Das gnostische Christentum: Warum die Kirche das eigentliche Christentum mit einer Lüge ersetzt hat
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War die Kreuzigung auf Golgatha nichts anderes als ein Menschenopfer, um damit in Jerusalem Jesus in einem Einweihungsgrab in den Grad des Vaters zu erheben?
Zudem: Wer war Judas? Und wer Maria Magdalena? Warum glaubte Judas bis zuletzt, selber der Messias zu sein? Und warum salbte eine Frau im Hause des Aussätzigen und nicht die Hohepriester im Tempel den »Retter der Menschheit«?
Und überhaupt: Was haben Diskriminierung, deterministisches Denken oder Unterordnung mit einem wahren Christentum zu tun? Und was ein hierarchisches, auch ein allein männlich-patriarchales Denken? Oder das Erzeugen von Angst und Schuldgefühlen?
Pirmin A. Breig
Ich bin im Februar 1968 in Basel geboren. Ursprünglich wollte ich Musiker werden; ich spielte Violine und Klavier. Als sich dieser Wunsch nicht erfüllte, begann ich, an der Universität Basel Medizin zu studieren. Nach dem zweiten Propädeutikum wechselte ich zu Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie. An einer Kunstschule bei Basel studierte ich, Teil- und Ganzzeit, sechseinhalb Jahre Malerei, Das Malstudium (mit therapeutischer Gewichtung) ermöglichte mir, Malunterricht zu geben und mit kranken Menschen zu arbeiten. Auch studierte ich an der Uni Basel ein Jahr Kulturmanagement. Bereits mit zwanzig Jahren trat ich aus der katholischen Kirche aus. Auch war ich viele Jahre Mitglied der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft und der Freimaurerei. An der Musikakademie Basel nahm ich Dirigier- und Kompositionsunterricht. Auch organisierte ich dreimal zur Art Basel eine Künstlermesse und begründete in Hamburg eine Künstlergruppe mit. Lesungen eigener Texte und Aufführungen eigener musikalischer Kompositionen führten mich bis nach Hamburg und auch nach Leipzig.
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Reviews for Das gnostische Christentum
1 rating1 review
- Rating: 5 out of 5 stars5/5Ein sehr gut recherchierter und erklärte Einblick in das wahre Christentum. Unbedingt empfehlenswert für Gläubige denen der Glaube nicht ausreicht, sondern Erkenntnis (Gnosis) suchen.
Book preview
Das gnostische Christentum - Pirmin A. Breig
Meinem Bruder und meiner Mutter
danke ich für ihre Mithilfe.
Über den Autor
Pirmin A. Breig wurde 1968 in Basel geboren. Er studierte zuerst Medizin, dann Kunstgeschichte, Geschichte und Philosophie. Anschliessend Malerei. Mit zwanzig Jahren trat er aus der Kirche aus. Mehrere Jahre war er Mitglied der Freimaurerei und der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Er bezeichnet sich als Denker, der sich keinem Glauben und auch keiner Ideologie verpflichtet sieht.
INHALT
VORWORT
JUDAS und JESUS
ÜBER DEN WAHREN GESALBTEN UND DIE VORSORGENDE, DIE PRONOIA
DER ABEL-/SETH- UND DER KAIN-STROM
PETRUS UND PAULUS
DIE INTRIGE
PAULUS, der SAULUS
PERSÖNLICHE SCHLUSSGEDANKEN
ANHANG
ÜBER DAS »GEHEIME ABENDMAHL« DER KATHARER – DIE INTERROGATIO JOHANNIS
DIE TEMPELLEGENDEN
»WIE IM HIMMEL, SO AUF ERDEN«
VORWORT
Die Bibel ist ein Machwerk. Ein Machwerk, das von Menschenhand erschaffen ist. Immer wieder wurde deren Inhalt redigiert, verändert und überarbeitet. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich darinnen wohl eher das Wort des Menschen als das »Wort Gottes« ofenbart, ist deshalb sehr groß – und veranlasste mich, selber genauer hinzuschauen, ja selber zu recherchieren. Bis ich zu dem Punkt kam zu erkennen, nämlich, indem ich sie mit verschiedenen anderen Inhalten und Texten verglich und in Zusammenhang stellte – beispielweise mit der Nag-Hammadi-Schrift, aber beispielsweise auch mit Texten und Inhalten verschiedener sogenannter »Geheimgesellschaften« ¹ –, dass vieles oder eigentlich gar alles, was darinnen steht und vertreten wird, letztlich tatsächlich nicht (mehr) wirklich wohl wahr sein kann, willkürlich zusammengestellt ist oder, sogar bewusst, falsch dargestellt wird – und zwar immer im Hinblick auf einen Machtanspruch, den man damit zementieren wollte. Angefangen von Saulus und Paulus und den vier Aposteln über Bischöfe und Kirchenlehrer im Mittelalter bis hin zu den Bischöfen, Kirchenlehrern und Theologen in heutiger Zeit.
Das Christentum, wie es sich mir offenbarte, konnte ich jedoch nicht einfach mehr als Christentum im beiläufigen Sinne bezeichnen. Ich habe es deshalb mit einem Zusatz versehen. Nämlich mit dem Zusatz »gnostisch« – auch wenn dieser Zusatz heute mit dem herkömmlichen Begriff der Gnosis wenig zu tun hat. Er soll aber aufzeigen, so hoffe ich wenigstens, dass sich mein Christentum, also das Christentum, wie es sich mir durch meine Recherchen und auch eigene Rückschlüsse ergab, von dem Christentum, wie es bis heute von überall her und von allen Seiten vertreten wird, grundsätzlich unterscheidet und sich deshalb auch grundsätzlich davon abhebt, distanziert. Denn Gnosis bedeutet, aus dem Altgriechischen übersetzt ins Deutsche, Erkenntnis oder gar Wissen. Und nicht wie Sophia, aus dem Griechischen oder Lateinischen übersetzt, (lediglich) Weisheit.
Natürlich weiß ich, dass der Begriff »gnostisch« oder »Gnosis« heute nicht mehr oder nur (noch) völlig falsch verstanden, ja leider oder schlimmerweise sogar selbst mit der Esoterik in Zusammenhang gebracht wird. Doch den Begriff wählte ich, und ich wählte ihn bewusst, weil er, einerseits, soviel wie Erkenntnis oder gar Wissen bedeutet, und, weil ich, anderseits, der Meinung bin, dass letztlich auch Platon, den ich ebenso studiert habe und sehr verehre, Gnostiker war, sodass er deshalb mit seinem Denken wie eine Art Individualität wirkte, die das Christentum, wie ich es nun, also als gnostisches Christentum, verstehe, gewissermaßen vorausnahm.
Dies im Gegensatz zu Aristoteles, der vielmehr als Persönlichkeit wirkte, die mit ihrem Denken die Grundlagen für ein Christentum lieferte, wie es bis heute als Christentum nun bekannt ist. Auf ihn und auf Thomas von Aquin stützte sich deshalb auch die Scholastik, deren Gegenbewegung dann der Humanismus war. Der Humanismus, der, wie vor ihm eigentlich bereits die Stoa und nach ihm die Aufklärung, sodass auch diese beiden Impulse, gemeinsam mit dem Humanismus, mit dem gnostischen Christentum in Verbindung gebracht werden können, umso mehr den Menschen und die Menschlichkeit in den Mittelpunkt stellte und nicht (mehr) ein oder den Gott und dessen Willkür. Denn es ist die Menschlichkeit, aber auch die Aufklärung, die den Menschen wirklich Mensch werden lässt und somit vom Baum der Erkenntnis zum Baum des Lebens führt.
Mit dieser Schrift hoffe ich, auf fruchtbaren Boden zu stoßen – ja vielleicht geradezu auch den Anlass zu geben, auch auf universitärer Ebene, über den »Problemfall Bibel« oder den »Problemfall Glaube«, über den »Problemfall Christentum« generell, völlig neu oder auch mal anders zu debattieren. Und dies ganz im Sinne Senecas, der da schrieb: »O wie gut erginge es manchen Menschen, wenn sie einmal aus ihrem Geleise herauskämen.«
Die Frage, wie denn ein Wissen erarbeitet werden kann aus Texten, die selber genau dieses Wissen vorenthalten oder vertuschen, kann vielleicht damit beantwortet werden, dass man Wissen generell erst dann vielleicht erkennt, wenn man es bereits auch selbst, als Vorahnung oder gar als Erfahrung, in sich enthalten hat.
PIRMIN A. BREIG, in der Weihnachtszeit 2016
1 Damit meine ich vor allem: Theosophie, Anthroposophie und Freimaurerei.
JUDAS und JESUS
Judas und Jesus waren zwei Stiefbrüder. Sie hatten denselben Vater, nämlich Josef.² Jedoch jeweils eine andere Mutter. Während Judas’ Mutter die schwarze Sarah war, so war Jesus’ Mutter Maria Salome³, auch salomonische Maria genannt.⁴ Beide Stiefbrüder stammten aus Betlehem.
Josef war der Vater von Judas und Jesus, so wie David der Vater von Nathan und Salomon und Adam der Vater von Kain und Abel war. (Aber auch so, wie Abraham der Vater von Ismael und Isaak und Isaak der Vater von Esau und Jakob war.) Aus diesem Grund können Judas mit Nathan und mit Kain und Jesus mit Salomon und mit Abel respektive mit Seth, der an Abels Stelle getreten ist, in Zusammenhang gebracht, vielleicht sogar gleichgesetzt werden.
Es existieren also zwei Ströme – oder aber zwei Stammbäume, wenn man die Ströme als Stammbäume verstehen will. Diese Ströme oder Stammbäume werden jeweils durch die Mutter der jeweiligen Stiefbrüder beziehungsweise Söhne bestimmt. Bei Judas war es also die schwarze Sarah, die Strom- oder Stammbaum-bestimmend war, und bei Jesus die salomonische Maria. Denn die schwarze Sarah entstammt selber dem nathanischen und die salomonische Maria dem salomonischen Strom. Man kann auch sagen: Das Weibliche bestimmt den Charakter der Söhne (und vielleicht auch der Töchter).
Aus diesem Grund finden wir in der Bibel auch zwei Stammbäume von Jesus, nämlich einen, aufgeschrieben vom Apostel Lukas, der auf Nathan, und einen, aufgeschrieben vom Apostel Matthäus, der auf Salomon zurückgeht. Wobei derjenige Stammbaum, der auf Nathan zurückgeht, der Stammbaum von Judas ist. Die Bibel (oder hier im konkreten Fall der Apostel Lukas, der ein Jünger von Paulus war) ersetzte den Namen Judas wohl mit Jesus, weil sie die Bedeutung von Judas eliminieren wollte. Sie will alles, das gesamte Christentum, allein auf Jesus fixieren. Deren Verfasser, Apostel und Bischöfe, wollten die Bedeutung von Judas eliminieren und allein auf Jesus fixieren, weil sie, so muss angenommen werden, Vertreter des Jesus-Stromes waren, der letztlich bereits auch alles dafür getan hat, dass nicht Judas, sondern Jesus zum Messias gekürt wurde. Denn eigentlich war, wenn man die Schriften studiert, ursprünglich Judas als Messias vorgesehen. Schon das Alte Testament weist auch in diese Richtung. Sie wollten den Namen Judas wohl in gleicher Weise eliminieren, wie sie dann auch Maria Magdalena in Verruf brachten⁵, die ebenso dem Strom Nathans angehörte. Deshalb wird mit Jesus, der auf Nathan zurückgeht, Judas und mit Jesus, der auf Salomon zurückgeht, Jesus selbst gemeint. Und dies, obwohl Judas, im Gegensatz zu Jesus, bereits mit seinem Namen seine besondere Bedeutung für das jüdische Volk zum Ausdruck brachte. Zudem war Judas Erstgeborener – und als solcher ein paar Jahre älter als Jesus, sodass er der Kindertötung durch Herodes, der Angst um seine Krone hatte,