Die Erdgöttinnen: Die Götter der Germanen - Band 23
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About this ebook
Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar.
Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit.
Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeit der Menschen in ihr zu beschreiben.
Das Buch
Die Germanen hatten viele Erdgöttinnen: Jörd, Skadi, Rindr, Gefion, Hlodyn, Fiörgyn, Haudr, Herche, Gyma, Folde, Erce und Mona. Letztlich sind dies jedoch nur verschiedene Namen für dieselbe Göttin der Erde. Sie ist die Urmutter, die Allernährerin, die Jenseitsgöttin sowie die Wiederzeugungs-Geliebte und die Wiedergeburts-Mutter der Sonne.
Harry Eilenstein
Ich bin 1956 geboren und befasse mich nun seit 45 Jahren intensiv mit Magie, Religion, Meditation, Astrologie, Psychologie und verwandten Themen. Im Laufe der Zeit habe ich ca. 230 Bücher und ca. 50 Artikel für verschiedene Zeitschriften verfasst. Seit 2023 schreibe ich an einem achtbändigen Fantasy-Roman "Maran", in den auch alle meine Erfahrungen mit Magie, Meditation, Astrologie, Religion, Psychologie und ähnlichem miteingeflossen sind. Die ersten vier Bände sind bereits erschienen. Seit 2007 habe ich meine jahrzehntelange Nebentätigkeit ausgeweitet und bin nun hauptberuflich Lebensberater. Dies umfasst die eigentlichen Beratungen, aber auch das Deuten von Horoskopen, Heilungen, Rituale, Schwitzhütten, Feuerläufe, Hilfe bei Spukhäusern u.ä. Problemen, Ausbildung in Meditation und Feng Shui und vieles mehr. Auf meiner Website www.HarryEilenstein.de finden sich ein Teil meiner Artikel und auch einen ausführlichen Lebenslauf.
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Die Erdgöttinnen - Harry Eilenstein
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Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen"
Die Entwicklung der germanischen Religion
Lexikon der germanischen Religion
Der ursprüngliche Göttervater Tyr
Tyr in der Unterwelt: der Schmied Wieland
Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 1
Tyr in der Unterwelt: der Riesenkönig Teil 2
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Der Eibengott Ullr
Die Zwillingsgötter Alcis
Der neue Göttervater Odin Teil 1
Der neue Göttervater Odin Teil 2
Der Fruchtbarkeitsgott Freyr
Der Chaos-Gott Loki
Der Donnergott Thor
Der Priestergott Hönir
Die Göttersöhne
Die unbekannteren Götter
Die Göttermutter Frigg
Die Liebesgöttin: Freya und Menglöd
Die Erdgöttinnen
Die Korngöttin Sif
Die Apfel-Göttin Idun
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Die Meeres-Jenseitsgöttin Ran
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Die Riesen
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Die Symbolik der Farben
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Seelenvogel, Utiseta und Einweihung
Wiederzeugung und Wiedergeburt
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Priester – Seher – Zauberer
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Magische Werkzeuge und Gegenstände
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Göttermet
Zaubertränke
Träume, Omen und Orakel
Runen
Sozial-religiöse Rituale
Weisheiten und Sprichworte
Kenningar
Rätsel
Die vollständige Edda des Snorri Sturluson
Frühe Skaldenlieder
Mythologische Sagas
Hymnen an die germanischen Götter
Inhaltsverzeichnis
Die Erdgöttin in der germanischen Überlieferung
Jörd
Der Name „Jörd"
Lokasenna
Skaldskaparmal
Skaldskaparmal
Haustlöng
Haustlöng
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Noregs Konungatal
Gylfis Vision
Huldar-Saga
Odins Rabenzauber
Das andere Gudrun-Lied
Hyndla-Lied
Die Vision der Seherin
Vellekla
Skaldskaparmal
Skaldskaparmal
Kenningar
Zusammenfassung
Skadi
Der Name Skadi
Die Bedeutung des Namens „Skadi"
origo gentis langobardorum
Skadi Thiazi-Tochter
Hyndla-Lied
Grimnir-Lied
Gylfis Vision
Hymir-Lied
Skaldskaparmal
Skadi und Loki
Skaldskaparmal
Ragnarsdrapa
Lied des Skalden Thordr Sjareksson
Lokasenna
Gylfis Vision
Skadi, die Frau des Njörd
Heimskringla
Gylfis Vision
Gesta danorum
Huldar-Saga
Skadi und Ullr
Gylfis Vision
Haustlöng
Haustlöng
Skadi, die Frau des Odin
Heimskringla
Haleygjatal
Skadi, die Mutter der norwegischen Könige
Heimskringla
Huldar-Saga
Skadi-Marnar
Haustlöng
Haustlöng
Thorsdrapa
Mit „Marnar" gebildete Ortsnamen
Skadi, die Jenseitsgöttin
Heimskringla: Saga über König Harald Hart-Rat
„Skadi als Heiti für „Geliebte
Cormac-Saga
Skadis Umdeutung zu einem Mann
Völsungen-Saga
Kenningar
Zusammenfassung
Rindr
Der Name „Rindr"
Thulur
Gylfis Vision
Sigurdardrapa
Odins Rabenzauber
Groas Zaubergesang
Wegtam-Lied
Gesta danorum
Kenningar
Zusammenfassung
Gefion
Der Name „Gefion"
Die Bedeutung des Namens „Gefion"
Gefion und die Matronen
Beowulf-Epos
Die Asin Gefion
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Gefion und Freya
Thulur
Die Vision der Seherin
Heitis
Skaldskaparmal
Gefion und Freya
Odins Rabenzauber
Stanzas über Magnus Olafson in Danaveldi
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Kenningar
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Die Erdgöttin Gefion
Gylfis Vision
Ragnarsdrapa
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Gefion und Pflug-Rituale
Heimskringla
Skaldskaparmal
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Die jüngere Version der Huldar-Saga
Gefion die Jenseitsgöttin
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Völsa-Thattr
Kenningar
Haustlöng
Zusammenfassung
Hlodyn
Der Name „Hlodyn/Hlödyn"
Skaldskaparmal
Die Vision der Seherin
Kenningar
Nafna-Thulur
Zusammenfassung
Herche
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Erd-Heilungszauber aus dem Buch „Lacnunga"
Zusammenfassung
Fiörgyn
Der Name „Fiörgyn"
Thulur
Die Vision der Seherin
Harbard-Lied
Skaldskaparmal
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Gyma
Thulur
Der Riese Vid-Gymir
Zusammenfassung
Folde
Der Name „Folde"
Angelsächsischer Flursegen
Zusammenfassung
Haudr
Die Bedeutung des Wortes „Haudr"
Skaldskaparmal
Thulur
Zusammenfassung
Mona
Der Name „Mona"
Skaldskaparmal
Zusammenfassung
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Das Alwis-Lied
Kräuterbuch aus dem 12. Jahrhundert
altenglischer Bienensegen
Sigdrifa-Lied
Blutsbrüderschaft
Jörmungrund
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Zusammenfassung: die germanische Erdgöttin
Die Erdgöttin in der indogermanischen Überlieferung
West-Indogermanen
Kelten
Römer
Etrusker
Kelto-Romanen
Germanen
Germano-Romanen
Slawen
Balten
Balto-Slawen
West-Indogermanen
Süd-Indogermanen
Hethiter
Lyder
Süd-Indogermanen
Ost-Indogermanen
Perser
Inder
Indo-Perser
Armenier
Armeno-Inder
Skythen
Skytho-Inder
Griechen
Ost-Indogermanen
Indogermanen
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Mesopotamien
Sumer
Syrien
Arabien
Nordostafrika
Ägypten
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Indogermanen
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Die Erde in der spät-altsteinzeitlichen Überlieferung
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Polynesien und Neuseeland
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späte Altsteinzeit
Zusammenfassung
Die Erde in der mittel-altsteinzeitlichen Überlieferung
Afrika
Nigeria
Ghana
Zusammenfassung
Die Erde in der früh-altsteinzeitlichen Überlieferung
Die Biographie der Erdgöttin
Traumreise zu der Erdgöttin
Die heutige Bedeutung der Erdgöttin
Hymnen an die Erdgöttin
An die Erdgöttin
Das Lied des Heilers
Erdzauber
Themenverzeichnis
I Die Erdgöttin in der germanischen Überlieferung
1. Jörd
Die Riesin Jörd ist die personifizierte Erde.
1. a) Der Name „Jörd"
Der Name „Jörd bedeutet „Erde
.
Aus diesem Namen bzw. Wort haben sich in mehreren Sprachen die Bezeichnungen für die Erde entwickelt:
1. b) Lokasenna
In diesem Lied wird der Donnergott Thor mit „Jardar burr, d.h. „Sohn der Erde
umschrieben. Jörd ist folglich die Mutter des Thor.
Loki:
„Der Erde Sohn ist eingetreten:
Nun kannst Du knirschen, Thor;
Doch wenig wagst Du, wenn Du den Wolf bestehen sollst,
Der den Siegvater verschlingt."
1. c) Skaldskaparmal
In den Kenningar-Listen in dem Skaldenkunst-Lehrbuch des Snorri Sturluson wird bestätigt, daß Thor der Sohn der Jörd ist:
„Wie soll man die Erde umschreiben?" – „Folgendermaßen: Indem man sie
Aus diesen Kenningarn ergibt sich die folgende Familie der Jörd:
Auf die Aufzählung dieser Erde-Kenningar folgen noch einige Beispiele für die Anwendung dieser Umschreibungen, die in den Versen jeweils fett gedruckt sind.
So sang Eyvindr Skaldenverderber:
„Nun liegt das leuchtende Gold verborgen
in dem Leib der Mutter
des Feindes der Riesen; das war der Rat
einer starken und Mächtigen Sippe.
Der „Feind der Riesen ist Thor. Die „Mutter des Thor
ist Jörd. Der „Leib der Jörd" ist der Erdboden. Das Gold ist der Grabschatz in einem Hügelgrab.
So wie Hallfredr Ärger-Skalde sang:
„Im Rat wurde beschlossen,
daß der Freund des Königs, weise im Rat,
das Land heiraten sollte, die einzige Tochter
des Onarr, die grün Bewaldete."
Die „einzige Tochter des Onarr ist Jörd. Der „Freund des Königs
ist ein angehender Fürst, der durch seine symbolisch-rituelle Ehe mit der Landesgöttin Jörd inthronisiert wird.
Und er sang weiterhin:
„Der tapfere Herr des Raben-Platzes
erhielt die breitgesichtige Braut des Odin,
das Land, das mit königlichem Rat
und Waffen zu ihm gelockt wurde."
Der „Raben-Platz ist das Schlachtfeld. Der „Herr des Schlachtfeldes
ist der siegreiche König. In seinen Besitz wurde das Land durch Rat und Waffengewalt „gelockt".
Die „Braut des Odin ist Jörd. Die Erdoberfläche wird hier als ihr „breites Gesicht
angesehen.
Auch Thjodolfr sang:
„Der Fürst, der Krieger-Frohe
in dem geruderten Bootsrumpf,
befestigte die Schiffe der Männer an dem Ende des Strandes,
am Kopf der Kiel-gepflügten See."
Das „Ende des Strandes ist die Erde und somit Jörd. Der Strand wird auch als der „Kopf
des Meeres, d.h. des Ägir oder der Ran angesehen.
So sang Hallfredr:
„Voller Abscheu, das Land entgleiten zu lassen
halte ich den herrlichen Speer-Fürsten:
Audrs Schwester ist dem glorreichen
Schatz-Spender unterworfen worden."
„Audrs Schwester ist Jörd, d.h. das Land, das der Kriegsherr erobert hat, der sowohl kriegerisch („Speer-Fürst
) als auch freigiebig („Schatz-Spender") ist.
So sang Thjodolfr:
„Fern stand diesmal der Speer-langsame Faulpelz
als der Schlacht-Flammen-Anfeuerer
die Nebenfrau der Rindr ergriff,
die keine Mitgift erhielt."
Der zweite Teil dieser Strophe, die nicht im Skaldskaparmal enthalten ist, lautet:
„Es war dem Fürsten der Afrikaner
und seinen Leute nicht möglich,
das mit einer Hagel-Kette geschmückte
Mädchen des Onarr gegen ihn zu halten."
Der „Schlacht-Flamme ist das Schwert. Der „Schwert-Anfeuerer
ist manchmal der Schlachtengott Odin – hier ist jedoch der Anführer der Wikinger gemeint. Die „Nebenfrau der Rindr" kann Jörd, Gunnlöd oder auch Frigg sein.
Der „Pfeil-langsamen Faulpelz", d.h. der Mann, der offenbar nicht schnell mit seinen Waffen. d.h. nicht kriegerisch ist, ist ein afrikanischer Sarazenen-Anführer, gegen den die Wikinger kämpfen – dies ergibt sich erst durch den Rest des Gedichtes, das über eine Schlacht in der Nähe von Sizilien berichtet.
Das „Mädchen des Onarr ist Jörd. Der „Hagel
sind die Speere und Pfeile der Wikinger, die diese auf die Afrikanischen Sarazenen geworfen bzw. geschossen haben. Dieser „Hagel bildet nun den „Halsschmuck
des eroberten Landes.
1. d) Skaldskaparmal
Die Thor-Kenning „Sohn der Jörd" ist sehr weit verbreitet gewesen:
„Welche Bilder sollte man benutzen, um den Namen des Thor zu umschreiben?"
„Diese: Man sollte ihn Sohn des Odin und der Jörd nennen, Vater des Magni und des Modi und der Thrudr, Mann der Sif … … … .
… … …
So sang Ölvir abgeschnitte-Nase-und-abgebissene-Ohren:
Der Umkreiser aller Länder
und Jörds Sohn suchten einander."
Der „Umkreiser aller Länder ist die Riesenschlange Jörmungandr, die im Weltmeer liegt und ganz Midgard umgibt. „Jörds Sohn
ist Thor. Die beschriebene Szene ist der Kampf zwischen Thor und Jörmungandr, der u.a. im Hymir-Lied, im Thor-Lied, in der Thorsdrapa und in der Ragnarsdrapa besungen wird.
1. e) Haustlöng
In diesem Lied finden sich noch ein weiteres Beispiel für die Thor-Kenning „Jörds Sohn":
Auf dem Kreis kann man auch sehen,
O Mann des Höhlen-Feuers,
wie der Schrecken der Riesen
dem Hügel der Stein-Stadt einen Besuch abstattete.
Der wütende Sohn der Jörd
fuhr zu dem Spiel des Eisens
und der Weg des Mondes donnerte unter ihm.
Wut schwoll an Meilis Bruder.
Der „Kreis" ist der Schild, den der Skalde Thjodolfr von Thorleif erhalten hat.
Das „Höhlen-Feuer" ist das Gold. Der „Mann des Goldes" ist der Fürst Thorleif, der dem Thjodolfr den Schild geschenkt hat, den dieser nun besingt.
Die sonst übliche Kenning für „Gold ist „Meeres-Feuer
o.ä. Da die Skalden an die Stelle des Wortes „Wasser auch das Wort „Höhle
setzen konnten, müssen die „tiefen Wasser und die „Höhle
dieselbe mythologische Bedeutung gehabt haben: Sie waren beide Bilder für die Unterwelt. Die Göttin der Wasser-Unterwelt ist die Riesin-Göttin Ran und die Göttin der Höhlen-Unterwelt (Grabkammer im Hügelgrab) ist die Riesin-Göttin Hel.
Das Leuchten des Goldes stammt von dem (goldenen) Sonnenschwert des Tyr-Surtur, das nach dem Machtübergang zu Odin von diesem zur Beleuchtung seines Saales Walhalla benutzt wurde.
Der „Schrecken der Riesen" ist Thor.
Die „Stein-Stadt" („Griotun") ist der Wohnort der Riesen oder das Hügelgrab – was letztlich dasselbe ist: ein Ort im Jenseits. Der „Hügel der Stein-Stadt" ist entweder der Berg, auf dem die Riesen wohnen, oder das Hügelgrab, in dem sie als Totengeister leben – was wiederum letztlich dasselbe ist. Diese Kenning bezeichnet in diesem Lied den Wohnort des Riesen Hrungnir. Möglicherweise ist mit „Hügel" auch nicht der Wohnort des Hrungnir, sondern der Riese selber gemeint – das wäre dann eine recht abfällige Kenning …
Der „Sohn der Jörd" ist Thor.
Mit „Eisen" ist eine Waffe gemeint. Das „Spiel des Eisens" ist der Kampf und die Schlacht.
Der „Weg des Mondes" ist der Himmel, über den Thor als Donnergott in seinem Ziegenbock-Streitwagen fuhr.
„Meili" („der Liebliche/Liebenswerte") ist wahrscheinlich ein Beiname für Baldur. „Meilis Bruder" ist Thor.
Kenning-freie Übersetzung der Strophe: „Auf dem Schild kann man auch sehen, O Fürst, wie Thor dem Hrungnir einen Besuch abstattete. Thor fuhr donnernd über den Himmel zu dem Kampf und die Wut schwoll in ihm an."
1. f) Haustlöng
In dieser Strophe wird die Thor-Kenning „Sohn der Jörd" noch ein weiteres mal benutzt:
Der harte Splitter des Wetzsteines
des Besuchers der Frauen
von Vingnirs Leuten zischte zu dem Sohn der Erde
und in seinen Gehirn-Grat,
sodaß der Stahl-Reibstein
noch immer im Schädel
des Jungen des Odin steckt
und dort befleckt mit dem Blut des Eindridi herausragt.
Ein „Splitter des Wetzsteines", den Hrungnir als Waffe verwendete, flog Thor in den Kopf und blieb dort stecken.
„Vingnir" bedeutet „Werfer" und ist ein Beiname des Thor, der sich auf sein Werfen des Hammers, der wie ein Bumerang immer wieder zu Thor zurückkehrte, bezieht. „Vingnirs Leute" sind daher die Asen. Der „Besucher der Asen-Frauen" ist Hrungnir, der nach einem Wettritt mit Odin nach Asgard gekommen war und dort in betrunkenem Zustand damit geprahlt hatte, daß er alle Asen töten und Freya und Sif rauben würde, woraufhin ihn Thor zum Zweikampf herausforderte.
Der „Sohn der Erde" ist Thor, da seine Mutter die Erdgöttin Jörd ist.
Thors „Gehirn-Grat" ist sein Schädel. Mit dem hier als „Grat übersetzen germanischen Wort sind solche Dinge wie ein Bergrücken, ein Firstbalken und andere „obenliegenden Teile eines Ganzen
gemeint.
Der „Stahl-Reibstein" ist der Wetzstein.
„Odins Junge" ist Thor.
„Eindridi" („alleine Wandernder") ist ein Beiname des Thor.
Kenning-freie Übersetzung der Strophe: „Ein harter Splitter des Wetzsteines des Hrungnir flog zu Thor und blieb in seinem Schädel stecken und ragte dort blutverschmiert heraus."
1. g) Skaldskaparmal
„Wie soll man Frigg umschreiben?"
„Nenne sie Tochter der Fiörgyn, Frau des Odin, Mutter des Baldur, Nebenfrau der