war der Mann für die abseitigen Fälle und wurde bei Aufträgen eingeschaltet, die eher zufällig hereinkamen und außerhalb des eigentlichen Betätigungsfelds von Dr. Messing & Partner lagen.
Das geschah allerdings nicht allzu häufig, denn der Ruf des Unternehmens war miserabel – und Messing sorgte dafür, dass das so blieb.
Seine Macht ergab sich nicht nur aus den