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Die Suche nach der Identität: Reihe: Die Macht des Tunnels, Band 3
Die Suche nach der Identität: Reihe: Die Macht des Tunnels, Band 3
Die Suche nach der Identität: Reihe: Die Macht des Tunnels, Band 3
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Die Suche nach der Identität: Reihe: Die Macht des Tunnels, Band 3

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About this ebook

Vorbemerkung: Das ebook ist erschienen unter dem Titel "Die Suche nach der Identität". In Buchform (Paperback) ist das Buch erschienen unter dem Titel: Dennis 3 / "Wanderer zwischen den Welten" (ISBN 978-3-942652-19-3). Es ist der 3. Band der Reihe "Die Macht des Tunnels".

Beschreibung: Der Protaginist des Buches ist der berliner Junge Dennis. Es ist der nunmehr dritte Band der Serie. Es ist ein eigenständiger Band, der aber auf die vorherigen Erzählungen zurückgreift. Hauptmerkmale des Jungen sind seine große Neugier, seine Aufgeschlossenheit, Neuem gegenüber, seine Fähigkeiten als Scout, seine Fairness, seine bedingungslose Liebe zu Mensch, Tier und Natur und seine übernatürliche Fähigkeit, die er zu Beginn des Bandes 1 geschenkt bekam. Diese Fähigkeit baut er nun immer mehr aus.

In diesem Band kommt Dennis mit 16 Jahren aus der Verganheit zurück, wo er 2 Jahre bei den Indios in den Anden gelebt hatte, bei einem Volk, das sich die Sonnenkrieger nannte. Er war nach seinem Verschwinden in Berlin für tot erklärt worden und sucht jetzt wieder seine alten Freunde auf, um sie um Hilfe zu bitten.

Er landet zunächst bei seiner guten (und 2 jahre älteren) Freundin Conny, einer Geigenvirtuosin, ein Wunderkind, und er berichtet ihr von seinen Erlebnissen und der Musik der Anden. Sie beschließen, sich auf die Suche nach dem Geheimnis der Musik zu machen, einem wahrhaft überschäumenden Erlebnnis, das jeden in den Bann zieht.

Dennis sucht aber auch nach seinen anderen Freunden. Er will seine alte Identität wiederhaben, er will als Dennis wiedergeboren werden.

Seltsamerweise weiß niemand etwas über dieses Volk und diese Kultur, in der Dennis gelebt hatte. Sie ist wie vom Erdboden verschwunden. "Ich habe doch nicht geträumt", beschwert sich Dennis und macht sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit.

Jetzt beginnt ein wirklich abenteuerliches Leben, das ihn quer durch die Anden führt, und auch immer wieder nach Berlin, denn er wird dort von seinen Freunden gebraucht.

Das Buch ist erschienen im Vogt multimedia Verlag, www.vogt-multimedia-verlag.de
LanguageDeutsch
Release dateAug 15, 2017
ISBN9783942652483
Die Suche nach der Identität: Reihe: Die Macht des Tunnels, Band 3
Author

Hans-Peter Vogt

Geboren 1950 in Darmstadt. Werbekaufmann, Fernstudium Fotografie, Arbeit als Fotoassistent, Marktforschung, Arbeit fürs ZDF als Kamera-Assistent, Studium in Frankfurt am Main (Kunst, Polytechnik, Sozialkunde, Pädagogik). Arbeit für den Jünger Verlag als Grafiker. 2. Staatsexamen. Nach der Promotion selbständig. Seit Mitte der 90er Jahre erster eigener Verlag. 1998-2000 Zusatzausbildung zum Webdsigner. Seit 2002 Autor für Fahrrad-Reiseführer, u.a. auch für den Kompass Verlag (als Freelancer). Zahlreiche Veröffentlichungen. Seit 2014 nach schwerer Krankheit nur noch im Selbstverlag, mit inzwischen 44 umfangreichen Veröffentlichungen (ohne die e-Books) (Stand Februar 2018). Siehe Autorenseite unter www.vogt-multimedia-design.de oder Verlagsseite unter vogt-multimedia-verlag.de Shopseite, mit über 7000 Fahrrad- und Wanderkarten, sowie Reiseführern und Fahrradzubehör unter www.fahrrad-dvd.de

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    Die Suche nach der Identität - Hans-Peter Vogt

    Hans-Peter Vogt

    Die Suche nach der Identität

    Reihe: Die Macht des Tunnels, Band 3

    (Search for Identity)

    Real-utopischer Roman / Fantasy / Abenteuer-Roman

    Deutschsprachige Ausgabe / korrigierte Fassung für e-Books / ISBN 978-3-942652-48-3 / empfohlen ab 13 Jahren

    Verlag / Hrsg.: © vogt multimedia verlag, Dr. Hans-Peter Vogt, Erlenweg 18, 64354 Reinheim / Deutschsprachige und korrigierte Ausgabe für e-books / ebook-Konvertierung und Grafik: vogt multimedia design

    Das Buch ist in gedruckter Form erschienen unter dem Titel Dennis und die Sonnengöttin, erhältlich im Shop unter www.fahrrad-dvd.de, direkt im Verlag unter www.vogt-multimedia.de oder in jeder Buchhandlung

    Empfohlene Schrift für die Darstellung auf dem Reader: Verdana

    Inhaltsangabe

    Cover

    Titel / Impressum / rechtliche Angaben

    Inhaltsangabe

    Einleitung

    Kapitel 1. Die Rückkehr nach Berlin

    Kapitel 2. Die schwierige Suche nach der Identität

    Kapitel 3. Der neue Weg

    Kapitel 4. Dennis und Conny auf der Suche nach der Allmacht der Musik

    Kapitel 5. Die Zeit in Berlin. Alte und neue Freunde, die Stiftung und die Vorbereitung der Expedition

    Kapitel 6. Die Suche nach dem Reich der Krieger

    Kapitel 7. Das Vermächtnis der Théluan

    Kapitel 8. Das Geständnis

    Kapitel 9. Die Schule des Lebens

    Nachtrag (A)

    Nachtrag (B) Klima und Landschaft

    Nachtrag (C) Die handelnden Personen im Buch

    Nachtrag (D) Städtenamen, Seen, sonstiges

    Nachtrag (E) Der Autor

    Einleitung

    Dieses Buch spielt in der Gegenwart. In Berlin und in Südamerika. Es ist der dritte Band der Reihe „Die Macht des Tunnels", die das Leben und die Erlebnisse des hochbegabten berliner Jungen Dennis beschreibt.

    Mit drei Jahren wurde der Grundstein gelegt für die Entwicklung von Dennis’ übernatürlichen Kräften. Sie ermöglichen ihm unter anderem die Sprache der Tiere zu verstehen, die Zeit und den Raum zu überwinden.

    Inzwischen ist Dennis 16 Jahre alt. In diesem Band sucht er nach seiner Identität, nach seiner verloren gegangenen Geschichte, und zugleich nach einer besseren Zukunft für sich und seine Freunde.

    In den Büchern um Dennis gibt es vier bestimmende Themen, die sich wie ein roter Faden durchziehen: das Thema Freundschaft, übernatürliche Kräfte, Bedrohungen von außen, und die Musik.

    Im vorliegenden dritten Band lernt Dennis die Liebe kennen, und diesmal ganz unverhofft. Allerdings ist die Suche nach der Identität auch eine sehr mühevolle Aufgabe, und Dennis geht bis an die Grenzen…

    Die Reihe umfasst insgesamt sieben Bände, in denen der Autor legt seinen Finger kritisch in die Wunden der Gesellschaft legt.

    Kapitel 1. Die Rückkehr nach Berlin

    1.

    Dennis fiel durch diese endlose warme und schwarze Röhre, die ihm sein Bruder immer wieder zur Verfügung stellte, wenn es brenzlig wurde. Er fühlte sich geborgen. Dann sah er in weiter Entfernung einen Lichtschein, der schnell näherkam. Er landete in einem Feuer als züngelnden Blitzen mitten in der Hauptverkehrszeit auf dem Kudamm in Berlin. Er hatte eben durch Patrick einen Zeitsprung von 2300 Jahren gemacht und 20.000 Kilometer in weniger als einer Minute überwunden.

    Er hatte das Gefühl, dass die Luft um ihn herum stank.

    Jedenfalls roch es komplett anders, als dort im Regenwald, den er erst vor einer Minute verlassen hatte. Die Menschen hatten sich ein wenig erschreckt, als er da so plötzlich auftauchte, und machten einen Bogen um ihn, denn sie hatten es eilig, und wollten nicht anhalten. Schon die nächste Gruppe der Passanten fand es normal, dass da so ein „betrunkener Penner" auf der Strasse lag.

    Dennis hatte noch diese indianische Kleidung an, die ihn als Führer der Krieger der Théluan auszeichnete. Er war etwas benommen, doch diesmal kam er schnell zu sich.

    Es war gerade rechtzeitig. Ein paar Jugendliche kamen auf ihn zu und begannen ihn anzupöbeln. „Geiles Fastnachtskostüm da, „hast dich wohl in der Zeit vertan, „guck mal da, das Plastikmesser und die Glassteine." Sie streckten die Hände nach Dennis Dolch aus, doch diesmal stand Patrick ihm sofort bei. Ohne das Zutun von Dennis begann das Feuer um ihn zu leuchten, es entfaltete sich sofort zu einem hellen Schein, und Dennis sprang auf.

    Die Weste, das Messer und das Kurzschwert waren zu diesem Zeitpunkt Dennis einziges Vermögen. Der einzige Nachweis, dass er aus der Vergangenheit gekommen war. Vielleicht war das der Grund, warum Patrick ihm so verblüffend schnell beistand.

    Dennis wusste nicht, wie sein Bruder das machte, dass er Dennis bei besonderen Gefahren immer beschützte. Diese Sache mit dem Leuchtfeuer gab es nur in bestimmten Situationen. Es war immerhin das, was Dennis noch am ehesten selbst beeinflussen konnte, von seinen übernatürlichen Kräften.

    Es war nicht so, dass er mit den Fingern schnippen konnte und dann tat sich was. Es schien, als wolle Patrick jeden denkbaren Missbrauch dieser Fähigkeiten verhindern. Gewiss, es gab immer wieder Situationen, da hatte Dennis seinen Bruder angefleht, ihm dieses Licht zu schenken. Er konnte es sogar beeinflussen. Patrick war stets gnädig mit Dennis gewesen. Aber Dennis hatte diese Fähigkeiten nie missbraucht. Er dachte nicht im Leben daran, das jemals zu tun.

    Auch diesmal war es wieder so gewesen, dass Patrick ihn vor dem sicheren Tod gerettet hatte. Dann hatte er ihm auf dem Kudamm dieses Licht geschenkt.

    Die Jugendlichen ließen nicht locker. Einer hatte schon die Hand an Dennis Messer. Da streckte Dennis die Hände gegen ihn aus, und es gab eine elektrostatische Entladung, die den Jugendlichen mehrere Meter zurückschleuderte. Er riss dabei ein paar Passanten um, die sofort begannen, nach der Polizei zu rufen. „Auf ihn", riefen die Jugendlichen.

    Es wurde brenzlig. Dennis floh.

    Er rannte im Zickzack über die Strasse, dann raste er die Treppen zur U-Bahn hinunter. Er merkte, dass er verfolgt wurde. Es waren mehrere. Dennis hatte keinen Fahrschein. Er übersprang die Sperren, er lief auf den Bahnsteig. Er kam in das Blickfeld der Kameras, und er wurde immer noch verfolgt.

    Mit der Hilfe seines Bruders übersprang Dennis die Doppelgleise mit einem Satz, dann rannte er die Treppen hinauf. Jetzt konnte ihn niemand mehr einholen. Er lief die Strasse hinunter, und ging in das erstbeste chinesische Restaurant.

    Dort begann er am Tresen leise seinen Singsang, seine universelle Sprache, wie er das nannte. Er sah, dass die Chinesen ihn verstanden. Sie waren völlig verblüfft, aber sie verstanden ihn.

    Dennis bat um ein Telefonbuch und darum, ein oder zwei Telefonate zu führen. Er könne jetzt nicht bezahlen, aber er würde sich später erkenntlich zeigen.

    Die Chinesen sahen sich diese merkwürdige Gestalt an, Sie sahen seine beiden Waffen, die ihnen seltsam vertraut vorkamen. Etwas in dieser Art hatte es auch im alten China gegeben. Dann winkte einer der älteren Chinesen Dennis kurzerhand in die Küche, gab ihm das Mobiltelefon und ließ ein Telefonbuch bringen.

    Es war lange her, dass Dennis ein Handy in der Hand hatte, aber er schaffte es. Connys Nummer stand nicht im Telefonbuch. Aber er fand die Nummer des Konservatoriums.

    Er ließ sich mit der Direktorin verbinden. Es war ein wenig mühsam, aber Dennis war höflich und sehr bestimmt. Es ist ein Notfall, sagte er. Es geht um Conny.

    Als die Direktorin an den Apparat kam, fiel sie aus allen Wolken. Natürlich wusste sie noch, wer Dennis war. Wie war das möglich? Dennis war doch tot. Aber sie erkannte Dennis an der Stimme, und sie gab Connys geheime Telefonnummer bereitwillig an Dennis weiter. Ja, sie sei in Berlin, ja, sie habe sie gestern noch gesehen. Mehr wusste sie nicht.

    Dennis betete, dass Conny da war. Nach fünfmal klingeln kam Conny endlich ans Telefon. Sie war unwirsch. Sie war in ihren Proben gestört worden, das war unverzeihlich.

    Als sich Dennis zu erkennen gab, war es minutenlang still, dann hörte er ein Schluchzen. „Mein Gott, sagte Conny fast erstickt, „wo bist du?

    „Kennst du den Chinesen in der Stadt? Dennis ließ sich die Adresse geben. „Frag nach dem seltsamen Indio. Sie werden dich zu mir führen. Beeil dich.

    Dann bat er den Chef um einen sicheren Platz. „Ich werde gleich abgeholt. Kennen Sie Conny, die Geigerin? Der Chinese kannte Conny. Sie war eine Berühmtheit. Das war eine große Ehre für den Chinesen. „Conny kennt jeder, sagte er.

    Denis erklärte kurz. „Ich werde von ein paar Jugendlichen verfolgt. Sie haben es auf das da abgesehen. Er zeigte auf seine Dolche und seine goldverzierte Weste. „Hast du einen Hinterhof?

    Der Wirt versicherte Dennis, er werde Conny zu ihm führen.

    Dennis verzog sich zu Mülltonnen und stinkendem Unrat. Der Wirt hielt Wort.

    Conny brauchte etwa eine halbe Stunde. Dann kam sie in das Lokal. Der Wirt erkannte sie sofort. Er verbeugte sich. Die Chinesen respektieren außerordentliches Können mehr als viele andere Völker.

    Conny ließ sich in den Hinterhof führen und bat darum, alleine gelassen zu werden. Dennis der sich bis zu diesem Zeitpunkt hinter den Mülltonnen unsichtbar gemacht hatte, stand auf und er ging auf Conny zu.

    Conny war eine elegante Erscheinung. Sie war nicht mehr dieses lange schlaksige Mädchen, das Dennis einst gekannt hatte, aber Dennis erkannte sie sofort.

    Conny war immer noch verwundert, und sie erkannte Dennis trotz seiner seltsamen Verkleidung.

    Dennis machte es kurz. „Bist du noch meine Freundin? Als Conny wie selbstverständlich nickte, bat er: „Kannst du mich hier raus bringen? Sicher und weitgehend ungesehen?

    Conny handelte kurz entschlossen. „Vor dem Haus steht mein Auto. Ein großer schwarzer SUV. Sie nannte die Marke. „Die sehn jetzt anders aus als - na ja du weißt schon - der Motor läuft, die hintere Beifahrertür ist offen. Ich gehe voran, sichere ab, dann kommst du raus. Beeil dich.

    Sie hatte in wenigen Sekunden erfasst, dass die Situation brenzlig war. Sie war durch die U-Bahnkids geschult. Sie wusste, was zu tun war.

    Beim Hinausgehen gab sie dem Wirt zweihundert Euro in die Hand. „Danke, sagte sie, „und zu keinem ein Wort. Halt’ dich dran. Du wirst es nicht bereuen.

    Sie ging hinaus. Sie hatte das Gefühl, irgendwas stimmte nicht. Sie gab ihrem Fahrer das Zeichen, den Motor anzulassen und sofort loszufahren, wenn sie Bescheid gibt.

    Sie setzte sich auf den Hintersitz, öffnete die Tür, dann kam Dennis aus dem Lokal. Sie sah, wie sich einige Jugendliche in Bewegung setzten, aber Dennis war schon im Auto, schloss die Tür und Conny befahl: „Los jetzt. Gib Gas."

    Die Limousine setzte sich in Bewegung, die Jugendlichen liefen noch einen Moment hinter ihnen her, dann bog der Fahrer ab. Er dirigierte die Limousine geschickt durch den Verkehr.

    „Bob, sagte sie, „das hier ist Dennis. Ein sehr guter Freund. Wenn dich jemand fragt, dann hast du ihn nicht gesehen. Du weißt von nichts. Klar?

    Bob nickte. Er war Bodyguard. Er kannte sich aus. Conny wendete sich zu Dennis. Sie nahm seine Hände. „Das da vorn ist Bob. Er ist mein Fahrer und Leibwächter. Du kannst ihm vertrauen. Sie sah Dennis mit großen Augen an. Sie befühlte kurz die Weste, dann sagte sie, „du stinkst.

    Dennis lachte befreit. Diese Offenheit liebte er an Conny. „Kein Wunder, antwortete er. „Kannst du mir eine Badewanne und neue Klamotten besorgen?

    „Fahr nach Hause, befahl Conny ihrem Fahrer. Nimm die Garage. Telefonier’ jetzt sofort nach George, Bertie und Bastian. Sie sollen das Haus absichern. Der Fahrer hatte Sprechfunk. Sie fuhren in den Westen Berlins, in die Villenvororte. Es gab hier riesige Grundstücke mit hohen Zäunen, hohen Bäumen, Hunden und Kameras. An einem der Grundstücke öffnete sich ein Tor. Der Fahrer fuhr hinein. Es schloss sich lautlos hinter ihnen. Auch das Doppeltor der Garage öffnete sich.

    Zehn Minuten später lag Dennis in der Badewanne. „Hast du schon mal ‘nen nackten Mann gesehn, fragte er Conny. „Ich tu dir nichts. Setz dich zu mir.

    Conny lächelte. Sie war keine Jungfrau mehr.

    „Das hier alles, sie zog mit der Hand einen Bogen, „gehört der Stiftung. Lass dich davon nicht beeindrucken. Ich bin hier nur Gast. Es gehört zur Staffage. Sie lachte ein wenig. „Ich bin inzwischen eine kleine Berühmtheit geworden. Da muss man die Neugierigen mit hohen Mauern fern halten."

    Es hat sich nichts geändert, dachte Dennis. Dann fragte er, ob Conny Zeit hätte. „Ich nehm mir diese Zeit, hatte Conny geantwortet. Sie hatte schon telefoniert und einige Termine abgesagt, während das Badewasser einlief. „Aber sag mal. Was sind das für seltsame Klamotten, mit denen du aufgekreuzt bist?

    Dennis seufzte. „Das ist schwer zu erklären. Ich war weit weg. Nicht nur das. Ich war in einer Welt vor dieser Zeit." Er zog mit der Hand denselben Kreis durch die Luft.

    Conny wartete ab. Sie kannte Dennis Eigenheiten.

    „Ich weiß nicht, wann das war, fuhr Dennis fort. „Es gab kein Telefon, keine Autos, keine Flugzeuge, keine Post und auch keinen elektrischen Strom. Die Klamotten sind sehr alt und sie sind sehr kostbar. Mehr als das hab ich im Moment nicht.

    Dennis hatte seine „Klamotten" - vorsichtig wie er war - ins Badezimmer mitgenommen. Sie lagen in der Ecke, auf einem Stuhl.

    „Du gibst immer noch Konzerte, fragte Dennis, und als Conny leicht nickte, fügte er hinzu: „Hast du jemals dieses einzigartige Klangerlebnis gefunden, was du immer verwirklichen wolltest?

    Conny schüttelte den Kopf. „Ich bin nah dran. Aber nein. Ich hab’s nie gefunden. Es liegt irgendwo vor mir, ganz nah. Immer, wenn ich danach greife, dann entzieht es sich mir, wie wenn ich in einen Nebel hineinfasse."

    Dennis hob die Hand aus der Wanne und griff nach Connys Hand. „Vielleicht kann ich dir helfen. Ich habe dieses Klangerlebnis gefunden. Es ist gewaltiger, als wir uns das damals jemals vorstellen konnten. Ich habe es viele Male erleben dürfen."

    Er überlegte einen Augenblick. „Ich war tief in der Vergangenheit. Vielleicht gibt es das heute nicht mehr, aber es muss irgendwo auf der Welt Reste davon geben. Dort wo ich war, und vielleicht auch auf anderen Kontinenten. Wenn wir dieses Klangerlebnis finden wollen, dann müssen wir in die Vergangenheit reisen. Er fügte hinzu. „Vielleicht nicht zeitlich, aber doch so, dass wir Kulturen aufspüren, die Reste solcher Klangerlebnisse aufbewahren.

    Conny hatte eine Ahnung, was Dennis damit sagen wollte, aber sie konnte es noch nicht wirklich begreifen.

    Dennis ließ Wasser nachlaufen, dann wusch er sich die Haare mit Shampoon. Das hatte er über zwei Jahre nicht gehabt. Es war anders, als in dem kalten Wasser der Flüsse und Bergseen zu baden. Es war nicht besser. Es war anders. Aber im Moment war es das, was Dennis brauchte. Dann erkundigte er sich nach seinen Freunden. Trifter, Laura, Bübchen, Allan, Susi… alles klar? Was ist mit der Stiftung, was mit den U-Bahnkids, was ist mit „dem Dicken? Conny lächelte. „Alles paletti. Laura hat deine Position in der Stiftung übernommen. Damals, als du verschwunden warst. Sie macht es anders als du, aber sie macht es sehr gut. Sie wäre nicht unsere Laura, wenn sie nicht perfekt wäre in allem, was sie tut.

    „Und meine Mutter", fragte Dennis.

    „Der ging es sehr schlecht. Jetzt hat sie wieder geheiratet. Trifter hat das eingefädelt. Der Mann ist freier Filmproduzent für das Fernsehen. Deine Mutter ist wieder glücklich. Sie sah Dennis an. „Sie erwartet ein Baby.

    Dennis schaute Conny überrascht an. Dann sagte er „Ich freu mich. Ich freu mich für sie. Vielleicht hat sie Patricks Tod endlich überwunden."

    Conny wusste nicht alles, was damals geschehen war. „Das musst du selbst herausfinden", sagte sie.

    Dennis kratzte sich am Ohr und strich über seinen Bart. „Im Moment hab ich keine Papiere…, bedauerte er, „und offiziell bin ich wohl tot.

    „Das solltest du mit Trifter besprechen. Er gibt solche Sachen stets an „den Dicken weiter. Ich weiß nicht genau, was der macht, aber er ist ein großes Tier. Keiner weiß genau, was der macht. Conny strich mit der Hand leicht und sinnend über Dennis Narbe am Hals. Willst du, dass ich Laura und Trifter anrufe?

    „Bin ich hier sicher, fragte Dennis, und als Conny nickte, bat er sie, „dann lass mich drei oder vier Stunden schlafen, dann bin ich bereit für Laura und Trifter. Das hier, er machte wieder diese Kreisbewegung mit der Hand, „ist für mich eine ganz neue Welt. Ich muss mich ein wenig eingewöhnen. Außerdem waren die letzten Wochen und Tage nicht ohne… ."

    Er schwieg.

    Conny hatte ihm einen Trainingsanzug besorgt. „Ich kenne deine Größe nicht, aber das hier dürfte dir passen. Mit einem Blick auf Dennis Sachen meinte sie „Ich kann das da für dich in den Safe legen. Es stinkt zwar, aber ich pack’ das in eine Plastiktüte. Als Dennis dankbar nickte, führte sie ihn in eines der vielen Zimmer in dem großen Haus. „Du kannst hier schlafen. Wenn du etwas brauchst, dann rufe einfach nach mir."

    2.

    Dennis schlief zwanzig Stunden durch. Vielleicht war es die ungewohnte Umgebung. Vielleicht war es die Bettdecke und das weiche Bett. Vielleicht war es auch nur der Anfang für ein neues Leben. Dennis brauchte den Schlaf.

    Laura und Trifter waren wie vereinbart gekommen. Sie hatten Dennis tiefschlafend vorgefunden. Sie waren eine Weile geblieben. Sie hatten erneut nach Dennis gesehen. Dann waren sie gegangen. „Morgen früh sind wir wieder da, hatten sie gesagt. „Wenn du uns vorher brauchst, sag Bescheid.

    Als Dennis am späten Vormittag aufwachte, zog Kaffeegeruch durch das Haus. Es duftete nach aufgebackenen Brötchen und Speck, und er streckte sich. Er zog die Vorhänge auf. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Er stand auf, und folgte dem Duft des frisch gebrühten Kaffees.

    Das Haus hatte eine große Wohnküche. Dennis hörte sprechen und leises Gelächter. Er kannte die Stimmen.

    Als er durch die Tür trat, verstummten Laura, Conny, Trifter und „der Dicke".

    Trifter begann über beide Backen zu grinsen. „Na, feixte er, „von den Toten wieder auferstanden? Er ging auf Dennis zu und umarmte Dennis heftig. „Gut siehst du aus. Deine Freundin da…, er zeigte auf Conny „…hat uns ein bisschen was erzählt. Viel weiß sie ja nicht.

    Auch Laura war aufgestanden. Sie war nicht so gefasst wie Trifter. Sie umarmte Dennis, dann begann sie zu weinen. Dennis hielt sie fest. Er hatte einen Klos im Hals. Dann hob Laura den Kopf, küsste Dennis leicht auf den Mund und zog ihn zum Küchentisch. „Du musst einen mords Hunger haben. Lang zu."

    Dennis sah all das Essen. Es duftete vertraut, aber Dennis war vorsichtig. Er verlangte nach einem stillen Wasser ganz ohne Kohlensäure und fing bedächtig an zu essen.

    „Conny, sagte er. „Bitte sei nicht beleidigt, wenn ich an diesen Sachen nur nippe. Es ist so ganz anders als alles, was ich in den letzten zwei Jahren gegessen habe. Mein Magen und mein Körper müssen sich erst wieder daran gewöhnen.

    Noch während des Frühstücks gab Dennis ein paar Auskünfte, um die gröbste Neugier zu befriedigen. „Ich weiß, wo ich war, aber ich weiß nicht, wann das war. Es gibt doch hier in Berlin so ein Archäologisches Institut. Vielleicht können die mit meinen Sachen eine Altersbestimmung machen. Ich weiß nicht, wie man das macht, ich weiß nur, dass es geht."

    Er erzählte ein wenig von der Kultur. „Ich war in Südamerika. In den nordwestlichen Anden. Es war eine ganz unglaubliche Reise. Die Menschen haben die Sonne angebetet. Sie hatten eine Königin, die erst dreizehn war und ich habe mich ganz gut behauptet". Er grinste. „Ich weiß nicht, was das Zeug Wert ist, was ich mitgebracht habe. Es ist ein kleiner Teil von dem, was ich besitzen durfte. Ich habe Edelstein- und Goldvorkommen gesehen, wie ihr euch das nicht im Traum vorstellen könnt. Das was ich am Leib hatte, ist alles was ich mitgebracht habe. Es soll mir helfen, meine Identität zu finden. Meine alte und meine Neue. Ich muss mehr über diese Gegenstände wissen. Vielleicht könnt ihr mir dabei helfen. Es muss diskret passieren. Es gibt einige Dinge, die ich zu Geld machen muss. Von irgendwas muss ich leben. Außerdem bin ich offiziell tot. Ich könnte im Untergrund leben, so wie damals Bübchen oder Moses. Aber dann kann ich nicht danach forschen, was mir verloren gegangen ist. Außerdem habe ich Conny ein Versprechen gegeben. Es ist notwendig, dass wir reisen. Dafür braucht man Papiere."

    Dennis war mit dem Frühstück fertig. Conny räumte alles weg. Es gab hier selbstverständlich auch eine Spülmaschine.

    Dann bat Dennis darum, seine Sachen zu holen. Er breitete die wenigen Mitbringsel auf dem Tisch aus. Sie rochen nach Schweiß, Fett, Erde und Blut.

    „Naja. Ich merk selbst, dass das stinkt. Jetzt, wo ich gebadet bin, aber macht eure Nasen mal zu. Wir können die Stücke später vorsichtig reinigen. Achtet nur auf die Gegenstände."

    Er zeigte ihnen Steine und Goldklumpen, die er stets in den Innentaschen seiner Weste mitführte. „Ich kenn den Goldpreis nicht. Das sollte sich leicht zu Geld machen lassen. Diese Steine hier…, er zeigte auf die Diamanten, „waren dort das wertvollste, was es gab. Ich weiß nicht genau was es ist, ich kenne nur die indianischen Namen dafür.

    Trifter bat Conny um irgendein Stück Glas. „Bilderrahmen oder irgendetwas …", dann nahm er einen der Steine. Er ritzte über das Glas, es gab eine Rille, als sich der Stein kreischend in das Glas schnitt, dann hob Trifter das Glas leicht an. Es zerbrach in der Mitte entzwei. Genau am Schnitt.

    „Diamanten", sagte Trifter verblüfft. „Aber eine solche Färbung habe ich noch nie gesehen und einen solchen Schliff auch nicht. Manche sind leicht rosa, manche in hellstem Blau, manche leicht grün. Es gibt nichts vergleichbares. Die Steine, die ich aus Südafrika kenne sind klarweiß. hellgelb oder milchig, wenn sie nicht lupenrein sind. Die hier sind lupenrein.

    Das sehe sogar ich. Und sie sind von einer Härte, die ich bei den südafrikanischen Steinen noch nicht erlebt habe. Dann nahm er das Kurzschwert in die Hand. „Mann, sagte Trifter, „schau dir dieses Ding an." Er ritzte mit dem Stein leicht über das Glas.

    „Das sind mindestens hundert Karat. Ich weiß nicht, ob es einen Markt dafür gibt. Ich kenne solche Diamanten bisher nicht. Aber der Stein sollte hundert Millionen bringen. Er zog die Klinge aus der kostbaren Scheide und prüfte die Schärfe. Er war beeindruckt. Das war bester Stahl. Er besah sich den Dolch mit dem Schlangenleder und dem massiven Goldknauf und er befühlte die Goldfäden in der Weste, die gepunzten Goldbleche und die in den Stoff eingewebten Topase und Smaragde. Er schüttelte verwundert den Kopf. Du bist reich, sagte er zu Dennis, „du weißt es nur noch nicht."

    Dennis winkte ab. „Wenn wir das auf den Markt bringen, dann gibt es einen gewaltigen Run und viele Fragen. So wie damals in den USA in den Zeiten des Goldrauschs. Das will ich nicht. Vielleicht finden wir einen Sammler. Sehr diskret. Vorerst sollte es genügen, die Goldklumpen zu verkaufen. Außerdem gibt es hier noch ein paar schöne Steine. Er zeigte auf die Achate, die Topase und die Smaragde, die er aus den Innentaschen der Weste zog. Auch das sollte etwas bringen.

    „Das Gold ist vermutlich um die fünfzigtausend wert, meinte „der Dicke, „die Steine… weiß ich nicht. Aber das kann man herausfinden. Wir werden das vorerst als Eigentum der Stiftung deklarieren, weil du offiziell noch tot bist. Dann können wir vorsichtige Recherchen anstellen. Das Gold ist kein Problem. Du kannst es an die Deutsche Gold und Scheideanstalt verkaufen. Die zahlen den Marktpreis. Aber Dennis, alles was du zum Leben brauchst, wird dir die Stiftung geben. Du kennst uns. Freunde helfen Freunden. Ohne zu fragen."

    Dennis nickte dankbar. „Gut. Die Weste, das Schwert und das Messer werden nicht verkauft. Die Diamanten auch nicht. Jetzt noch nicht. Das Gold und die anderen Steine kannst du zu Geld machen. Ich weiß nicht, was passiert. Ich will vorbereitet sein. Außerdem brauche ich eine neue Identität. Einen Pass. Ich lebe hier, also ist ein Pass eines Eurolandes am besten. Französisch, und so was, spreche ich aber nicht. Kommt also wahrscheinlich nur Deutschland in Frage. Vielleicht ist irgendwer gerade verstorben, dessen Identität ich übernehmen kann. Sauber und nach außen hin korrekt. Er muss mir wenigstens entfernt ähnlich sehen. Außerdem gibt es da noch das Problem mit den „Men in Black. Sie haben mich damals gesehen. Sie haben mein Gesicht gesehen. Sie werden sich vielleicht an mich erinnern. Ich muss mein Aussehen ändern.

    „Übrigens… was ist aus der Sache damals geworden?"

    Laura wollte in Gegenwart von Conny nicht viel darüber erzählen. „Sie haben nach uns geforscht, aber sie haben uns nicht gefunden. Nur José haben sie gefasst. Er hat nicht geplaudert, aber der arme Kerl hat das nicht überlebt. Mehr kann ich dir jetzt nicht erzählen." Sie sah Conny an. „Das dient deiner Sicherheit." Aber Conny hatte schon begriffen.

    „Das sind eure Geschäfte. Ich habe meine Geschäfte. Du kannst das Dennis später erzählen."

    Dennis fragte auch „den Dicken, „bin ich hier sicher? „Der Dicke" nickte. „Absolut. Wenn du willst, werde ich einige Kids aus meiner Gruppe postieren. Das ist noch sicherer als Connys Leibgarde. Ich seh schon. Du willst uns dieses Mal erhalten

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