Der Wassermann und das Goldene Zeitalter - Teil 1
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»Das nun kommende Wassermannzeitalter wird große Umwälzungen mit sich bringen, die den Überlebenden begreiflich machen werden, dass es Gesetze gibt, die man achten muss. Das neue Leben, das sich schon anbahnt, übertrifft an Schönheit, Herrlichkeit und Harmonie alles, was wir uns heute vorstellen können. Denn alle Menschen dieser Welt, die insgeheim für den Aufbau des Reiches Gottes wirken, werden sich zusammenfinden und gemeinsam mit großartigen Mitteln aktiv werden. Und die Festungen der Unwissenheit, des Materialismus und Despotismus werden zusammenbrechen. Das sage ich euch, und so wird es auch kommen. Nichts wird das Aufkommen der neuen Zeit, des Goldenen Zeitalters verhindern können.«
Omraam Mikhaël Aïvanhov
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein »Überbringer des Lichts« und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte. Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten – so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt. Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück. In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen – stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
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Der Wassermann und das Goldene Zeitalter - Teil 1 - Omraam Mikhaël Aïvanhov
Über den Autor
Omraam Mikhaël Aïvanhov war ein großer spiritueller Meister, ein lebendiges Vorbild, ein »Überbringer des Lichts« und ein warmherziger, humorvoller Lehrer, der durch sein selbstloses, zugängliches und brüderliches Verhalten überzeugte.
Er strebte an, alle Menschen bei ihrer persönlichen Entwicklung zu begleiten – so wie ein Bergführer seine Kameraden sicher bis auf den höchsten Gipfel führt.
Das Gedankengut, das Omraam Mikhaël Aïvanhov verbreitet hat, bietet zahlreiche Methoden und einen klaren, begehbaren Weg zu größerer Vollkommenheit und mehr Lebensglück.
In wohltuend einfacher Sprache erklärt er alle wichtigen Zusammenhänge des Lebens und ist gerade bei den Fragen unserer heutigen Zeit wegweisend. Ob es um die Bewältigung des Alltags geht, um das Thema der Liebe und Sexualität oder um tiefgründige philosophische Themen – stets sind seine Antworten überraschend klar und hilfreich.
Kurzbeschreibung
»Der Wassermann und das Goldene Zeitalter – Teil 1«
Reihe Gesamtwerke – Band 25
»Die kosmische Intelligenz hat den Menschen so geschaffen, dass er die Vollkommenheit nur erlangen kann, wenn er die Verbindung mit der höheren Welt aufrechterhält, von der er Warnungen, Licht und Kraft empfängt. Vertraut er hingegen nur auf seinen begrenzten Verstand, kann er nicht alles erkennen und vorhersehen, woraus sich katastrophale Irrtümer in allen Bereichen ergeben. Alle diejenigen, die ihre Macht auf der Technik, der Industrie und dem materiellen Fortschritt aufbauen und sich dabei einbilden, so könnten sie sogar Gott kommandieren, werden früher oder später auf die Nase fallen. Denn ihre Umtriebe, die nur von dem Wunsch genährt sind, die Welt zu beherrschen, ohne die Pläne der kosmischen Intelligenz zu berücksichtigen, wühlen die Schichten der physischen sowie der psychischen Atmosphäre auf und rufen damit feindliche und äußerst gefährliche Kräfte hervor, die sich gegen sie selbst richten.«
»Das nun kommende Wassermannzeitalter wird große Umwälzungen mit sich bringen, die den Überlebenden begreiflich machen werden, dass es Gesetze gibt, die man achten muss. Das neue Leben, das sich schon anbahnt, übertrifft an Schönheit, Herrlichkeit und Harmonie alles, was wir uns heute vorstellen können. Denn alle Menschen dieser Welt, die insgeheim für den Aufbau des Reiches Gottes wirken, werden sich zusammenfinden und gemeinsam mit großartigen Mitteln aktiv werden. Und die Festungen der Unwissenheit, des Materialismus und Despotismus werden zerbrechen. Das sage ich euch, und so wird es auch kommen. Nichts wird das Aufkommen der neuen Zeit, des Goldenen Zeitalters verhindern können.«
Omraam Mikhaël Aïvanhov
Da Omraam Mikhaël Aïvanhov seine Lehre ausschließlich mündlich überlieferte, wurden seine Bücher aus stenographischen Mitschriften, Tonband- und Videoaufnahmen seiner frei gehaltenen Vorträge erstellt.
Inhaltsverzeichnis
Über den Autor
Kurzbeschreibung
Inhaltsverzeichnis
Kapitel 1: Das Wassermann-Zeitalter
Kapitel 2: Der Geist der Brüderlichkeit ist im Kommen
Kapitel 3: Jugend und Revolution
Kapitel 4: Kommunismus und Kapitalismus
Kapitel 5: Die wahre Ökonomie
Kapitel 6: Gold und Licht
Kapitel 7: Aristokratie und Demokratie
Kapitel 8: Die Politik in der Einweihungswissenschaft
Vom selben Autor – Reihe Gesamtwerke
Vom selben Autor – Reihe Izvor
Vom selben Autor – Reihe Broschüren
Copyright
Kapitel 1: Das Wassermann-Zeitalter
Freier Vortrag
In der Offenbarung des Johannes ist die Rede von den vier heiligen Tieren, die vor dem Throne Gottes stehen und immerfort singen: »Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war, der da ist und der da kommt.« Das erste gleicht einem Löwen, das zweite einem Stier, das dritte einem Menschen und das vierte einem Adler. Diese vier Tiere finden wir in den beiden Achsen des Tierkreises wieder, die von den jeweils sich gegenüberliegenden Zeichen Löwe-Wassermann und Stier-Skorpion gebildet werden. Nun werdet ihr einwenden, dass es im Tierkreis keinen Adler, sondern den Skorpion gibt. Tatsächlich war aber früher an der Stelle des Skorpions der Adler. Seit der Erbsünde allerdings, die der Mensch aus mangelnder Beherrschung seiner Sexualkraft begangen hat, ist der Adler – symbolisch gesehen – gefallen und zum Skorpion geworden. Bei den Entsprechungen übrigens, die die Eingeweihten zwischen den verschiedenen Körperpartien und den Tierkreiszeichen aufgestellt haben, entspricht der Skorpion den Sexualorganen.
Der Wassermann, ein Luftzeichen, stellt den Menschen dar, also das Denken und das Wissen. Die Wassermann-Ära wird also eine Epoche des Wissens sein, aber nicht des Wissens der Intellektuellen, das austrocknet. Die Menschen lernen zwar viel, sie sind gebildet und gelehrt, aber es fehlt ihnen an Lebendigkeit. Das Symbol des Wassermanns ist ein alter Mann, der Wasser aus einem Krug gießt. Dieser alte Mann stellt die Weisheit dar, die das Wasser des Lebens ausgießt. Das Wissen des Wassermanns ist ein Wissen, das Leben bringt, das Leben erschafft, das Leben erweckt. Die Menschen wissen zwar alles von den Krankheitserregern bis hin zu den Sternen. Wenn man jedoch zusieht, wie sie im täglichen Leben handeln, ist man erschreckt! Es fehlt ihnen das Wesentliche, denn sie verstehen nicht zu leben. Sie stehen also nicht unter dem Einfluss des Wassermanns.
Das Wasser, das sich aus dem Krug des Alten ergießt, will den Menschen sagen, dass sie alles in sich und um sich herum ernähren und begießen müssen, damit es Früchte trägt. Das Symbol unserer Bruderschaft, der Anker mit den beiden Händen, durch die Wasser fließt, ist auch ein Symbol für den Wassermann. In der griechischen Mythologie wird der Wassermann von Ganymedes dargestellt, der auch »Mundschenk der Götter« genannt wurde.
Wasser spendet Leben, und da die Menschen das Wasser vergessen haben, werden sie nicht mehr »gegossen«. Oder vielleicht werden sie es doch, aber womit? Was sie vor allem brauchen, ist lebendiges, Leben spendendes Wasser. Darum steht der Wassermann, obgleich er ein Symbol für Wissen ist, nicht mit dem Gehirn in Verbindung, sondern mit dem Sonnengeflecht, das allein in der Lage ist, das lebendige Wasser in den Eingeweiden zum Fließen zu bringen. In den Evangelien steht geschrieben: »...und aus seinem Schoß wird lebendiges Wasser fließen.« Diese Prophezeiung bezog sich auf den Wassermann; nur konnte das so Gesagte zur damaligen Zeit noch niemand verstehen.
Solange das lebendige Wasser nicht strömt, kann man erzählen, was man will, es bleibt nur Theorie, es ist tot. Und genau das geschieht bei der heutigen Bildung. Die Menschen bilden sich, aber ihr Wissen bleibt an der Oberfläche, es ist nicht lebendig. Ich ziehe es vor, lieber nichts von all dem Bücherwissen zu besitzen, aber das Wissen des Lebens zu haben. Denn wenn ich zu leben verstehe, das heißt, in Einklang und Harmonie mit allen kosmischen Gesetzen zu schwingen, wird sich mir an einem einzigen Tag das gesamte Universum offenbaren. Darum bringt die Lehre der Universellen Weißen Bruderschaft ein völlig neues Element. Die Menschen zeigen uns ihr Wissen, und ich verneige mich davor, ich bin voller Bewunderung; aber das ist nicht das Wesentliche. Was mich in erster Linie interessiert, ist in Harmonie mit den kosmischen Gesetzen zu leben.
Ich habe euch oft gesagt, dass es zwei Arten von Wissen gibt. Das eine ist das Wissen der Universitäten, das euch einen Platz in der Gesellschaft, Geld und Ansehen verschafft, euch aber nicht ändert; und so bleibt ihr immer die Gleichen. Seid ihr sinnlich, bleibt ihr sinnlich; seid ihr geizig, werdet ihr es weiterhin sein usw. Das andere Wissen hingegen, das der Eingeweihten, verschafft euch weder Ansehen noch Reichtum, aber es lässt nicht zu, dass ihr die Gleichen bleibt. Und eben dieses Wissen, das Wissen, das umwandelt, das belebt, ist das des Wassermanns.
Schon seit Jahren sprechen die Astrologen und die Esoteriker vom Kommen des Wassermann-Zeitalters. Tatsächlich müssen wir noch zweihundert Jahre warten, bis der Frühlingspunkt wirklich in das Sternbild des Wassermanns eintritt. Aber sein Einfluss lässt sich schon spüren und das ist normal. Im März zum Beispiel ist ja auch noch Winter, und doch spürt man an manchen Tagen durch die Sonne, die Vögel und die Blumen bereits den Frühling. Bevor der Frühling kommt, ist er da. Durch seine Ausstrahlung, seine Aura, seine Vorboten ist er schon da. All die Entdeckungen im Bereich der Atom- und der Weltraumforschung, das ist der Wassermann.
Der Wassermann ist ein Luftzeichen. Daher hat sich die Wissenschaft, seitdem seine Strömungen zu spüren sind, Forschungen zugewandt, die mit der Luft zusammenhängen, nämlich wie man die Luft nutzen und sich darin fortbewegen kann. Während des Fische-Zeitalters wurde vor allem der Bereich des Wassers erforscht und die Schifffahrt weiterentwickelt. Mit dem Wassermann betritt man den Bereich der Luft; dazu gehören Telekommunikation (Telefon und Fernsehen), Flugzeuge, Raketen usw. Aber es gibt noch viele Luftunfälle, da man noch nicht begriffen hat, dass die Atmosphäre dem Ozean genau gleicht. Dort gibt es genauso Strömungen, Wellen und Wirbel.
Obwohl wir noch nicht vollkommen in den Wassermann eingetreten sind, gibt es große Umwälzungen! Was dabei ein wenig beunruhigend ist, das ist der Einfluss von Saturn und Uranus, deren Domizil er ist. Saturn hemmt, blockiert und zerstört, und Uranus ruft Unfälle und Explosionen hervor. Alle Arten von Explosionen stehen unter dem Zeichen von Uranus. Daher bringt der Wassermann immer Zerstörung mit sich, und jetzt wird er alles zerschlagen, um sich den Weg zu bahnen und seine Vorstellungen von der Universalität zu verbreiten.
Der Wassermann wird also von einem alten Mann dargestellt, der Wasser aus einem Krug gießt. Dieses Wasser ist das lebendige Wasser der neuen Lehre. Alle, die in ihrem Geburtshoroskop mehrere Planeten im Zeichen des Wassermanns haben, sind für die neuen Wellen, die von diesen Tierkreiszeichen kommen, besonders aufnahmebereit. Das sind Erneuerer und Erfinder. Alle neuen Entdeckungen im psychischen und esoterischen Bereich sind auch auf den Wassermann zurückzuführen, vor allem der Gedanke der Gemeinschaft und der Brüderlichkeit. Daher wird nun die gesamte Menschheit nicht mehr umhinkönnen, sich mit dem Gedanken der Brüderlichkeit und des universellen Seins zu befassen und daran zu arbeiten. Und universelles Sein bedeutet nun nicht, sich nur mit wenigen Menschen, mit Frau und Kindern zu verbinden, sondern mit allen zusammen verbunden sein zu wollen, gemeinsam eingetaucht in den Ozean des Lebens, der Liebe, der Schönheit und der Freude.
Das Fische-Zeitalter war das des Christentums, dessen charakteristische Merkmale genau dem Zeichen der Fische, dem Zeichen der Selbstlosigkeit und der Opferbereitschaft entsprechen. Die Epoche davor, die Widder-Ära, war durch die mosaische Religion gekennzeichnet, und wiederum davor, das Stier-Zeitalter durch die ägyptische und die babylonische Religion. Mit der Wassermann-Ära kommt das neue Leben. Es kündigt sich zuerst durch gigantische Umwälzungen an, aber dann wird das Goldene Zeitalter da sein. Das Goldene Zeitalter kommt mit dem Wassermann.
Vidélinata (Schweiz), den 10. Dezember 1966
Kapitel 2: Der Geist der Brüderlichkeit ist im Kommen
I
Freier Vortrag
Die Menschen meinen, sie seien auf die Erde gekommen, um zu essen, zu trinken, sich zu amüsieren und Dummheiten zu machen oder aber um zu leiden und unglücklich zu sein. Dabei sind sie in Wirklichkeit Arbeiter, die auf eine Baustelle geschickt worden sind, nur wissen sie nichts davon. Sie wissen nicht, dass ihre Aufgabe darin besteht, das Göttliche in ihnen hier auf der Erde zum Ausdruck zu bringen, es hier Realität werden zu lassen und Gott gleich zu werden, aber hier auf der Erde! In den höheren Welten ist die Materie so feinstofflich, dass sie dem Denken, der Vorstellungskraft und dem Willen augenblicklich gehorcht. Man kann alles damit machen. Ja, aber bliebe der Mensch immer in den feinstofflichen Regionen, wo die schöpferische Arbeit so leicht vonstattengeht, würde er sich nicht sehr weit entwickeln. Daher kommt er auf die Erde, um hier zu lernen, die Schönheit und Herrlichkeit Gottes in die dichte und grobe Materie herabzubringen.
Durch die Erschaffung von Himmel und Erde hat Gott uns schon eine bedeutende Lehre mitgegeben. Dass er sich gleichzeitig mit Himmel und Erde befasst hat, zeigt, wie wichtig die Erde ist und dass man sie nun gestalten und schön machen muss, um sie dem Himmel gleichzumachen. Himmel und Erde müssen in vollkommener Entsprechung zueinander sein. Im Augenblick ist das noch nicht der Fall. Die Erde, damit meine ich die Welt der Menschen, schwingt noch nicht in Einklang mit der göttlichen Welt. Wenn sich der Mensch der ihm gestellten Aufgabe bewusst wird, wird er anfangen, sich mehr mit der Erde zu beschäftigen. Das heißt, er wird sein ganzes Wesen in Einklang mit der göttlichen Welt bringen und schließlich die Schönheit, das Licht und die Intelligenz der höheren Welt widerspiegeln. Dann wird er seinen Auftrag erfüllt haben. Und da die Erde, also der Planet, auf dem wir leben, mit dem physischen Körper des Menschen in Verbindung steht, wird auch sie sich wandeln. Auch sie wird feiner, vibrierend, lichtvoll und wird andere Früchte, andere Pflanzen und Blumen hervorbringen. Alles wird sich durch das Leben der Menschen ändern, wenn diese erst einmal begriffen haben, welche Arbeit sie zuerst an sich selbst leisten müssen, damit ihr physischer Körper und ihr Gehirn eine Wandlung durchmachen. Dann wird die Erde wahrhaft ein Sammelbecken für die himmlischen Kräfte sein.
Wenn die Menschen ihre Aufgabe erfüllt haben, dürfen sie die Erde verlassen und auf andere Planeten in anderen Regionen gehen, aber nicht vorher. Wie viele wollten doch in der Vergangenheit schon von der Erde flüchten, weil sie ein »Tal der Tränen« ist! Gewiss leidet man auf der Erde und ist unglücklich. Aber aus welchem Grund und durch wessen Schuld? Wegen der Menschen. Und das Leid ist nun kein Grund, den Kampfplatz zu verlassen und die Flucht zu ergreifen. Der Himmel akzeptiert keine Deserteure. Nun mögt ihr sagen: »Aber ich sehne mich doch nur nach dem Paradies und der Glückseligkeit, denn ich liebe den Frieden, das Licht und die Schönheit.« Einverstanden, das wird entsprechend gewürdigt werden; man wird es als gute Eigenschaft anmerken. Aber das genügt nicht, denn die Arbeit ist noch nicht zu Ende gebracht, die Aufgabe noch nicht erfüllt.
Um diese Erde umzuwandeln, die dermaßen grob und dicht ist, sind Millionen von Jahren und Millionen von Geschöpfen nötig. Und wie kann man sie umwandeln? Indem man sie isst. Die Frage, warum man isst, das ist auch so etwas, das die Wissenschaft nicht recht begriffen hat. Denn die Erde wird gegessen, natürlich ein wenig verändert, in Form von Gemüse und Obst. Aber das stammt von der Erde; und diese Erde muss durch uns hindurchwandern. Sie wird geschluckt, verdaut und wieder ausgeschieden... immer wieder, bis sie von der Ausstrahlung und der Schwingung unserer Gedanken und Gefühle ganz erfüllt ist. Wenn sie davon einmal völlig durchdrungen ist, dann ist das Reich Gottes da. Eines Tages wird die Erde lichterfüllt und lichtdurchlässig sein. Denn die Erde, die durch uns hindurchgeht, gibt uns zwar etwas, aber sie bekommt auch etwas von uns, nämlich unsere Gefühle, unsere Gedanken und unsere Lebenskraft. Darum ist sie auch schon nicht mehr die gleiche wie in der fernen Vergangenheit. Sie ist viel weiter entwickelt, feiner und intelligenter, weil alle Geschöpfe, die auf unserem Planeten gelebt haben, auch daran gearbeitet haben.
Der Sinn des Lebens besteht in der Entwicklung, in der Umwandlung der Materie. Welche Form und Gestalt sie in der Zukunft haben wird, ist eine andere Frage. Allem liegt jedoch ein Sinn, ein Plan, ein Gesetz zugrunde, das die gesamte Schöpfung in seiner Entwicklung vorantreibt. Wer daher bei dieser Entwicklung mitwirkt, erhält Hilfe und Unterstützung. Alles muss sich weiterentwickeln, selbst die Minerale. Deren Entwicklung ist zwar nicht wahrnehmbar, aber sie ist real. Im Mineral wirkt eine Kraft, die alle in ihm enthaltenen Qualitäten und Eigenschaften zum Vorschein bringen will. Edelsteine und Edelmetalle sind höher entwickelte Minerale, von denen wohltuende Wirkungen ausgehen. Auch die Pflanzen entwickeln sich weiter. Je höher sie sich entwickeln, umso mehr bringen sie heilkräftige, nährende und wohltuende Blüten und Früchte hervor. Entsprechendes gilt für die Tiere und die Menschen und sogar für unser Sonnensystem, das auf das Sternbild des Herkules zuwandert.
Das Gesetz des Lebens ist also die Evolution, das heißt Entwicklung bis zur Vollkommenheit. Darum sagte Jesus: »Seid vollkommen, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.« Die Frage ist nun, wie die Vollkommenheit zu verstehen ist. Zwar haben die Menschen einige Vorstellungen davon; in allen Bereichen suchen sie nach einer besseren, schnelleren, genaueren und harmonischeren Art und Weise, die Dinge zu machen, aber sie haben nicht die rechten Maßstäbe dafür. Wüssten sie gut zu beobachten, würden sie erkennen, dass die kosmische Intelligenz überall Vorbilder hingestellt hat, die uns anleiten können. Nehmen wir den Organismus als Beispiel. Da ist es doch ein Leichtes, eine Vorstellung von einer perfekten Arbeitsweise zu bekommen. Wenn ihr ohne Beschwerden essen, trinken, atmen, schlafen und arbeiten könnt, sagt ihr, dass ihr bei vollkommener Gesundheit seid. Es ist also möglich, sich eine Vorstellung der Vollkommenheit auf der physischen Ebene zu machen. In den anderen Bereichen ist es allerdings nicht so einfach, die Vollkommenheit zu begreifen.
Wir sind damit zu einem äußerst ergiebigen Thema gekommen. Wenn ihr euch damit eingehend befasst, werdet ihr erkennen, dass es ein Gesetz der Vervollkommnung gibt, das man niemals übertreten kann, ohne dass man die Folgen davon zu spüren bekommt. Ohne sich dessen bewusst zu werden, handeln die Menschen jedoch oft gegen dieses Gesetz. Wenn sie der geordneten Funktion ihres Organismus zuwiderhandeln, sträuben sie sich gegen die Vollkommenheit ihrer Gesundheit. Oder durch einen Mangel an intellektueller Arbeit und durch abwegiges Denken behindern sie die Entwicklung des Gehirns und verlieren an Klarheit usw.
In den himmlischen Welten ist alles vollkommen, aber hier auf der Erde müssen wir darauf hinwirken, dass die Vollkommenheit überall Einzug hält.
Damit die Sache noch klarer wird, nehmen wir ein weiteres Beispiel aus dem Bereich des Menschen, der für mich so etwas wie einen Schlüssel oder ein Maß darstellt. Wenn ich ein Problem lösen will, befasse ich mich mit dem Menschen, und dabei finde ich die Lösung. Nehmen wir also auch für die Lösung unseres Problems den Menschen als Beispiel. Im Bereich des Denkens ist ihm alles möglich. Er kann sich alles vorstellen, sich alles ausdenken und es gestalten. Wenn er das jedoch verwirklichen will, gelingt es ihm nicht. Die Leichtigkeit, mit der die Dinge auf der mentalen Ebene zu bewerkstelligen sind, muss also auf die Ebene der Materie herabgelangen. Ihr denkt zum Beispiel an eine recht komplizierte Bewegung im Bereich von Gymnastik oder Tanz. In eurer Vorstellung könnt ihr diese vollkommen ausführen. Ihr sollt sie jedoch real auf der physischen Ebene ausführen, und da beginnen die Schwierigkeiten. Ihr müsst also so lange üben, bis euch das gelingt. Das Gleiche gilt für jede Tätigkeit. Die mentalen Schöpfungen reichen nicht aus; hier, auf der physischen Ebene, muss man die Dinge verwirklichen. Wir sind auf die Erde gekommen, damit die Herrlichkeit Gottes, Seine Pracht, Seine Kraft, Seine Intelligenz und Seine Vollkommenheit sich durch uns offenbaren kann.
Ihr seht, wie das Beispiel des Menschen mir geholfen hat, dieses Problem zu lösen, sowie auch viele andere. Bemüht euch also bei allen Problemen, die Frage vom Menschen aus anzugehen, denn damit besitzt ihr den Schlüssel. In Ägypten sind noch heute Statuen zu sehen, die einen Pharao mit einem Schlüssel in der Hand darstellen. Dieser Schlüssel ist ein Symbol für den Menschen. Es bedeutete, dass der Pharao den Schlüssel zum Universum besaß und dass er mit diesem Schlüssel, dem Menschen, alles entschlüsseln konnte. Auch ich habe dieses Symbol. Natürlich habt ihr mich noch nicht mit einem Schlüssel in der Hand auf einem Sockel stehen sehen. Wäret ihr aber hellsichtig, hättet ihr seit Langem gesehen, dass ich diesen Schlüssel habe.
Wir sind also mit einem Auftrag auf die Erde gekommen. Das dürft ihr allerdings nicht falsch verstehen. Viele ganz gewöhnliche Leute meinen, sie hätten einen Auftrag. Zwar haben sie weder Fähigkeiten noch irgendwelche Gaben, aber sie haben es sich in den Kopf gesetzt, dass sie damit beauftragt seien, die Ordnung auf Erden wiederherzustellen. Und wenn man sieht, wie schwach und kümmerlich sie doch sind, ist man nur erstaunt! Selbstverständlich haben wir alle einen Auftrag, nur müssen wir wissen welchen. Unser Auftrag besteht darin, alle guten Eigenschaften und Tugenden, die der Himmel in uns als Samen angelegt hat, zu entwickeln. Dass der Himmel von Zeit zu Zeit einen Menschen für einen besonderen Auftrag erwählt, ist auch möglich; die kollektive Aufgabe der Menschen besteht jedoch darin, sich allmählich bis hin zur Vollkommenheit zu entwickeln. Selbst wenn sie keine großen Fähigkeiten besitzen und noch recht roh sind, müssen sie doch diese Aufgabe erfüllen. Sie müssen an sich arbeiten, sich bessern und sich entwickeln. Zu falschen Aufträgen fühlen sich leider viele berufen. Sie halten sich für fähig, wie Jeanne d’Arc Frankreich zu retten – nur ihre eigentliche Aufgabe interessiert sie nicht! Nein, liebe Brüder und Schwestern, kümmert euch zuerst um die Aufgabe, die Gott allen Menschen gestellt hat, nämlich so vollkommen zu werden wie Er. Und da euch das in einem Leben, das ja so kurz ist, nicht gelingen kann, werdet ihr wiederkommen und eure Arbeit fortführen.
Ich habe euch doch schon erklärt, dass Jesus, als er sagte: »Seid vollkommen, so wie euer Vater im Himmel vollkommen ist,« die Reinkarnation als gegeben voraussetzte.¹ Wie hätte sonst er, der so weise und klar sehend war, von den Menschen verlangen können, in einem einzigen Leben vollkommen zu werden? Hätte er dabei nicht an die Reinkarnation gedacht, so wäre diese Forderung völlig sinnwidrig gewesen. Mit der Reinkarnation hingegen wird alles möglich und bekommt einen Sinn. Und Jesus hat gerade deshalb die Vollkommenheit von den Menschen verlangt, weil er wusste, dass die Vollkommenheit das Gesetz des gesamten Universums ist.
Alles muss voranschreiten, besser werden und sich entwickeln. Und dort, wo die Erfüllung dieses Gesetzes behindert wird, folgt Zerstörung. Menschheitsgeschlechter, ganze Welten und sogar Sternenkonstellationen sind untergegangen, weil sie sich dem Gesetz der Evolution entgegengestellt haben. Wenn ihr wüsstet, was es im Universum an Zerstörung und Untergang gibt... oder auch, was an Neuem entsteht, das ist unglaublich! Unser Gehirn kann die Unermesslichkeit des Universums noch gar nicht fassen.
Bemüht euch darum, das Gesetz der Evolution ernst zu nehmen und sagt euch: »Ich muss mich entwickeln und vorwärtsschreiten, sonst komme ich mit dem Gesetz in Konflikt.« Wenn ihr in diesem Sinne vorgeht, seid ihr schon auf dem Wege, die Ordnung in eurem Inneren wiederherzustellen. Dadurch wandelt sich euer ganzes Leben, und ihr schafft euch eine wunderbare Zukunft. Leider sind nur wenige von diesem Gedanken durchdrungen. Alle arbeiten an irgendetwas, nur leider nicht an ihrer Vollkommenheit, sondern im Gegenteil daran, besser herrschen, besitzen und genießen zu können. Die Menschen forschen und arbeiten nicht im Hinblick auf eine göttliche Idee. Denn wenn sie bekommen haben, was sie für sich haben wollten, machen sie dann weiter? Nein, zwar arbeitet ein jeder, aber der Zweck dieser Arbeit ist immer ein selbstsüchtiger.
Erwartet nicht, dass die Vollkommenheit von außen auf euch zukommt. Die Menschen werden mit dem Versprechen in die Irre geführt, dass sie alles bekommen werden ohne eigenes Bemühen. Dazu kann ich euch nur sagen, dass selbst dann, wenn man euch alles gibt, ihr nur noch unglücklicher sein werdet. Und warum? Weil ihr euch nicht darum bemüht habt. Denn gerade das Bemühen macht den Menschen glücklich. Schaut doch, wie es sich mit Geld verhält. Wenn jemand nicht dafür gearbeitet hat, kann er es dann richtig schätzen? Er kann es nicht. Setzt euch also in den Kopf, dass ihr eine Aufgabe habt und tut alles, um sie zu erfüllen.
Sèvres, den 1. April 1972
II
Freier Vortrag
Wenn man das Gefühl hat, man sei nicht »gesellschaftsfähig«, weil man schlecht gekleidet ist oder sich nicht gut fühlt, dann mag man sich nicht zeigen, man zieht sich zurück. Fühlt man sich hingegen auf der Höhe, möchte man zeigen, wie blendend es einem geht, und zwar mit dem Ziel, die anderen anzuziehen und von ihnen etwas zu erlangen, zumindest ihre Anerkennung. Das ist völlig natürlich. Selbst bei den Tieren, bei den Vögeln findet man