Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz: Die praktische Anwendung der FwDV 3
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Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz - Jochen Thorns
11 Quellen/empfehlenswerte Literatur
[5]Abkürzungen
Folgende Abkürzungen werden im Roten Heft verwendet:
Die Funktionsbezeichnungen gelten sowohl für weibliche wie auch für männliche Feuerwehrangehörige.
[6]Vorwort
Im September 2005 hat der Ausschuss Feuerwehrangelegenheiten, Katastrophenschutz und zivile Verteidigung (AFKzV) der Innenministerkonferenz die Feuerwehr-Dienstvorschrift (FwDV) 3 »Einheiten im Löscheinsatz« veröffentlicht und den Bundesländern zur Einführung empfohlen. Sie hat die mehr als 30 Jahre alten FwDV 3 »Die Staffel im Löscheinsatz«, 4 »Die Gruppe im Löscheinsatz« und (großteils) 5 »Der Zug im Löscheinsatz« ersetzt. Im Rahmen der Überarbeitung der FwDV 13/1 »Die Gruppe im technischen Hilfeleistungseinsatz« hat der AFKzV aufgrund der großen Übereinstimmungen mit der FwDV 3 beschlossen, diese Dienstvorschrift mit einem »Hilfeleistungsteil« zu ergänzen. Der Teil »FwDV 3 TH – Einheiten im Hilfeleistungseinsatz« wurde im Februar 2008 veröffentlicht und in die bestehende FwDV 3, die nun den Titel »Einheiten im Lösch- und Hilfeleistungseinsatz« trägt, integriert.
Dieses Rote Heft der Reihe »Ausbildung kompakt« soll den recht abstrakt gehaltenen Stoff der FwDV 3 mit Leben füllen und praktische Hinweise zur Umsetzung der Regelungen geben. Dabei wird der Schwerpunkt auf den Bereich der Brandbekämpfung gelegt, da die Einsätze im Rahmen der Technischen Hilfeleistung in der Regel aufgrund der Unterschiedlichkeit lageangepasst bearbeitet werden müssen, sodass eine standardisierte Beschreibung kaum möglich ist.
[7]In diesem Roten Heft wurde die Gliederung der FwDV 3 im Wesentlichen bewusst beibehalten, um ein Lernen zu vereinfachen. Zitate aus der Feuerwehr-Dienstvorschrift sind kursiv wiedergegeben.
Filderstadt, im Mai 2017
Jochen Thorns
[9]1 Schnellstart Brandschutz: Was hat sich geändert?
Für alle diejenigen, die sich in den Feuerwehr-Dienstvorschriften auskennen, gibt dieses Kapitel einen schnellen Überblick zum sofortigen Start der Ausbildung. Allen anderen sei der Einstieg mit Kapitel 2 empfohlen.
Gegenüber den früheren, 2005 zurückgezogenen FwDV 3 und 4 haben sich insbesondere folgende Punkte geändert:
Die neue FwDV 3 geht weiterhin von der Mannschaftsstärke einer Gruppe aus, wurde aber gleichzeitig in der Aufgabenverteilung auf den Einsatz nur einer Staffel optimiert.
Bei Personalmangel entfällt zuerst der Me, dann der STr und schließlich der WTr.
Bei Erkennen einer Gefahr wird nun das Kommando »Gefahr, Alle sofort zurück!« gegeben. Sammelpunkt ist am Fahrzeug.
Der Einsatz mit Bereitstellung sollte der Standardeinsatz sein.
Der Ma kann auf Weisung des GF die Atemschutzüberwachung übernehmen.
Der ATr sitzt immer entgegen der Fahrtrichtung (auf den PA-Plätzen).
Der ATr rüstet sich standardmäßig als Atemschutztrupp aus und nimmt grundsätzlich das 1. Rohr im Innenangriff vor.
[10]Der ATr setzt immer den Verteiler.
Der WTr stellt bei Löschfahrzeugen, die mit einem Löschwasserbehälter ausgerüstet sind, zunächst die Wasserversorgung zwischen Löschfahrzeug und Verteiler und erst danach zwischen Löschfahrzeug und Wasserentnahmestelle her.
Bei einem Atemschutzeinsatz übernimmt der WTr anschließend automatisch die Funktion des Sicherheitstrupps nach FwDV 7 »Atemschutz«.
Beim Atemschutzeinsatz des ATr nimmt der STr das 2. Rohr vor.
Sollten WTr und STr bei der Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer noch mit dem Kuppeln der Saugleitung beschäftigt sein, verlegt der ATr die B-Leitung zum Verteiler und gibt dem Ma das Kommando »Wasser marsch«.
Beim B-Rohr-Einsatz mit B-Rollschläuchen verlegen ATr und STr die B-Leitung bis zum Angriffsziel gemeinsam. Bei Verwendung einer fahrbaren Haspel führt dies wie bisher der WTr durch.
Einsatz eines Schaumrohres: Ist ein STr vorhanden, bringt dieser den Zumischer, den D-Ansaugschlauch und die Schaummittelbehälter vor. Der STf bedient den Zumischer, der STm stellt den Schaummittelnachschub sicher. Bei Fehlen des STr übernimmt der WTr die Bedienung des Zumischers und des Verteilers. Die Aufgabenverteilung innerhalb des Trupps richtet sich nach der FwDV 1 »Grundtätigkeiten – Lösch- und Hilfeleistungseinsatz«.
[11]Beim Einsatz eines Löschzuges sind die Zugeinsatzformen (geschlossen, getrennt, nebeneinander und hintereinander) in der FwDV 3 nicht mehr vorgegeben.
Gegenüber der im April 2004 in Baden-Württemberg eingeführten Ausbildungsanleitung (AA) 3 »Einheiten im Löscheinsatz«, die nach Einführung der FwDV 3 in Baden-Württemberg zurückgezogen wurde, änderte sich vor allem folgender Punkt:
Ist ein STr vorhanden, stellt dieser die C-Druckschläuche (für den ATr) am Verteiler bereit und verlegt die C-Leitungen der vorgehenden Trupps. Das bedeutet, dass der STr nur noch als »Libero« vom GF eingesetzt werden kann, wenn er seine Schlauchtruppaufgaben erledigt hat oder keine anderen Aufgaben durchgeführt werden müssen. Allerdings kann der GF auch direkt befehlen, dass sich der STr (und/oder Me) für Sonderaufgaben am Verteiler bereitstellt. Dann müssten ATr und WTr als Staffel vorgehen.
[12]2 Die Einheiten
Die taktischen Einheiten der Feuerwehr gliedern sich entsprechend der Mannschaftsstärke in:
Selbstständiger Trupp (Stärke 1/2/3)¹;
Staffel (1/5/6);
Gruppe (1/8/9);
Zug (1/3/18/22).
Die taktischen Einheiten bestehen wie bisher aus der Mannschaft und den zugeordneten Einsatzmitteln, also den Fahrzeugen, Geräten und Materialien, die die Einsatzkräfte zur Aufgabenbewältigung benötigen. Die Einheitsführer der oben genannten taktischen Einheiten werden als Truppführer (eines Selbstständigen Trupps), Staffelführer,