Controlling in Gesundheitsnetzen: Ergebnisse einer Umfrage zur Anwendbarkeit von betriebswirtschaftlichen Erfolgskennzahlen und Schritte zu deren Umsetzung
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Tristan E.W. Dostal
Tristan E.W. Dostal, Dipl.-Kfm. (FH). Im Frühjahr 2017 hat er mit seiner Diplomarbeit "Controlling in Gesundheitsnetzen in Deutschland. Empirische Studie über die Anwendbarkeit betriebswirtschaftlicher Erfolgskennzahlen bei der Entwicklung neuer Formen der Gesundheitsformen" das Studium an der Hochschule Wismar abgeschlossen. Seit 2015 ist er im Unternehmensbereich dostal-marktforschung der dostal & partner management-beratung gmbh, Vilsbiburg tätig.
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Controlling in Gesundheitsnetzen - Tristan E.W. Dostal
Die Arbeit beruht in weiten Bereichen auf der in einigen Teilen ergänzten Diplomarbeit Hochschule Wismar, 2017 u.d.T.: Tristan E.W. Dostal: „Controlling in Gesundheitsnetzen in Deutschland. Empirische Studie über die Anwendbarkeit betriebswirtschaftlicher Erfolgskennzahlen bei der Entwicklung neuer Formen der Gesundheitsversorgung."
Inhalt
Vorwort
Problemstellung und Vorgehen
Controlling und betriebswirtschaftliche Controlling-Kennzahlen
2.1 Controlling und Management
2.2 Nutzen und Anwendung von Controlling-Kennzahlen im Unternehmen
2.3 Nutzen und Anwendung von Controlling-Kennzahlen für Dienstleistungsunternehmen und Non-Profit-Organisationen
Gesundheitsmarkt und Gesundheitsnetze
3.1 Gesundheitsmarkt und seine Akteure
3.2 Sektorennetzwerke und traditionelle Formen der Zusammenarbeit
3.3 Neue Formen der Zusammenarbeit im Gesundheitsmarkt
3.3.1 Erkennbare Geschäftsmodelle und Rechtsformen von Gesundheitsnetzen
3.3.2 Staatlich initiierte Gesundheitsnetze an den Beispielen Bayern und Niedersachsen
3.3.3 Sonstige branchenübergreifende Gesundheitsnetze
Controlling im Gesundheitsmarkt
4.1 Controlling bei Gesundheitsanbietern und Kooperationen
4.2 Ansatzpunkte für ein Controlling in (losen) Gesundheitsnetzwerken
Erste Hypothesen zur Anwendbarkeit und zum Stand der Controlling-Einführung
Empirische Untersuchung zum Stand der Erfolgsmessung von Gesundheitsnetzen
6.1 Methodischer Ansatz und Sampling der empirischen Untersuchung
6.2 Ausgewählte Ergebnisse der Online-Umfrage
Erste Schlussfolgerungen für ein Controlling in Gesundheitsnetzen
Weiterer Forschungsbedarf und Ausblick
Anhang
Literaturverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Veröffentlichungen der Reihe Xundlandbasics
„Der Tag gehört dem Irrtum und dem Fehler.
Die Zeitreihe dem Erfolg und dem Gelingen."
J. W. von Goethe (1749–1832)
Vorwort
Seit Jahrzehnten manifestiert sich das staatlich organisierte Gesundheitswesen in Deutschland als Teil der sozialen Daseinsvorsorge mehr und mehr in gesetzlich festgelegte und fortgeschriebene Etatbereiche von Leistungsanbietern (Sektoren). In diesem System entstand nicht zuletzt aus Gründen der Leistungsabrechnung und damit des Einkommens bzw. Umsatzes der Akteure bzw. der betreffenden Unternehmenseinheiten und Praxen ein mehr oder weniger ausufernder Verteilungskampf und Subventionswettlauf auf hohem Niveau. Das Gesundheitswesen steht mit diesen skizzierten Mechanismen finanziell spätestens seit den 1980er stark unter Druck (vgl. Abbildung 1). Insbesondere die Arbeitgeber kritisierten lange Zeit die von ihnen mitzufinanzierenden Krankenkassenbeiträge (Lohnnebenkosten).
Um dieses Sektorendenken zumindest für einige Versorgungsbereiche einzudämmen, wurde nach zahlreichen Gesundheitsreformen seit 1996 dann 2004 das Institut der integrierten Versorgung (IV-Verträge zwischen ausgewählten Sektoren/Leistungsanbietern und Krankenkassen) etabliert. Der Erfolg – neben den bis heute dominierenden Kollektivverträgen – die IV-Verträge im Gesundheitswesen durchzusetzen war äußert gering. Nach dem Ende der Anschubfinanzierung Ende 2008 reüssierten von den ehemals über 6.000 Verträgen (Stand 2011) nur wenige. Neben diesen steuernden Eingriffen gab es zahlreiche weitere i.d.R. recht komplizierte Modelle einschl. den sogen. Direktverträgen. Kostendämpfungsmaßnahmen wie z.B. die Einführung einer Praxisgebühr blieben ebenso erfolglos. Anfang 2016 wurde dann beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), dem obersten Beschlussorgan der Selbstverwaltung der wichtigsten Akteure des Gesundheitswesens, ein sogenannter Innovationsfonds von jährlich 300 Mio. Euro aufgelegt. Der G-BA soll hiermit bis 2019 neue sektorenübergreifende Versorgungsformen entwickeln und erforschen. Ein bundesweites Umsetzen in der Fläche könnte möglicherweise dann in den 2020er und 2030er Jahren erfolgen.
In weiten Bereichen vollkommen unabhängig von diesen gesetzgeberischen Initiativen schlossen sich dagegen zahlreiche Leistungsanbieter, später dann auch Zulieferer und Dienstleister des Gesundheitssystems (Erster Gesundheitsmarkt) untereinander und in den letzten zehn Jahren auch zunehmend sektorenübergreifend zusammen. Die Gründe, Ziele, Formen und die daraus erwachsenden Aktivitäten sind dabei recht unterschiedlich. Im gleichen Zeitraum traten, nachdem es im Gesundheitswesen z.B. die ersten regionalen Ärztenetze schon seit über 20 Jahren gibt, auch weitere Initiativen z.B. in Form von Gesundheitsregionen und -städten hinzu. Diese werden in einigen Bundesländern mit Steuergeldern zeitlich befristet gefördert.
Abbildung 1: Impuls und staatliche Interventionen im Gesundheitswesen im Überblick
Quelle: Eigene Darstellung
Da gleichzeitig die im Wesentlichen solidarisch finanzierte gesundheitliche Daseinsvorsorge, sprich Krankheitsversorgung der Bevölkerung, die Bedürfnisse und die Nachfrage der (gesunden) Verbraucher immer weniger zufriedenstellt, hat sich ebenfalls außerhalb der staatlichen Gesundheitsregulierung ein recht differenzierter Zweiter Gesundheitsmarkt entwickelt. Dieser basiert mit der Zielsetzung einer Gesundheitsstärkung (Gesundheitsförderung, Prävention) u.a. auf der historisch gewachsenen Naturheilkunde, der Fitness- und Wellness-Bewegung sowie zahlreichen importierten Heilungslehren. Die Angebote des Zweiten Gesundheitsmarktes werden von Verbrauchern und Unternehmen (z.B. für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement) nahezu vollständig selbst bezahlt.
Der Kosten- und Privatisierungsdruck insbesondere im stationären Bereich des Gesundheits-wesens (Krankenhäuser, Pflege- und Reha-Einrichtungen) sowie der Beitragswettbewerb der Krankenkassen durch die Gesundheitsreform von 1996, führten ebenfalls auf breiter Front zu einer rasch voranschreitenden internen Controlling-Implementierung. Im ambulanten Bereich wie z.B. bei den niedergelassenen Ärzten (Ausnahme u.a. Medizinische Versorgungszentren) ist dies hingegen aufgrund der geringen Praxisgrößen und einem recht zwiespältigen Verhältnis allen ökonomischen Themen gegenüber, bis heute kaum der Fall. Für die gesundheitsrelevanten Bereiche der Zulieferindustrien (B2B) und die betreffenden Dienstleistungsbereiche für den Gesundheitsmarkt – hier spricht man häufig auch von der Gesundheitswirtschaft – ist eine interne Controlling-Implementierung jeweils branchenüblich.
Mit dem vorangestellten Geleitwort Goethes sind wir schon beim Kern des Controllings: Denn was ist es nichts anderes als aus dem laufenden Tagesgeschäft mit seinen Unwägbarkeiten in einem gewissen Zeitablauf zu lernen. Dieses „Lernen spiegelt sich im Nachhalten von Ist- und angestrebten Soll-Werten wider. Mit der Periodisierung des Lernens wird gleichzeitig der Unterschied zwischen statischen Gesetzeswerken des Gesundheitswesens (SGB) und den sich aufdrängenden Notwendigkeiten deutlich mit anderen Akteuren des Gesundheitsmarktes auch unaufgefordert zu kooperieren. Gesundheitsnetze sind hier wg. ihrer in der Regel größeren zahlenmäßigen Dimensionierung und ihrer Flexibilität „besser
geeignet, den zunehmenden Herausforderungen im Markt erfolgreich zu begegnen.