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Rosenresli: Kurze Geschichten für Kinder und auch für Solche, welche die Kinder lieb haben
Rosenresli: Kurze Geschichten für Kinder und auch für Solche, welche die Kinder lieb haben
Rosenresli: Kurze Geschichten für Kinder und auch für Solche, welche die Kinder lieb haben
Ebook31 pages24 minutes

Rosenresli: Kurze Geschichten für Kinder und auch für Solche, welche die Kinder lieb haben

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About this ebook

Rosenresli ist eine Novelle von Johanna Spyri, aus der serie Kurze Geschichten für Kinder und auch für Solche, welche die Kinder lieb haben. Zur Inhalt: Das Waisenkind Resi lebt bei einem Gärtnerehepaar und kümmert sich rührend um die herzkranke Pflegemutter, die somit selbst zur "Sorgemutter" geworden ist. Sie bringt die Rosen zu den Kunden, um vom verdienten Geld Medikamente für die Pflegemutter zu bezahlen. Von dem alten Gärtner Jakob lernt sie das Rosenzüchten. Resi hat von der Gärtnereibesitzerin ihr eigenes Bäumchen zum Zwecke der Rosenzucht geschenkt bekommen, es veredelt und wartet gespannt auf das erste Erblühen. Fred Rohrbach entdeckt während der Nacht die frisch entfalteten Rosen als erster und schneidet sie alle ab, um sie der Hotelbesitzerin Vera Fürst zu schenken, der er gerade einen Heiratsantrag gemacht hat. Resi ist fassungslos, als sie am Morgen ihr abgeräumtes Rosenbäumchen entdeckt.
Johanna Spyri (1827-1901) war eine Schweizer Jugendschriftstellerin und die Schöpferin der bekannten Romanfigur Heidi.
LanguageDeutsch
Release dateAug 17, 2017
ISBN9788027210213
Rosenresli: Kurze Geschichten für Kinder und auch für Solche, welche die Kinder lieb haben
Author

Johanna Spyri

Johanna Spyri was born in a small village called Hirzel, southeast of Zurich, Switzerland, on June 12, 1827, as the daughter of a country doctor. She went to school and was tutored at home, then studied languages and piano in Zürich. In 1852 she married lawyer Bernhard Spyri (1821-1884) and they had a son, Bernard (1855-1884). In 1871 Spyri started to write stories to raise money for refugees from the Franco-Prussian war, and her first full length story, Heidi, was published in 1881. She wrote many other stories and though some were successful, none of them matched Heidi for popularity or longevity. She died in Zurich on July 7, 1901.

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    Book preview

    Rosenresli - Johanna Spyri

    1. Kapitel

    Zur Zeit der Rosen

    Inhaltsverzeichnis

    Der Dorfbote Dietrich aus Wildbach, der früher ein ordentliches Heim besessen, war seit einigen Jahren sehr heruntergekommen und hatte dadurch auch Amt und Verdienst verloren. Seine einzige Beschäftigung bestand darin, hier und da aus seinem unbebauten Acker einige Büschel Gras auszureißen, die er der mageren Geiß als Mittagsmahl heimbrachte. Für ihn und sein Pflegekind gab's dann nur einige Kartoffeln und ein wenig Milch. Nach dem Essen verschwand Dietrich und erschien erst Gegend Abend wieder, um die Geiß zu melken.

    Dann sah man ihn daheim nicht mehr. Jedermann wußte aber, daß er bis spät in die Nacht hinein im Wirtshaus saß, und ihm bald Haus und Acker und Geiß genommen wurde, um seine Schulden damit zu bezahlen. So lange seine Frau gelebt hatte, war alles noch besser gegangen. Sie hatten mehr Feld und eine Kuh gehabt, und früh und spät hatte die Frau fleißig gearbeitet. Eigene Kinder hatten sie nie gehabt, aber eine verwaiste Nichte von Dietrich lebte seit drei Jahren bei ihnen.

    Vor einem Jahr hatte er seine Frau verloren, und seither war es so rasch abwärts mit ihm gegangen, daß sich nur jeder über das frische, blühende Aussehen des Kindes wundern mußte. Es war jetzt acht Jahre alt und hieß überall nur das Rosenresli, denn es wurde niemals gesehen, ohne daß es ein Röslein in der Hand oder im Mund hatte. Das Resli, das ursprünglich Therese hieß, hatte ein solches Wohlgefallen an den Rosen, daß es mit seinen fröhlichen blauen Augen so lange in jeden Rosengarten hineinguckte; bis die Leute darin freundlich riefen: »Willst du eine?« Und freudestrahlend steckte Rosenresli die kleine Hand durch das Gitter und nahm dankbar seinen Schatz in Empfang. So sah man das Kind immer von Rosen umgeben, wenn sie blühten, und jedermann kannte das liebe Rosenresli und hatte es gern.

    Den Onkel sah es nicht oft. Am Morgen ging es zur Schule, mittags sagte er gewöhnlich: »Ich komme nicht heim am Abend, du findest noch etwas zu essen.« Aber der Schrank war immer leer, und es

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