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Ab 50 ist man alt … genug, um zu wissen, was man will und kann: Warum die Generation 50+ als Kunden und Mitarbeiter so wertvoll ist
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Ab 50 ist man alt … genug, um zu wissen, was man will und kann: Warum die Generation 50+ als Kunden und Mitarbeiter so wertvoll ist
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Ab 50 ist man alt … genug, um zu wissen, was man will und kann: Warum die Generation 50+ als Kunden und Mitarbeiter so wertvoll ist

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About this ebook

Die älteren Generationen sind die reichsten und einzigen ­wachsenden Kundengruppen. Sie sind die Zukunft und ­entscheiden mit ihrem Kaufverhalten über die Existenz der ­Unternehmen in fast allen Branchen. KUNDENBINDUNG wird zum ent­­scheiden­­den Erfolgsfaktor. Die heute älteren ­Menschen sind fitter, kritischer, anspruchsvoller und wechselbereiter als jede ­Generation vor ihnen. Marketing-, Vertriebs- und Kommunikations-Konzepte müssen angepasst werden – ebenso wie der Umgang mit älteren Mitarbeitern in Unternehmen. Höchste Zeit, sich darauf einzustellen. Dies ist der Fahrplan für den Umgang mit einer mächtigen Bevölkerungsgruppe.
LanguageDeutsch
Release dateSep 18, 2017
ISBN9783864705106
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    Ab 50 ist man alt … genug, um zu wissen, was man will und kann - Helmut Muthers

    Teil 1

    Die Alten sind unsere Zukunft

    1. Kapitel

    Historisch einzigartige demografische Veränderungen

    „Nimm die Erfahrung und die Urteilskraft der Menschen über 50 heraus aus der Welt, und es wird nicht genug übrig bleiben, um ihren Bestand zu sichern."

    Henry Ford, 1863–1947, Gründer des Automobilherstellers Ford Motor Company

    Seit wann sterben in Deutschland mehr Menschen, als im gleichen Jahr geboren werden? Eigentlich ist diese Tatsache in der jüngeren Vergangenheit Deutschlands eine wirkliche Zeitenwende, aber nur wenige haben sie auf dem Schirm. Wenn ich diese Frage bei meinen Vorträgen oder in Seminaren stelle, herrscht zunächst Schweigen und danach fallen die Antworten sehr unterschiedlich aus: Seit den 1990er-Jahren, seit 2000 oder seit zehn Jahren. Die richtige Antwort weiß interessanterweise selten jemand und man kann es wirklich kaum glauben: seit 1972, dem Jahr der Olympischen Spiele in München, wobei ein Zusammenhang meines Wissens nie geprüft wurde. Einen Geburtenüberschuss gab es also zuletzt 1971. Damals wurden gut eine Million Kinder geboren, während im gleichen Jahr rund 965.000 Menschen gestorben sind. Den höchsten Geburtenüberschuss nach dem zweiten Weltkrieg gab es 1964 mit rund 487.000.¹ Seit mehr als 45 Jahren existiert also in Deutschland ein Defizit zwischen Geburten und Todesfällen – ohne Unterbrechung, jedes Jahr. Das Jahr 1972 war ein demografischer Meilenstein. Der bis dahin vorhandene Geburtenüberschuss verwandelte sich zum ersten Mal in einen Sterbeüberhang. Sie fragen sich jetzt vielleicht, wieso diese Entwicklung nicht viel früher aufgefallen ist und nur unzureichend ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit gelangte. Eine einfache Antwort könnte sein, dass es schon seit Jahrzehnten einen ausreichenden Wanderungssaldo, eine positive Differenz zwischen Zuwanderung und Abwanderung, gab. Das Geburtendefizit wurde dadurch immer wieder ausgeglichen, außer in den Jahren 2003 bis 2009.² In diesem Zeitraum schrumpfte die Bevölkerungszahl. Über die quantitativen Veränderungen der Gesellschaft sind schon viele Statistiken und Berichte veröffentlicht worden. Ich will deshalb hier nur einige Zahlen, Daten und Fakten nennen, denke aber, dass sie zum Verständnis der massiven demografischen Veränderungen und vor allem der damit verbundenen Konsequenzen für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik beitragen können.

    Die historisch höchste Geburtenzahl in Deutschland wurde 1964 mit 1.357.304 erreicht. Danach ging die Zahl bis Mitte der 1970er-Jahre auf knapp unter 800.000 sehr deutlich zurück. Sie erholte sich nur nach der Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten noch einmal kurz auf gut 900.000 Geburten. Danach sank sie bis 2011 auf den bisher niedrigsten Stand von 662.685 weiter ab und stabilisierte sich zuletzt auf dem heutigen Niveau von über 700.000 Geburten pro Jahr. 2015 wurden 737.575 Kinder geboren.³ Seit ihrem Höchststand 1964 hat sich also die Geburtenzahl fast halbiert. Besonders interessant ist, dass in mehr als zwei Drittel der privaten deutschen Haushalte überhaupt keine minderjährigen Kinder mehr leben. Hätten Sie gedacht, dass es zum Beispiel in Berlin in 83 Prozent der Haushalte keine Kinder unter 18 Jahren mehr gibt? In München sind es ebenfalls 83 Prozent und in Leverkusen 75 Prozent (2015).⁴ „Es ist dreißig Jahre nach zwölf." Darauf weist der Bevölkerungswissenschaftler Professor Dr. Herwig Birg in seinem bemerkenswerten Buch „Die ausgefallene Generation"⁵ schon 2006 hin, als er über die Veränderungen der Geburtenzahlen schreibt:

    „Der wichtigste und schwerwiegendste Irrtum über die Natur der demographischen Veränderungen ist der Glaube, dass uns ein rascher Wiederanstieg der Geburtenrate auf 1,6, oder 1,8 oder zwei Kinder pro Frau vor dem Schlimmsten bewahren könnte. Aber es ist dreißig Jahre nach zwölf, heute kann selbst ein Anstieg der Geburtenrate auf die ideale Zahl von zwei Kindern je Frau die Alterung für Jahrzehnte nicht mehr abwenden. (…) Dass es ein demographisches Momentum mit irreversiblen Folgen gibt, ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis der Demographie. Wenn ein demographischer Prozess ein Vierteljahrhundert in die falsche Richtung läuft, dauert es ein Dreivierteljahrhundert, um ihn zu stoppen."

    Jugendliche unter 20 Jahre

    Eine Folge der stark zurückgegangenen Geburtenzahlen ist dann natürlich auch ein Rückgang der Zahl der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So reduzierte sich zum Beispiel die Zahl der unter 20-Jährigen von 1980 bis 2015 um mehr als sechs Millionen oder rund 30 Prozent. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung sank von 27 Prozent auf 18 Prozent.

    Hat das Konsequenzen? Natürlich. Fragen Sie die Hersteller von Baby-(erst-)ausstattung, Kinder- und Jugendmoden, die Produzenten von Spielwaren, Möbeln, Schulranzen und Bobby-Cars. Die Kinder und Jugendlichen fehlen als Fahrschüler und Konsumenten von Nahrungsmitteln, Kleidung, Finanzdienstleistungen, Reisen, Autos oder Elektrogeräten. Dies hat naturgemäß auch gesellschaftspolitische Auswirkungen: Als Folge der beschriebenen Entwicklung ist die Zahl der allgemeinbildenden Schulen in Deutschland deutlich gesunken: Im Schuljahr 2015/2016 gab es insgesamt 33.547 Schulen, das waren rund 7.000 oder 17 Prozent weniger als 15 Jahre zuvor.⁶ Und mehr als 370 Bäder sind in Deutschland seit 2007 geschlossen worden, weitere 670 sind von der Schließung bedroht. Darauf weist der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) am 21.10.2015 auf seiner Internetseite hin.⁷ Am 5. Januar 2014 berichtete RP ONLINE über Sternsinger mit grauen Haaren im westfälischen Werne. Es gibt in der Stadt nicht mehr ausreichend Kinder, die diese Aufgabe übernehmen können oder wollen.⁸ Auch wenn die Bevölkerungszahl in Deutschland durch die Zuwanderung aktuell relativ stabil scheint, wird sie sich den Prognosen zufolge langfristig deutlich verringern. Bei der Fortsetzung der langfristigen demografischen Trends wird die Einwohnerzahl von 80,8 Millionen am 31. Dezember 2013 auf 67,6 (kontinuierliche Entwicklung bei schwächerer Zuwanderung) beziehungsweise 73,1 Millionen (kontinuierliche Entwicklung bei stärkerer Zuwanderung) im Jahr 2060 abnehmen.⁹ Das Statistische Bundesamt schreibt auf seiner Internetseite: Die massive Zuwanderung in den Jahren 2014 und vor allem 2015 hat seitdem die Bevölkerung in ihrer Größe und Struktur verändert. Wie und ob diese Zuwanderung auch die demografischen Trends beeinflussen wird, kann derzeit noch nicht zuverlässig bewertet werden. Für eine Neubewertung von Trends ist ein längerer Zeitraum erforderlich. Eine neue Bevölkerungsvorausberechnung ist deshalb heute noch nicht sinnvoll.¹⁰ Das Bundesinstitut für Stadt-, Bau- und Raumforschung schreibt am

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