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Ein harter Kavalier: Der kleine Fürst 143 – Adelsroman
Ein harter Kavalier: Der kleine Fürst 143 – Adelsroman
Ein harter Kavalier: Der kleine Fürst 143 – Adelsroman
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Ein harter Kavalier: Der kleine Fürst 143 – Adelsroman

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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.
"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Herr Baron«, sagte Eberhard Hagedorn, der langjährige Butler auf Schloss Sternberg, »Herr von Roggen ist soeben eingetroffen und fragt, ob Sie Zeit für ihn haben.«


»Herr von Roggen?« Friedrich von Kant sah den alten Butler fragend an. »Habe ich einen Termin mit ihm vergessen, Herr Hagedorn?«


»Nein, Herr von Roggen ist unangemeldet gekommen.«


Der Baron lachte leise, als er das Gesicht des Butlers sah. »Hat Ihnen sein Anblick wieder einen Schrecken eingejagt?«


»Im ersten Augenblick schon«, gestand Eberhard Hagedorn.


Alexander von Roggen hatte bei seinem ersten Besuch auf Sternberg einige Pferde des Gestüts gekauft, das Baron Friedrich aufgebaut hatte. Telefonisch hatte er sich seitdem öfter gemeldet, besucht hatte er das Schloss aber nicht mehr.


Die Frage des Barons bezog sich auf Alexander von Roggens Äußeres: Eberhard Hagedorn und er sahen einander so ähnlich wie Brüder, manche fanden sogar wie Zwillinge. Das war für den alten Butler zuerst ein großes Problem gewesen, hatte er doch befürchtet, dass es einem Gast im Schloss unangenehm sein müsste, dem Butler zu ähneln. Aber Alexander von Roggen besaß Humor und Selbstbewusstsein, ihm bereitete die ungewöhnliche Situation Vergnügen, und so hatte sich auch Eberhard Hagedorn schließlich damit abgefunden. Aber ganz geheuer war ihm die Sache noch immer nicht.


»Dann lassen Sie Herrn von Roggen doch bitte eintreten, Herr Hagedorn. Und bringen Sie uns bitte Tee und Kaffee.«


»Sehr wohl, Herr Baron.«


Friedrich erhob sich, um den Besucher zu begrüßen. Sein Büro befand sich in der Nähe der Eingangshalle im Hauptflügel des Schlosses.


»Fein, dass Sie Zeit für mich haben, Herr von Kant!« Mit gewinnendem Lächeln kam
LanguageDeutsch
PublisherKelter Media
Release dateApr 21, 2017
ISBN9783740917432
Ein harter Kavalier: Der kleine Fürst 143 – Adelsroman

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    Ein harter Kavalier - Viola Maybach

    Der kleine Fürst 143 – Ein harter Kavalier

    Der kleine Fürst –143–

    Ein harter Kavalier

    Anfangs fand Marina Joachim einfach unmöglich

    Viola Maybach

    »Herr Baron«, sagte Eberhard Hagedorn, der langjährige Butler auf Schloss Sternberg, »Herr von Roggen ist soeben eingetroffen und fragt, ob Sie Zeit für ihn haben.«

    »Herr von Roggen?« Friedrich von Kant sah den alten Butler fragend an. »Habe ich einen Termin mit ihm vergessen, Herr Hagedorn?«

    »Nein, Herr von Roggen ist unangemeldet gekommen.«

    Der Baron lachte leise, als er das Gesicht des Butlers sah. »Hat Ihnen sein Anblick wieder einen Schrecken eingejagt?«

    »Im ersten Augenblick schon«, gestand Eberhard Hagedorn.

    Alexander von Roggen hatte bei seinem ersten Besuch auf Sternberg einige Pferde des Gestüts gekauft, das Baron Friedrich aufgebaut hatte. Telefonisch hatte er sich seitdem öfter gemeldet, besucht hatte er das Schloss aber nicht mehr.

    Die Frage des Barons bezog sich auf Alexander von Roggens Äußeres: Eberhard Hagedorn und er sahen einander so ähnlich wie Brüder, manche fanden sogar wie Zwillinge. Das war für den alten Butler zuerst ein großes Problem gewesen, hatte er doch befürchtet, dass es einem Gast im Schloss unangenehm sein müsste, dem Butler zu ähneln. Aber Alexander von Roggen besaß Humor und Selbstbewusstsein, ihm bereitete die ungewöhnliche Situation Vergnügen, und so hatte sich auch Eberhard Hagedorn schließlich damit abgefunden. Aber ganz geheuer war ihm die Sache noch immer nicht.

    »Dann lassen Sie Herrn von Roggen doch bitte eintreten, Herr Hagedorn. Und bringen Sie uns bitte Tee und Kaffee.«

    »Sehr wohl, Herr Baron.«

    Friedrich erhob sich, um den Besucher zu begrüßen. Sein Büro befand sich in der Nähe der Eingangshalle im Hauptflügel des Schlosses.

    »Fein, dass Sie Zeit für mich haben, Herr von Kant!« Mit gewinnendem Lächeln kam Alexander von Roggen auf ihn zu. »Und wie schön es ist, wieder einmal hier zu sein!«

    Die beiden Männer begrüßten einander mit festem Händedruck.

    »Sie hätten sich längst wieder einmal blicken lassen sollen, Herr von Roggen. Was verschafft uns denn heute die Freude Ihres unerwarteten Besuchs?«

    Alexander von Roggen lachte. »Was glauben Sie wohl? Zum einen wollte ich Sie alle gern wiedersehen – aber ich gestehe, dass der Hauptgrund ein anderer ist.«

    »Sie möchten also noch ein Pferd kaufen?«

    »Zwei, um genau zu sein. Zwei Pferde, von denen Sie denken, dass sie gute Rennpferde werden können.«

    »Damit bürden Sie mir eine große Verantwortung auf. Die Entwicklung eines Pferdes lässt sich nicht unbedingt vorhersagen.«

    »Ich mache Ihnen bestimmt keine Vorwürfe, wenn die beiden später nicht gewinnen. Aber mich interessiert dieser ganze Rennbetrieb, ich habe angefangen, mich näher damit zu beschäftigen, und jeder Mensch braucht ein Hobby, als Ausgleich zur Arbeit.«

    »Ein teures Hobby«, bemerkte der Baron mit einem Lächeln.

    »In der Tat, ja«, gab sein Besucher zu.

    Eberhard Hagedorn servierte die Getränke. Als er sich wieder zurückgezogen hatte, wechselte Alexander von Roggen das Thema. »Ich hörte, es gibt Bewegung in der sogenannten ›Affäre‹?«

    Baron Friedrich nickte, während er einen Löffel Zucker in seinen Tee gab. »Zumindest hoffen wir das. Der angebliche Erstgeborene des Fürsten dürfte mittlerweile in Deutschland gelandet und sofort von Polizei und Justiz in Empfang genommen worden sein.«

    »Dass diese Frau immer noch an ihrer Geschichte festhält, ist unglaublich«, murmelte Alexander von Roggen.

    Die ›Affäre‹, die er angesprochen hatte, hielt die Sternberger seit mehreren Monaten in Atem. Eines Tages war ein Brief im Schloss eingetroffen, in dem eine Frau namens Corinna Roeder die Behauptung aufstellte, der Vater ihres Sohnes Sebastian sei der im vergangenen Jahr verstorbene Fürst Leopold von Sternberg. Sebastian Roeder war siebzehn Jahre alt und damit über ein Jahr älter als der eheliche Sohn des Fürstenpaares, Prinz Christian von Sternberg. Der Fürst war gemeinsam mit seiner Frau, Fürstin Elisabeth, bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen, Christian war seitdem also Vollwaise. Friedrichs Frau, Baronin Sofia von Kant, war eine Schwester Elisabeths, die Kants wohnten mit ihren beiden Kindern Anna und Konrad seit vielen Jahren ebenfalls auf Schloss Sternberg. So war es für alle selbstverständlich gewesen, dass Christian vom Ostflügel des Schlosses, wo er mit seinen Eltern gewohnt hatte, zu den Kants in den Westflügel zog, praktisch als ihr drittes Kind.

    Vor allem Christian hatten Corinna Roeders Behauptungen tief getroffen, bedeuteten sie doch, dass sein Vater nicht nur ein Lügner, sondern auch ein Betrüger gewesen war, sollten sie sich als wahr erweisen. Er selbst glaubte fest an seinen Vater, so wie die ganze Familie, aber den Beweis zu erbringen, dass Corinna Roeder log, erwies sich als unerwartet schwierig. Ein Vaterschaftstest konnte nicht mehr gemacht werden, der Hubschrauber war seinerzeit völlig ausgebrannt. Außerdem legte Corinna Roeder ›Beweise‹ vor. Am stärksten für sie sprachen Fotos ihres Sohnes, den sie für ein Jahr in die USA geschickt hatte, um ihn aus den Auseinandersetzungen herauszuhalten. Sebastian Roeder sah dem verstorbenen Fürsten so ähnlich, dass sich die öffentliche Meinung nach anfänglichem Zögern auf Corinna Roeders Seite schlug.

    Sie hatte im Übrigen keine große Unterstützung verlangt, sondern lediglich darum gebeten, die Ausbildung ihres Sohnes zu finanzieren, der hochbegabt war und besonderer Förderung bedurfte. Diese Bescheidenheit hatte ihr in der Bevölkerung viele Pluspunkte eingetragen. Zudem war ihre Geschichte einleuchtend: Damals, zu der Zeit, als sie angeblich eine Liebesbeziehung zu Fürst Leopold unterhalten hatte, war das Fürstenpaar nach Jahren des Wartens noch immer kinderlos gewesen. Konnte es da verwundern, dass der Fürst Trost in den Armen einer anderen Frau – die im Übrigen sehr attraktiv und sinnlich war – gesucht hatte?

    Aber das Blatt hatte sich gewendet: Es fanden sich Zeugen von früher, die aussagten, Corinna Roeder, die ihren Namen und auch ihr Aussehen verändert hatte, sei früher mit einem Mann zusammen gewesen, der große Ähnlichkeit mit dem Fürsten gehabt habe. Dieser Mann, Sven Helmgart, hatte eine lange Karriere als Krimineller hinter sich, aber bisher hatte er nicht gefasst werden können.

    Außerdem hatte sich ein Medaillon der Fürstin gefunden, von dem angenommen worden war, dass sie es bei dem Absturz getragen hatte. In seinem Inneren befand sich eine Locke von Fürst Leopold. Damit war es doch noch möglich, einen Gentest durchführen zu lassen und die Vaterschaft eindeutig zu klären.

    Corinna Roeder, die seit einiger Zeit in Untersuchungshaft saß, blieb standhaft bei ihrer Version der Geschichte. Den Doppelgänger des Fürsten nannte sie ›den großen Unbekannten‹, den die Sternberger erfunden hätten, um die Wahrheit weiter leugnen zu können, und auch die Nachricht vom Medaillon mit der Locke hatte sie nicht dazu bewegen können, ihre Aussage zu ändern. Die Locke, sagte sie, könne von jedem stammen, niemand wisse ja, wo das Medaillon in der Zwischenzeit überall gewesen sei.

    Doch ein erster Test hatte bereits festgestellt, dass die Locke von Christians Vater stammte. Nun stand nur noch eine Untersuchung Sebastian Roeders aus, um endgültige Klarheit zu gewinnen. Corinna Roeder hatte ihren Sohn angewiesen, in den USA zu bleiben, doch der Junge hatte sich über diese Anweisung hinweggesetzt und sich entschieden, nach Deutschland zu fliegen.

    »Frau Roeder hat lange durchgehalten«, erwiderte Baron Friedrich auf Alexander von Roggens Bemerkung,

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