Wozu leben?: Logotherapeutische Selbsterfahrung und Biografiearbeit mit einem Beitrag von Elisabeth Lukas
By Kerstin Oppermann and Elisabeth Lukas
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Dieses Buch von Kerstin Oppermann mit einem Beitrag von Elisabeth Lukas, beschreibt die Grundzüge von Logotherapie und Existenzanalyse und führt in die logotherapeutisch geführte Autobiografiearbeit ein. Mit ihrer Hilfe lassen sich die eigenen Ressourcen entdecken und Freiräume ausloten, um neue Sinnmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven zu ergründen.
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Book preview
Wozu leben? - Kerstin Oppermann
Quellenangaben
Einleitung
»Wozu Leben?« ist eine provokante Frage, die uns aber vermutlich niemals loslassen wird. Uns quälen die menschlichen Herausforderungen, Krisen und Alltagsgeschichten so sehr, dass sich die Frage immer wieder wie ein Abgrund auftut, wozu sich leben lohnen sollte. Dieses Buch versucht, Antworten zu geben, warum Leben sinn- und wertvoll ist. Sinnfindung ist nicht einfach, nicht immer liegen die Aufgaben klar vor uns und nicht immer sind wir bereit, sie anzunehmen. Die Logotherapie hat jedoch gerade zu diesem im Menschen verankerten nihilistischen Gefühl ein Gegengewicht geschaffen. Sie zeigt dem Menschen Wege aus der Sinnlosigkeit.
Es sind aber nicht nur die Leid- und Schuldsituationen, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Vor allem kann unsere Überflussgesellschaft die Sinnentleerung durch Übervorsorge und -fürsorge nicht aufhalten. Mehr denn je sorgen wir uns um unsere Psyche, gleichzeitig war sie wohl auch noch nie so krank. Je mehr wir darüber nachdenken, um so schwieriger scheint es zu sein, diese Frage zu beantworten.
Die Logotherapie kann helfen, Antworten zu finden. In diesem Buch werden Sie mit den Grundzügen der Logotherapie vertraut gemacht, die Sie als sinnzentrierte Psychotherapie kennenlernen. Für das zweite Kapitel, in dem es um »Logotherapie und Selbsterfahrung« geht, bedanke ich mich herzlich bei Frau Dr. phil. habil. Elisabeth Lukas. Daran schließt sich ein Überblick zur Methode der logotherapeutisch geführten Biografiearbeit an. Diese dient als Richtschnur, sich selbst zu erkennen, eigene Lebensthemen zu verstehen, Konflikte zu lösen, neue Chancen zu entdecken und schließlich die Zukunft zu gestalten.
I. Einführung
in die Logotherapie
Grundformel
Die Logotherapie mit ihren zwei Wortstämmen logos = Sinn und therapie = Heilung, also Heilung durch Sinn, wurde von Viktor E. Frankl begründet, und hat sich aus den Schulen der Psychoanalyse und Individualpsychologie heraus entwickelt. Häufig spricht man deshalb auch von der dritten Wiener Schule. Versucht man diese drei Schulen mit wenigen Worten zu umschreiben, so kann man bei der Psychoanalyse (Begründer Sigmund Freud) vom Willen zur Lust sprechen, bei der Individualpsychologie (Begründer Alfred Adler) vom Willen zur Macht und bei der Logotherapie vom Willen zum Sinn, sie ist also eine sinnzentrierte Psychotherapie. Dies sind allerdings Schlagworte, die lediglich die typischen Forschungsschwerpunkte charakterisieren.
Die ersten beiden Schulen erkennen im Menschen das Physische = Körperliche und das Psychische = Seelische. Sigmund Freud suchte nach den Ursachen neurotischer Symptome und entdeckte das unbewusste Seelenleben des Menschen. Dazu entwickelte er seine Verdrängungslehre, der entsprechend schwerwiegende Kindheitserlebnisse oder sexuelle Begierden verdrängt werden und sich im Laufe des Lebens als krankmachend erweisen. Adler setzte in der biologischen Ebene des Menschen an, bei der von ihm sogenannten Organminderwertigkeit wie zum Beispiel krumme Beine, schiefe Nase, die beim Menschen Minderwertigkeitsgefühle hervorrufen und neurotisch in einer Art Machthunger überkompensiert werden können. Für ihn spielt der Begriff Arrangement eine große Rolle, das heißt, der Mensch versucht sich mit seiner Neurose aus der Verantwortung zu nehmen und sieht in seinem Symptom einen Gewinn.
Viktor Frankl sah diese pathologischen Prozesse im Menschen ebenso, bezweifelte aber die völlige Auslieferung des Menschen an sich selbst. Dazu schränken beide Theorien den Menschen in seinem Sein ein: Freud im Bewusstsein und Adler im Verantwortlichsein. Für Frankl aber gilt die (anthropologische) Grundformel: »Mensch-sein bedeutet Bewusst-sein